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  #1  
Alt 01.09.2005, 20:00
maja maja ist offline
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Registriert seit: 21.07.2005
Beiträge: 50
Standard Alleinerziehend

Hallo,
ich bin alleinerziehend und habe eine 17-jährige Tochter. Im Mai wurde bei mir Brustkrebs diagnostiziert, derzeit mache ich Chemo.
Mich belastet es ziemlich, dass meine Tochter sich unheimlich verantwortlich fühlt und auch immer wieder ziemliche Einbrüche hat.
Meine Mutter ist an Brustkrebs gestorben, als ich 13 Jahre alt war, daher weiß ich nun aus eigener Erfahrung, wie belastend die Krankheit auch für die Kinder ist und es macht mich unheimlich traurig und wütend, dass meine Tochter nun in einer ganz ähnlichen Situation ist, wie ich damals war.
Ich versuche ihr zwar immer wieder zu vermitteln, dass sie sich nicht so verantwortlich fühlen muss, aber letzten Endes bin ich nun mal ihre Familie.
Mich würde einfach interessieren, wie andere Alleinerziehende mit der Situation umgehen.
maja
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  #2  
Alt 07.09.2005, 18:28
Jinxx
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Alleinerziehend

Hallo Maja,

als bei mir Brustkrebs diagnostiziert wurde, war mein Sohn 13. Wir sind von Anfang an sehr offen mit dem Thema umgegangen. Ich hatte eine gute Prognose und dementsprechend war ich während Chemo, Bestrahlung etc. relativ positiv eingestellt. Mein Sohn ist sehr gut mit der Geschichte zurechtgekommen. Ich muß allerdings auch sagen, dass ich viel Hilfe hatte in dieser Zeit.
Mich würde interessieren: wieso und für was fühlt sich deine Tochter denn nur verantwortlich? Ich verstehe, dass sie traurig ist, ich verstehe, dass sie Ängste hat - aber wieso Verantwortung?
Ich wünsch dir erstmal alles Liebe und viel Kraft für das, was jetzt auf dich zukommt. So, wie du der Krankheit gegenüberstehst, wird es auch deine Tochter tun. Ängste - aber auch positives Denken - überträgt sich meist.

Lieben Gruß
Jinxx
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  #3  
Alt 08.09.2005, 01:09
Drea Drea ist offline
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Registriert seit: 28.08.2005
Ort: Saffig
Beiträge: 10
Standard AW: Alleinerziehend

Hallo Maja
Ich kann deine Tochter verstehen - sprich mit ihr - über fehler der vergangenheit - wie die Zukunft aussieht etc
Ich hab meinen Papa verloren letztes Jahr und ich fühle mich auch sehr schuldig - schuldig für alle Sorgen die er sich wegen mir gemacht hat - schuldig wegen allem auf das er in seinem Leben mir zuliebe verzichtet hat , schuldig für schlaflose Nächte , schuldig wegen schlechter Noten aus Faulheit , etc... Sag ihr dass du stolz auf sie bist , dass du froh bist Mutter zu sein , dass sie dir nichts schuldig bleibt sondern für dich und dein Leben gerade jetzt -und trotz allem - eine Bereicherung ist, dass du stolz bist auf sie - usw du wirst es besser wissen. Ich konnte mit Papa nicht darüber sprechen, und dabei hätte ich ihm so gerne in einem Gespräch gesagt dass er ein toller Vater war , dass ich ihn - egal welchen mist ich auch gemacht habe - egal ob wir uns gestritten haben - immer geliebt habe und er zusammen mit meiner Mama für immer der wichtigste Mensch in meinem Leben ist und war und immer bleibt. Ich denke das wird ihr helfen sich etwas besser zu fühlen - 17 ist ein grausames Alter -ich bin jetzt 31 papa starb als ich 30 war - und weiss Gott - mit 30 ist das schon sch.... aber mit 17 und all den Problemen die man eh dann hat - ne das ist mehr als schwer - da hilft nur die Liebe und die Ehrlichkeit - ich wünsch euch alles alles Gute
Drea
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  #4  
Alt 09.09.2005, 19:00
maja maja ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.07.2005
Beiträge: 50
Standard AW: Alleinerziehend

Hallo, Danke für Eure Antworten!
Du hat recht Jinxx, ich glaube auch, dass es sich so wie ich mit der Situation umgehe auch auf meine Tochter übertragen wird. Nur bin ich halt machmal auch einfach ängstlich, depremiert und heulerig.
Und das sich verantwortlich fühlen resultiert glaube ich auch daher, dass wir eine 2-Frauen-Familie sind.
Wichtig ist es wahrscheinlich viel miteinander zu reden und ich hoffe, dass die krankheit auch irgendwann mal wieder in den Hintergrund tritt.
maja
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  #5  
Alt 05.11.2005, 20:14
gwen gwen ist offline
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Registriert seit: 11.04.2005
Beiträge: 1
Daumen hoch AW: Alleinerziehend

Hallo Maya,
ich bin genau wie du, alleinerziehend und hab zwei kinder, eine tochter sie ist schon 23 jahre alt und einen sohn der im dezember 14 jahre wird. hab seit letztem jahr lungenkrebs, operiert, keine chemo und auch keine bestrahlung, wie sich heraus gestellt hat war das ein großer fehler, hatte 3 kleine hirnmetastasen, einen anfall und seit dem ist bei uns alles anders ich zum kind geworden, meine tochter schmeißt bei mir den laden, obwohl langsam normalisiert sich die situation wieder, mein sohn ist sehr verschmußt zu jeder gelegenheit holt er sich streicheleinheiten ab, meine tochter würde, wenn sie denn könnte, ein einkaufsrausch nach dem anderen bekommen und voll zuschlagen, leider reichen meine finanzen dazu nicht aus. wie du siehst hat jeder so seine ganz eigene art damit umzu gehen. viel glück für die zukunft
mfg gwen
__________________
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