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AW: Meine Mama hat Lungenkrebs
Hallo Denise,
ich bin jetzt erst mal für 3 Wochen in Urlaub. Das mit dem nicht mehr Shoppen gehen können, hat mich auch sehr deprimiert. Nachher habe ich mir dann gedacht, was soll der Geiz, ich brauche mir um die Altersversorgung keine Gedanken mehr zu machen und kann ja auch in neuen Socken sterben. Ich hatte mir höchstens noch ein Jahr gegeben. Aber wenn eine Operation erwägt wird, ist es noch nicht so schlimm. LG Reinhard |
#17
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AW: Meine Mama hat Lungenkrebs
Hallo Reinhard,
wie schön! Ich wünsche Dir eine schönen Urlaub und ganz viel Entspannung und natürlich gutes Wetter Ich hoffe, dass meine Mum das auch mal so sehen wird. Mehr als sie darin bestätigen, dass sie sich ruhig was gönnen soll, kann auch nicht tun. Aber vielleicht wandelt sich noch die Einstellung. Mittwoch wissen wir hoffentlich mehr. Ich werde hier berichten. Vielleicht liest man sich nach Deinem Urlaub ja wieder. Würde mich freuen!! LG Denise |
#18
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AW: Meine Mama hat Lungenkrebs
Hallo Denise...wie gehts Euch denn?
Viele Grüße von Mariesol |
#19
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AW: Meine Mama hat Lungenkrebs
Hallo Mariesol,
danke der Nachfrage Die Warterei ist für meine Mum momentan das Schlimmste. Am Montag hatte sie ihr MRT und heute bekam sie den Anruf, dass sie sich am kommenden Montag im Krankenhaus einfinden soll. Und dann wird wohl auch bald die OP sein. Aber die Kopfschmerzen sind seitdem sie die Tabletten bekommt, weg. Das ist schon mal gut. Nur leider tut ihr ihr Bein immer noch so weh, dass sie kaum laufen kann. Dadurch fällt ihr natürlich noch mehr die Decke auf den Kopf. Und ich weiß halt nicht, wie ich ihr helfen kann - außer da sein, reden und die Dinge im Haushalt erledigen. Viele Grüße Denise |
#20
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AW: Meine Mama hat Lungenkrebs
Liebe Denise,
das genannte ist schon mal ne ganze Menge. Das "da" sein das ist wichtiger als Du es Dir gerade vorstellen kannst. Alles Liebe Mariesol |
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AW: Meine Mama hat Lungenkrebs
Liebe Mariesol,
das mag gut sein. Ich hoffe es natürlich, aber ich würde so gerne mehr tun Aber Deine Worte helfen, daran zu glauben. Danke! Liebe Grüße Denise |
#22
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AW: Meine Mama hat Lungenkrebs
Guten Morgen zusammen,
inzwischen hatte meine Mum ihre letzte Bestrahlung gestern gehabt. Ihr geht es soweit man es sagen kann ganz gut. Nur die Haare werden dünner, aber das macht ihr keine Sorgen. Viel schlimmer ist die Tatsache, dass sie kaum laufen kann und das größte Problem das Aufstehen und Treppen sind. Deshalb wurde sie jeden Tag von einem Krankentransport abgeholt und wieder gebracht. Nun sagten sie ihr im Strahlenzentrum, dass sie sich erstmal erholen muss, das Zentrum sich aber um die weitere Behandlung in der Lungenklinik kümmern würde. Ich hoffe, dass das klappt. In 6 Wochen wollen sie sich den Kopf noch mal anschauen. Ich hoffe, Euch allen geht es gut LG Denise P.S. Reinhard wie war Dein Urlaub? |
#23
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AW: Meine Mama hat Lungenkrebs
Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder, obwohl ich immer wieder still mitgelesen habe.
Ende September kam meine Mutter wieder in die Lungenklinik zur weiteren Chemobehandlung - dieses Mal Tabletten. Dort sollte sie von der Cortison-Dosis herabgesetzt werden. Das Resultat war, dass meine Mutter total geistesabwesend wurde, einnäßte und sogar aus dem Bett fiel ohne es zu merken. Sie schaute nur noch starr ins Leere und sagte zu allem immer nur "ja". Darauf hin setzten die Ärzte die Dosis wieder hoch und meine Mutter wurde wieder klarer. Ich fuhr jeden Tag zur ihr ins Krankenhaus, ihr Zustand besserte sich auch wieder, nur konnte sie sich an ihren "Ausfalltag" überhaupt nicht mehr erinnern. Aufgrund ihres schlechten Allgemeinzustandes setzen die Ärzte die Chemobehandlung wieder aus...bis heute. Denn seit Anfang Oktober ist meine Mum nun in einem Hospiz. Eigentlich wollte sie immer wieder nach Hause, aber der Pflegeaufwand wäre einfach für mich nicht zu bewältigen gewesen - alleine körperlich schon nicht, denn meine Mutter hatte immer mehr Schwierigkeiten mit dem Aufstehen und Gehen. Inzwischen liegt sie nur noch, obwohl sie anfangs im Hospiz noch mit dem Rollator unterwegs war. Es ist so furchtbar mit anzusehen wie sie immer weiter abbaut. Ich freue mich über jeden Tag an dem es ihr gut geht, sie keine Schmerzen hat und ich sie zum Lachen bringen kann. Aber gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist sie oft traurig. Letzten Jahr um diese Zeit haben wir uns Gedanken über Geschenke gemacht und unseren Tag in der Stadt verbracht mit anschließendem Besuch über den Weihnachtsmarkt. Das gibt es dieses Jahr nicht mehr und wird es auch nie mehr geben. Gestern haben wir das zweite Advendslicht bei ihr im Zimmer angemacht. Ich habe ihr Bilder aus der Wohnung mitgebracht, weil sie es sich so gewünscht hatte. Aber mich quält es sie so zu sehen. Ich möchte ihr jeden Wunsch erfüllen, weil sie es auch für mich immer getan hat. Aber ich merke auch, dass sie in dieser Rolle gar nicht sein will. Sagte sie doch gestern noch: Ich habe gar nichts für Dich zum Nikolaus...aber ich komme hier ja eh nie wieder raus. Ich wußte einfach nichts darauf zu antworten. Dass sie für mich nichts hat, ist für mich absolut nicht wichtig. Dass sie noch da ist, ist mein größtes Geschenk, weil ich ja nur noch sie habe. Aber zu wissen, dass das bald ein Ende haben wird, macht mich unendlich traurig. Wo ich mit ihr noch so viel machen wollte...Heute werde ich ihr einen Schokoweihnachtsmann mitbringen und ein Bild von mir in ihrem Zimmer aufstellen. Und sie wünscht sich Kuchen und einen gemütlichen Nachmittag. Das soll sie auch bekommen. Aber diese Endgültigkeit läßt mich nicht mehr klar denken. Erzählen mir Freunde von Besuchen bei ihren Eltern, macht es mich traurig. Ich fahre jede Woche in die Wohnung, die meine Mum Ende September verlassen hat. Ich kann dort nichts verändern. Pflege die Blumen und sortiere die Post. Dort steht die Zeit irgendwie still. Es ist der Ort an dem ich aufgewachsen bin, an dem wir immer zusammen waren bis diese Krankheit kam und ab und an hoffe ich, dass mich irgendjemand weckt und alles nur ein böser Traum war. Auch dachte ich schon, wozu ich noch auf diesem Planeten bleiben soll, wenn sie nicht mehr da ist. Aber dann siegt doch die Vernunft, dass meine Mutter mich ohrfeigen würde, wenn sie von diesen Gedanken wüßte. Und ich habe noch meine Oma, meinen Partner, der die ganze Zeit nicht von meiner Seite weicht und meine Tiere. Für sie lohnt es sich, aber alles andere ist so unwichtig geworden. Oft sitze ich im Büro und starre einfach nur aus dem Fenster. Dort wissen alle Bescheid. Es war mir wichtig so offen zu sein und mein Arbeitgeber hat auch vollstes Verständnis, wenn ich mal nicht kommen kann, weil es Mum nicht gut geht. Aber alles kommt mir wie das Warten aufs Ende vor. |
#24
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AW: Meine Mama hat Lungenkrebs
Liebe Denise,
Ich habe gerade deine Geschichte gelesen und es tut mir sehr leid, dass es deiner Mama so schlecht geht. Ich finde es sehr schön, dass du ihr einen Weihnachtsmann und ein Bild von dir ins Hospiz bringen willst, ich bin sicher, sie freut sich sehr darüber. Ich weiß, es ist kein Trost für dich, aber versuche einfach alle möglichen guten Stunden mit deiner Mama zu genießen und in dich aufzusaugen, du wirst später - wenn sie einmal nicht mehr da ist - davon zehren können. Schön, dass dein Arbeitgeber verständnisvoll ist. Dieses Glück hab ich im Moment auch. Mein Mann hat ebenfalls Lungenkrebs, wir stehen noch ziemlich am Anfang der Behandlung, aber ich kann auch immer frei nehmen, wenn es notwendig ist und dafür bin ich sehr dankbar. Ich wünsche dir einen schönen Nachmittag mit deiner Mama und umarme dich jetzt einfach mal unbekannteweise LG Edith |
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