Fahrtkosten-Kasse will nicht zahlen

[Kelly]

Hallo,
wir wohnen in Norddeutschland.bei meiner Mutter wurde vor ca. 5 Wochen inoperabler BSDK festgestellt.wir wollten aber unbedingt noch eine 2.meinung einholen und haben alle unterlagen verschickt.als erstes meldete sich heidelberg und meine mutter bekam auch relativ schnell einen termin.sie war zu den voruntersuchungen 3x dort (jeweils 600km mit dem zug) und ist nun vor 3 tagen für strahlentherapie und chemo dort aufgenommen worden. nun rief uns die krankenkasse an und fragte, ob es denn wirklich heidelberg sein müsste und wieso wir uns nicht an ein krankenhaus in unserer nähe gewandt hätten und das sie das wohl nicht zahlen würden. hat jemand erfahrungen damit? schließlich ist heidelberg doch eine spezialklinik dafür und man sollte doch dorthin gehen,wo man sich am besten aufgehoben fühlt. wer hat ähnliches erlebt, weil die kk nicht zahlen wollten, weil der weg "zu weit" sei??

[wolfgang46]

Hallo Kelli,

leider werde ich Dir keine gute Antwort geben können, denn es ist meines Erachtens rechtlich in Ordnung.
Ich denke, wenn Du noch einmal versuchst auf dem Kulanzwege eine Erstattung zu bekommen.

Ich zitiere jetzt aus dem Merkblatt meiner Krankenkasse:
Zitat:
Für welche Fahrten übernimmt die (Krankenkasse) die Kosten?
Wenn Fahrten zwingend medizinisch notwendig sind und mit einer Leistung der (Krankenkasse) zusammenhängen, kann sie die Kosten übernehmen. Das gilt für

• Rettungsfahrten ins Krankenhaus und
• Krankentransporte mit Krankenwagen sowie
• Fahrten, die dadurch notwendig, dass Sie
• -- voll- oder teilstationär im Krankenhaus behandelt werden,
• -- .......

Die Fahrt muß vom Arzt verordnet sein.
Die Krankenkasse muß die Fahrt zudem genehmig haben.

Aus dieser Aufstellung geht meines Erachtens auch hervor, dass diese Reisen nicht erstattet werden müssen.

Leider sagt auch
Wolfgang

PS Die Merkblätter meiner Krankenkasse sind meines Wissens rechtlich in Ordnung.

[blueblue]

Hallo Kelly,

auch ich muss LEIDER sagen, denn die Mitteilung deiner KK ist durchaus richtig.

Die Krankenkassen sind nur zur Kostenübernahme verpflichtet, soweit es ein Krankenhaus in deiner Nähe betrifft. Wenn ihr aus, natürlich sehr guten Gründen, ein Krankenhaus wählt welches Spazialisierter ist, dann wird die KK zwar die Kosten des krankanhausaufenthaltes zahlen nicht aber die Fahrten, die damit in Zusammenhang stehen.

Ich habe es auch so hinter mir, spreche also aus Erfahrung.

ABER unabhängig davon, kann man diese Kosten in der Steuererklärung als außergewöhnliche Belastungen geltend machen.

Lieben Gruß

blueblue

[B.Tijhof]

Hallo Kelly,

auch ich kann mich da nur anschließen. Mein Mann ist auch in Heidelberg in Behandlung seit 2005 ( Bestrahlungen, Kontrollen & OP) Wir wohnen an der holländischen Grenze ( 800 km hin und zurück)
Bei den deutschen Krankenkassen hat man keine Chance, aber mein Mann
( Niederländer) ist seit 2006 in den Niederlanden versichert, die sind da wesentlich flexibler, obwohl auch da immer mehr Kürzungen stattfinden.
Aber wir haben so gute Erfahrungen mit Heidelberg und meiner Meinung nach ist Heidelberg das Krebszentrum schlechthin, da muß man echt gut abwägen, wie man sich entscheidet.
Es ist so frustrierend, das man sich in solchen Situationen auch noch mit finanziellen Dingen auseinander setzten muß ,große schei....

Alles, alles Gute
Bärbel

[Kelly]

Danke schön für eure Antworten. Ich muß demnächst erstmal nachfragen, wie der aktuelle Stand ist...evtl.wollte sich die KK nämlich doch dazu entscheiden, zu zahlen. Mal schauen:-)

[Kelly]

Hallo,
die Krankenkasse hat doch die vollständigen Kosten übernommen (abzüglich dieser 10 Euro für die Hin- und Rückfahrten). Ich bin wirklich erleichtert.Viele Grüße
Kelly