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  #1  
Alt 25.04.2018, 21:04
datkleene datkleene ist offline
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Beiträge: 63
Standard Und wieder bin ich hier...

Ich habe es so satt...
Ich bin so wütend auf die Welt, das ich es eigentlich gar nicht in Worte fassen kann.

Meine Schwiegermutter hat es erwischt. Blasenkrebs, genaueres erfahren wir am 11.5.

Nun muss ich sagen, ich habe mit der Zeit angefangen egoistischer zu werden.

Für meine Mutter habe ich alles getan und bereue nichts davon.
Für mich selbst und für meine Tochter habe ich versucht so früh wie möglich richtig zu handeln.

Aber ich habe es satt. Der Tod meiner Mutter ist fast 8 Jahre her, aber gerade so nah wie schon lange nicht mehr.
Und dann erwischt es ausgerechnet das Schwiegermonster. Und ja, sie ist eins...

Ich wünsche ihr auf keinen Fall etwas Schlechtes und bestimmt nicht das. Aber diese Frau ist ein Biest.
Und mein Mann schottet sich ab.
Wir heiraten im September kirchlich, zum Standesamt hat es seine Mutter schon "nicht geschafft".

Und jetzt diese Diagnose. Wieso immer die Menschen aus meinem Umfeld?
Und wieso fühle ich mich genötigt ihr zu helfen, wo sie doch noch nie Hilfe wollte.

Ich sage selten, dass ein Mensch böse ist, und vielleicht meint sie es auch nicht immer so. Aber der Mensch, wo es mich am wenigsten interessieren sollte, macht mir jetzt schreckliche Angst.

Diese Frau weiß überhaupt nicht, was auf sie zu kommt. Sie ist ganz allein, etliche Kilometer von ihrer Familie entfernt und sie wird keine Hilfe wollen. Sie wird aber dann mit Vorwürfen um sich werfen... wie sie es immer tut. Wir fahren sie besuchen, mit ihrer Enkelin, und sie macht kein Geheimnis daraus, dass wir sie in der Wohnung stören und in ihrem Lebensraum eingrenzen. Ende vom Lied, wir übernachten nur noch im Hotel... Was das nächste Drama ausgelöst hat. Nur um ein Beispiel zu nennen.
Und nun verlangt man von mir, weil ich nicht VZ arbeiten gehe, das ICH mich mit um sie kümmern muss? Das stand für meine Schwägerinnen schon fest, als sie es erfahren haben.
Und das macht mich wütend... Alles macht mich gerade nur wütend.
Ich fühle mich furchtbar deswegen, aber ich kann es nicht ändern. Ich möchte dieser Frau nicht so zur Seite stehen, wie ich es bei meiner Mutter getan haben. Ich werde meinem Mann zur Seite stehen, immer und bei allen Entscheidungen. Aber ich weiß nicht, wie ich einen Mittelweg finden soll.

Ich bin müde vom Kämpfen. Für mich, für meine Mama, für meine Tochter und meine Ehe und den Stand in der Familie. Ich bin wütend und so unglaublich müde...
__________________
Mama *7.5.1956 +16.10.2010
Wir sehen uns wieder, wenn du mich an meinem Regenbogen abbholst! Ich liebe dich!!
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  #2  
Alt 25.04.2018, 22:13
Küstenkind Küstenkind ist offline
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Standard AW: Und wieder bin ich hier...

Ich kann dich verstehen. Das ist ne richtig besch... Situation.

Ich kann dir leider keinen Rat geben. Wollte dir nur sagen, dass ich dich gelesen habe und dir unbekannterweise viel Kraft schicke.
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  #3  
Alt 26.04.2018, 16:52
Jedimeisterin Jedimeisterin ist offline
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Beiträge: 53
Standard AW: Und wieder bin ich hier...

Liebe datkleene,

du musst Garnichts. Ich finde es schon sehr übergriffig von deinen Schwägerinnen, dass man das von dir verlangt. Man kann sicher nett um etwas bitten, aber Zwang und Druck ausüben geht überhaupt nicht.

Du hast eine kleine Tochter, um die du dich kümmern musst. Was stellen die sich denn vor? Schwiemu zu den ganzen Chemotherapie und Arztterminen fahren? Sollen deine Schwägerinnen das mit deinem Mann besprechen, wer von denen übernimmt. Die können ihrer Mutter einen Taxischein organisieren, damit sie zur Chemo oder Bestrahlung kommt. Und sie abends zum Arzt begleiten. Oder eine Haushaltshilfe organisieren für die Mutter.
Da wäre noch sinnvoll.

Ich hatte vor einigen Jahren auch, dass Problem, dass ich mich angeblich nicht genügend, um meine engste Angehörige (das kam auch nicht von ihr
mit zu wenig kümmern). 1x die Woche wäre viel zu wenig. Nur das ich ein
Kind mit einer Mehrfachbehinderung habe und neben meiner Berufstätigkeit
(arbeite bis nachmittags teilweise und auch auf mehrtägige Dienstreisen
gehe) auch noch die ganzen Therapien (2 bis 3x die Woche) an den Hacken
hatte, interessierte nicht die Bohne. Ich machte es auch nicht, weil ich überhaupt kein Zeitfenster dafür hatte. Mit der Angehörige, die das behauptete, ist seitdem Funkstille.

Ganz ehrlich, lass dich nicht verrückt machen von den Schwestern deines Mannes. Ich habe hier eher das Gefühl, dass deine "Teilzeit" nur vorgeschoben wurde. Das die keine Lust haben für die eigene Mutter etwas zu machen. Weil die Mutter ebenso komisch ist, wie du schon sagtest.
Also muss du nach deren Aussage mit ran. Und das geht so nicht.
Sicher kann man mal eine Sache übernehmen, wenn man darum bittet als
Gefallen. Aber nicht als Dauereinrichtung wie es sein wird.

Unterstütze deinen Mann, dass ist wichtig. Es ist für ihn auch eine schwere Zeit, ganz klar. Und denkt an eure Maus, die ist wichtig. Die brauch Zeit und Zuwendung.

Wünsche dir alles Gute

LG Jedi

Geändert von gitti2002 (26.04.2018 um 22:53 Uhr) Grund: Vollzitat
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  #4  
Alt 26.04.2018, 18:15
monika100 monika100 ist offline
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Beiträge: 1.792
Standard AW: Und wieder bin ich hier...

Hallo,

Erstmal "du musst gar nichts". Ich glaube, um einem Menschen wirklich beistehen oder gar pflegen zu können, muss man ihm emotional sehr nah stehen. Sonst hält man das gar nicht aus.
Das scheint schon mal nicht gegeben zu sein.

Dazu fühlst du dich psychisch auch nicht in der Lage dazu, wohl auch weil du mit deiner Mutter schon soviel mitgemacht hast. Das kommt natürlich jetzt wieder verstärkt hoch, die ganzen schweren Zustände sind wieder da ... dazu Kind Ehe Haushalt Job - und irgendwann ist die Kraft einfach auf . Du darfst müde sein!

Wie war das mit dem Wohnort? Lebt sie weiter weg von euch, dann geht das eh nicht mit ständiger Hilfe.

Deine Schwägerinnen machen sich das leicht. Aber sie sind die Kinder und sollten versuchen Hilfe zu organisieren . Du kannst gern mal einspringen, aber lass nicht alles auf dich abwälzen.

Viel Glück

Monika.

Geändert von monika100 (26.04.2018 um 18:19 Uhr)
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  #5  
Alt 26.04.2018, 23:41
BOZ BOZ ist offline
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Beiträge: 118
Standard AW: Und wieder bin ich hier...

Hallo,

Ich sehe das auch so. Ihr habt keine Gute Beziehung zueinander, da ist es gar nicht möglich ihr so beizustehen.
Das mit Deiner Mutter war Liebe. Hier geht es nur um Organisation. Und das kann der Rest der der Familie doch nicht auf Dich abschieben.

Alles Liebe. Und trotzdem eine Schöne Vorfreude auf Eure Trauung.
Hängt Deine Tochter sehr an ihrer Oma? Hat die Schwiegermutter auch gute Kontake zur Familie oder ist sie zu allen ein Biest?

Viele Grüße
Boz
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  #6  
Alt 27.04.2018, 23:06
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Und wieder bin ich hier...

Hallo datkleene.
Wieso MUSST du?

Du bist eine erwachsene Frau und musst erst einmal gar nichts!
Da gebe ich meinen Vorschreiberinnen vollkommen recht. Dein Mann ist für seine Mutter verantwortlich und evtl weitere Kinder oder vielmehr Geschwister.

Auch ich hätte meine Schwiegermutter aus ganz persönlichen Gründen niemals gepflegt und musste es zum Glück auch nicht.
Ich hätte es auch wirklich nicht!!!
Da war ich mir auch niemals unsicher!
Meinem Mann habe ich damals mehrmals gesagt, das ich ihn und nicht seine Familie geheiratet habe und das MUSSTE er einfach irgendwann mal einsehen und hatte er dann auch!

Viel Erfolg wünsche ich dir und liebe Grüße,

Sanne

Vielleicht schaltet ihr/ dein Mann, erst einmal einen palliativen Pflegedienst ein?
Warum machst du dir Gedanken um eine Schwiegermutter, die niemals eine richtige Schwiegermutter war?
Die scheinbar niemals Hilfe wollte?
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  #7  
Alt 05.05.2018, 14:58
datkleene datkleene ist offline
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Beiträge: 63
Standard AW: Und wieder bin ich hier...

Also erstmal danke für all die Antworten.

Ich sehe ja ein, dass ich es nicht MUSS. Das habe ich auch schon klar gemacht. Anders geht es nicht.
Aber man versucht es auf eine Schiene, auf die ich immer gerne anspringe. Ich bin einfach nett. Und ich möchte helfen und da sein, aber eben im Rahmen von vertretbaren Grenzen. Und diese Grenzen werden von Anfang an sehr weit gesteckt. Normalerweise lasse ich das oft zu. Dieses Mal kann ich das einfach nicht.

Ich bin nicht bereit dazu, überhaupt weiter als einen Schritt über meine eigene Grenze zu gehen. Und das Schlimmste ist, dass ich deswegen ein schlechtes Gewissen habe.

Und alles was ich mit meiner Mama erlebt habe, rennt mir über die Bettdecke. Ich dachte, ich hätte es viel besser verarbeitet. Aber es holt mich ein und es macht mir Angst.
Ich habe Angst, dass es über das schlechte Gewissen doch wieder laufen wird und ich Sachen mache, die ich nicht machen will.

Unsere Tochter ist noch zu klein, für eine richtig starke Bindung. Auch die Entfernung spielt eine große Rolle. Meine Eltern sind da viel näher und da läuft es auch besser. Vorbei mein Vater und meine "Stiefmutter" ihr Leben gerade auch noch anfangen voll zu genießen und Beide nicht so sind, dass sie mehrmals die Wochen stundenlang auf das Kind aufpassen. Sie sind auch beide noch voll berufstätig. Sie tuen alles, was im Rahmen ihrer Möglichkeiten liegt.

Sie ist nicht zu allen ein Biest, ich bin eben nicht die Schwiegertochter, die sie sich gewünscht hat und das merke ich schon. Aber weder das Kind, noch mein Mann haben Probleme.

Wir haben noch ein bisschen Zeit bis zum Untersuchung und ich hoffe einfach, dass alles nicht so schlimm ist. Auch wenn ich kein gutes Gefühl bei der Sache habe
__________________
Mama *7.5.1956 +16.10.2010
Wir sehen uns wieder, wenn du mich an meinem Regenbogen abbholst! Ich liebe dich!!
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