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  #31  
Alt 20.11.2014, 23:58
Stern 2014 Stern 2014 ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Hallo Tine,

wollte mich bei dir melden, da meine Mutter am gleichen Krebs erkrankt ist und ich deinen Thread still mitgelesen habe.
Tja-bin fast doppelt so alt wie du und bei uns ist alles ein bisschen anders. Ich wäre gerne für meine Mutter da, ich möchte ihr Unterstützung & Hoffnung geben -aber sie möchte das nicht. Was mich traurig macht.
Du bist jung und sorgst Dich neben Deiner Mutti auch um Deinen Job. Aber ganz ehrlich, tinep, wärst Du bei einem neuen Job mit ganzen Herzen dabei? Du weißt, dass es sich bei Eierstockkrebs um eine sehr aggressive Art handelt. Mit hohem unbekanntem Ausgang.

-Theoretisch könntest Du auch eine Weile bei deinen Eltern wohnen? Wenn sich Deine Mutti so freut und bis Deine Schwester aus dem Gröbsten ist? Wäre das nicht eine Überlegung wert? Im Übrigen sind auch schwere Depressionen gut behandelbar, aber es dauert eben ein wenig. Deine Schwester freut sich sicher, wenn sie Dich für eine Weile an der Seite hätte.
Für sie, wäre sie nicht in ihrer gefühllosen Welt gefangen, wäre es sicherlich auch wichtig, Deine Mutter zu stützen.
Und wie ich verstanden habe, wärst Du in Süddeutschland, wo es eigentlich mehr und besser bezahlte Jobs gibt. Nicht ganz so hip wie Berlin, aber eben Jobs. Viellicht wäre dies für eine gewisse Zeit eine Lösung -also mit Job in der Nähe..
LIebe tinep, das alles ist keine Überredung, sondern auch mal anders weiter gedacht.

LG
Stern 2014

Geändert von Stern 2014 (21.11.2014 um 10:17 Uhr)
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  #32  
Alt 21.11.2014, 00:31
Landleben Landleben ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Hallo Stern !

Nur mit dem einem Unterschied, in Süddeutschland muss sie wieder neu suchen, wie lange ? ist nervenaufreibend. Ein Job der ihr auch noch Freude macht, was der Job, so lese ich es, in Berlin wäre.

Ist meine ganz persönliche Meinung, musste dies noch loswerden.

LG
Landleben
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  #33  
Alt 21.11.2014, 00:44
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Eine schwierige Entscheidung. Meine Mutter schwebte vor 8 Jahren ein halbes Jahr zwischen Leben und Tod nach einer missglückten Herzoperation. Ich fuhr jedes 2. Wochenende von Berlin nach Nordbayern. Das war ein Megastress, aber ich hatte so auch immer wieder Auszeiten, in denen ich Kraft für meine Familie tanken konnte.

Ich persönlich halte Sterns Vorschlag für etwas romantisch. Zu Hause wieder einziehen oder in die Nähe hört sich gut an. Aber man kann meist nur schwer zurück. Es gab ja einen Grund, warum man in die Welt hinauswollte. Und wenn man dann nicht glücklich ist, stelle ich mir das als wahnsinnigen Druck für alle vor: für einen selbst, weil man keine Kraft mehr tanken kann, aber auch für die Familie, die sich verantwortlich fühlt und ihre Kräfte ja eigentlich auch für sich selbst braucht.

Aber ich würde auf Deinen Bauch vertrauen. Gibt Dir Zeit. Auch im neuen Job kann man kündigen, wenn man merkt, dass es nicht stimmt.
__________________
lg
gilda
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  #34  
Alt 21.11.2014, 10:14
Stern 2014 Stern 2014 ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Liebe tinep,

das hier ist in die andere Richtung gedacht.
Klar, der Gang der Dinge ist oft, dass man woanders hinzieht. Ja, ich war auch woanders...
Möchte auf keinen Fall romantisieren, absolut nicht.
Ich glaube nur, da Du so jung und relativ ungebunden bist, könntest Du für eine Weile auch in die andere Richtung denken. Oder auch einmal einfach Deine Mutter fragen. Nicht, dass Du es irgendwann bereust.

Nochmals lG
Stern 2014
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  #35  
Alt 24.11.2014, 10:29
tinep tinep ist offline
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Beiträge: 34
Standard AW: Wie kann ich helfen?

Hallo ihr ,

mich rührt sehr, dass ihr euch so viel mühe macht um mir Rat zu geben.
Habe auch viel Nachgedacht und in letzter Zeit befinde ich mich wirklich auf einer gefährlichen "Abwärtsbahn"... ich zieh mich total zurück, bin sehr konzentriert bei der Arbeit, kümmere mich nicht mehr um mich. Also mache keinen Sport mehr, koche mir nix mehr sondern ess nur irgendeinen Mist, tu einfach nichts Schönes.
Schon allein weil ich ein schlechtes Gewissen habe sobald ich nicht an meine Familie denke aber auch weil ich einfach keine Lebensenergie mehr habe.

Dadurch ist mir aber bewusst geworden, dass ich das meiner Familie nicht antun kann. Wenn ich jetzt auch noch anfange völlig mich aufzugeben haben meine Eltern noch eine Sache weniger die ihnen Kraft gibt, nämlich zu wissen, dass man die Tochter an den Punkt begleitet hat, wo sie ein eigenständiges, gutes Leben führen kann.
Jetzt wo es mir wirklich schlechter geht merke ich, dass ich sogar eher ein schlechtes Gewissen haben muss wenn ich mich so gehen lasse, als wenn ich mal versuche Spaß zu haben.
Dass ich eher ein schlechtes Gewissen haben muss wenn ich nur arbeitslos rumhänge als wenn ich einen tollen Job finde.

Leider merke ich das erst jetzt so richtig, wo ich selber schon völlig down und leer bin und nicht so richtig weiß ob ich da wieder gut rauskomme. Hatte letzte Woche einen Probearbeitstag und stand völlig neben mir...

Dass meine Schwester auch so krank ist, macht auch einfach zu schaffen. Sie ist immer noch mit akuter Angststörung im Krankenhaus und solange man sie nicht stabil bekommt kann sie nicht in die Kur.

Sie fehlt mir auch sehr, als vor einem Jahr die Diagnose kam haben wir sehr viel Kontakt gehabt und uns Kraft gegeben.

Ohman

Danke für eure Meinungen und Ratschläge! Es tut sehr gut zu lesen was ihr so denkt.
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  #36  
Alt 24.11.2014, 10:31
tinep tinep ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

ich meine natürlich nicht "bin sehr konzentriert bei der Arbeit" sondern bin sehr unkonzentriert...
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  #37  
Alt 24.11.2014, 10:49
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Liebe Tine,

ich muss mich auch kurz mal einklinken. Zwar kenne ich mich dieser Art Krebs nicht so gut aus, aber ich bin in einer ähnlichen Situation. Ich wohne 800 km von meinen Eltern entfernt, seit August wissen wir, dass es für meine Papa keine Heilung gibt und gerade hat er sich gegen eine zweite palliative Chemo entschieden. Meine Mama ist mit allem alleine und auch sehr, sehr tapfer. Aber was ich tun konnte bzw. kann, habe ich getan… ich habe jedes Mal, wenn ich daheim bin, einen Gesprächstermin mit den Ärzten … auch mit der Mama. Die wissen, ich wohne nicht direkt neben dran und reden sehr offen mit mir … ich war mit der Mama beim Palliativdienst, die kommen jetzt zwei Mal die Woche und das tut auch ihr sehr gut … wir waren zusammen beim Bestatter und haben alles so veranlasst, wie mein Papa es sich gerne wünscht … ich habe sie ganz viel selbst Auto fahren lassen, weil das sonst immer mein Papa gemacht hat und sie gar keine Fahrpraxis mehr hatte, ich bin für beide immer und jederzeit erreichbar … alles solche Dinge eben. Es gibt viel, was man tun kann, auch wenn man nicht direkt in der Nachbarschaft wohnt. Meine Eltern wissen, dass ich immer da sein werde, wenn sie mich brauchen … egal, wann und wie. Allerdings stellte sich für mich auch nie die Frage, ob ich hier meine Zelte abbreche. Das würden meine Eltern niemals wollen. Ich bin da, so oft es geht … und dann nutzen wir die Zeit auch sehr intensiv.
Was ich eigentlich schreiben wollte … kurz vom Thema abgekommen … vielleicht würde dir ein Arztgespräch etwas mehr Klarheit verschaffen. Andererseits glaube ich aber auch … wie es hier schon mehrfach geschrieben wurde … du hast deine Entscheidung bereits längst getroffen. Ob es die richtige ist, dass wird dir hier leider keiner beantworten können. Aber mal ehrlich … ob du in Berlin einen Job beginnst oder in Stuttgart … 100% wird wohl überall erwartet …
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  #38  
Alt 24.11.2014, 11:53
tinep tinep ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Hallo Wind,

Ach es ist immer gut zu hören, dass andere Leute in der ähnlichen Situation sind und trotzdem auch offensichtlich gute Kinder sind...
Wie oft besuchst du denn dann deine Eltern so?

Mein Therapeut meint auch immer, ich bin es meinen Eltern sozusagen schuldig jetzt alleine klarzukommen und meine Aufgabe ist, jetzt auf eigenen Beinen zu stehen.

Ich habe grade ein Zusage bekommen zu dieser Traumstelle...Hab meine Mama angerufen und ich war so überrascht. sie hat sich meeega gefreut.

Ich werde einfach gucken, dass ich einmal im Monat ein Wochenende hinfahre...

Mensch wie gern würd ich mich grade einfach nur freuen. Vielleicht erlaube ich mir einen Tag so zu tun als wäre einfach alles ok.
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  #39  
Alt 24.11.2014, 12:44
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Wie kann ich helfen?

Liebe Tine,
Glückwunsch zum Traumjob ... und erlaube dir auf jeden Fall dich zu freuen!!!! Du hast es dir verdient!
Ich bin etwa alle zwei Monate bei meinen Eltern für vier-fünf Tage. Gerne wäre ich mehr dort, aber unsere kleine Familie muss hier auch laufen. Dazu kommt noch, dass es bei unserem Jungen gerade um die weiterführende Schule geht und da bin ich dann auch gefordert. Aber meine Eltern wissen, dass ich jederzeit abrufbar bin und wenn sie brauchen, kann ich hier sofort los. Mit meinem Chef habe ich alles abgesprochen und muss dann auch keine großen Worte mehr drum machen. Das erleichtert schon viel.
So ... und dir jetzt einen tollen Tag und feier dich ruhig ein wenig
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