Schwiegermutter im Endstadium, Gefühle sortieren

Hallo Christian,
tut mir leid, dass es vielleicht hart klingt, aber versuche mal Deiner Frau zu helfen, versuche sie zu verstehen, stelle nicht "nur" Forderungen, was eigentlich "oberhand" hat in Deinen Postings. Und gib zumindest Respekt, dann bekommst Du auch, auch wenn keine grosse Liebe da ist oder nicht mehr da ist. Alles Gute für Euch Alle und das ist ganz ehrlich gemeint.
Ich hoffe nur, dass Deine Frau hier nicht mitliest, was bestimmt nicht vorteilhaft wäre in Eurer jetzigen Situation. Sende Euch viel Kraft, Staerke und Vertrauen. LG

Hallo zusammen,

ich wollte nur noch mal Danke sagen für die unterstützenden Anregungen aus Euren Beiträgen. Schwiegermutter wurde vor einigen Tagen von ihrem Leiden erlöst. Sie starb hier im Haus im Kreis ihrer Töchter und auch der Schwiegersohn war nicht weit.

Meine Befürchtungen zum Gesundheitszustand meiner Frau waren übrigens vollumpfänglich begründet. Wenige Tage vor dem Tod meiner Schwiegermutter mussten bei ihr die Reste einer schon vor längerer Zeit abgestorbenen, unbemerkten Schwangerschaft entfernt werden, nachdem ich sie in Folge eines erneuten massiven Zusammenbruchs mit schwersten Blutungen endlich dann doch einmal zum Arzt bekommen habe (und ich den Termin vereinbart hatte). Die Situation hat also ein Todesopfer gefordert (wir hätten uns sehr über ein Kind gefreut) und der Arzt meinte, dass meine Frau auch mehr Glück als Verstand gehabt habe!

Natürlich sind wir längst wieder versöhnt und die Situation der letzten Wochen und Tage hat uns in gewisser Weise sogar gut getan, denn meine Frau hat zunehmend gemerkt und begriffen, dass ich sie nie in der Sorge für ihre Mutter beschränken wollte. Sie sieht jetzt auch, dass ich indem ich das Beste für sie wollte, eben auch das Beste für ihre Mutter getan habe und ein zum Schluss fast den ganzen Tag vor Ort befindlicher Pfelgedienst hat ihr auch mehrfach sehr deutlich gemacht, dass ihre Mutter professioneller Hilfe bedürftig war.

Jetzt merken wir, wie langsam die Last ein wenig von unseren Schultern fällt und meine Frau kann erstaunlich schnell jetzt schon sehr offen ganz differenziert über die letzten Monate sprechen. Einerseits ist sie sehr glücklich, dass sie alles bis zum Schluss für ihre Mutter getan hat, sagt dann aber auch ganz ehrlich, dass es eine unmenschliche Belastung gewesen ist. Und was ihre eigene Gesundheit angeht, wird ihr die Sache sicher auch eine Lehre sein. Wir sind jedenfalls jetzt ziemlich scharf auf Nachwuchs und sie hat mir versprochen dafür entsprechend auf ihre Gesundheit in Zukunft zu achten.

Gruß

Christian

[Angi]

Lieber Christian,

habe gerade Deinen Eintrag gelesen und möchte Dir zuallerst mein Beileid ausprechen.
Auch hoffe ich sehr für Euch das es für Dich und Deine Frau möglich sein wird offen über alle Dinge zu sprechen die Euch beide während dieser Zeit belastet haben. Vor allem das Du noch einmal das Gespräch suchst wird sehr wichtig sein. Denn obwohl das vielleicht nun auch nichts mehr mit Krebs zu tun hat ist eine Schwangerschaft und Entbindung auch wieder ein nich alltägliches und eine aus dem normalen Leben herausragende Situation die einer Partnerschaft viel Glück aber auch einer Belastungsprobe unterziehen kann. Ich spreche da aus ureigenster Erfahrung,
Alles GUte auf Eurem gemeinsamen Weg
und schön das Ihr wieder zueinander gefunden habt.
Liebe GRüße Angi

[Jutta]

Hallo Christian,

zuerst möchte ich Dir und der Familie mein Beileid aussprechen.

Kann mich nur Angi anschließen, Dir und Deiner Frau wünschen, Euere neue Erkenntnis für Euch zu nutzen. Am Ende der Grenzen wird uns oftmals bewußt, was wirklich in uns steckt, und welche Schritte gerade jene Lebensphasen uns sich auftun. Die wir in der Situation weit von uns weisen, oder sie nicht aufnehmen können, weil unsere Gedanken in andere Bahnen gefangen sind.

Ich wünsche Euch Beiden alles Glück dieser Welt, ein Festhalten aneinander und ein liebevolles Miteinander.

liebe Grüße