Bestrahlung und Chemo auf Verdacht !!!!!

[EddyZoe]

Hallo ihr Lieben,

ich bin froh, dass es solch ein Forum gibt bei dem man sich austauschen kann.
Meine Mutter wurde im Januar mit einer starken Vaginalblutung ins Krankenhaus eingeliefert. Es stellte sich heraus, dass sie Gebärmutterhalskrebs hat.
Sie bekam Chemo und wurde mit 47,4 Gy bestrahlt.
Als es ihr immer besser ging wurde bei ihr ein PET-CT gemacht mit Verdacht auf Speiseröhrenkrebs, da sie seit einiger Zeit Schluckbeschwerden hat.

Zu den Schluckbeschwerden muss ich jedoch sagen, dass sie aufgetreten sind als sie sich einmal mit einem Apfel verschluckt hat.

Na ja...anscheinend wurde auf diesem PET-CT etwas gefunden, weil man meinte, dass sie Chemo und Bestrahlung (10 Mal) bekommen soll.
Sie wurde entlassen und wird jetzt ambulant bestrahlt (plötzlich sollen es 20 Mal sein) und bekommt Chemo.
Was uns jetzt aber sehr sehr stutzig macht sie wird auf Verdacht hin bestrahlt. Im Entlassungsbrief steht V.a. also Verdacht auf.
Kann man das???? Wenn gesundes Gewebe bestrahlt wird kann doch erst recht Krebs entstehen!!!!!

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass bei ihr eine Speiseröhren Spiegelung, Röntgen, eine Endosonographie, eine Speiseröhren CT und eine Ganzkörper PET-CT durchgeführt wurden....

Hat jemand von euch vielleicht Erfahrung mit solchen "Verdachtsbehandlungen"?

Liebe Grüße
EddyZoe

[monika100]

Hallo EddyZoe,

was ist denn bei den ganzen Untersuchungen, die bei deiner Mutter gemacht wurden, herausgekommen? Wurde da ein Tumor in der Speiseröhre gefunden?

Es muss doch Arztberichte mit der genauen Diagnose geben??

LG Monika

[EddyZoe]

Hi Monika,

die Diagnose laut Arztbrief lautet:

Verdacht auf Ösophagus Ca: Plattenepithelkarzinom, Stadium uT3N3.

Sogar ihr Hausarzt wundert sich darüber, weil ein Tumor in solch einem Stadium Metastasen ausweisen müsste. Von Metastasen ist aber nicht die Rede. Außerdem findet er es auch ziemlich missverständlich dass bei einem Verdacht Bestrahlungen durchgeführt werden.

LG

[ulla46]

Hallo Eddy,
es tut mir leid, dass deine Mutter sich gleich 2 mal mit Krebs auseinandersetzen muss! Leider wird hier aber nicht auf Verdacht hin behandelt, auch wenn das Wort in dem Arztbrief benutzt wird. Man weiß ja, dass es sich um ein Plattenepithelkarzinom handelt, man weiß, wie das Stadium ist (T3) und dass bis zu 7 Lymphknoten befallen sind (N3), also metastasiert sind. Das hat man durch die Untersuchngen herausgefunden und durch Gewebeproben. Frag also nochmals genau bei den behandelnden Ärzten nach. Zu der Diagnose gehört eingentlich auch noch ein "G" (G1, G2oder G3). Das ist eine Aussage darüber, wie schnell der Krebs wächst.
Plattenepithekarzinome lassen sich sehr gut mit Chemo+Bestrahlung behandeln. Ich habe diese Behandlung auch hinter mir.
Alles Gute für deine Mutter!
Ulla

[EddyZoe]

Hallo Ulla,

ich frage mich aber warum schreiben sie, dass es ein Verdacht ist?
Ich muss am Montag fragen ob eine Gewebeprobe entnommen wurde.

Die Sache mit den Lymphknoten ist folgende.
Es sind 3 verschiedene Ärzte mit 3 unterschiedlichen Meinungen. Der eine Arzt hat behauptet, es würde keinerlei Metastasen geben, auch nicht in den Lymphknoten, der eine hat gesagt, die Lymphknoten seien befallen und der letzte hat gesagt, es könnte sein, dass sich die Lypmphknoten entzündet haben, da sie ja gerade Chemo und Bestrahlungen für den Gebärmutterhalskrebs bekommen hat, dabei wurden ja auch die Lymphabflusswege bestrahlt.
Auf dem PET-CT waren die Lyphknoten nämlich auch gelblich, war aber der Meinung dieses Arztes nach auch durch die Entzündung kommen kann.
So langsam sind wir wirklich ratlos....meine Mutter soll am Montag wieder zur Chemo und sie weiß nicht was sie machen soll.

Ganz liebe Grüße

[monika100]

Hallo Eddy,

das mit dem "Verdacht auf..." stand bei meinem Mann auch in den Arztbriefen, solange bis die gemachten Untersuchungen einwandfrei bewiesen hatten, dass es wirklich ein Tumor in der Speiseröhre was. Danach heißt es meist "Diagnose: Tumor Speiseröhre" oder ähnlich.

Laß dich von dieser Schreibart nicht verunsichern. Die Diagnose deiner Mutter steht fest, sonst würde sie nicht behandelt werden. Und die Chemos und Bestrahlungen sind sehr wichtig, die können "Leben retten".

Am besten macht ihr einen Termin beim Arzt aus und lasst euch alles genau erklären.

LG Monika

[EddyZoe]

Hallo Monika,

es werden aber keine weiteren Untersuchungen mehr gemacht. Und etwas, das genauer als ein PET/CT ist wird es so schnell nicht geben.
Nachdem, was war glauben wir den Ärzten nicht mehr blind....
Sie wollten ihr eine Lungenpunktion machen, weil es hieß, sie hätte Wasser in der Lunge.
Die Ärzte, die diese Lungenpunktion durchführen sollten waren zu dritt und alle drei haben einen Ultraschall gemacht und 0 Wasser in der Lunge gefunden, nicht einmal einen Hauch von Wasser....
Aus em Grund sind wir etwas skeptischer geworden was die Meinung von Ärzten betrifft....
Und wenn man dann noch so etwas liest, denkt man sich auch seinen Teil:

Krebs ärzteblatt 15.2.2012 Zweifellos sei es in den letzten Jahren gelungen, in Leitlinien verankerte multimodale Therapiekonzepte durchzusetzen. Leider gebe es aber auch gegenteilige Entwicklungen, indem diagnostische und operative Maßnahmen – nicht selten durch die Ökonomen der Einrichtung getriggert – durchgeführt würden, ohne dass sie die Lebensqualität beziehungsweise die Überlebenszeit verlängern oder eine therapeutische Konsequenz haben. „Die Beugung der Indikation ist die schlimmste Entwicklung auf dem Gebiet der Onkologie in den letzten Jahren“ mahnt Weißbach.

Liebe Grüße

[_Viola_]

Hallo Eddy,

es tut mir leid, dass deine Mutter an Krebs erkrankt ist. Dann gleich 2 verschiedene Diagnosen.

Mein Vater hatte auch ein Plattenepithelkarzinom in der Speiseröhre. Ich kann deine Skepsis verstehen. Bei meinem Vater wurden auch einige Fehler gemacht. Leider kannte ich mich zu der Zeit, als mein Vater erkrankt war, überhaupt nicht mit Behandlungen die Krebs betreffen aus. Jetzt in Nachhinein weiß ich, dass einiges hätte anders gemacht werden können. Für uns ist es jetzt leider zu spät.

In welcher Klinik liegt deine Mutter? Habt ihr schon eine zweite Meinung eingeholt? Gib doch die Befunde mal an eine Klinik, wo Speiseröhrenkrebs schon oft behandelt wurde.

Ich hoffe sehr, dass für deine Mutter die richtige Therapie gefunden wird und ihr geholfen werden kann.

Liebe Grüße
Viola

[ulla46]

Hallo Eddy,
wenn auch die Ärzte nicht einer Meinung sind, würde ich auch eine 2. Meinung einholen. Da verstehe ich, dass ihr verunsichert seid. Vielleicht ergibt ja auch das Gespräch mit den Ärzten mehr Klarheit.
Ulla

[EddyZoe]

Hallo Viola,

das mit Deinem Vater tut mir sehr leid...!!!
Meine Mutter liegt in keiner Klinik mehr sondern wird mittlerweile amulant bestrahlt und soll jeden Montag zur Chemo kommen.
Wir werden uns auf jeden Fall noch eine zweite Meinung einholen!!! Die Frage ist jetzt nur, soll sie die Chemo am Montag machen oder lieber erstmal pausieren, bis wir uns die 2te Meinung eingeholt haben....

@Ulla: Wir werden uns auf jeden Fall eine weitere Meinung einholen. Vielleicht von einem Onkologen, der nicht in einem Krankenhaus beschäftigt ist.

Ich grüße euch beide ganz lieb!!!

[ulla46]

Hallo Eddy,
wenn deine Mutter z.Zt. schon bestrahlt wird, dann sollte sie auch die Chemo machen, denn nur die Kombi bringt was. Welche Chemo bekommt sie denn? Ist das Ziel der Behandlung die Heilung oder wird von paliativ gesprochen? Und wird deine Mutter zuhause versorgt? Denn die Behandlung ist nicht so ohne. Schade, dass ihr im KH so schlechte Erfahrungen gemacht habt, denn ein Arzt des Vertrauens kann Gold wert sein.
Ulla