Wer hat Erfahrung bei Durchbruchschmerzen??Zb.Schmerzlutscher??

[Engel1972]

Hallo an alle Mitleser,

seit einigen Wochen bin ich eine stille Mitleserin eurer Seiten.Einige male habt ihr mir sehr geholfen.
Möchte mich für die vielen netten aufbauenden Informationen und Gesräche bedanken.
Auch für die lieben netten Menschen die ich im Chat kennenlernen durfte.

Nun habe ich den Kopf bzw das Bedürfnis auch meine Geschichte hier niederzuschreiben.

Bei meinem Papa (59 Jahre) wurde am 20.12.06 Pankreaskarzinom am Schwanz, mit Leber und Bauchfellmetastasen diagnostiziert.(inoperabel).

Im Januar wurden 3 Leberbiopzien durchgeführt und bekam dann die erste Chemo mit Gemzar (Gemcitabine)die ihm leider nicht sehr gut bekam,da sein Körper auch schon sehr geschwächt war.Als mein Papa die 2. Chemo bekommen sollte hat er sich einen Tag vorher dazu entschlossen,keine Chemo mehr zu machen.
Es ist nun halt sehr wichtig da er palliativ behandelt wird keine Schmerzen zu haben.
Mein Papa möchte sehr gern zuhaus bleiben...was meine Mama und ich ihm ermöglichen möchten ...wobei es sehr schwer ist ihn zuhaus ganz schmerzfrei zu bekommen.

Er hat eine Basismedikation wobei er täglich in Abständen von 3-4 Stunden Morphiumtablette a 30mg und 125 mg Schmerzpflaster ,Novalgintropfen und Schlaftabletten bekommt.
Gelegentlich bekommt mein Dad Durchbruchschmerzen(ganz schlimm nach dem Toilttengang und nach den Mahlzeiten) die ca 30-60 Minuten anhalten wo kaum erträglich sind.Er mag nun auch nicht mehr essen seit 6 Tagen da er Angst vor diesen Schmerzen hat.
Er sagte zu der Ärztin die ihn jede Woche besucht(er möchte lieber verhungern als diese Schmerzen ertragen zu müssen)
Das kann doch nicht sein oder ist das bei dieser Krankheit normal?????
Er ist doch auch schon soo dürr geworden.

Nun meine Frage,wer hat Erfahrungen damit???
Habe was von Schmerzlutschern gehört die innerhalb von 5 Minuten wirken sollen.
Habe mit der Ärztin drüber gesprochen und sie meinte das sie schlechte Erfahrungen damit gemacht hat!!!
Nun hat sie ihm Cortisontabletten verschrieben.(Methylprednisolon).

Weiss aber leider nicht ob das Medikament gegen die Schmerzschübe hilft.

Wer kann mir weiter helfen,was man bei diesesm Schmerzschüben geben kann.

Da meinem Papa leider nicht mehr sehr viel Zeit bleid möchte ich versuchen alles für ihn zu tun um ihm diese Schmerzen zu nehmen..

Für Infos wäre ich sehe sehr dankbar!!!!!


Viele liebe Grüsse und allen anderen ein grosses Kraftpaket von mir.

Euer Engelchen........

[Jörg46]

Hallo Engelchen

Es klingt richtig Sche... was Du da schreibst, der Ärztin wünsche ich die Pest an den Hals, sie muß ja die Schmerzen nicht aushalten und ob Schlaftabletten die richtige Medikation sind, wage ich auch zu bezweifeln.
In Berlin gibt es pallative Hauskrankenpflege die auch mit pallativen Hausbesuchsärzten zusammen arbeiten, die haben es sich zur Aufgabe gemacht einen würdevollen Abgang zu ermöglichen und nicht ein DAHINSICHEN.
Hier ein Link der die Schmerzmedikation erklärt http://www.karzinom-schmerzbehandlung.de/ da steht auch alles über die kombination mit Schmerzlutscher Aqtic drinn.
und hier ein Link zu Hospizen http://www.hospize.de/index.php?go=015 einfach ersten zwei Stellen der Postleitzahl eingeben und Suchen lassen.
Du kannst dort auch anrufen und um Rat bitten.

Viel Kraft und Stärke Jörg

[artur.grond]

hallo engelchen,
mein dad wurde auch im dezember 06 ins kkh eingeliefert und hat fast die gleiche diagose wie dein dad. meinem vater haben bei den durchbruchschmerzen immer morphin ampullen geholfen, hatte die ärzte auch auf diese actiq lutscher hingewiesen, sie sagten mir diese ampullen bewirken das gleiche und es stimmte. er hatte auch sein pflaster und novalgin tropfen und mst tabletten und hat bei den durchbruchschmerzen die auch immer so ca 30 -60 min waren eine ampulle genommen, innerhalb von 5 min waren die schmerzen dann weg.
nur in der letzten nacht haben die ampullen auch nicht mehr geholfen.
also sieh ganz schnell zu das du nochmal mit den ärzten sprich und entweder diese lutscher oder aber die morphin ampullen für durchbruchschmerzen bekommst, da diese seh schnell wirken. ich glaube das es bei deiser scheiss krankheit einem lieber ist das man nichts mehr ißt, als diese schlimmen schmerzen zu haben. das können wir uns garnicht vorstellen.
drücke dir die daumen das ihr euren dad schmerzfrei bekommt.
lg christiane

[floh01]

Hallo ,
habe bei meiner Mutter auch so Erfahrungen bezüglich Hausarzt gemacht...die sind sehr zögerlich mit den Medikamenten ( auch aus Angst vor Überdosierung ).
Haben dann einen Schmerztherapeuten in der Nähe gesucht ( Google) .
Meiner Erfahrung nach kann nur DIESER ! die Schmerzen in den Griff bekommen ! Die haben so ihre Erfahrungen und können es sehr gut einstellen .
Schmerzen muss keiner haben..............

Wünsche euch alles gute......

[Kathrin23705]

Hallo mein Engelchen,

mensch, das tut mir unheimlich leid für euch. Haben ja schon lange nichts mehr voneinander gehört. War auch nur sehr sporadisch hier im KK und nur kurz mal im Chat.

Leider kann ich dir auf deine Fragen auch keine Antworten geben. Ich wünschte, ich könnte es. Hast du vllt. auch schon mal versucht, nicht nur mit seinem Hausarzt, sondern auch mit anderen Fachärzten über deinen Papa zu sprechen? Vllt. kann dir jemand mit Fachkompetenz weiterhelfen.

Engelchen, es tut mir leid, dass ich dir nicht weiterhelfen kann!!! Fühl dich einfach mal fest umarmt und ich wünsch dir alle Kraft der Welt für die kommende Zeit.

Ganz liebe Grüsse

Kathrin

[Engel1972]

Vielen Dank für eure Antworten.
@Jörg- Soweit ist mein Dad ganz gut eingestellt und die Ärztin bemüht sich wirklich sehr.Sie meinte halt das es nicht sehr einfach ist da mein Dad ja zuhaus ist.Wir haben uns auch schon um einen Hospizplatz ganz in unserer Nähe erkundigt.Solange mein Dad zuhaus bleiben kann möchten wir es ihm auch ermöglichen.Nun habe ich im Internet von diesen Schmerzlutschern(Fentanyl-Sticks (Actiq®) gelesen aber leider kannte die Ärztin das Medikament nicht.Am Freitag kommt sie wieder zu meinem Dad und wollte sich bis dahin erkundigen.
Wünsche die auch weiterhin alles liebe und gute und ein grosses Kraftpaket
@Christiane-das tut mir auch sehr leid das dein Dad die gleiche Diagnose hat.

Denke am wichtigsten ist wirklich das man die Scmerzen in den Griff bekommt,weil das muss heutzutage nun wirklich nicht sein.
Werde mich auch mal bei der Ärztin nach diesen Ampullen erkundigen.Kannst du mir vielleicht den Namen von den Ampullen nennen???
Liebe Grüsse
Engelchen

Hallo Floh,
die Hausärztin hat sich wirklich sehr bemüht und hat sich gleich mit dem Schmerztherapeut aus unserer Klinik in Verbindung gesetzt.
Mein Dad ist bestens mit einer Basismedikation versorgt.
Geht jetzt nur um diese Durchbruchschmerzen die gelegentlich auftreten.

Liebe Grüsse Engel

hallo meine Kleine,

danke für deine Worte,ich hoffe bei euch ist auch alles im Grünen Bereich.
Können die Tage mal wieder telefonieren....also bis dahin...dir und deiner Schwester ein grosses Kraftpaket von mir!!!

Liebe Grüsse dein Engelchen

[Jörg46]

Hi Engelchen

irgentwie hast Du mich mißverstanden, in der Suchmaske für Hospize sind auch pallative Hauskrankenpflegedienste enthalten - die wiederum mit Schmerztherapeuten zusammenarbeiten.
Die können Deinen Vater mit Sicherheit besser einstellen, als wie es ein Hausarzt (sei er bzw. sie auch noch so angagiert) je könnte. Ich spreche ihr nicht den Willen ab - aber das können.
So ein pallativer Ärztedienst kommt zu jeder Tag und Nachtzeit und nicht nur einmal wöchendlich. Was soll Dein Pa denn die anderen Tage machen - wenn die Ärztin erst wieder Montag Dienst hat????
Ich möchte das nicht so ertragen müssen.
Nachtrag: Schmerzen die vom Pankreas ausgehen sind unvorstellbar heftig!!!

[Engel1972]

Hallo Jörg,

da hatten wir uns auch schon erkundigt und die Ärztin hat alles in die Wege geleitet (Pflegedienst).Aber weiss nicht ob meinem Dad damit geholfen ist da sie auch einen Terminplan haben und zu bestimmtem Zeiten rauskommen.
Mit den Medikamenten wo mein Dad bekommt ist er bestens versorgt und es geht um diese Durchbruchschmerzen die ganz plötzlich überraschend auftreten.

Ja diese Schübe halten dann ca 30-60 Minuten an...also muss er sofort bei solchen Schmerzspitzen etwas bekommen.
Na ich werde mal schauen was die Ärztin am Freitag sagt und denke er wird dann diese Schmerzlutscher bekommen.

Ansonsten ist mein Dad ja bestens versorgt mit Pflaster,Morphin-Tabletten und Novalgin.möchte mir gar nicht vorstellen,würde es die Medikamente nicht geben.....

Danke dir aber für deine Mühe und ich hoffe es wird alles gut.

Liebe Grüsse Engel

[ulla46]

Liebes Engelchen,
hör auf Jörg - unbedingt!!!!!!!!!
Wenn dein Vater nicht richtig von Fachleuten eingestellt wird, wirst du ihn vermutlich bald so vor Scherzen schreien hören, dass du das in deinem Leben nie wieder vergisst. Ich habe das einmal erlebt und bis heute nicht vergessen, das ist die Hölle auf Erden. Deshalb steht in meinem Patiententestament, dass die Schmerzkontrolle absoluten Vorrang hat. Und dass ich in ein Hospiz oder eine Palliativstation möchte, wenn es soweit ist.
Ich wurde in einem KH behandelt, wo Schmerzkontrolle das oberste Gebot ist, weil Schmerzen dir die letzte Würde nehmen. Das zu erleben hat mit etwas von der Angst vor dem Krebstod genommen. Also hör auf Jörg, bitte!
Ulla

[Engel1972]

Liebe Ulla,

ich glaube ich habe mich nicht richtig ausgedrückt.

Mein Dad hat soweit keine Schmerzen mehr und ist bestens eingestellt....was mir halt noch ein wenig Sorgen macht das er noch kein schnellwirkendes Medikament gegen die Durchbruchschmerzen hat.

Desahalb war meine Frage ob jemand Erfahrungen mit den Schmerzlutschern gemacht hat.

Mein Dad soll und darf heutzutage keine Schmerzen haben...da werde ich alles für tun.

Dir wünsche ich auch alles liebe
Viele liebe Grüsse Engel

[Jörg46]

Hi Engelchen

Ja - ich schon wieder, ich möchte Dir nur den Unterschied der verschiedenen Pflegedienste erklären.
Der Hausarzt wird immer versuchen Euch "seinen" Pflegedienst zu vermitteln (da gehts wie immer um Geld, Provisionen) dieser ist für die normale Hauskrankenpflege bestens geeignet - aber kann im Regelfall keine pallative Pflege leisten, dazu gehört einiges mehr.
Ich habe mit Schmerzlutschern keine Erfahrung - aber als mein Vater ging (multibler Krebs) holte ich selbigen nach dem ich ein übelsten Aufstand im KH gemacht hatte (er krümmte sich vor Schmerzen und niemand interresierte das) nach Hause dort hatte ich einen pallativen Pflegedienst und einen pallativen Hausärztedienst (Home Care hieß die Organisation) alle mit 24h Rufbereitschaftsdienst und ich war innerhalb von 10min (bei Bedarf) vor Ort um eine Ampulle Morphium zu spritzen, es wurde mir genau erklärt.
Ich will Dir nicht ins Gewissen reden - aber was ist bis Freitag - wie regelt ihr bis da die Spitzen.

Es ist halt alles ganz große Sche.... diese blöde Krankheit

Viel Kraft und Stärke Jörg

[Engel1972]

Hallo Jörg,
ich verstehe was du meinst,aber hier auf solch einem Dorf gibt es soetwas noch nicht.Nur normale Pflegedienste die dann halt Morphin spritzen.
Der Schmerztherapeut hat ja nun das Cortison verordet und schaut wie es anschlägt.
Mein Dad hat diese Schmerzschübe nicht täglich so ca alle 3 Tage nach dem Toilettengang.

Wenn es nichts bringt dann bekommt er ja am Freitag diese Schmerzlutscher die innerhalb von 5 Minuten wirken sollen.

Ich hoffe das es dann alles so klappt.

Liebe Grüsse Engel

[Jörg46]

Hi Engelchen

Ich kann Deine Sorgen natürlich verstehen, auch die Situation auf dem Dorfe kann ich nachvollziehen. Ich weiß ja nicht ob Du noch bei Deinen Eltern wohnst und daher in der Lage bist schnell Hilfe zu organisieren. Für den Fall das die Lutscher nicht in das Chema passen (war bei Vater so) lasse Dir oder Deiner Ma erklären wie man spritzt, nur so kann man das einigermaßen ertragen. Meine Ma konnte es damals nicht und wenn ich meinen Vater die "Dröhnung" gegeben habe, kann ich mich noch genau an seine dankbaren Augen erinnern. Das ist der einzigste Trost bei der Aktion - ansonsten ist es nur bitter.

Also viel Kraft weiterhin Jörg

[Engel1972]

Hallo Jörg,
ich wohne nicht mehr bei meinen Eltern,habe es Gott sei Dank nicht weit ca 2 Minuten zu Fuß.
Habe mit der Ärztin auch darüber gesprochen wie es weitergehen soll wenn die Medikamente nicht mehr wirken. Ich vermute das mein Dad irgendwann um die Spritzen nicht herum kommt.
Sie ist auch der Meinung, das wir als Familienmitglieder möglicherweise mit rechtlichen Konsequenzen rechnen könnten, wenn wir (meine Mama oder ich) ihm eine Spritze geben und er danach stirbt. Ist schon alles ziemlich makarber oder??

Viele liebe grüsse engel

[Jörg46]

Ach Engelchen

ich rede hier nicht über aktive Sterbehilfe - auch wenn man möchte. Das Zeugt mir wieder nur von der Inkompetenz der Ärztin - bei der Diagnose und dem Krankheitsstadium den Angehörigen mit rechtlichen Konsequenzen zu kommen - dabei obliegt es ihr doch den Totenschein auzustellen (Gott bewahre) - einfach wiederlich.


Ich wünsche Euch noch viel gute Zeit miteinander, Jörg