Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 10.04.2017, 19:41
Pamif Pamif ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2017
Beiträge: 1
Standard Geht es nur mir So?

Hallo erstmal,
da ich hier neu bin und mal so gar keinen Plan habe ,Fang ich einfach mal an.

Bei meiner Mutter (80)wurde Blasenkrebs festgestellt.Laut der Ärzte würde Sie weder Op noch Chemotherapie überleben. Sie wollte unbedingt nach hause.Ich wohne mit meiner Familie ca.100km entfernt.Um meine MUTTER kümmern sich meine 3 Geschwister . Doch die Belastung ist immens,da meine Mutter selbstständig war und nun eine meiner Schwestern den Laden schmeißt. Ich komm mir so hilflos vor so weit weg.Ich fahre so oft es geht rüber
, aber da ist ja auch noch meine Familie mit 3 kleinen Kindern.Ich fühle mich hilflos und ziemlich mies bei dem Gedanken das meine Geschwister sich kümmern und ich ja eigentlich nicht.Ich bin meinen Geschwistern auch unendlich Dankbar dafür.
ICH wollte mich eigentlich nur mal mitteilen.Vielleicht kann mich hier ja jemand verstehen.
Oder habt ihr einen Rat wie ich damit umgehen kann?
Ist vielleicht jemand in der selben Situation? Bin völlig durcheinander,und das mit 49.

Danke
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 10.04.2017, 22:58
Asta69 Asta69 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.12.2008
Beiträge: 60
Standard AW: Geht es nur mir So?

Hallo,
ich denke, es gibt hier viele die dich verstehen können.
Mir geht es momentan genauso. Meine Mutter wohnt 400 km weit weg und da ich auch zwei kleine Kinder habe, kann ich nicht mal mal eben so hin fahren.

Die größte Last liegt auf der Schulter meines Bruders und ich bin unendlich dankbar, dass er dort ist.
Ich habe aber auch Schuldgefühle und die wird mir keiner nehmen können.
So richtig weiß ich nicht , wie man damit um gehen soll. Ich weiß nicht ob es eine Lösung gibt.

Jeder weiß, dass die Krankheit meiner Mutter unweigerlich zum Tod führt. Niemand weiß aber wann und wie schwer es für meine Mutter noch wird.

Man weiß auch nicht wie man darüber reden soll und am Telefon hört sich alles irgendwie unpersönlich an.

Bei uns in der Familie hat man auch irgendwie Probleme über "Probleme" zu reden. Mein Vater hat sich eigentlich immer auf meine Mutter verlassen. Sie hat sich um alles gekümmert und vieles selber gemacht.
Für meine Mutter ist es jetzt auch besonders schlimm auf Hilfe angewiesen zu sein.
Mein Vater redet nicht viel und manchmal weiß man nicht, ob er nicht reden will oder nur einfach zu sehr mit sich beschäftigt ist.

Ich hoffe, du hast ein gutes Verhältnis zu deinen Geschwistern.
Schlimm wäre es, wenn noch Vorwürfe von dieser Seite auf dir lasten würden.

Hast du gute Freunde oder einen Partner, mit dem du darüber reden kannst? Manchmal hilft das schon.

Ich bin hier zwar nicht mehr so oft online hier aber du findest sicher andere, denen es ähnlich geht.
Du kannst mich aber auch gerne per PN anschreiben.
Liebe Grüße
__________________
Zeit ist keine Schnellstraße zwischen Wiege und Grab, sondern Platz zum Parken in der Sonne

Geändert von Asta69 (10.04.2017 um 23:01 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 10.04.2017, 23:13
lotol lotol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Geht es nur mir So?

Hallo Pamif,

mach Dir bitte keine großartigen Gedanken darüber, daß Du mit ca. 50 Jahren durcheinander bist.
Denn das ganze Leben bietet immer wieder unerwartete Überraschungen.
Insoweit geht es wohl auch niemand anders.

Wie geht es denn nun mit Deiner Mutter weiter, wenn sozusagen OP und Chemo nicht mehr (kurativ) in Frage kommen?
Weißt Du, was da geplant ist?
Denn einfach so wird man sie ja nicht ihrem Schicksal überlassen bzw. sie nachhause schicken.

Ich nehme an, mit "nachhause" ist der Wohnort Deiner 3 Geschwister gemeint, also 100 km von Dir entfernt.

Wie lief das denn vorher dort?
Deine 80-jährige Mutter hat ihren Laden alleine "geschmissen"?
Wenn dem so ist:
Alle Achtung!

Der Wunsch Deiner Mutter, nachhause gehen zu wollen, ist nachvollziehbar, weil sie (vermutlich) weiß, was auf sie zukommen wird.
Jedenfalls wird sie ihren Laden nicht mehr oder nur eingeschränkt weiterhin betreiben können.
Und wo kommt sie dann am o.g. Wohnort unter?
In ihrer eigenen Wohnung oder bei Deinen Geschwistern?

Das sind eine ganze Menge Fragen, die aus meiner Sicht nur unter Euch Geschwistern geklärt werden können.
Deine Geschwister kennen Deine Situation und werden es Dir sicher auch nicht übel nehmen, daß es Dir nahezu unmöglich ist, "vor Ort" nennenswerte und permanente Unterstützung leisten zu können.

Du brauchst Dich deshalb auch nicht "hilflos" zu fühlen.
Sprich viel mehr ganz offen mit Deinen Geschwistern darüber:
Daß auch Du im Rahmen Deiner Möglichkeiten irgendwie helfen können willst.

Die unschlagbare Stärke intakter Familien liegt aus meiner Sicht darin, daß mit liebendem Wohlwollen miteinander umgegangen wird.
Und nichts ist familiär destruktiver als daß durch äußere Umstände - für die ja schließlich niemand etwas kann - dieses Wohlwollen zerstört wird.
Nochmal:
Versuch bitte, Deine Problematik im Einverständnis mit Deinen Geschwistern zu regeln.

Denn Ihr alle seid "gefordert", Eure Mutter auf ihrem letzten Weg "mittragen"/unterstützen zu können.
So gut das halt jeder von Euch (nur) tun kann.
Diesbzgl. muß Klarheit geschaffen werden!
Damit von vornherein innerfamiliäre Zwistigkeiten gar nicht entstehen können.

Das kann nur dann allseits befriedigend funktionieren, wenn ganz offen über den Sachverhalt gesprochen wird, damit sich niemand "untergebuttert" fühlt.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 11.04.2017, 16:55
Safra Safra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.12.2012
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 533
Standard AW: Geht es nur mir So?

Hallo,

Zitat:
3 Geschwister . Doch die Belastung ist immens,da meine Mutter selbstständig war und nun eine meiner Schwestern den Laden schmeißt.
Also sind ja da noch 2 Geschwister in der Nähe, die diese Schwester auch mal entlasten können?

Vielleicht kannst Du irgendwelche organisatorischen Aufgaben übernehmen, oder irgendwelchen Schriftkram o.ä., um Deinen Teil beizutragen. Bei uns ist die Situation auch so, nur das ich nicht 3 Geschwister habe, sondern nur eine Schwester, die dann "dran ist", wenn es brennt. Aber dafür bin ich die Kummerkastentante am Telefon, wenn es gesundheitlich irgendwo klemmt, was bei einer über 80jährigen fast Alltag ist. Natürlich ersetzt das Telefon nicht den persönlichen Kontakt, aber besser als gar nichts ist es allemal. Wenn es zu dick kommt, dann bindet beizeiten einen Pflegedienst mit ein, beantragt Pflegegrad, Haushaltshilfe. Das hilft auch.

Viele Grüße! Safra
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 11.04.2017, 17:05
Jedimeisterin Jedimeisterin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.03.2016
Beiträge: 53
Standard AW: Geht es nur mir So?

Hallo Pamif,

Ich hoffe du hast eine verständnisvolle Familie (Geschwister). War bei mir leider nicht so. Der Ehemann von meiner Schwester hatte Krebs im Endstadium. Und
meine Schwester machte mir bitterer Vorwürfe, dass ich mich nicht genügend um unsere Mutter, die im Pflegeheim lebt, kümmere. 1x die Woche wäre viel zu
wenig. Das ich einen mehrfachbehinderten Sohn hatte, interessierte sie nicht.
Das wäre mein Problem, wie das dann hinbekommen zeitlich. Kann ja jemanden
engagieren für seine Therapien. Das ich bis nachmittags arbeite, interessiert nicht. Seitdem ist Funkstille.

Lg Jedimeisterin
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:34 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55