Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 02.09.2006, 22:33
charly67 charly67 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.09.2006
Beiträge: 2
Standard Meine Mutter hat Bauchspeicheldruesenkrebs

Guten Abend ------

Vorgestern Abend teilte mir meine Mutter telefonisch das Ergebnis ihrer Biopsie mit, sie hat ein Adeno Karzionom an der ??-Vene.. sie sagte mir das waere Bauchspeicheldruesenkrebs. Ich habe gar nicht richtig zuhoeren koennen / wollen.. Es war Zufall das sie es gefunden hatten, sie ist zu ihrem Hausarzt wegen Druckschmerz in der Magengegend...

Meine Mutter ist 61, recht fit, schlank, ernaehrt sich gesund, ist immer unterwegs und eigentlich recht lebensfroh. Ich haette mit allem gerechnet.. aber NIEMALS mit KRebs.... ich denke mir, vielen geht es so.... man denkt es ist nur ein ganz schlechter Traum... es kann doch verd.... nicht wahr sein.

Meine Gefuehle sind total durcheinander, mal traurig, mal aergerlich,.. meist abwesend weiss nicht was ich tun soll. Befinde mich in einem Vakuum. Ist wahrscheinlich auch normal bei so einer Nachricht..

Meine Mutter lebt in der NAehe von Erlangen/Nuernberg..ich lebe derzeit mit meinem Mann und meinen 2 kleinen Soehnen im Ausland, in Katar. Da sind ungefaehr 7 Flugstunden entfernung.

Am Montag faengt meine Mutter mit ihrer Chemo an... das ist so schnell ... ist das normal oder sagt sie mir nicht alles?? AUsserdem nimmt sie an einer Studie teil, und nimmt zusaetzlich Tabletten (ich habe noch sie nicht gefragt wie sie heissen).

Kann ich sie trotz dieser Entfernung unterstuetzen?? Was kann ich tun? Hier alles stehen und liegen lassen und zu ihr ziehen.. das geht nicht und ich fuehle mich schlecht deswegen.. wie fuehlt man sich bei/nach einer CHEMO?
Sie muss das wohl 5x pro woche machen fuer 2 Wochen, 1 woche Pause und dann wieder von vorne.

Ich habe sie am Telefon gefragt ob sie Angst vor der Chemo hat, sie sagte nein, auch sagte sie das sie keine Angst vor der darauf folgenden OP haette, sie hat nur Angst vorm sterben!

Gibt sie auf? Ist es ein 'Todesurteil' bei dem man nicht weiss wann es vollstreckt wird? Wie lebt man damit?

Ich bin aus der bahn geworfen und stehe neben mir...
Gehoere dazu.......

Sorry ... aber wo fange ich an, was mache ich zuerst? Kann mir jemand ein paar Ratschlaege geben........

1000 Dank!!
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 03.09.2006, 01:20
monstro992 monstro992 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 03.09.2006
Ort: Stuttgart
Beiträge: 8
Standard AW: Meine Mutter hat Bauchspeicheldruesenkrebs

Hallo Charly,
zunächstmal möchte ich dir sagen, dass ich deine gegenwärtige verwirrung gut verstehen kann und dass das ganz menschlich ist.
Mir geht es sehr ähnlich, denn meine mutter "erwischte" es vor 6 Tagen ...
Ich habe ähnliches durchgemacht und kann dir nur raten den kopf nicht zu verlieren und ihn auch nicht in den sand zu stecken. Sondern informiere dich so ummfassend wie du kannst. Mir hat es sehr geholfen. Im netz gibt es viele anlaufstellen (dt. krebshilfe, selbsthilfegruppen, pankreas info telefon in heidelberg ...) wo man infos bekommt aber auch trost und hoffnungsvolle berichte von anderen betroffenen und angehörigen.
Wichtig ist für den betroffenen da zu sein. Das heißt natürlich in den arm nehmen und trösten aber wenn das wegen der räumlichen entfernung nicht möglich ist gibt es auch vieles was dennoch getan werden kann und wichtig ist. Meine Mutter ist gegenwärtig nicht in der lage sich selbst um alles was mit der therapie zu tun hat zu kümmern. Daher mache ich das und und meine mutter ist sehr dankbar dafür.
Ich wünsche dir, dass du ebenfalls wieder mut und hoffnung schöpfst !
Deiner Muter alles gute,
Frank
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 03.09.2006, 05:06
Toto Toto ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 27.08.2006
Ort: Detmold
Beiträge: 8
Standard AW: Meine Mutter hat Bauchspeicheldruesenkrebs

Hallo Charly,
deine Verwirrung, dieses Gefühl irgendwie betäubt u sein, kann ich gut verstehen, kenne es gut, und ich denke zum Glück ist das so am Anfang, sonst würde man seine Angst dann kaum aushalten können.Mein Vater hatte vor 15 Jahren Lungenkrebs und den gut überstanden, leider vor 4 Jahren dann an Darmkrebs verstorben. Vor 3 Wochen begann es bei meiner Mutter mit einem vergößerten Lymphknoten am Hals, letzte Woche war dann klar, dass es sich um Lymphdrüsenkrebs handelt, die Chemo fängt übermorgen an. Ich habe den Eindruck, dass du vieles von dem, was man tun kann , schon machst: du redest. Ich denke, dass das ganz wichtig ist, reden und sich Hilfe holen bei der Angst, die man eben dann hat. Und sich eben darüber informieren, wie es genau aussieht, wie weit das Stadium ist, damit man eben auch einschätzen kann, was man konkret tun kann. Jeder Krebs ist bei jedem Patienten doch anders, und es hängt eben viel davon ab, wie sehr er sich ausgebreitet hat, was man tun kann.
Und natürlich hat deine MutterAngst vorm Sterben, aber das heißt ja noch nicht, dass sie aufgibt! Und Momente, in denen man aufgeben will gehören ja leider auch dazu, aber eben auch wieder Kraft und Mut schöpfen trotz solcher Momente. Ich würde mir - als konkrete Handlung - zuerst versuchen, mir die Befunde der Untersuchungen besorgen, versuchen, die einzuordnen, was sie bedeuten, also wie die Prognose aussieht, wie erfolgreich die Therapie ist etc., es kann ein wenig Sicherheit vermitteln, wenn man so etwas tut, dass man eben konkret weiss woran man ist. Zumindest für mich ist das hilfreich, gibt mir das Gefühl etwas zu tun und nicht nur abzuwarten. Und dasein ist eben das wichtigste, dem anderen zu zeigen, dass man da ist, soweit das eben geht. Deswegen muss man ja nicht umziehen.
Ich wünsche Dir und deiner Mutter viel Kraft und Glück.
Toto
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 03.09.2006, 13:09
HolgerS HolgerS ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2005
Beiträge: 315
Standard AW: Meine Mutter hat Bauchspeicheldruesenkrebs

Hallo,

diese Diagnose ist schrecklich. Ich kann Euch aus eigener Erfahrung bei unserer Mutter "Meine Mutter hat es getroffen" nur empfehlen zu einem Pankreas-Zentrum zu gehen. Heidelberg dürfte für Euch das nächste sein.

Alles Gute
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 03.09.2006, 13:31
charly67 charly67 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.09.2006
Beiträge: 2
Standard AW: Meine Mutter hat Bauchspeicheldruesenkrebs

Vielen Dank fuer Eure Zusprachen...ich werde mit ihr ueber Heidelberg reden, obwohl sie sich sehr sicher in Erlangen fuehlt..
Morgen gehts los und ich bin soweit entfernt....

Holger: ich habe Deine Beitraege gelesen... es gibt mir Hoffnung.. muss allerdings noch mit diesem WARTEN klarkommen... man muss wohl einen schritt nach dem anderen machen und planen kann man nichts...

Toto: Oh was fuer eine Geschichte, es tut mir so leid fuer Dich... ich bin eben noch total 'gruen' und kenn mich da nicht aus.. ich weiss nur ich will alles wissen!! Es scheint unsere Muetter haben zur gleichen Zeit Chemo.... Alles GUTE... fuer Euch!ICh bin so nervoes vor morgen... sie muss da alleine durch........

Monstro: Ich habe eine private Nachricht an Dich geschickt... weiss eben noch nicht so genau wie dieses Forum funktioniert!

FUer Euch alle nochmals Danke!!! Ich fuehle mich nicht mehr allein...

Geändert von charly67 (03.09.2006 um 13:54 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 08.09.2006, 15:45
Engel666666 Engel666666 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.09.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 39
Standard AW: Meine Mutter hat Bauchspeicheldruesenkrebs

Hallo Charly,

ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass Du Dir Zeit für Deine Mutter nehmen solltest, vielleicht auch alles stehen und liegen lassen...

Ich habe das auch gemacht und das war das einzig richtige... bei meiner Mutter wurde die Diagnose am 08.08.2005 gestellt und am 03.06.2006 ist sie gestorben. Wir hatten 2 gescheiterte OP-Versuche, x Chemos und am Ende hat das alles nichts gebracht...

Es war die intensivste Zeit, die ich jeh erlebt habe und ich weiß, dass sie mich brauchte und ich könnte jetzt nicht weiter machen, wenn ich das so nicht gemacht hätte...

Man soll die Hoffnung NIE aufgeben, aber diese Krankheit wird sehr selten besiegt und die Menschen, die BSDK haben, brauchen Ihre Angehörigen!

Du kannst die Zeit nie zurückdrehen und Du weißt nicht wie viel Zeit Du noch mit Deiner Mutter verbringen kannst...

Alles Liebe für Euch!!!
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 13.09.2006, 17:07
Richard_72 Richard_72 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.08.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Meine Mutter hat Bauchspeicheldruesenkrebs

Liebe Charly,

ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst. Meine Mutter hat vor zwei Wochen BSDK mit Bauchfellmetastasen diagnostiziert bekommen und ist nicht mehr operabel. Diese letzte Zeit ist sehr schwer gewesen. Ich würde Dir raten nach Hause zu fahren für eine Zeit. Ich selber lebe in Malaysia und bin jetzt bei meinen Eltern für zwei Wochen. Das tut uns allen gut. Zuhause wäre ich irgendwann verrückt geworden.

Eine Woche vor der Diagnose war nach Ultraschall und CT zunächst der Verdacht ausgesprochen worden. Das kam, nachdem ich im Internet mal unter BSDK nachgeguckt habe, wie ein ganz großer Schock. Da wird einem der Boden plötzlich unter den Füßen weggezogen. Eine Bauchraum-Spiegelung (Laparoskopie) mit eventueller Tumorentfernung war dann in Hamburg, wo meine Eltern leben, geplant gewesen, aber aufgrund unserer Recherchen und Empfehlungen haben meine Eltern dann das Pankreas-Zentrum in Heidelberg aufgesucht. Da haben wir nochmal etwas Hoffnung geschöpft, als die sagten, daß die Aufnahmen nicht so eindeutig seien, daß man eben sich das direkt ansehen müsse. Die haben dann auch die Spiegelung gemacht und mußten es aber auch dabei belassen. Das war hart. Meine Eltern waren nach dem Eingriff zum Nationalen Tumorzentrum (NCT), auch in Heidelberg, gegangen, um die weitere Therapie abzusprechen, und meine Mutter hat am letzten Freitag hier in Hamburg eine Chemotherapie angefangen (Capecitabine und Gemcitabin). Ihr geht's soweit gut, sie ist nachmittags ein bißchen müde, hatte anfänglich ein paar Kopf- und Bauchschmerzen nach der Chemo, aber das seien typische Nebenwirkungen.

Ich hoffe Deine Mutter hat ihre Chemo inzwischen auch gut überstanden, angeblich sind die Chemotherapien um so viel besser geworden, viel wirksamer und mit weniger Nebenwirkungen.

Du schreibst Deine Mutter sei fit und lebensfroh und lebe gesund -- ich hoffe, daß sie ihre tolle Haltung bewahren kann. Ich sage meiner Mutter -- vielleicht auch schon zu oft -- daß sie jetzt jeden Tag kämpfen muß und nicht aufgeben darf. Aber leider hatte sie schon vorher chronische Depressionen und nun habe ich das Gefühl, daß sie das alles verdrängt, so gut es geht, sich in ihren Alltag flüchtet. Das macht mich schon sehr traurig, weil ich immer an die kurze Zeit denken muß, die uns vermutlich nur noch zusammen bleibt.

Ich wünsche Deiner Mutter, Dir und Deiner Familie alles Gute -- viel Kraft und Hoffnung, die man hier nie aufgeben darf.

Liebe Grüße

Richard


PS: Die ganzen Behandlungsdetails weiß ich so nicht, aber wenn's jemanden interessiert, schreibt mir einfach bitte.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:39 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55