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Warum ist er nicht glücklich (Ewing Sarkom)
Hallo,
mein Bruder hatte Ewing Sarkom am rechten Unterschenkel (im Nerv). Diagnostiziert im März 2011. Er hat 6xVIDE, Bestrahlung und Hochdosis-Chemo mit Stammzellentransplantation bekommen. Da der Tumor im Nerv saß, war eine OP ausgeschlossen. Nun hatte er am Donnerstag die erste Nachsorge. Gestern bekam er die Ergebnisse. Laut ihm alles OK. Aber er ist sehr agressiv und unglücklich. Als er den Anruf vom Arzt bekam, war er allein. Jetzt weiss ich nicht was ich denken soll. Hat er vom Arzt was negatives gehört und will es uns nicht mitteilen, oder ist es wirklich "nur" seine Psyche??? Als ich ihn gefragt habe ob der Arzt wirklich was gutes gesagt hat, schrie er mich nur an und meinte ich solle am Montag im Krankenhaus anrufen und nachfragen wenn ich ihm nicht glaube. Ich weiss nicht was ich machen kann, damit er endlich wieder so wird wie früher. Er ist 25 und wurde plötzlich vom Leben rausgerissen. Aber jetzt wird doch alles wieder gut. Warum kann er denn nicht glücklich sein? |
#2
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AW: Warum ist er nicht glücklich (Ewing Sarkom)
Vielleicht ist es die Angst
Mein Papa hatte immer Angst vor Krebs. Sogar die guten Nachrichten wärend seiner Krankheit hat er pessimistisch und schlecht aufgefasst. Das einzige , was wir dagegen tun konnten, war das Beisein einer 3. Person bei Befundbesprechungen. So konnte im Nachhinein darüber nochmal gesprochen werden und oft, nein eigentlich immer war es so, dass mein Vater es nie so verstanden hatte, wie die Ärzte es erzählten. Schwierig, wenn dein Bruder aggressiv reagiert und erstmal nicht reden will. Gibt dir der Arzt denn überhaupt Auskunft? WEnn ja, ruf noch mal an. Vielleicht kannst du, oder ein anderer aus der Familie das Sprach- bzw. das Hörrohr sein. Das macht alles wesentlich einfacher.
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Nachdem er viel von der Welt gesehen hat, erkundet er nun sein letztes Reiseziel - die Ewigkeit. (mein Papa : gestorben am 31.3.2012 und ich hielt seine Hand) |
#3
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AW: Warum ist er nicht glücklich (Ewing Sarkom)
Hallo Jasofe,
als erstes mein herzliches Beileid. Ich weiss nicht was ich bei so was sagen bzw. schreiben soll. es ist ne echt sehr harte Zeit. Er hat jetzt andere Ärzte. Die ehemaligen Ärzte haben mir immer bescheidgegeben. Ich will immer für ihn da sein. Das Problem ist, dass mein Bruder in München lebt und ich in Stuttgart. Immer wenn er die Chemo bekommen hat, habe ich Urlaub genommen und war bei ihm. Jetzt wo alles gut überstanden ist, möchte ich jetzt nur noch dass er glücklich ist. Seit einem Jahr leide ich mit. Habe mittlerweile mein eigenes Leben aufgegeben. Vielen Dank nochmals. Wünsche dir und deiner Familie viel Kraft. Schöne Grüße, Yesim |
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AW: Warum ist er nicht glücklich (Ewing Sarkom)
liebe esym,
das eigene leben aufgeben ist nie gut. dann ist man so fixiert auf den/die andere/n, da man das eigene ja nicht mehr hat. das braucht man aber, um sich zu fühlen und zu sein. vielleicht machst du jetzt wieder mehr dein ding; kannst deinem bruder ja trotzdem signalisieren, das du für ihn da bist, wenn ER das will. ewing sarkom ist ja ein sehr schlimmer krebs, da kann man innerlich nicht einfach runterschalten von "ernster bedrohung" bis "glücklich sein". auch die nachsorgetermine machen einen fertig, egal, ob entwarnung kommt. und auch das leben ist nicht mehr so wie es einmal war. der weg zurück dauert und braucht geduld und verständnis. es wäre gut, wenn er eine therapie machen würde, um sich auszusprechen. lg, vintage
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lieben gruß, vintage Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und starb knapp fünf Monate nach der Diagnose. * Juli 1965 - + Mai 2015 ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen, dann auch Lungenmetastasen... |
#5
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AW: Warum ist er nicht glücklich (Ewing Sarkom)
Hallo vintage,
hast Recht. Ich kann es aber nicht. Ich habe 2 Brüder. Ich würde ALLES für die zwei machen. Ich weiss, dass die Zeit sehr anstrengend war für ihn und dass er Zeit braucht, aber nichts tun und nur zuschauen macht mich eben fertig. Am Anfang war er richtig locker drauf. Für ihn war klar: er wird wieder gesund. Ewing Sarkom ist sehr schlimm. Die Therapie ist richtig hart. Zum Glück hatte er keine Metastasen und Knochenmark war nich befallen. Der Tumor war lokalisiert. Gegen Ende der Therapie wurde er sehr ungeduldig. Und jetzt ist er auch sehr agressiv und hat zu nichts Lust. Er liegt nur im Bett. Ach, ich glaub ich brauch auch ne Therapie. Ich will nur dass er gesund ist und lächelt. Danke für deine Mail. Gruß, Yesim |
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