Ich habe große Angst

[kleine bärin]

Hallo an alle !
Zur Zeit komme ich mit meiner Erkrankung alleine nicht mehr klar. Darum schreibe ich jetzt darüber.
Ich bin 46 Jahre alt und vor 2 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Die linke Brust wurde mir damals entfert - da ich einen sehr aggressiven Krebs hatte. Es wurden damals keine Metastasen gefunden und galt nach der Chemo als geheilt. Es ging mir aber nie richtig gut - ich hatte immer das schlechte Gefühl, das etwas in mir nicht ok ist. Die Krebsnachsorgeuntersuchungen empfand ich stets als nicht ausreichend. Gerade Anfang des Jahres fühlte ich mich von allen sehr alleine gelassen. Ich bekam immer zu hören - alles ist doch wieder gut und mach dich nicht verrückt. Meine Anfrage bei meinen Ärzten - das ich gerne auf eigene Kosten ins PET möchte - wurde abgetan mit den Worten "in ihrem Fall nicht"
Jetzt vor 4 Wochen haben sich dann meine Befürchtungen bestätigt. Zuerst bekam ich ein Rezitiv auf der Haut (Brustnarbe) Ich bin dann auf eigenen Wunsch in PET gegangen. Die dortigen Ergebinsse waren leider niederschmetternd. Ich habe Metastasen am Brustbein, in der Leber und im Lyphmabfluss. Mein Onkologe gibt mir eine Lebenserwartung von 1 bis 3 Jahren. Es will einfach nicht in meinen Kopf, das man nicht mehr viel machen kann. Ich bekomme jetzt wieder Chemo, Antikörper sowie später Bestrahlung. Ich hoffe so, das sich der Krebs zurück bildet. Besonders belastet mich der Tumor aud der Haut - da ich ihn jeden Tag ansehen muss - er wird aber nicht mehr entfernt, was ich nicht verstehen kann.
Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen und kann mit Ratschläge geben was man tun kann um geheilt zu werden.

Gruß
die kleine Bärin

[Elli]

Hallo kleine Bärin,

erst mal willkommen hier bei uns.Ich kann mir allerdings vorstellen,das Du gerne darauf verzichtet hättest.Aber hier tummeln sich ganz viele Frauen (manchmal auch Männer),die Dir mit Rat und Tat zu Seite stehen.
Vielleicht hilft es Dir ein bisschen,wenn ich Dir sage das ich bereits über 5 Jahre mit einer denkbar ungünstigen Prognose lebe. Es gibt hier sogar Frauen die die Ausage der "lieben"Ärzte schon um ein vielfaches überlebt haben. So viel also zu der Prognose Deines Onkologen. Wenn Du die Möglichkeit hast,hol Dir eine Zweitmeinung ein ,warum z.B. das Rezidiv auf der Narbe nicht entfernt wird. Anscheindend bekommst Du jetzt wieder das "volle Programm",aber versuche den Kopf oben zu halten. Auch wenn es im Moment sehr schwer ist.
Ich denke wenn Du schreibst,was für eine Chemo Du zur Zeit bekommst,wird Dir hier bestimmt jemand etwas dazu sagen können. Ganz wichtig ist jetzt vor allen Dingen,das du den Mut nicht verlierst,sondern du den Krebs bei den Scheren packst und ihn einfach rausschmeißt.
Dazu wünsche ich Dir ganz viel Kraft .

Liebe Grüsse
Elli

[Aida-Blue]

Liebe kleine Bärin,
ich kann Dich so gut verstehen. Meine Geschichte liest sich ähnlich: BK-Befund 11/04 - brusterhaltende OP, Chemo, Bestrahlung, AHB - ... und dann im Sommer 05 "als geheilt" ins Leben entlassen.
Aufgrund starker Rückenschmerzen seit Mai 06 wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt - Anfang August dann der Schockbefund: Knochenmetastasen!!!

Es ist sehr schwer, so etwas zu begreifen - ich kann dies bis heute nicht annehmen.

Ich denke, Du solltest Dir wirklich eine 2. Meinung einholen; diese ändert nichts an dem Befund, aber sie kann Dir Sicherheit hinsichtlich des weiteren Behandlungsverlaufs geben.
Außerdem denke ich auch, dass alleine aus psychologischen Gründen über eine OP des Narbenrezidivs neu verhandelt werden muss.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und grüße Dich ganz herzlich

LG von Sonja

[Kava]

Hallo,

ich kann es so gut nachfühlen. Habe seit Febr. 2006 Brustkrebs mit Lungenmetastasen.

Die Aussage Deiner Onkologin finde ich das "allerletzte"!!!!!!! Kein Arzt kann sagen wie lange wir noch leben. Außerdem tut sich im Moment ganz vieles in der Krebsforschung. Kann mich nur anschließen, hol Dir unbedingt noch andere Meinungen ein. Ich bin mittlerweile bei der 3. Uniklinik und fühle mich dort sehr wohl.

Ich knuddel Dich auch ganz feste. Welche Behandlungen bekommst Du jetzt?

Ganz liebe Grüße
Kava

Und egal was die Ärtze sagen, wir kämpfen weiter.

[Ina N.]

Liebe kleine Bärin,
ich kann dich so gut verstehen.
Lebenserwartung....... deine Ärzte können es dir nicht sagen, wie lange du mit deinem Krebs leben wirst.
Aber ich möchte dir berichten, dass ich mich im April noch in einer ähnlichen Situation befand. Meinen Brustkrebs habe ich seit 1994, Knochenmetastasen sind seit 2002 bekannt und teilweise operiert und dann noch einige Rezidiv-OPs. Seit letztem Herbst fühlte ich mich auch immer schlechter und schlapper. Dann wurden im Oktober die Lymphe von der Brust, Achsel, Schlüsselbein, bis zum Hals bestrahlt, weil etliche pathologisch vergrößert waren. Im November hat mich dann mein Mann verlassen und von da an gings erst richtig bergab. Kummer ist nicht gut. Im April wurden Lebermetas und Metastasen im gesamten Knochenmark und Hautmetastasen auf der Narbe festgestellt. Chemo! Nun nach Ende der Chemo sind keine Lebermetastasen mehr zu entdecken und die Hautmetastasen sind auch nicht mehr da. Das Knochenmark schaut man sich später an, da es nicht so schnell reagiert. Aber die schrecklichen Schmerzen beim gehen, beim Umdrehen im Bett und überhaupt sind nicht mehr da.
Aber wirklich, es geht mir tausendmal besser als noch vor einigen Monaten, in 10 Tagen fahre ich zur AHB (was ich mir im April niemals zugetraut hätte) und lass mich wieder körperlich auf Vordermann bringen.
Niemand weiß, wie lange wir leben werden. Aber noch Zeit zu haben, um sich wieder gut zu fühlen, wieder stark sein, um etwas Neues zu beginnen, und vor allem wieder neuen Lebensmut zu haben, das wünsche ich dir.
Die Chemo ist wirklich hart, aber in ca. 4-5 Monaten hast du sie hinter dir und du wirst sehen, danach geht es wieder aufwärts. Ich wünsche dir das Beste und eine große Portion voller Kraft für das, was vor dir liegt. Ich hoffe, dass ich dir ein wenig Mut machen konnte.
Ganz liebe Grüße,
Ina

[Heike60]

Hallo kleine Bärin,
ich kann deine Angst sehr gut verstehen -
ich habe seit 1999 BK -im November 2004 wurden bei mir Metastasen
in Lunge und Knochen festgestellt. Man sagte das meine Lebenserwartung
nur noch Wochen bis Monate seien. Ich suchte mir einen guten Onkologen
der alles in die Hand nahm und mir zu eine erneute Chemo verpasste.
Diese schlug sehr gut an und mir geht es heute soweit gut. Dies ist jetzt
schon fast 2 Jahre her. Also ich gebe nichts auf Statistiken und Aussage
der Ärzte. Sie stecken nicht in unserem Körper. Du darfst dich und die
Hoffnung nur nie verlieren. Nimm den Kampf erneut auf mit dem Vorsatz
es wieder zu schaffen.
Ich drücke dir ganz doll die Daumen das du die Kraft für die neue Chemo
aufbringen kannst. Denk dran der Kampf lohnt sich.

[kleine bärin]

Ich habe gerade erst Mal ne´Runde geheult - aber dieses Mal aus Freude!! Es tat so gut all diese lieben Nachrichten zu lesen. Zum ersten Mal seit vielen Wochen fühle ich mich verstanden.
Ich werde den Rat von allen befolgen und kämpfen !!!!!
Ich wurde gefragt was der Onkologe so mit mir anstellt. Also: ich bekomme jetzt erstmal jede Woche (12x) Chemo und zwar Taxol. Das vertrage ich so wie vor 2 Jahren sehr gut. Ich habe keinerlei Beschwerden ausser natürlich das die Haare ausgehen. Alle 3 Wochen bekomme ich dann noch Herceptin und alle 4 Wochen ein Medikament mit "Z" für die Knochen. Seit der 1. Chemo habe ich keine Schmerzen mehr im Brustbeinbereich.
Außerdem bekomme ich noch beim Heilprakter jede Woche eine Vitamin C - Infusion sowie 2x die Woche eine Mistelspritze. Eine davon direkt an den Tumor auf der Haut.
Ich versuche gerade mein Leben zu ändern, so verzichte ich total auf Zucker sowie Fleisch und Wurst. Gehe 3x die Woche 1,5 Stunden spazieren und fahre jeden Tag 1 Stunde auf dem Trimmfahrrad. Leider ( bestimmt schütteln jetzt alle verständnislos den Kopf) bin ich Raucher. Ich weiß ich muß dringend damit aufhören - aber z.Zt. schaff ich das nicht. Ist zwar nur Einbildung aber an den Zigaretten halte ich mich fest.
Hat jemand noch gute Erfahrungen gemacht mit einem anderen Medikament usw.??

Ganz liebe Grüße an alle

Eure kleine Bärin

[susaloh]

Hallo Kleine Bärin,

Das hört sich ja schon viel kampfesfreudiger an, liebe Kleine Bärin, so ist´s richtig!!!
Und das hört sich ja schon mal sehr gut an, was der Onkologe so alles mit dir anstellt. Schon daran kannst du sehen, dass dich die Schulmedizin noch lange nicht aufgegeben hat - sonst würden sie dir bestimmt nicht soviele schlagkräftige Medikamente geben. Das Medikament mit Z. heißt Zometa und ist ein Bisphosphonat. Damit werden Knochenmetastasen bekämpft und die Knochen wieder gestärkt (wird auch bei Osteoporose gegeben). Taxol ist eine sehr wirkungsvolle Chemotherapie. Und Herceptin, das Antikörper-MIttel, ist äußerst vielversprechend bei deiner Ausgangslage (Her2neu positiv). Darüber findest du auch viel im Internet, was dich aufmuntern könnte. Was das Narbenrezidiv angeht, könnte es durchaus ein Vorteil sein, wenn das NICHT entfernt wird: Ähnlich wie bei der primären Chemotherapie (Chemo bevor operiert wird) kann man daran vielleicht sehen, wie die Tumorzellen auf Taxol und Herceptin reagieren - ich möchte nichts Falsches sagen, aber eigentlich müsste das Narbenrezidiv ähnlich wie der Tumor bei der primären Chemo schrumpfen! So schlimm es für dich jetzt ist, das angucken zu müssen, so erfreulich kann es sein, wenn es denn reagiert und schrumpft und vielleicht sogar ganz weggeht unter der Chemo! Sollte es das nicht tun, wird die Chemo sicher gewechselt (es gibt noch viele andere Mittel, die man noch ausprobieren kann!) und man kann wieder gleich sehen, ob die dann wirkt! Wenn das Rezidiv schrumpfen sollte, reicht hinterher eventuell die Bestrahlung, um es nachhaltig loszuwerden. Wie gesagt, ich bin auch nur Laie, aber kann mir das aus meinem angelesenen Wissen so vorstellen. Vielleicht fragst du mal nach!

Alles Gute und viel Kraft und Mut wünscht dir
Susanne

[monkeponke]

Hallo kleine Bärin,

ich habe mit dir Angst, ich fühle mit dir und verstehe deine Einsamkeit, doch wir müssen uns immer wieder sagen, dass...
...............damit das Mögliche entsteht,
...............muss immer wieder das Unmögliche gewagt werden.

Bleib voll Hoffnung und hol dir unbedingt noch andere Meinungen ein und geb dich nie selbst auf.

Von Herzen
Monja

[Flips]

Hallo, kleine Bärin

habe mich aus einem anderen Forum eingeschlichen, um Dir alles erdenklich Gute zu wünschen, Kraft ohne Ende und weiterhin viele liebe Menschen, die bei Dir sind und Dir Kraft und Mut senden.

Fühl Dich gedrückt, und denkt daran: A bissi was, geht immer no

Flips

[gtg]

Hallo kleine Bärin,

wie gut ich deine Agstverstehen kann---aber gib nicht auf...niemand kann so wirklich sagen wie lange was dauert!
Ich finde es schön zu lesen was du noch alles tun kannst trotz Chemo...und hoffe du bist in guten HGänden??? Wenn nicht such dir noch ein Brustzentrum o.ä. aber auf jedenfall eine Zweitmeinung!
Von Herzen viel Kraft wünscht dir gtg/Gabi die auch im Nov.2004 nicht mehr operabel war und es bis jetzt doch irgendwie hinbekommen hat!