OP ohne Stanzen, Klinik Seefeld (Bayern)?

[Paula117]

Hallo zusammen,

hat jemand Erfahrungen mit OPs in der Chirugischen Klinik Seefeld, Dr. Hermes. Diese Klinik wurde mir von meinem Frauenarzt empfohlen, weil er ein absoluter Gegner vom Stanzen ist und meint ein Knoten müsse als ganzen erst einmal rausgenommen werden und dann untersucht werden .
Ich finde das mit dem Stanzen hierbei auch etwas unheimlich (Streuen?!) und wäre ggf. bereit mich gleich operieren zu lassen bin aber nicht sicher, ob ein Brustzentrum nicht besser wäre.
Ist es denn wirklichh so das in Burstzentren immer erst gestanzt, punktiert oder so etwas wird und dann operiert oder kennt ihr auch andere Fälle und Kliniken ? Nach dem Motto: Erst einmal raus und dann schauen, wie man weiter behandelt.

Vielen Dank an alle vorab.
Grüsse Paula

[belle-casa]

Hallo. liebe Paula!
Auch ich würde Dir zu einer OP ohne Stanzen raten. Nicht das die Biopsie sehr große Risiken wg. Streuung in sich birgt, sondern weil ich leider die Erfahrung gemacht habe, dass die Stanzung (4 Gewebeproben!) keinen Anhalt auf Bösartigkeit nachgewiesen hat, sondern erst die anschließende MRT Untersuchung den suspekten Mammographiebefund bestätigte. Eine größere Gewebeprobe des suspekten Bereichs hat die Bösartigkeit dann bestätigt. Also aus meiner Sicht ist die Stanzbiopsie keine eindeutige Nachweissicherheit.
Frag doch mal nach einer MRT Untersuchung, die ist sehr schonend (ohne Roentgenstrahlung).
Alles Liebe für Dich!
Carmen

[Ellen 04]

Liebe Paula !

Ich stimme belle-casa zu, bei einer Biopsie werden immer nur Proben entnommen und manchmal kann das zu einem falschen Ergebnis führen - auch mir sind solche Fälle bekannt.
Aber solange Mammographie, Tastbefund, Ultraschall und Gewebeentnahme im Ergebnis übereinstimmen, kann man der Biopsie eigentlich voll vertrauen. Weicht nur einer dieser vier Befunde ab, werden die Ärzte wahrscheinlich raten, den ganzen Knoten zu entfernen.
Das Übel ist, wenn Du den Knoten sofort entfernen läßt, und er erweist sich als bösartig, könnte es vielleicht zu einer zweiten OP kommen, wo die Seitenränder nochmal nachgeschnitten werden müssen. D.h. ein bösartiger Tumor braucht ja einen Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe.
Ich persönlich würde mich wahrscheinlich in einem Brustzentrum besser aufgehoben fühlen, und wenn du dort von vornherein sagst, du möchtest keine Stanze, der Knoten soll raus, egal ob gut- oder bösartig ! Ich könnte mir vorstellen, es wird niemand dagegen sprechen.
Wünsche dir alles Gute bei deiner Entscheidung !

[Ellen 04]

Liebe Paula, ich bin`s nochmal !
Wie lange läufst du denn mit diesem Knoten/ verdächtiges Gewebe schon herum ? Du hattest dieselbe Frage nach der Stanze im Febr./März schon mal gepostet. Verstehe ich jetzt nicht ... solltest du nicht schleunigst was unternehmen, und welcher Verdacht besteht denn überhaupt bei dir ?

Gruß Ellen

[Paula117]

Liebe Ellen,

erst mal vielen Dank für Deine Rückantwort !
Jetzt zu Deiner Frage:
Stimmt ich habe schon mal im März eine ähnliche Frage eingestellt.

Vor einigen Jahren wurden bei mir Mikroverkalkungen festgestellt, die engmaschig per Mammographie (alle 1-2 Jahre) und Sonographie (mindestens alle 1/2 Jahr) kontrolliert werden.
Zusätzlich dazu habe ich viele kleine Zysten und ein recht dichtes Düsengewerbe.

Die letzte Kontrollmammographie war hierbei o.k., aber bei der kürzlichen Sonographie war sich mein Frauenarzt nicht sicher, ob da was sei..

Insgesamt versuche ich einfach einen Mittelweg zu finden, nicht panisch von einer Untersuchung /Arzt zu laufen und trotzdem die notwendige Sorgfalt walten zu lassen, weil ich einfach immer wieder Angst habe.

Und wahrscheinlich klingt es ein bisschen albern, aber was mir hilft meine Angst in den Griff zu bekommen ist einfach das Gefühl zu haben, zu wissen was ich tun kann / muß falls doch mal gesagt wird: "O.K. das schaut nicht gut aus. Wir müssen was machen".

Und dazu versuche ich mich zu informieren und in diesem Forum auszutauschen, wobei ich wirklich unheimlich froh bin, daß es so etwas gibt. (In diesem Zusammenhang: Vielen Dank an alle !)

Paula

[Tamina]

Liebe Paula,

ich hatte auch Mikroverkalkungen, die beobachtet werden sollten.

Es kommt wohl auf das Muster der Verkalkungen an, die man in einem dichten Gewebe schlecht sehen kann.

Hatte den Gyn gewechselt und der hat mir zu einer sofortigen Op geraten.

Da man Krebszellen gefunden hatte, wurde ich noch einmal operiert, wegen dem Sicherheitsabstand.

Wie es sich herausgestellt hat, war der Abstand nicht groß genug und ich habe jetzt nach 3 1/2 Jahren eine Rezidiv in der Narbe.

Festgestellt wurde es, da dort wieder Mikroverkalkungen waren. Das Krebszellen wieder da sind, wurde durch eine Vakuum Stanzbiopsie bestätigt. Jetzt muß die ganze Brust entfernt werden.

Bei der ersten OP bin ich auch in das Krankenhaus was mir der Gyn empfohlen hat, es war kein Brustzentrum.

Im nachhinein, würde ich dir immer ein Brustzentrum empfehlen und mich da durchchecken lassen, weil sie dort einfach mehr Erfahrung haben.

Auf alle Fälle würde ich mich hinreichend informieren, über Das Krankenhaus und die Vorgehensweise.

LG Tamina

[Ellen 04]

Hallo Paula !

Aha ! Du willst dich erst mal nur vorinformieren, tja ich glaube man selber kommt da manchmal in den Schleudergang um abzuwägen was nun richtig ist, zumal auch die Ärzte unterschiedliche Ansichten vertreten und das kann einen zusätzlich verunsichern. Ich kenne das ! Letztendlich hat mir oftmals meine eigene Intuition geholfen, auch den Weg zu finden wem ich vertraue und wo ich mich am besten aufgehoben fühle.
Was Mikroverkalkungen betrifft, hab ich leider keine Ahnung ... von extrem dichten Gewebe und Zysten kann ich allerdings auch ein Liedchen singen !
Lass dich doch von deinem Frauenarzt in ein Brustzentrum überweisen, die haben dort wirklich mehr Erfahrung ( ich bin auch in einem Brustzentrum in Behandlung ), du kannst dich doch dort erst mal nur beraten lassen, und dann sagen okay, ich wünsche aber erst mal eine Bedenkzeit ! Ich würde es tun ! Dein Gyn war sich bei der letzten Sono nicht sicher ... da ist das Brustzentrum aber die nächste Adresse !!! Und nicht irgendeine chirurgische Klinik... also das wäre jetzt zumindest meine Meinung.
Ich wünsche dir alles Gute !

Liebe Tamina, Dir wünsche ich auch alles Gute !

Gruß Ellen

[Paula117]

Hallo zusammen,

erst einmal danke an Euch alle. Eure Antworten haben mir sehr geholfen.

Ich werde in 2 Wochen nochmals zur Sonographie gehen und wenn dort wieder irgendetwas "komisch" aussieht, mich in ein Brustzentrum überweisen lassen. Parallel kann ich ja dann auch mal einen Termin in der Klinik machen, die mein Gyn empfohlen hat. Aber ich glaube Ihr habt einfach Recht, wichtig ist doch bei der ganzen Sache die Erfahrung. Und die ist in so einem Brustzentrum sicher um einiges höher als in einer chirugischen Klinik ...

Euch alles Gute !
Paula

[Ellen 04]

Hallo Paula,

eine weise Entscheidung ! Glaub mir, es ist der richtige Weg ! Ich hatte ja nun einen ganz seltenen Brusttumor, das kann man wahrscheinlich mit Mikroverkalkungen nicht vergleichen, Jahre später hab ich recherchiert und festgestellt, dass die suspekten Herde eigentlich ganz zu Anfang bei Mammo und Sono bereits schon vorhanden waren ! Ja, da war auch "irgendwas komisch", man konnte es aber nicht deuten aufgrund des dichten Gewebes und der Zysten, und es ist, mal so gesagt, untern Tisch gekehrt worden. Bzw. es wurde der Sache nicht weiter nachgegangen. Damals hatte ich überhaupt keine Ahnung, und war noch froh drüber ! Mein Tumor ist anschließend riesig gewachsen, und hätte man das "Komische " damals für Ernst genommen, mir wäre sehr vieles erspart geblieben ! Ich will jetzt keine Panik verbreiten, aber es ist immer Vorsicht angesagt. Und wenn dein Gyn sich nicht sicher ist, wäre wirklich zur Abklärung eine Überweisung ins Brustzentrum angesagt. Denn er ist "nur" Gyn, und kein Brustspezialist !
Falls es wirklich irgendwie/irgendwann zu einer Operation kommt, kannst du immer noch entscheiden welche Klinik, und manchmal findet man im Internet den beruflichen Werdegang der Ärzte bzw. Chirurgen. Also wer jetzt wirklich Erfahrung hat, spezialisiert ist, usw. Du mußt die Klinik eingeben und die Namen. Aber vielleicht funktioniert es ja nur bei größeren Kliniken. Das weiß ich nicht. Ich persönlich hatte mehrere Rezidive, und ich lasse mich immer nur von demselben Chirurgen operieren. Weil ich weiß, er hat 30 Jahre Berufserfahrung. Na gut, durch mehrere Op`s konnte ich mir auch meine eigene Meinung bilden, ob er gut ist, oder nicht. Man sollte ja nicht zweifeln,
wer keine Erfahrung hat , wird wahrscheinlich auch nicht operieren - aber man weiß ja nie ? Ich fühle mich dann auch immer so unwahrscheinlich ausgeliefert, und möchte wissen, woran ich bin.

Liebe Grüße, Ellen

[Tamina]

Liebe Paula,

bei einer Sonographie kann man die Mikroverkalkungen nicht sehen.

Wenn diese Mikroverkalkungen aus den Krebszellen von den Milchgängen herkommen, ist das nur durch eine Stanzbiopsie oder OP zu erkennen, weil hier kein Tumor zu sehen ist.

Das ist das gefährliche an diesen Mikroverkalkungen.

Ich denke es wird dir nichts anderes übrig bleiben, als das in einem Brustzentrum abzuklären. Suspekt ist es, wenn diese Mikroverkalkungen einen Herd gebildet haben, daß heißt in einer Gruppierung zusammen sind.

So gewinnst du zwar Zeit, aber keine Sicherheit.

Alles Liebe und Gute

Tamina