Depri

[Heike3112]

Muss mal meine Probleme abladen!!
Nun bin ich mit meinen Problemen ganz alleine. Meinem Freund wird das alles zu viel.
Wie sagte er so schön: Er braucht eine Auszeit. Na dann lieber mehr aus als Zeit.
Aber mein Auto hätte er gerne weiter zum fahren, da ich ja zurzeit nicht fahre. Der spinnt wohl. Bin echt sauer. Jetzt bin ich dabei mir jemanden zu suchen, der mich ein klein wenig unterstütz. Mich mal hier und mal dorthin fährt, bei Oma Rasen mäht und und und. Da müsste man doch unter den Arbeitslosen jemanden finden, der sich am Wochenende etwas Geld verdienen will. Ich war ganz schön fertig, aber langsam geht es wieder bergauf. Arbeit hilft ja zum Glück.
Meine Mutti kommt jetzt wegen ihrer offenen Kopfwunde in die Klinik – endlich. Hoffe man kann ihr dort weiterhelfen. Vielleicht werden ja auch Untersuchungen gemacht, wie weit der Krebs sich ausgebreitet hat. Ist ja im letzten Jahr nichts in dieser Richtung geschehen.

Liebe Grüße
Heike

[Cinderella80]

Hallo Heike!

Versuch doch noch mal in Ruhe mit ihm zu reden, vielleicht ist ihm das alle süber den Kopf gewachsen, und erbraucht wirklich ne Auszeit um wieder Kraft zu schöpfen!

Fühl Dich ganz doll gedrückt!
Cinderella80

[IROX]

du kannst ja auch mal bei euch in der zeitung inserrieren es gibt bestimmt genug jugendliche die einen job brauchen. also bei meiner oma hat das immer der nachbarsjunge gemacht. klar deine arbeitskollegen werden schon genug zu tun haben.

[IROX]

achja und lass dir doch nicht dein auto wegnehmen wenn er gehen will kann er das gerne tun aber zufuss

[rinesmama]

Hallo Heike,
leider kenne ich deine Geschichte nichtum dir einen guten Rat zugeben.
Vielleicht schreibst du ein bischen mehr.
Gruß rinesmama

[Heike3112]

Hallo ihre Lieben,

hier kurz meine Geschichte 03.04., http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=17451
Habe auch mal vor langer Zeit im Angehörigen Forum geschrieben. Meine Mutti war nun im Krankenhaus.
Ergebnis: Hautkrebs, die offene Stelle wird nie mehr heilen. Sie sieht so schlimm aus.
Da sie nicht therapierbar ist und keine Heilungschancen bestehen, wurde sie kurz und gut am Sonnabend entlassen. Das war ganz schön hart. Man hätte ja wenigsten die Wunde ein paar Tage behandeln können. Aber das sind ja nur Kosten für das Gesundheitswesen ohne Chance auch wirklichen Erfolg. Ich hoffe sehr, dass sie sich nicht mehr so lange quälen muss.
Von meinem Ex habe ich seit dem Tag der Trennung nichts mehr gehört. Ich schaffe das alles auch alleine.


Seit lieb gegrüßt
Heike

[rinesmama]

Hallo heike,

ich weiß ,das klingt blöd, aber auf so eine Freund kannst du echt verzichten.
Ich habe seit der Krankheit meiner Tochter gelernt wer wirklich zu dir hält und zu dir steht.
Es tut unheimlich weh, wenn man von den Menschen von denen man am meisten erhofft, im Stich gelassen wird (bei mir war es meine eigene Mutter).

Ich weiß eigentlich nicht wie ich dich richtig trösten kann, denn die Krankheit deiner Mutter belastet dich ja auch.

Hast du guten Freunde die etwas mit dir unternehmen oder bei denen du dich aussprechen kannst?

Laß wieder von dir Hören.

Ich drücke dich ganz doll

Rinsemama

[Heike3112]

Liebe Rinesmama,

darf ich fragen woran deine Tochter erkrankt ist. Habe leider nichts Näheres gefunden.
Da meine Tochter in demselben Alter ist, lässt mich diese Frage nicht mehr los.
Warum kann eine Familie nicht zusammen halten. Dich hat deine Mutter in Stich gelassen
(vielleicht schreibst du mal Näheres), bei mir ist es mein Bruder, der mich und meine Mum in Stich gelassen hat.
Die Trennung von meinem Freund fällt mir komischer Weise ganz leicht. Wir haben seit dem Tag der Trennung nicht mehr miteinander gesprochen. Freunde – wo sind sie geblieben?
Da die Zeit die ich hatte und habe für mich selber und meine Mum brauchte – sind sie alle verschwunden. Keiner konnte mit der Krankheit und der Situation umgehen. Bin aber auch selber schuld. Habe mich sehr isoliert. Neue Kontakte finden, wenn einem der richtige Elan fehlt, ist sehr schwer. Gerade am Wochenende spürt man die Einsamkeit. Aber es wird sich ein Weg finden. Schritt für Schritt. Jetzt arbeite ich erst einmal an meine Bikinifigur. Habe schon in dem letzten Jahr ein paar Pfunde mehr zugenommen. Dann, wenn es mal etwas ruhiger wird und mir es wieder besser geht, will ich noch einmal mit meiner Tochter nach Ägypten. 2 Jahre hatte ich nun keinen Urlaub mehr. Als 2. – ich muss unbedingt meine Angst vor dem Auto fahren überwinden. Viel vorgenommen für die nächste Zeit. Aber nicht überstürzen, die Kraft habe ich einfach nicht mehr.

Liebe Grüße
Heike

[teufelchen_26]

Hallo Heike,


habe deine geschichte immer mitverfolgt... wie gehts dir denn jetzt so? würde mich freuen mal wieder was zu hören.. wie gehts deiner mum jetzt? konnte leider aus deiner letzten nachricht nix raushören.

ich hoffe dir gehts gut und der urlaub mit deiner tochter klappt... ach ich würd AUCH GERNE mit meiner mum wegfahren aber das geht ja ketzt leider nicht mehr...

liebe grüße
das teufelchen

[Heike3112]

Hallo Ihr Lieben,

wollte euch noch schnell ein schönes Wochenende wünschen.
Lieber Ino: Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Deine Frau ist so Jung
und muss soviel Leid ertragen. Ich finde es ganz toll von dir, dass du so zu ihr stehst.
Sie braucht jetzt bestimmt sehr viel Liebe und Zuwendung.
Teufelchen: Danke für deine Zeilen. Im Moment habe ich nur auf Arbeit die Möglichkeit zu surfen. Habe nur kurz mitbekommen, dass deine Mutter vor 5 Monaten verstorben ist.
Mein Beileid kommt somit leider etwas spät. Woran war denn deine Mum erkrankt.
Ja, wie schon mal geschrieben, wurde meine Mum als nicht heil- und nicht therapierbar letzten Sonnabend entlassen. Nun liegt sie mit einer großen offenen Kopfwunde (Hautkrebs)
im Heim. Wie sagte der Arzt – Hautkrebs verursacht keine Schmerzen und so hoffe ich, dass sie diese auch nicht hat. Über ein Jahr liegt sie nun schon im Koma. Aber abgebaut hat sie erst die letzten zwei Monate. Mit der Pflege im Heim bin ich zu frieden, Während des ganzen Jahres hat sie sich kein bisschen wund gelegen. Auch eine Lungenentzündung hatte sie zum Glück noch nicht gehabt. Ich hoffe sehr, sie muss sich nicht mehr so lange quälen. Habe gestern gerade mal wieder ihre Patientenverfügung durch gelesen und sehe keinen Ausweg entsprechend ihrem Wunsch zu handeln.
Bis Montag, dann bin ich wieder im Netz.

Heike

[rinesmama]

Hallo Heike,

ich weiß wie schwer dir eine Entscheidung fallen muß, die den Tod deiner Mum bedeuten.
Ich mußte in den letzen 2 Jahren diese Entscheidung aufgrund einer Patientenverfügung treffen.
Ich ging durch die Hölle, weil ich die beiden Menschen nicht verlieren wollte und doch wußte, daß sie sich ein langes Dahinsiechen nicht wünschten.
Mir half damals unser Pfarrer. Er sagte damals zu mir:" Sie müssen den willen des Patienten respektieren." Im Nachinein meinte er, Wenn ich anders gehandelt hätte, hätte ich mich an meinen liebsten Menschen versündigt.
Mir half es, daß die Kirche und der Glaube hinter mir stand.
Ich weiß es ist schwer an Gott zu glauben, aber mir hat es bis jetzt geholfen.
Auch jetzt, da mine Tochter Krebs hat.

Ich drücke dich und wünsche dir viel Kraft für die richtige Entscheidung

Rinesmama

[Heike3112]

Hallo Ihr Lieben,

bin total down und muss mich irgendwie mitteilen.
Eigentlich fahren wir ja jeden Sonntag ins Heim zu Mutti.
Dieses Wochenende ging es mir nicht so gut, daher entschloß ich mich,
mal nicht zu fahren. Wollte gerade ins Bett, da bekam ich einen Anruf vom
Heim, dass es Mutti immer schlechter geht. Was nun tun? Schnell meine Tochter angerufen und nach Hause beordert. Dann einen guten Freund wegen hinfahren angerufen, der sich auch
sofort bereit erklärte. Der Anruf war so schrecklich für mich, trotzdem wir ja schon über ein Jahr darauf warten. Fragen stellten sich auf: was wird mich wohl erwarten. Es war so schrecklich, meine Mutti so zu sehen. Hat sie sich nicht schon genug gequält? Sie konnte nicht mehr richtig atmen. Röchelte nur noch. Was nur tun? Die Nacht in Heim bleiben oder
wieder nach Hause fahren? Nach einem langen Gespräch mit den Schwestern entschloss ich
mich nach hause zu fahren. Heute Morgen rief ich dann gleich im Heim an, ob es eine Änderung gibt. Die Antwort war nein. Wenn ich mir vorstelle, Mutti hat sich die Ganze Nacht so gequält ……Ich glaube sie bekommt auch etwas mit. Als wir an Ihrem Bett standen und weinten, liefen ihr auch ein paar Tränen runter. Es ist so schlimm. Ich bin so machtlos. Ich bin so traurig. Wie kann ich ihr nur helfen? Leider liegt das Heim ja nicht gleich um die Ecke, so dass ich mal kurz vorbei schauen kann. Ich brauche auch den Alltag – Arbeit – sonst drehe ich
noch ganz durch. Heute Abend habe ich zum Glück ein Gesprächstermin bei meinen Thera.
Reden hilft ja. Mal sehen wie ich den Tag überstehe. Kann keinen klaren Gedanken fassen.
Danke fürs zuhören.

Eure traurige Heike

[Cinderella80]

Hallo Heike,

es tut mir soo leid! Lass Dich erst mal herzlich in den Arm nehmen !

Leider kann ich Dir auch nichts schreiben, was Dir den Schmerz und die Wut nehmen kann. Ich kann Dir nur ganz viel Kraft für die nächsten Tage rüber schicken.

Ich denk an Dich


Cinderella80

[Heike3112]

Meine Mutti hat es endlich geschaft. Die letzten Wochen waren sehr schwer für uns. Immer wieder dachten wir, jetzt hört sie auf zu kämpfen. Vor einer Woche wurde dann die künstliche Ernährung eingestellt. Bis heute hat sie gekämft. Meine Tochter und ich waren bis zum letzten Atemzug bei ihr. Ich habe noch nie einen Menschen beim sterben begleitet. Es war so schwer. Nun werde ich sie nie wiedersehen. Zu spät stellten wir fest, dass wir kein vernünftiges Foto von ihr haben. Jetzt ist es zu spät. Meinem Bruder mußte ich überreden so schnell wir möglich zu kommen, wenn er sie noch einmal sehen will. Jetzt sind sie auf dem Weg zum Flughafen eine Urlaubsreise zu buchen. Ist dass nicht .......Ich bin so traurig und alleine.

[rinesmama]

Liebe Heike,
ich kann deine Schmerz verstehen und es ist wirklich schwer beim Sterben eines Mensch dabei zu sein, dennoch ist es eine Gnade. Du und deine Tochter durftet deine Mutter auf ihrem letzten Weg begleiten. Ich selbts habe dies schon durchgemacht und bin am Anfang fast daran verzweifelt.
Ich sah es am Anfang als Strafe Gottes an mit der Zeit verstand ich dann welches unheimliche Glück ich hatte diesen mir so ans Herz gewachsenen Menschen begleiten zu dürfen. Ich hoffe du kannst es irgendwann auch so sehen.
Zu deinem Bruder. Es gibt immer solche Menschen, die werden wir nie verstehen. Für mich wäre es nie eine Frage ob Urlaub oder nicht.


Ich umarme dich
und ehrlich deine Mutter hat es übertsanden und muß sich nicht mehr quälen

Rinesmama