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Alt 17.07.2015, 01:14
Jennylein Jennylein ist offline
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Registriert seit: 16.02.2015
Ort: Plauen (Sachsen)
Beiträge: 12
Unglücklich Ich konnte mich nicht einmal verabschieden...

Hallo an alle.
Ich habe mich vor ein paar Monaten hier angemeldet und ich habe angefangen beim forum für Angehörige zu schreiben. Jetzt musste ich leider das Forum wechseln!!!
Vor 3 Montagen und 3 Tagen ist mein geliebter Papa von mir gegangen!
Er hatte Kehlkopfkrebs und hatte ihn eigentlich hatte er ihn besiegt, doch es hat sich ein neuer Tumor gebildet, der alles kaputt gemacht hat! Die Ärzte haben die Untersuchungen nicht richtig durchgeführt und ihn somit übersehen!
Das schlimmste an allem: ich habe mich nicht von ihm verabschieden können! Der größte Fehler meines Lebens!
Der neue Tumor drückte auf die Halsschlagaderund hat eine schlimme Blutung verursacht, die durch eine Narbe am Hals drang... Meine Mama ist sofort mit ihm zum Krankenhaus gefahren, doch dort wurde nur die Blutung gestillt... Er kam wieder nach Hause. Am nächsten Tag war ich alleine mit ihm Zuhause als es geschah, es hat wieder angefangen zu bluten, dieses mal noch stärker. Ich habe sofort den notarzt gerufen und da habe ich ihn zum letzten Mal gesehen... Sie haben ihn mitgenommen, ich dachte es wird alles gut. Meine Eltern hatten mir nie gesagt, wie schlimm es wirklich aussieht! Das war an einem Dienstag. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihn zu besuchen, ich konnte ihn nicht so sehen. Am Freitag der Anruf aus dem Krankenhaus, er hätte auch noch einen Schlaganfall, wir wollen uns darauf vorbereiten, dass er nicht mehr lange hat, er sollte auf die Sterbestation gebracht werden. Doch er hat sich dagegen entschieden, dort hin zu gehen, er ist am Dienstag, den 14.4. gestorben, an dem Tag, an dem ich mir ein Herz gefasst habe und ich zu ihm wollte. Ich wollte ihm sagen, dass alles gut wird. Egal was ist. Ich wollte ihm sagen, dass ich auf meine Mama aufpassen werde und ich ihn liebe... Doch kurz bevor ich gehen wollte, kam der Anruf, dass es zu spät ist. Ich hatte meine Chance verpasst! Ich habe mich nicht verabschieden können. Das kann ich mir nie verzeihen, ich hasse mich selbst so dafür!!!

Die nächsten Wochen waren sehr schlimm für mich. Ich stand kurz vor meinen Abiturprüfungen und habe die auch, den Umständen entsprechend, gut gemeistert! Doch ich konnte. Ich selbst darüber nicht freuen. Vor allem mein abiball war schlimm. Mir wurde so oft gesagt, dass er sicher stolz auf mich ist und er wöllte, dass ich mich freue und feiere, aber ich konnte nicht. Ich war so traurig, dass er nicht dabei sein konnte!

Jetzt ist alles vorbei und ich habe noch Ferien. Jetzt kommt die Trauer noch schlimmer hoch und ich mache mir immer noch so starke Vorwürfe... Warum bin ich nicht eher zu ihm gegangen. Ich glaube das war der größte Fehler meines Lebens...

Der Text ist nun ganz schön lang geworden, und ich hoffe trotzdem dass sich der ein oder andere alles durchgelesen hat. Vielleicht kann mir ja a7ch jemand Tipps geben, wie ich damit besser umgehen kann. Ein Psychologe konnte mir auch nicht wirklich weiter helfen...

Viele liebe Grüße
Jennylein
__________________
Opa: vor 7 Jahren an Lungenkrebs verstorben
Papa: vor 6 Monaten Diagnose Kehlkopfkrebs. Neuer Tumor im Halsbereich!
Am 14.4. für immer gegangen!

*Man verliert niemals seine Stärke- manchmal vergisst man nur, dass man sie hat!*
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Stichworte
hass, krebs, liebe, papa, trauer


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