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#1
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AW: Warum tut Ihr Euch/Euren Angehörigen das an?
Hallo ihr Lieben,
ich wollte nun doch auch etwas dazu schreiben... denn ich verstehe beide Sichtweisen... Natürlich sollte man nicht aufgeben - und ich denke nicht dass tusnelda aufgegeben hat, nur weil sie eine Chemo ablehnt - im Gegenteil... sie lebt und das ganz bewusst und kämpft mit ihrer Stärke und dadurch dass sie ihr Leben lebt und nicht durch den Tumor bestimmen lässt... Solange Therapien sinnvoll sind, d.h. wenn sie etwas bringen bzw. Chancen versprechen, so würde nie jemand anzweifeln, dass es sinnvoll ist, sich dadurch zu kämpfen... aber das meinte Tusnelda gar nicht... Es ist so, dass es manchmal einfach nicht sinnvoll ist, sich den zusätzlichen Schmerz und die Belastung anzutun - die maßnahmen sind manchmal eher lebensverkürzend statt lebensverlängernd... Mein Vater hatte eine niederschmetternde Diagnose - einen Astro III - inoperabel. Die Ärzte gaben ihm noch 3 Monate höchstens ein Jahr. Sie sagten ehrlich auf mehrfaches Nachfragen, dass sie Chemo und Bestrahlung nur machen würden um uns zu beruhigen - was bringen würden sie nicht... nur viele Angehörige, könnten dieses "Warten" bzw. "Nichtstun" oder "Austherapiert sein" nicht aushalten - deshalb bieten sie sie trotzdem an bzw. machen sie... und das gibt mir schon zu denken... Wir haben unseren Paps nach Hause geholt, haben es ausgehalten und halten es auch immernoch aus... und ich glaube hätten wir ihn durch eine Chemo gezwungen oder durch eine Bestrahlung - einfach um irgendwas zu tun - wäre er heute schon nicht mehr bei uns - allein weil diese Behandlungen seinen Körper so geschwächt hätten, ohne was zu bewirken... und er lebt entgegen aller Prognosen 12 Jahre später immernoch... Keine Therapie zu machen heisst nicht aufzugeben - manchmal heisst es auch sich für das Leben zu entscheiden - das Leben im Jetzt... ob man durch die Therapien dies oder jenes noch erleben wird, das kann einem niemand sagen... man wird nie erfahren, ob man durch die Chemo wirklich noch Zeit gewonnen hat oder ob sie einem Zeit genommen hat... (also ob man vielleicht ohne Chemo noch länger gelebt hätte - ohne Schmerzen)... wie gesagt, das wird man nie wissen, da man immer einen Weg wählt und nicht zurück kann, um noch einmal den anderen zu gehen... Uns wurden häufig Vorwürfe gemacht, wir hätten "aufgegeben" und wenn ich eure Beiträge lese, sehe ich da auch einen Vorwurf für unser handeln... aber ich denke die lange Zeit mit unserem Paps hat uns recht gegeben... Jeder muss selbst entscheiden, welchen Weg er wählt... und jeder sollte auch respektieren, wenn jemand anderes einen anderen Weg geht... Es gibt kein richtig und falsch! Und bitte schreibt nicht solche Sachen: "wenn du nicht mehr leben willst"... das hat nichts damit zu tun bei der Entscheidung - man entscheidet sich für das Leben - so oder so... denn wie gesagt: Eine Therapie zu machen heisst nicht unbedingt lebensverlängerung... Nur wichtig ist, dass die Ärzte ehrlicher werden - nicht Hoffnung schüren, wo keine ist, damit selbst fundierte Entscheidungen treffen kann... aber das ist eine andere Sache.... Ich hoffe, dass hier beide Sichtweisen respektiert werden können... ich tue es jedenfalls.. @tusnelda: Du bist eine starke Frau! Und ich hoffe dass du auch noch alle Prognosen schlagen kannst! Einen ganz lieben Gruß Dorchen |
#2
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AW: Warum tut Ihr Euch/Euren Angehörigen das an?
Hallo Tusnelda,
darauf gibt es nur eine Antwort: um jede Sekunde MEHR die man miteinander hat fest zu halten!!!!!! Auch wenn deiner Ansicht nach das vielleicht keine Lebensqualität hat...... Darum haben wir uns das angetan......und ich würde es wieder tun.....für nur eine Sekunde MEHR!!! Liebe Grüße Dagmar
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Es zählen nicht die Jahre im Leben sondern das Leben in den Jahren Abraham Lincoln ---------------- |
#3
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AW: Warum tut Ihr Euch/Euren Angehörigen das an?
Zitat:
ich wollte eigentlich garnicht mehr antworten, weil ich leider den Eindruck habe, daß hier nicht beide Sichtweisen respektiert werden. Dein Beitrag hat mich berührt, und er stimmt mit meinen Gedanken überein. Danke dafür! Ich hatte auf eine Diskussion gehofft, es ist einThread voller Rechtfertigungen geworden. Das braucht keiner, und auch nicht jeder ist ein so selbstloser, guter Mensch, daß er Qualen und Leid auf sich nimmt, um der Wissenschaft zu helfen. Dorchen, Ihr scheint, genau wie ich, gute, vernünftige Ärzte zu haben, die nicht um jeden Preis Therapien aufschwatzen, sondern realistisch die Grenzen sehen. Dazu braucht es allerdings auch mündiger Patienten, die wissen, daß sie selbst die Entscheidungen über ihren Körper und ihr Leben treffen, und sich nicht fremdbestimmen lassen. Ich wünsche deinem Vater und Dir bei seiner Begleitung weiter alles, alles Gute. Liebe Grüße tusnelda |
#4
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AW: Warum tut Ihr Euch/Euren Angehörigen das an?
dazu fehlen mir echt die worte!!!
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#5
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AW: Warum tut Ihr Euch/Euren Angehörigen das an?
Tusnelda,
hast wohl nicht alle Beiträge gelesen? Alles Gute für Deinen Weg Heike
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(Meine geschriebenen Ideen, Bastel-Tipps, Berichte, Gedichte, Reime dürfen weder kopiert noch anderweitig, ohne meine Genehmigung, veröffentlicht werden HF) http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ghlight=HeikeF Leben ist, zeichnen ohne Radiergummi (K.Snyder) Für alle die Kraft brauchen: http://de.youtube.com/watch?v=dQhKjrlx0jI |
#6
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AW: Warum tut Ihr Euch/Euren Angehörigen das an?
"Ich hatte auf eine Diskussion gehofft, es ist einThread voller Rechtfertigungen geworden."
Hatten Sie, Tusnelda, das wirklich gehofft? Der provokante Titel des Threads wertet alle anders Denkenden ab! Auf eine solch überhebliche Frage kann man wirklich nichts anderes erwarten! Silbany P.S: Vielleicht sollte man die Diskussion zu einem späteren Zeitpunkt weiterführen, wenn Sie wirklich mitreden können! Hier kämpfen Menschen um das Leben ihrer Lieben! Geändert von silbany (28.02.2007 um 10:31 Uhr) |
#7
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AW: Warum tut Ihr Euch/Euren Angehörigen das an?
Hallo silbany,
ein glioIV Patient, der die behandlungen miterlebt hat, kann nicht mitreden? lg wiebke |
#8
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AW: Warum tut Ihr Euch/Euren Angehörigen das an?
Zitat:
Ja, ich möchte noch einmal erwähnen, weil es vielleicht untergegangen ist: Ich bin betroffen! Ich habe ein Glioblastom WHO Grad IV Daß ich z.Zt. ohne Raumforderung bin, ist ein Glück, das sicher nicht Bestand hat. Und ich kämpfe um mein Leben. Aber nicht, indem ich das, was in meinem Körper gesund ist, durch aggressive Therapien auch noch krank mache. Und nochmal: Ich habe dabei die Unterstützung meines Neurochirurgen und meiner Neurologin. Ich bin kein alternativer Spinner, der meint, mit Hokuspokus oder Naturheilmittelchen ein Glio heilen zu können. Ein Glio IST nicht heilbar, und genau deshalb lehne ich quälende Therapien ab, die meinem Körper die Kraft und meiner Seele die Fröhlichkeit nehmen. |
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