habe seit heute Gewissheit, es ist Brustkrebs

[Tilo]

Hallo Gaby
da Du jetzt die ersten klaren Befunde hast geht für Dich die Zeit los wo Du Dich um Dich selber kümmern musst!!! Wie die Mädels schon gesagt haben, die Diagnose ist jetzt klar und es geht darum die beste Behandlung zu finden und Entscheidungen zu treffen, die Dein restliches Leben betreffen. Eine der besten Waffen gegen das Sch...zeug sind Informationen.

Du kannst noch so ein gutes Bauchgefühl haben und die Ärzte können noch so nett sein, aber einige Behandlungsschritte wie das Ausräumen der Achsellymphknoten können drastische Folgen haben. Zur täglichen Lymphdrainage kann keiner Deiner Ärzte für Dich gehen!

Nur mal so zu Sentinelmethode selber, es wird nicht nur ein Knoten markiert und raus genommen. Es ist meinst eine Gruppe von Lymphknoten die für ein Areal der Brust zuständig sind. Üblicherweise liegen die zuständigen Knoten in der Achsel, da der Mensch aber nicht nach Lego-Baukasten funktioniert kann es sein, dass auch Lymphknoten unterm Brustbein oder in Richtung andere Brust "zuständig" sind. Da nützt dann eine ausgeräumte Achsel nichts.
Da mein KH auch keine Nuklearabteilung hatte bin ich am Morgen des OP-Tags in die Nuklearmedizin eines nahe gelegenen Klinikums und dort wurden die Markierungsspritzen gesetzt. Dann bin ich ins KH und ein 3/4 Stunde später lag ich auf dem OP-Tisch zur Nach-OP. Mein Doc meinte er hat 2 zusammenhängende Lymphknoten entnommen, die Biopsie zählte nachher 3, die Gott sei Dank sauber waren. Falls nicht wäre ich noch einmal auf dem Tisch gelandet, diese Option habe ich aber vorher bewusst in Kauf genommen nur um mir nicht mal eben mehr zu schaden als nötig.

Denke über alles gründlich nach und dann treffe selber eine Entscheidung mit der Du leben kannst.

Viel Glück
Tilo

[Rigoletta]

Hallo, bin neu hier und weiß nur nicht, o ich meine Frage stellen
kann, deshalb hier: Meine Schwägerin hat BK mit vielen kleinen Metastasen
in der Leber und hatte ein Jahr Herceptin genommen. Nach dem neuen
CT letzte Woche hat sich eine neue Metastase in der Leber gefunden.
Herceptin wurde abgesetzt und sie bekommt jetzt "Aromatosehemmer" und
ein Medikament namens "Femana?" Ich habe darüber nichts im Internet
gefunden?

Bitte schreibt mir, wo ich was darüber finden kann.
Vielen Dank
Rigoletta

[susaloh]

Ich verstand nicht so ganz warum euch die Einschätzung von Gaby´s Ärzten zur Sentinel-Biopsie in ihrem Fall zweifelhaft erscheint und habe daher noch einmal nachgegoogelt und folgendes gefunden:

Der für die Sentinel-Biopsie geltende Standard ist im Konsensuspapier der Deutschen Gesellschaft für Senologie von 2003 festgelegt. Danach ist eine Wächterlymphknotenbiopsie möglich, wenn das Karzinom nicht größer als zwei Zentimeter ist und in der Achselhöhle keine Lymphknoten tastbar sind. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt die Patientin ist und wie der Tumor liegt.

Im Originaltext steht unter "möglicher Indikation nach individueller Abwägung" noch, "Tumoren 2-3 cm", und dann noch ganz klein gedruckt als Fussnote "unter Berücksichtigung des individuellen Risikos .... unter Einschluss von Tumorgröße, Grading und L-Situation"

http://www.senologie.org/download/pd...r_sentinel.pdf

An diesem Standard orientieren sich die Brustzentren und so auch Gaby´s Ärzte. Ich habe noch fast eine Stunde weitergegoogelt um herauszufinden, ob dieser Standard von 2003 inzwischen von neueren Forschungsergebnissen vielleicht bereits "überholt" sein könnte, was die empfohlene maximale Tumorgröße angeht, habe aber nirgends Beiträge oder Diskussionen in die Richtung gefunden, z.B. auch nicht in einer Doktorarbeit an der Uni München zu diesem Thema von 2005.

zu den anderen Punkten:

So wie ich es verstanden habe ist der Stand der Wissenschaft, dass eine neoadjuvante Chemotherapie keinen direkten "Überlebens-Vorteil" gegenüber der adjuvanten Chemo hat. Sie wird vor allem dann angewandt, wenn dadurch vielleicht brusterhaltend operiert werden kann. Aber auch das funktioniert nicht in allen Fällen, weil der Tumor oftmals von innen her zerfällt anstatt sich gleichmäßig und total zurückzuziehen, sodass sicherheitshalber doch der gesamte ehemalige Tumorbereich entfernt werden muss. So wie ich das verstanden habe, wird Gaby ja sowieso brusterhaltend operiert, insofern scheint der Vorteil durch eine neoadjuvante Chemo in ihrem Fall eher gering zu sein, besonders wenn man bedenkt, dass bei Gaby außerdem ja wohl die Chance besteht, dass sie je nach Lymphknotenstatus vielleicht gar keine Chemo braucht.

Nach neo-adjuvanter Chemo kommt übrigens (zumindest beim Mammazentrum Kiel) eine Sentinel-Biopsie bei vormals größeren Tumoren trotz guter Remission nicht in Frage, weil man nicht weiß, wie die Chemo den Lymphknotenstatus beeinflusst (also ob dann die Wächterknoten-Logik noch stimmt).

Ich verstehe ja grundsätzlich euer Drängen zu einer Zweitmeinung, aber ich muss zugeben, dass ich mich in der Uni-Frauenklinik Kiel, nicht nur wegen meines Bauchgefühls sondern auch auf Grund ihres Rufs und meiner eigenen Einschätzung der dortigen Kompetenz (auch nach Studium des Sankt-Gallen-Konsensuses) auf Anhieb sehr gut aufgehoben fühlte und ich daher kein Bedürfnis nach einer Zweitmeinung hatte. Insofern möchte ich Gaby´s Haltung mal verteidigen!


Liebe Grüße
Susanne

P.S. ich würde mir übrigens auch die Eierstöcke rausnehmen lassen wenn dadurch eine größere Chance auf Heilung bestünde - und bei mir ist die Diagnose schon 7 Monate her!

[Birgit8]

Liebe Gaby,

sicher hast Du jetzt die unterschiedlichsten Meinungen gehört
oder gelesen.
Ich kann Dich gut verstehen,wenn Du sagst ,Du bist froh wenn es jetzt
mit der Behandlung los geht.
Gut ist es aber auch,wenn man/frau sich noch eine Zweitmeinung
von einem anderem Arzt einholt.Viele Frauen machen das so.

Aber Du hast jetzt Deinen Weg gewählt und dann ist er auch für Dich der richtige Weg.
So wird es bei drei halbwegs ähnlichen Diagnosen auch sicher 4 verschiedene
Therapievorschläge geben.

Ich wünsche Dir jedenfalls für Deinen Weg viel Kraft
und alles alles Gute.
Auch an alle anderen Frauen hier viele liebe Kraftgrüsse.
LG Eure Birgit

[hohenpriesterin1]

Hallo susaloh, hallo Ihr Lieben,

Dir susaloh, vielen dank für die ausführliche Recherche und Hilfestellung. Genauso wie Du es geschrieben hast, hat es mir mein Arzt erklärt. Bin jetzt nur noch total fertig, da ich am Montag erst erfahre, ob er Antikörper oder Hormonpositiv ist. Wenn es nicht so ist, siehts auf Dauer wahrscheinlich duster aus.

Viele Grüße
Gaby

[Bettysue]

Zitat von hohenpriesterin1

ob er Antikörper oder Hormonpositiv ist. Wenn es nicht so ist, siehts auf Dauer wahrscheinlich duster aus.

hallo

boah nun bin ich aber echt erschrocken! warum soll es duster aussehen wenn es hormonnegativ und rezeptornegativ ist?? wenn ich meinen arzt richtig verstanden habe ist es besser wenn beides negativ ist (bin prämenopausal). oder hab ich da was falsch verstanden?? jetzt bin ich doch beunruhigt!

dir liebe gaby wünsch ich alles gute und viel kraft!

bettina

[hohenpriesterin1]

Hallo Bettysue,

ich wollte Dich jetzt nicht beunruhigen.Bin noch ein vollständiger Neuling auf diesem Gebiet. Ich bin 40 Jahre alt, habe meine Periode noch, und einen Grading 3 Tumor. Wenn er keinen Rezeptor hat, kann man eigentlich nur rausschneiden und bestrahlen, da, wenn keine Lymphknoten betroffen sind, auch keine Chemotherapie gemacht werden muss. Ich hoffe ich konnte eventuelle Missverständnisse abklären.

Viele Grüße
Gaby

[Bettysue]

hallo gaby,

ich bekomm zur zeit eine neoadjuvante chemo, um den knoten (2,5cm) zu verkleinern. es sind bei mir 3 lymphknoten auffällig. sie sind jetzt nach nur 1 chemo viel kleiner geworden, was mich doch hoffen lässt.

mein arzt meinte es ist gut, dass es nicht hormonabhängig ist weil ich meine regel noch hab. nach der menopause wärs wohl günstiger wenn er hormonabhängig ist.

ich hab am 13.09.06 meine nächste chemo, vorher werden lymphknoten und tumor nochmal nachgemessen, dann werd ich den arzt nochmal löchern und euch dann berichten.

ein schönes und ruhiges wochenende wünscht euch

bettina

[Heike 1963]

Hallo Ihr Zwei Negativen ;-)

mein Tumor war 8 mm, G 2, auch hormonunabhängig und Her2 neu negativ, kein Lymphknotenbefall. Zur Zeit der Diagnose, August 2005, war ich 42 Jahre alt und noch nicht in der Menopause. Durch die Chemo, 6mal FEC, bin ich in die Menopause gekommen, das ist relativ normal. Danach hatte ich noch 30 Bestrahlungen. Nach einem halben Jahr bekam ich wieder 2 regelmässige Blutungen und dann war wieder Schluss. Zur Zeit wird mein Hormonstatus untersucht, erwarte die Ergebnisse nächste Woche. Bin gespannt, ob mein Körper noch durcheinander ist oder ob ich jetzt tatsächlich drin bin, denn die bekannten Beschwerden, wie Hitzewallungen habe ich nicht.

Eines ist gewiß, Chemo und Bestrahlungen sind die einzigen schulmedizinischen Massnahmen, mit denen wir 'Negativen' 'vorsorgen' können.

Laßt Euch trotzdem nicht vom Krebs beherrschen, sondern lebt mit ihm.

Alles Liebe und Gute,
Heike

[Bettysue]

hallo

dabei war ich mir sicher, dass er hormonabhängig ist. ich hätte nämlich 2 wochen vor der diagnose meine tage bekommen sollen, mit migräne und dem ganzen tam-tam. sie blieben allerdings aus. als die diagnose brustkrebs feststand, ich noch auf die rezeptorenbestimmung wartete, sagt ich das dem arzt, ich denke der tumor frisst meine hormone, deswegen keine tage und keine migräne (die mich jedesmal sehr plagte). als dann das ergenbis da war und es nichts mit den hormonen zu tun hatte, war ich ratlos. der arzt meinte dann, nun dann wär ich jetzt wohl langsam in der menopause. aber ist doch komisch, ich sehe zwischen ausbleiben der regel und em tumor einen zusammenhang. ich muss mir echt eine liste machen und meinen arzt bei der nächsten untersuchung richtig löchern. der ist zum glück sehr nett und nimmt sich auch zeit, nur hatte ich bisher wenig fragen *lach*, war wohl der schock

du hast recht heike, der krebs beherrscht mich nicht, es geht mir saugut und ich denk eigentlich nicht oft dran, oder verfall in depressionen. dazu ist das leben zu schön

liebe grüsse

bettina

[Heike 1963]

Liebe Bettina,

vielleicht ist der Diagnoseschock der Grund des Ausbleibens?

Liebe Grüße und ein sonniges Wochenende wünscht Dir
Heike

[deena3]

Liebe Gaby, ich habe nicht alle Beiträge gelesen und weiß nicht, ob bereits jemand in meinem Sinne geantwortet hat. Auch ich wurde ursprünglich brusterhaltend operiert, sollte nachoperiert werden und habe mich für Ablatio entschieden. Mein Tumor war 6 cm groß und die Metastasenfahndung in allen Bereichen Null. Während der ersten Op. wurde nur der Sentinel-Knoten entfernt. Bei der zweiten Op sagte der Arzt, dass es neue Erkenntnisse in den USA gäbe, dass oft der Sentinel übersprungen wird und sich in den Lymphknoten Level I und II bösartige Zellen ansiedeln.
Mittlerweile habe ich viel gelesen und nach diesen Erkenntnissen bringt eine Chemo (FEC bei hormonell positivem Krebs so gut wie nichts, nur 2% profitieren davon.!) Holte eine Zweitmeinung in Freiburg ein und der dortige Arzt sagte:Sofort aufhören damit . (4 Behandlungen hatte ich schlecht und recht hinter mich gebracht.)
Ich erhoffe mir von der anschließenden Antihormontherapie den besten Erfolg (und genauso habe ich es überall gelesen).
Alles Gute für dich und liebe Grüße von deena3

[susaloh]

Zur Frage: Chemo bei hormonabhängigem Tumor sinnlos?!?!

Mein Tumor ist (oder war zumindest vor Beginn der Therapie) stark hormonabhängig (Östrogen und Progesteron jeweils 9 (12 ist das höchste)). Ich bekam eine neoadjuvante Chemo: 4xEC und 4xTaxotere (plus Xeloda, eine Tablettenchemo im Rahmen einer Studie). Der Tumor war 8x9 cm groß. Der Vorteil der neoadjuvanten Chemo: Man kann sehen, ob und wie der Tumor reagiert! Bei mir ist er bei jeder einzelnen Chemo eindeutig tastbar immer ein gutes Stück geschrumpft bzw. im zweiten Teil der Chemo weicher und lockerer geworden. Ich male mir gerne aus, wie kleinere Tumorzellansammlungen im restlichen Körper bzw in den Lymphknoten entsprechend dahingeschmolzen sein mögen. Ich habe keine Ahnung, ob das beim FEC Schema anders wäre, aber obwohl das histologische Ergebnis noch aussteht (erfahre ich Montag) würde ich den Chemoerfolg in meinem Fall als groß einschätzen!

Liebe Grüße
Susanne

[deena3]

Hallo susaloh, hattest du irgendwo Metastasen? Dann würde ich die Chemo anders bewerten (als Laie natürlich!!). Meine Hormonrezeptoren lagen beide bei 12.
Liebe Grüeß deena3

[susaloh]

Hallo Deena3,

nein, zum Glück wurden keine Metastasen gefunden. Auf der linken Seite hatte ich auch noch einen ganz winzigen "Herd" von 5 mm, der hatte auch beide Marker bei 12. Er wurde mit einer Metallklammer markiert um die Stelle nachher wieder zu finden für die OP und war wie erwartet jetzt ganz verschwunden.

Liebe Grüße
Susanne