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Alt 23.04.2008, 12:00
Simon87 Simon87 ist offline
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Registriert seit: 23.04.2008
Beiträge: 3
Standard Ich weiß nicht mehr weiter

Hallo an alle!

Ich lese schon seit langer Zeit in diesem Forum und habe es nie über mich gebracht, auch einen Beitrag zu schreiben. Heute allerdings geht es mir sehr schlecht und ich würde gerne mit anderen Betroffenen über das sprechen, was ich euch jetzt erzähle.
Also, alles hat 2003 angefangen. Bei meiner Mutter wurde Brustkrebs diagnostiziert. Sie hatte einen Golfball-großen Tumor in der rechten Brust, der operativ entfernt wurde. Es waren auch einige Lymphknoten befallen, sodass meine Mutter eine Chemotherapie und Bestrahlung gemacht hat. Anschließend unterzog sie sich noch einer Tamoxifenbehandlung, da die Krebszellen hormonezeptor positiv waren. So weit, so gut(oder auch schlecht). Wir dachten alle, dass meine Mutter wieder gesund ist, da man nirgends Metastasen gefunden hatte und auch alle Nachuntersuchungen negativ waren. Ende 2006 bekam meine Mutter dann schließlich sehr starke Schmerzen im Nacken und im Kopf. Alle Ärzte waren der Ansicht, dass es sich dabei nur um Muskelverspannungen handelte. Am 1. Januar 2007 ist dann völlig unerwartet meine geliebte Oma gestorben, was für mich sehr schlimm war, weil ich zu ihr ein sehr sehr gutes Verhältnis hatte. Sie war mit meiner Mutter und meinem Opa der liebste Mensch, den ich kannte. Damit musste ich halt klar kommen, aber leider wurden die Schmerzen meiner Mutter immer schlimmer, bis sie schließlich nur noch auf der Seite liegen konnte und mein Vater, der Arzt ist, sie in ein Uniklinikum eingewiesen hat. Dort wurde dann schließlich mal ein MRT gemacht und es stellte sich heraus, dass meine Mutter eine sehr große Metastase am obersten Halsiwrbel unter der Schädeldecke hat. Ihr Zustand verschlechterte sich innerhalb von einer Woche so sehr, dass sie extreme Atemnot bekam, weil der Tumor auf das Atemzentrum im Gehrin drückte. Sie musste intubiert werden. Dabei hatte sie einen Herzstillstand und musste reanimiert werden. Das Ganze passierte einen Tag vor meiner Abiturprüfungen. Meine Mutter lag daraufhin eine Woche lang im Koma, und ich musste währenddessen meine Prüfungen schreiben. Das war sehr schwer, aber im Endeffekt habe ich es doch ziemlich gut geschafft. Meine Mutter wachte dann wieder auf und wider aller Erwartungen ist meine Mutter nicht zu einem Pflegefall geworden, sondern erholte sie sich gut, wurde am Kopf bestrahlt und wurde nach etwa acht Wochen entlassen mit der Diagnose, dass sie Metastasen im Becken, in mehren Rippen und in der Leber hat. Ihr Zustand verbesserte sich immer mehr und sie konnte wieder am Leben teilnehmen. Mit der Chemotherapie, die sie nun seit einem Jahr macht konnte die Ausbreitung des Krebs zumindestens gestoppt werden.
Vor etwa drei Wochen haben der Onkologe meiner Mutter und sie zusammen beschlossen, dass sie eine Pause von der Chemotherapie macht, weil es für sie sehr belastend ist. Nun ist es so, dass sich seitdem ihre Leberwerte stark verschlechtert haben und sie gelbe Augen und gelbe Haut bekommen hat. Es sieht momentan wirklich nicht gut aus und ich glaube, dass meine Mutter es nicht noch einmak schaffen wird sich so zu erholen, wenn ihre Leber nicht mehr richtig arbeitet. Am letzten Sonntag habe ich dann erfahren, dass mein Opa vier Tumoren im Hirn hat, die sich als Lungenkrebsmetastasen herausgestellt haben und er wohl bald auch sterben wird. Ich studiere in einer anderen Stadt und mir geht es zur Zeit sehr schlecht. Ich schaffe zwar alles nebenbei, aber sobald ich alleine zu Hause bin, weine ich eigentlich immer und mache mir viele Gedanken. iIch habe eine so große Angst meine Mutter zu verlieren, denn sie ist quasi der einzige Mensch, den ich habe, denn zu meinem Vater hab ich keinen Kontakt mehr und er sit von meiner Mutter getrennt. Es ist so schwer zu sehen, dass meiner Mutter so leiden muss. Sie ist vor einem halben jahr Großmutter geworden, denn mein Bruder ist Vater geworden. Das hat ihr sehr viel Kraft gegeben. Unser ganzes Haus hängt mit Bildern von ihrer Enkelin voll und wenn ich mir vorstelle, dass sie meine Mutter nicht mehr lange als Oma haben wird und sie nur in ihrem ersten Lebensjahr mitbekommen hat, werde ich sehr traurig. Meine Mutter ist eine so weise,intelligente und starke Frau, dass es einfach nciht sein kann, dass sie so früh diese welt wird verlassen müssen. Wir brauchen sie doch alle noch. Genauso wie ich meinen Opa auch noch brauche. Es ist einfach zu viel für mich momentan, aber ich will mich garnciht beschweren, wenn ich mir vorstelle, wie schlimm das alles für meine Mutter ist.
Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr mit diesem Beitrag und meiner Verfassung zugetextet, aber ich musste das mal irgendwem sagen. Sei es jemand, den ich nicht kenne, der aber Ähnliches erlebt hat. Ich hoffe, ihr antwortet etwas. Vielen Dank im Voraus
Simon
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