Lebenserwartung mit Astro II ?

Meine Frau hat ein Astrozytom II, zu 80% operiert und mit 60 Gy bestrahlt. Wir sind ziemlich bedrückt, weil so oft zu hören/lesen ist, dass nach relativ kurzer Zeit Rezidive auftreten, häufig mit Verschlechterung zur Stufe III.
Gibt es jemanden, der einige Jahre ohne Verschlimmerung erlebt hat ?
Ein positiver Bericht könnte meiner Frau aus ihren Tiefs helfen.Danke! gerdkiel@freenet.de

Hallo Gerd,

ich weiß nicht, was ihr unter "einige Jahre" versteht. Sollten 2 Jahre schon dazu gehören, bin ich ein positives Beispiel. Auch ich habe ein Astro/O. II.

Da ja bekannt ist, das das Astro sehr langsam wächst habe ich es sicherlich schon viel länger. Mittlerweile bin ich auch operiert, ein Rest ist noch vorhanden. Aber mir geht es gut. Mittlerweile kenne ich viele, die lange Zeit problemlos mit einem Astro leben. Auch hier im Forum gibt es Menschen, die schon sehr lange ein Astro II haben.

Wir kennen persönlich einen Arzt(!) der mittlerweile 17 Jahre damit lebt.

Außerdem denke ich, und das hilft vielleicht Deiner Frau, immer positiv. Ich hoffe, daß die Zeit für uns läuft und auch Hirntumoren bald sehr gut behandelt (Vielleicht geheilt ???) werden können.

Alles liebe für Deine Frau. S.

Herzlichen Dank, S. für die rasche Antwort - ein guter Lichtblick!! Gerd

[Tanja L.]

Lieber Gerd

Habe deinen Beitrag eben gelesen (bin eine Querleserin)

Mein Sohn geht im hiesigen Ort in den Kindergarten.
Ich unterhalte mich des öfteren mit der Erzieherin seiner Gruppe.
Schon lange habe ich mich gefragt, was die "Einkerbung" an ihrer rechten Schläfe zu bedeuten hat...am Kigafest habe ich sie dann gefragt.

Im Februar 1997 kippte sie in der Mittagspause um (epileptischer Anfall).
Nach ettlichen Untersuchungen, wie MRT, stellte man eine Raumforderung fest.
Schließlich folgte die OP mit der Diagnose Astrozytom II.

Sie geht jährlich zur Kontrolle...es ist nichts mehr da (der Tumor lag rechts, temporal) ich habe sie eben extra angerufen und sie um ihr Einverständnis gebeten, dies hier zu schreiben.
Sie arbeitet wieder als Vollzeitkraft, treibt Sport und die 25 Kinder halten sie echt auf Trab.

Ich wünsche euch viel Glück und viel Kraft

Liebe Grüße

Tanja L.

Wer sich mit Ex-Astrozytom nur jährlich in die Röhre schieben lässt, ist selbst daran Schuld, wenn das AA- bzw. Glioblastom-Rezidiv dann schon größer als 3cm ist. PET ist angesagt. Wenn da keine erhöhte Stoffwechselaktivität festgestellt wird, würde ich trotzdem halbjährlich zum MRT gehen. Ich denke, die Astrozytome werden in der Regel unterschätzt.

Hallo Gerd
Ich habe deinen Bericht gelesen, es tut mir sehr weh, wenn ich höre, was Deine Frau für eine Krankheit hat. Ich selber habe keinen Tumor, jedoch mein Mann. Leider ist er nach Weihnachten mit 42Jahren verstorben. Bei ihm wurde das Astrozytom WHO Grad II vor drei Jahren festgestellt, wobei man uns gesagt hat, dass dieser Tumor schon im Kindesalter entstanden sein muss. Er hatte nie Beschwerden, auch nicht bis zu seinem Tod. Wir hatten drei wunderbare Jahre, trotz der Krankheit. Wir mussten aber umdenken, Wir sagten uns, dass wir nicht wissen wie lange wir noch zusammen sind, jedoch versuchen, jede Minute so zu geniessen, als wäre es die letzte. Mein Mann war eine sehr starke Persönlichkeit und er kämpfte und das machte ihn noch stärker. Es ging ihm diese drei Jahre nicht immer gut, die Therapien "schlauchten" ihn doch sehr, doch er hatte keine grösseren Beschwerden. Doch als unser bester Freund im November auch an Krebs starb, da hatte er plötzlich keinen Mut mehr und gab auf und sechs Wochen danach verstarb auch er.
Ich möchte damit sagen, dass Deine Frau nie aufgeben soll, das Leben ist immer lebenswert auch wenn es nicht immer danach aussieht. Und wenn Du sie liebst, dann wirst auch Du ihr die Kraft geben, die sie braucht um zu kämpfen. Ich habe ihn begleitet wo ich konnte, bis zum Schluss und ich würde das immer und immer wieder tun, denn nur so werdet ihr beide diese Zeit überstehen. Ich hoffe, dass Deine Frau es schafft, denn es ist zu schaffen.
Ich denke an Euch und schicke euch viel Kraft
Gruss Sabine

Es gibt sehr viele positive Verläufe, verliert den Glauben nicht. alles Liebe für Deine Frau S.

Hi Gerd,

ich habe eine Freundin mit operiertem Hirntumor, die mich um Recherche im Internet gebeten hat. Nur ein kleiner Gedanke hierzu im Bezug zu Statistiken/Lebenserwartung etc...

Nachdem ich total depressiv geworden bin von den Medizinischen Berichten und schlimmen Geschichten aus den deutschen Krebs-Foren, habe ich ein bisschen auf englischen Seiten gelesen. Die haben mich allesamt wieder ein bisschen "hochgeholt". Wir laecheln ja immer ein bisschen ueber die Amis mit Ihrem Positivismus, der teilweise auch oberflaechlich anmutet. Bei den Krebs-Seiten muss ich aber sagen, dass diese Tendenz sehr zugute kommt. Es gibt da unglaubliche Leute und ganz aufbauende Berichte, zum Bsp von einem jungen Mann, dem der Doktor gesagt hat, dass er nur noch 3 - 6 Monate zu leben hat. Er sagte sich einfach "ich pfeif' auf die Statistiken, ich bin halt nicht der Durchschnitt - und er lebt schon seit vielen Jahren hinterher.

Klar kann man bei so schrecklichen Krankheitsbildern nie auf Wunder hoffen, aber Ihr solltet Euch auch nicht von so bloeden Statistiken verrueckt oder depressiv machen lassen.

Zum Beispiel:

http://www.abta.org/survivorstories.htm

Kopf hoch, es gibt immer gute und schlimme Zeiten.

NB: Meine Freundin lebt schon seit 6 Jahren ohne Rueckfall.

zora

Hallo ihr alle, ganz herzlichen Dank für eure lieben Zeilen! Ich wünsche euch weiterhin Kraft, Mut und eine gute Zukunft. Gerd