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  #1  
Alt 10.04.2018, 23:19
raphaela raphaela ist offline
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Beiträge: 1
Standard organerhaltende Induktionsschemotherapie vs Laryngektomie

Liebe User,

Leider wissen wir seit etwa zwei Monaten dass mein Vater ein Hypopharinxkarzinom im Stadium T4 N1 MO hat. Während uns in Salzburg zu einer totalen Kehlkopfentfernung, also Laryngektomie geraten wurde, haben wir uns eine zweite Meinung in Leipzig eingeholt. Hier wurde uns eine organerhaltende Alternative mit Chemo als "letzter" Versuch vor der Kehlkopfentfernung angeboten. Sollte sich der Tumor nach der ersten Induktion von docetaxel und cisplatin um etwa 30 % verringern würde man mit der Behandlung weitermachen, wenn nicht würde sofort operiert werden. Wir haben uns für diesen Weg entschieden und plötzlich meinte die österr. Krankenkasse dass sie die Kosten dafür im Ausland nicht decken würde, da ein ähnliches Verfahren auch in Salzburg möglich sei. Inzwischen sind einige Wochen vergangen und mein Vater ist schon sehr schwach geworden. In Salzburg wurde uns am Montag erklärt, dass diese Form der Chemo sehr aggressiv sei und es eine Frage ist, ob mein Vater (65a) die Induktion gut vertragen wird.
Völlig eingeschüchtert hat er nun wieder der OP zugestimmt. Dennoch ist er gar nicht bereit dafür, wie denn auch.
Meine Frage an euch: Hat jemand mit dieser Chemoinduktion von euch Erfahrungen gemacht? Wie schwer ist diese auszuhalten?

Wir sind alle sehr verzweifelt und nach jedem Gespräch mit einem anderen Arzt aufs neue verwirrt.
Über Erfahrungsberichte wäre ich daher sehr dankbar.
LG
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  #2  
Alt 11.04.2018, 12:43
senator223 senator223 ist offline
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Registriert seit: 23.07.2016
Ort: Hanau
Beiträge: 15
Standard AW: organerhaltende Induktionsschemotherapie vs Laryngektomie

Hallo,

bei mir wurde der KK 2015 entfernt. ich hatte aber ein Larynx CA T2 M0. Ich bekam nach der OP 35 Bestrahlungen und 2 Zyklen Cisplatin und 5 FU.

Bis heute fast 3 Jahre danach und einer jährlichen Panendoskopie ist alles bestens. Keine Rezidive (Gott sei Dank). Einmal jährlich wird eine Panendoskopie von meinem Oberarzt durchgeführt. Allerdings muss ich sagen, das ich einen sehr guten OA mit viel Erfahrung erwischt habe. Er sagt klipp und klar, wenn man (auch schon bei einem T2-3 ) alles sauber erwischen will, sollte der KK entfernt werden. Ich konnte 1 Jahr gar nicht sprechen, nun geht es um so besser, mit einer Provox.

Es ist eine sch....Krankheit, aber die Chancen bei diesem Krebs stehen gut, viel besser als bei anderen Krebsarten. Mein OA sagt damit kann man alt werden, wenn man alles restlos beseitigt.

Alles Gute
Andy
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  #3  
Alt 12.04.2018, 01:38
Wangi Wangi ist offline
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Registriert seit: 15.06.2009
Beiträge: 1.392
Standard AW: organerhaltende Induktionsschemotherapie vs Laryngektomie

Hallo Raphaela,

meine Diagnose war fast die gleiche wie die deines Vaters. Mein Kehlkopf ist heute noch drin und meine Behandlung ist jetzt fast 9 Jahre her. Ich habe eine kombinierte Chemo/Radio Therapie bekommen. Sie ist nicht ohne, habe auch noch Nachwirkungen, kann nicht Alles essen, aber damit kann man sich arrangieren. Ich hatte Gottseidank einen HNO Professor der nicht gleich Alles raus nehmen wollte. Er wollte mit der Therapie den Tumor soweit verkleinern dass er operieren konnte ohne den Kehlkopf zu entfernen. Es hat aber geklappt den Tumor durch die Therapie komplett weg zu bekommen. In der heutigen Zeit wird auch eher nicht gleich der Kehlkopf entfernt.
Eine Induktionsschemotherapie kenne ich nicht, ich hatte eine Normale mit Cisplatin und 5FU, erst eine Wochen jeden Tag 18 Stunden lang. Dann 6 Wochen Bestrahlung und jeweils 1x die Woche noch Chemo.
Wie schon gesagt, mein Tumor ist seit 9 Jahren weg, Rezidiv nicht in Sicht. Habe ein mal im Jahr eine gründliche Untersuchung beim HNO und alle 2 Jahre jetzt eine Panendoskopie.
Wurde euch eine Bestrahlung nicht angeboten?

Gruß Wangi
__________________
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  #4  
Alt 12.04.2018, 12:02
Brynhildr Brynhildr ist offline
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Registriert seit: 03.11.2012
Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 347
Standard AW: organerhaltende Induktionsschemotherapie vs Laryngektomie

Hallo Raphaela,
ich hatte einen inoperablen Orohypopharynx T4 bis (Zungengrundkarzinom bis runter auf den Kehldeckel), und bekam 2012 eine "sehr harte" Chemo aus Docetaxel und Cisplatin und 5FU -
die meinen Tumor deutlich verkleinerte, bereits in der ersten Woche konnte ich endlich wieder deutlich besser sprechen, atmen und schlucken :P

So eine Chemo (mit dem Wort Induktion kann ich in dem Zusammenhang noch nicht viel anfangen, bekam Infusionen) ist eine kontrollierte Vergiftung und kein Spaziergang. Ich war erst 44 damals und recht fit. Ihr müsst mit den Ärzten abschätzen was geht, für Deinen Vater geht.

Die Bestrahlung folgte dann erst nach meinen 3 Chemo Zyklus.

Ich bin für mich froh, dass es ohne OP ging.

Alles Gute für Euch!
Bruni

PS: Nachschlagen ergibt, eine Induktions-Chemotherapie ist eine präoperative (präradiotherapeutische) Behandlung mit Zytostatika (Chemotherapie) zur Verkleinerung / Zurückdrängen eines zunächst sehr ausgedehnten malignen Tumors, um diesen danach möglichst vollständig operativ u./oder strahlentherapeutisch entfernen zu können. Man sagt auch neoadjuvant dazu.

Geändert von Brynhildr (12.04.2018 um 12:07 Uhr)
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induktionsschemotherapie


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