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  #1  
Alt 18.07.2007, 20:13
Benutzerbild von KatharinaMe
KatharinaMe KatharinaMe ist offline
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Registriert seit: 21.06.2007
Beiträge: 33
Standard Kardiakarzinom mit Lebermetastasen

Hallo, ich muss nun auch mal hier schreiben, vielleicht bekomme ich ja ein paar Tips.

Bei meinem Mann (44 Jahre)hat man im Januar 07 ein Kardiakarzinom mit Lebermetastasen und Bauchfellbefall festgestellt, dann bekam er 3 Zyklen a`6 Behandlungen Chemotherapie 5FU/CisPlatin. Zeitweise wurde es dann auch besser, die Blutwerte waren wieder besser und auch die Metastasen waren kleiner und einige weg. Im Juni stellte man dann fest, das der letzte Zyklus gar nicht mehr angeschlagen hat und jetzt auch Lungenmetastasen da sind. Nun hat man die Chemotherapie auf Irinocetan umgestellt, dies bekam er die ersten beiden Wochen hinter einander und nun liegt er im Krankenhaus und hat heute die 3fache Dosis der Chemo bekommen, dies soll dann alle drei Wochen erfolgen.

Nun kann er fast nix mehr Essen, bis auf nen Joghurt oder andere weiche Sachen und das auch zu wenig. Freitag soll er dann nach Hause kommen, bekommt dann Infusionen zuhause, da kommt ein Pflegedienst, der das anschliesst. Was kann ich tun, das er wieder essen kann???? Mittel gegen die Übelkeit hat er auch schon verschiedene bekommen, aber nichts hat so richtig geholfen, mache mir wirklich Sorgen.

Ich weiss, das diese Krebsart unheilbar ist, aber trotzdem möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben und würde Ihm so gern helfen, habt Ihr vielleicht ne Idee??? Es ist so schwierig, zumal wir ein kleines Baby haben.

Bin gespannt auf Eure Antworten.

Gruss
Katharina
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  #2  
Alt 18.07.2007, 22:37
PapasKind PapasKind ist offline
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Registriert seit: 31.01.2006
Beiträge: 177
Standard AW: Kardiakarzinom mit Lebermetastasen

Liebe Katharina. Es ist schwierig, dir hier so zu schreiben.
Du weisst, wie schlimm es um ihn steht?
Essen ist in dieser Situation nicht das Hauptproblem. Er muss doch gar nicht essen, wenn er nicht möchte oder kann. Lasst ihn zusätzlich künstlich ernähren in der Nacht mit einem Komplettsystem, dann kann er tagsüber immer noch alles essen, was er möchte.

Besser wird es mit dem Essen wahrscheinlich nicht mehr, meiner Erfahrung nach.

Gegen Übelkeit bin ich spezialist. Haben schon alles ausprobiert. Fast alles.
Soll ich mal harmlos anfangen. Akkupressurarmband (gegen Reiseübelkeit, kann zumindest nix schaden, habs aber nicht ausprobieren lassen), Scopodermpflaster (sind nicht so bekannt, werden nicht gerne aufgeschrieben, notfalls auf Privatrezept ausprobieren). Säureblocker als Infusion über den Port (funktionierte in unserem Fall sehr gut) vor allem in Kombination mit Vomex A (höchstdosiert, wir spritzen Papa manchmal 3-5 AMpullen über 12 Stunden in die Nahrung, war das einzige was wirklich half, vor allem weil ihm von MCP Tropfen noch schlechter wurde. Zofran (wirkstoff: Ondansetron)(wird von Ärzten nicht gerne verschrieben, da sauteuer, und laut Arztinformationen nur gegen Chemotherapieübelkeit, ist aber quatsch, nur zu teuer) gibt noch ein paar so teure aber gute Mittel, müsste ich aber nachgucken, weil wir die nicht ausprobiert haben.

Lasst euch nicht abwimmeln. Sucht weiter, bis ihr was wirksames findet.
Fragt euch durch. Probiert alles. Was bei dem einen hilft, wirkt bei dem anderen noch lange nicht.

Wenn ich euch helfen kann, gerne.

Wenn das noch nix hilft, kann ich dir gerne noch mehr raussuchen, da ich Apothekerin bin.

Hoffe, er hat wenigstens keine Schmerzen.
Wehrt euch nicht, gegen Ernährung über den Port. Desto früher man gut ernährt wird, desto weniger baut er ab. Er wird seine Kraft noch brauchen.

Kämpfe mit ihm dagegen. Es ist sehr anstrengend. Vor allem um Informationen zu kämpfen. Fragen, fragen, fragen und sich nicht abwimmeln lassen.

ICh glaube, ihr geht schon den richtigen Weg.
Werdet nicht unsicher, denn auch der, der zuviel probiert, macht sich hinterher Vorwürfe. Mach euch davon frei.

Sprecht miteinander und geniesst eure Zeit mit Baby.

Liebe Grüsse

Silvia


P.S. Lass dir zeigen, wie abschliessen von der Nahrung geht. Das ist nämlich ganz einfach, und ihr seid dann zeitlich nicht mehr so an den Pflegedienst gebunden. Wir hatten eine wunderbar kompetente HIlfe von einer Firma, die die Nahrung zusammenstellte und lieferte. Diese kam einmal in der Woche, wechselte den Portzugang und war für alles ansprechbar. Auch die vom Pflegedienst waren immer für uns da. Das ist sehr wichtig.
Der Pflegedienst kam abends zwischen 7 und 8 anklemmen und meine Mutter klemmte so gegen 8 oder 9 Uhr morgens ab. Je nachdem, wie lange die Nahrung lief.
Total easy und der Druck des Essens ist weg. Obwohl mein Papa es eigentlich nicht so wollte, denn dann war er in seinen augen kein mensch mehr.
Es gibt auch Caloreen von Nestle. Geschmackloses, hochkalorisches Pulver für in Joghurt oder Tee. Kann man in alles mischen. Aber sags ihm nicht, denn sonst will er es nicht mehr. Wissen allein macht schon satt.
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  #3  
Alt 18.07.2007, 23:08
Benutzerbild von mock
mock mock ist offline
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Ort: Bayreuth
Beiträge: 226
Standard AW: Kardiakarzinom mit Lebermetastasen

Hallo Katharina,

mein Vater (Magenkrebs mit Bauchfellcarcinose und Knochenmetastasen) bekommt morgen das 3. Mal seine Chemo. Den ersten Chemoblock (auch mit Irinotecan, Folinsäure, 5FU) hat er nicht besonders gut vertragen. Dann habe ich beim Hausarzt noch eine zusätzliche Misteltherapie angeleiert und ihm in der Apotheke Gelum-Tropfen (die hat mir ein Betroffener empfohlen, sind gut für den Stoffwechsel und vor allem bei Tumorpatienten) besorgt. Und den 2. Block hat er ganz gut weggesteckt, Ich weiß nicht, ob es was mit den zusätzlichen Mitteln zu tun hat. Achja, und eine Aloe Vera Trinkkur macht er auch noch !
Alles Gute für Euch und viel Kraft !!
Liebe Grüße
Elke
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  #4  
Alt 19.07.2007, 20:10
Benutzerbild von KatharinaMe
KatharinaMe KatharinaMe ist offline
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Registriert seit: 21.06.2007
Beiträge: 33
Standard AW: Kardiakarzinom mit Lebermetastasen

Hallo,

ich möchte Euch ganz herzlich für Eure Antworten danken, Ihr habt mir ein Stück weiter geholfen.

Klar, ich weiss wie es um Ihn steht, aber einfacher ist es da durch auch nicht.

Morgen kommt er aus dem Krankenhaus, ab da kommt dann der Pflegedienst, der das übernimmt und auch mich schult, das sagte uns heute ein Herr von der Fa. der die Nahrung liefert.

Zudem hatte ich noch ein längeres Gespräch mit dem Oberarzt und auch das hat mir geholfen, ich konnte alle Fragen stellen, die ich hatte und ganz zum Schluss, hat er mir geraten, das wir uns an einen Psychologen wenden sollen. Leider hab ich so gar keine Erfahrung und frage mich, wozu wir den brauchen ??? Ist das empfehlenswert???

Vielen Dank schon mal im voruas.

LG
katharina
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  #5  
Alt 21.07.2007, 13:32
PapasKind PapasKind ist offline
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Beiträge: 177
Standard AW: Kardiakarzinom mit Lebermetastasen

Hallo Katharina,

ob ihre den Psychologen braucht, sei ganz euch überlassen.

Ich denke manchmal, es wäre besser gewesen, wenn ich mich an jemanden gewand hätte. Man steht irgendwie hinterher doch allein da mit seinem Kummer.
So ein Forum kann dabei helfen, ein guter Freund oder Freundin...
Man braucht nicht unbedingt einen Psychologen.


Bis bald.

Silvia
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  #6  
Alt 21.07.2007, 20:05
Benutzerbild von KatharinaMe
KatharinaMe KatharinaMe ist offline
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Beiträge: 33
Standard AW: Kardiakarzinom mit Lebermetastasen

Hallo Silvia!

Vielen Dank für Deine Antwort.

Nun, ob wir wirklich einen Psychologen brauchen, das weiss ich nicht, aber versuchen wollen wir es nun doch. Bei meinem Mann, da bin ich mir gar nicht so sicher, ob das was für Ihn ist. Aber für mich glaube ich schon fast, das es was bringen würde, hab mich heute lange mit unserem Apotheker unterhalten und schon das hat mir was gebracht. Hab auch nicht soviele Freundinnen und mit irgend einem muss ich mich ja unterhalten.

Hier hat mir jemand Zofran gegen die Übelkeit und den Brechreiz meines Mannes empfohlen, vielen Dank dafür, der Hausarzt hats aufgeschrieben und meinem Mann gings heute damit relativ gut.

Liebe Grüße und vielen Dank
Katharina
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