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  #1  
Alt 16.07.2014, 12:51
prchance prchance ist offline
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Registriert seit: 16.07.2014
Ort: Wetzlar
Beiträge: 1
Standard Ausweglos

Bin erst heute auf dieses Forum gestossen, ich hatte immer gedacht mit der Situation selbst fertig zu werden.

Vor 14 Jahren ist meine Frau an Brustkrebs erkrankt. Nach der Op waren wir nunmehr davon fest überzeugt, dass alles überstanden ist.
In Januar stellte man fest, dass die Hals- und Lendenwirbel mit Metastasen befallen sind. Die Wirbel sind mittlerweile alle zertrümmert. Nach unzähligen Bestrahlungen und 9 Chemo musste ich sie leider in ein Pflegeheim geben. Sie ist um 20 cm kleiner geworden (ürsprünglich 1,78 cm groß) und wiegt nur noch 50 kg. Durch die Schmerzmittel (Morphine) ist sie auch nicht immer ansprechbar. Unsere einzige Tochten wohnt 500 km von uns entfernt und hier habe ich niemand.

Vielleicht geht es jemand ähnlich?

Würde mich über jede Nachricht freuen.
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  #2  
Alt 16.07.2014, 20:47
Biene703 Biene703 ist offline
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Registriert seit: 08.06.2014
Ort: Datteln
Beiträge: 439
Standard AW: Ausweglos

Hallo,
das tut mir sehr leid für dich,das du so allein bist.Vielleicht kann das Forum eine kleine Hilfe für dich sein.Auf gewisse Weise haben wir ja alle das gleiche Schicksal.Mein Mann ist mit 53 Jahren unheilbar an BSDK erkrankt und wird auch nur noch palleativ behandelt.Es ist sehr sehr schwer,damit fertig zu werden.Unsere Tochter ist 15.Um sie mache ich mir die größten Sorgen.Wie alt ist euer Kind?
Wohnt ihr noch nicht lange dort?
Ich habe mal den Spruch von jemandem gehört,dessen partner gestorben isr"meine Ehe ist zu ende,aber nicht mein Leben."
Diesen Satz versuche ich mir einzuprägen.Wenn Tag X kommt,wird er mir vielleicht irgendwie weiterhelfen.
Liebe Grüße
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  #3  
Alt 17.07.2014, 01:30
Deccialfam Deccialfam ist offline
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Registriert seit: 20.01.2014
Ort: Essen
Beiträge: 15
Standard AW: Ausweglos

Hallo prchance,

man KANN mit einer solchen Situation alleine fertig werden, MUSS es aber zum Glück heutzutage nicht mehr. Soll heißen: jeder reagiert anders. Was der eine alleine schafft und alleine durchmachen möchte, gelingt dem anderen besser mit Hilfe (wobei diese Hilfe aus der Familie, einem Forum, einer Selbsthilfegruppe, dem Kollegenkreis, etc. kommen kann).
Deine Frau ist nun leider in einem Zustand, in dem sie am besten in einem Pflegeheim aufgehoben ist. Frag doch dort einfach einmal nach: die Pflegekräfte kennen Hilfsangebote für Angehörige in eurem Ort (an die unsereins in einer sochen - verzweifelten - Situation gar nicht denkt).

Mein Mann starb an/durch/mit Krebs und hatte in den letzten Wochen seines Lebens auch nicht mehr NUR wache Momente (ebenfalls wegen Morphingabe).
Heute, ein halbes Jahr nach seinem Tod, tröstet mich die Gewissheit, die Zeit in seinen wachen Momenten - für uns - bestmöglich genutzt zu haben (durch Blicke, Gespräche, Berührungen). In dieser Zeit wollte ich für mich keine Hilfe, weil meine "Hilfe-Zeit" gemeinsame Zeit mit meinem Mann gekostet hätte. Aber DAS war mein Abwägen, und jeder muss für sich selbst den bestmöglichen Weg finden, alle Ansprüche, die er erfüllen möchte, erfüllen zu können. Wenn du Hilfe in dieser Zeit benötigst (und DAS ist KEIN Zeichen von Schwäche!) gibt es sie - nur leider muss man sie sich oft selbst suchen ...

Frag einfach mal in dem Pflegeheim deiner Frau nach. Du kannst auch bei der Caritas nachfragen, bei eurer Krankenkasse ...
Und manchmal kann man auch Glück haben, dass, wenn man von Nachbarn, Kollegen, etc. gefragt wird, wie es einem geht und man ehrlich ein paar Sätze zu seinen Sorgen ausspricht, sie für einen da sind ...

Ich wünsche euch weiterhin ganz, ganz viel Kraft! Seit 14 Jahren macht ihr beiden diese Sorgen und Ängste mit ... Es ist schrecklich und "ungerecht", ja, ABSOLUT!, aber es hilft euch dieser Gedanke nicht weiter. Es wird wohl auf "Aushalten" und "irgendwie Weitermachen" hinauslaufen.

Ich schicke euch freundliche Gedanken ...

Übrigens: unsere Ehe ist noch längst nicht zu Ende, mein Leben aber ebenfalls nicht: mein Leben geht weiter, und in Gedanken ist immer meiner Mann an meiner Seite. Um genauer zu sein: mein verstorbener Ehemann hilft mir sogar, mein Leben irgendwie weiterzuleben ...
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  #4  
Alt 17.07.2014, 07:10
Biene703 Biene703 ist offline
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Registriert seit: 08.06.2014
Ort: Datteln
Beiträge: 439
Standard AW: Ausweglos

hallo,
deine Worte sind sehr tröstlich.Ich habe mit das genauso wie du vorgenommen.Ich möchte die verbleibende Zeit für meinen Mann so schön wie möglich gestalten,damit ich in meinem "Leben danach" beruhigt denken kann,alles in meiner Macht stehende für ihn getan zu haben und ihm noch schöne Momente bereitet zu haben.Das habe ich mir fest vorgenommen.Dir scheint es ja zu helfen.Dann,so hoffe ich,wird es mir auch einmal helfen.
Aus Erfahrung weiss ich,das man Hilfen bei der Caritas bekommt.
Liebe Grüße
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