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  #1  
Alt 28.04.2009, 23:52
Revierblume Revierblume ist offline
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Registriert seit: 28.04.2009
Beiträge: 1
Standard Bei Leberzirrhose vielleicht auch richtig hier?

Hallo zusammen,

habe mich gerade erst angemeldet, auch wenn ich seit ca. 2 Wochen still mitlese.

Darf ich ein wenig erzählen?

Das böse K-Wort schwebt über unserer Verwandtschaft schon immer wie ein schlimmes Damokles-Schwert.

Behandelbarer (?) Hautkrebs beim Vater (er benimmt sich wie ein sturer Esel)....aber sonst ist bislang nichts aufgeschlagen. Man wartete allerdings förmlich darauf, dass ansonsten mal etwas passiert. Kann das jemand nachvollziehen? Man redet auf die Eltern ein (beide 68), mal zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen...aber man nimmt sie ja nicht an die Hand.

Nun hat meine Mutter vor einer Woche (Karfreitag hat sie uns noch alle bekocht und war -nach außen hin- fit) die Diagnose fortgeschrittene Leberzirrhose erhalten.

Vom Tag der Einlieferung an (vor acht Tagen) an hat sie so dermaßen abgebaut - kann alleine nicht mehr laufen, (gelb im Gesicht und in den Augen war sie wohl seit letztem WE vor der Einlieferung), deutliche Abmagerung (Kachexie nennt man das anscheinend)....mich nimmt vor allem ihre Stimmung mit. Wenn sie sonst bei anderen Krankheiten früher (z.B. Magengeschwür, wurde jetzt auch wieder diagnostiziert, obwohl lange keine Beschwerden mehr) immer gestrickt war wie "Unkraut vergeht nicht" oder "Musst ja nicht jeden Tag ins KH kommen", nimmt sie die tägliche Anwesenheit von Mann, Sohn und Tochter so hin...scheint ihr aber irgendwie auch alles egal zu sein.

Sie ist geistig orientiert (mal abgesehen von der Unfähigkeit, eine der bekannten Telefonnummern zu wählen...ob motorisch oder geistig bedingt, ist mir noch nicht ganz klar....ist wohl eine Mischung aus HE 2-3 und körperlicher Schwäche), kann Datum und alles nennen und erinnert sich an Dinge. Vom Wesen hat sie sich in den letzten 2 Wochen allerding deutlich verändert. Nimmt unsere Besuche so hin, lobt auch noch mein Outfit, aber trotzdem irgendwie seltsam interessenlos, das kannte ich vor 14 Tage noch nicht...

Seit 10 Tagen sitze ich jetzt hier vor dem Rechner und googel mich dumm und dämlich. Wenn ich dieser Tage zur fachärztlichen Prüfung für innere Medizin zugelassen werde, wundert mich das nicht....*IRONIE OFF*

Der Schock des heutigen Tages ist für mich, dass meime Ma vielleicht schon in den nächsten Tagen aus dem KH entlassen wird. Darauf war ich nicht vorbereitet! Werde mich also morgen, nach dem telefonischen Arztgespräch, um Hilfe kümmern - wohne nicht vor Ort, bin zwar jeden Tage im KH, kann aber keine häusliche Versorgung vollumfänglich leisten.

Sie war halt immer früher immer lebenslustig, und jetzt hockt sie da mit Aszites, Gelbfärbung, Krampfadern in der Speiseröhre (lt. Facharzt allerdings im frühen Stadium) und kann sich kaum mehr bewegen. Mein Vater ist eher Belastung, als Hilfe - hört sehr schlecht und weigert sich beharrlich gegen ein Hörgerät...weitere Baustelle, gerade jetzt, wo meine Ma immer leiser und schwammiger spricht.

So doof es klingt: Ich muss trotz allem weiter funktionieren, bin allein lebend, auch in meiner sehr sicheren Firma werden gerade Stellen gestrichen, haltet es für egoistisch, aber ich muss einfach auch dort funktionieren. Bin also jeden Tag nach Feierabend da.

Sorry für den langen Text. Hat aber gut getan. Fühle mich gerade wie ein fabrikneues Handy, auf dem "Schutzfolie später abziehen" steht. Reine Schutzfunktion, da ich gerade im Moment zentrale Ansprechpartnerin für Freundinnen meiner Ma, Nachbarn, Bruder, Ärzte, etc, bin....

Danke für`s Lesen

Ach ja, was es alles auf den Punkt bringt: Heute wurde eine Leberbiopsie duchgeführt....warum eigentlich, wenn die LZ schon diagnostiziert wurde? Bildgebend wurde zwar das böse K-Wort noch nicht festgestellt...aber..

LG von der Revierblume
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  #2  
Alt 29.04.2009, 09:25
lyra lyra ist offline
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Registriert seit: 18.09.2008
Ort: bei Köln
Beiträge: 375
Standard AW: Bei Leberzirrhose vielleicht auch richtig hier?

Hallo Revierblume, gibt`s denn irgendeinen Anhaltspunkt, woher Deine Mutter die Zirrhose hat? Da gibt`s ja verschiedene Ursachen. Leider kann eine Zirrhose zum Leberkrebs führen, muß aber nicht. Heilen kann man sie nicht, in dem Stadium regeneriert sich das Gewebe nicht mehr, aber man kann verschiedene Auswirkungen behandeln, z.B. diese kognitiven/ psychischen Symptome, die durch nicht abgebaute Giftstoffe verursacht werden oder durch Blutdrucksenkung verhindern, daß die Krampfadern in der Speiseröhre anfangen zu bluten (sehr gefährlich). Die Biopsie hat man wohl durchgeführt, um den Grad der Zirrhose zu bestimmen, u.U. auch um zu sehen ob ein HCC besteht. Hat man kein CT gemacht? In welcher Klinik ist Deine Mutter? Deinem Nick nach irgendwo im "Pott"? Da gibt`s doch ein paar gute Leberkliniken...
Erstmal liebe Grüße
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  #3  
Alt 02.05.2009, 16:17
Elfriede L. Elfriede L. ist offline
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Registriert seit: 28.01.2007
Ort: NRW
Beiträge: 6
Standard AW: Bei Leberzirrhose vielleicht auch richtig hier?

Hallo Revierblume!

Versuch aber, wenn es noch schlimmer kommt, aufzuhören mit dem Funktionieren, sonst hauts dich bald nieder und das nutzt deiner Ma auch nichts.

Die Symptome, die du da so beschreibst, kenne ich von meinem Mann vor 2,5 Jahren, sehr identisch.

Quitschgelb, Wasserbauch, dekompensierte Leberzirrhose war die Diagnose, nachdem er bei seinem ersten Alkoholentzug so ins körperliche Aus rutschte.
Ein Arzt gab ihm die Chance für eine Leberdialyse (Marstherapie).
Nach 4 Tagen arbeiteten dann endlich die Nieren wieder, denn die hatten auch fast versagt.

Nach einem Krankenhauswechsel versuchte man ihn, nur noch mit Cortison, gar nicht viel, zu stabiliseren.
Das Wunder geschah, der Bilirubinwert von ehemals 34 ging langsam zurück, der Bauch verschwand etwas später, die Gehirnleistung kam zurück, mein Mann kam wieder zurück...ins Leben und das schlagartig.

Nach 2,5 Jahren, in denen er trocken blieb, sind die Leberwerte fast normal und er befindet sich in einer Umschulung.

Liebe Grüße von
Elfriede
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