Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 27.04.2012, 22:33
Aquintos Aquintos ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2012
Ort: Krefeld
Beiträge: 109
Standard CCC bei meinem Vater

Hallo liebe Teilnehmer,

ich lese schon seit einiger Zeit "still" mit, da ich meinen Vater am 16.04. ins KKH gebracht habe wegen gelber Augen und gelber Haut.
Er wurde heute (27.04.) nach seiner ersten Chemo entlassen. Diagnose CCC.
Im KKH wurde er ca. 2 Wochen "auseinandergenommen" mit diversen Untersuchungen.

Ich lese ab und zu hier von Tumormarkern. Der Marker meines Vaters CA19-9 liegt bei 9978 U/ml. Ich habe seinen Arztbericht mit allen Werten hier und google mich um den Verstand, weil man das "Fachchinesisch" einfach nicht versteht.
Alle Tumormarker sind extrem erhöht.
Er soll nun wöchentlich zur Chemo (Gemcitabine/Cisplatin). Ich habe ehrlich gesagt nicht so grosse Hoffnung, daß er noch lange leben wird.
Er ist 64 Jahre alt.
Die Prognose sieht lt. Internet nicht gut aus; allerdings freut es mich, hier "Erfolgserlebnisse" lesen zu dürfen.

Erschreckend ist, daß manche Berichte plötzlich abbrechen; und man fragt sich "Was ist aus diesen Leuten geworden? Sind sie wirklich jetzt nicht mehr da?"

Meine Mutter hofft, daß alles gut wird und Papa nach den Chemo-Sitzungen geheilt ist. Meine Eltern haben kein Internet.

Wie bringe ich meiner Mutter schonend bei, daß ca. 50% noch max. 1 Jahr zu leben haben (wie eine andere Teilnehmerin geschrieben hat) und nur 5-10% die 5-Jahres-Quote schaffen?
Die Ärzte im KKH haben kein "Tacheles" geredet; im Gegenteil. Sie bestellen einen zum Gespräch um dann mit Abwesenheit zu glänzen.

Ich bin gerade sprach- und ratlos.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 01.05.2012, 21:25
Benutzerbild von nala1810
nala1810 nala1810 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.12.2011
Beiträge: 543
Standard AW: CCC bei meinem Vater

HAllo;

erstmal herzlich Willkommen hier im Forum.

Leider bin ich wahrscheinlich nicht die richtige die dir große Hoffnungen machen kann.

Bei meiner mum wurde am 11.11.11 nach 6 endlos langen Wochen, und vielen Untersuchungen ein Gallengangskarzinom Klatskin IV diagnostiziert,

operierst wurde sie am 06.12., ihr wurden 2 NEuhausdrainagen zur Ableitung der Gallenflüssigkeit gelegt, die Gallle entfernt,2/3 der Leber, danach sagte man meinem Vater schon, dass der Tumor zu weit gestreut habe, Zwölfingerdarm und Bauchfell sowie ein Lymphe seien schon befallen. grhhhhhhh

am 11. Januar startete der erste Zyklus Chemo mit den gleichen Präparaten wie bei deinem Dad.
Am 07.02 kam sie mit totaler ERschöpfung ins KH, dort gab man ihr Morphin und machte uns keinerlei Hoffnung mehr am 12.02.12 ist sie um 12:15 im beisein meines Vaters und mir für immer eingeschlafen.

Also lagen zwischen Diagnose und Sterbetag genau 3 Monate.

Die Ärzte erzählten uns beim Chemogespräch das es ihnen höchstens gelingen würde die Krankheit in Schacht zu halten, evtl. etwas einzudämmen, von HEILUNG war bei uns nie die REDE.

Liebe Grüße und vile Kraft für die kommende Zeit

Nala
__________________
[
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 02.05.2012, 21:23
Aquintos Aquintos ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2012
Ort: Krefeld
Beiträge: 109
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo Nala,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ist es nicht ungerecht, wie schnell manche Dinge passieren?

Meinen Vater haben wir heute wieder ins KKH gebracht. Nach der Chemo am Freitag hat er Dauerdurchfall bekommen und sehr viel Flüssigkeit verloren. Ausserdem hat er die ganze Zeit geschlafen und keinen Appetit mehr gehabt. Er war schon etwas "verwirrt" (wahrscheinlich durch den Flüssigkeitsmangel).
Er wird nun mit Kochsalzlösung, Kalium + Glycose wieder "aufgefüllt".
Mal sehen, ob am Freitag die nächste Chemo gemacht wird bzw. gemacht werden kann.

Seit dem 16.04. ist nicht wirklich viel Zeit vergangen...aber sein körperlicher Abbau geht rasant voran.

Daß keine "Heilung" mehr stattfindet, hat meine Mutter jetzt verstanden. Ihr Hausarzt (und nicht die Ärzte im KKH) hat Ihr den Brief "übersetzt".

Wäre es nicht die Aufgabe der Ärzte im KKH eine Diagnose und die Bedeutung zu erklären?

Mein Vater hatte den Arztbrief in der Tasche, in dem stand "Er hat die Chemo gut vertragen"....allerdings fand die erst Stunden später statt. Danach wurde er entlassen....

Ich bin gespannt, ob er wieder etwas zu Kräften kommt.

Viele Grüße
Aqui
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 02.05.2012, 22:08
Karina* Karina* ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.05.2011
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 140
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo Aquintos!

Ich habe deinen Beitrag schon letzte Woche gelesen und konnte irgendwie nicht antworten weil es mir, ähnlich wie Nala geht, und ich noch mit dem Verlust meiner Mama zu kämpfen habe. Da kann man schnell mal zu negativ rüberkommen und das wollte ich irgendwie vermeiden.
Doch ich schließe mich nun Nala an und möchte dich erstmal herzlich Willkommen heißen. Gut, dass du hierher gefunden hast.

Ärgere dich bitte nicht so sehr über die Ärzte und press dafür aus ihnen raus was geht an Infos. Geh ihnen bitte auf den Nerv wenn sie nicht freiwillig machen was sich für sie gehört. Sicher ist es aber auch unter den Ärzten nicht so einfach für jeden einzelnen schwere Diagnose richtig rüberzubringen.

Es war sehr mutig von dir deiner Mama die unschöne Diagnose beizubringen wo du es sicherlich selbst nicht so gerne aussprichst......ABer trotzdem diese Krankheit hält sich im Grunde nicht an die Statistik und in die Zukunft kann niemand sehen. Statistik sind nur Mittelwerte und eigentlich ist die Statistik doch schon wieder überholt. Gib nicht so viel drauf und bleib einfach am Ball. Google gibt dennoch jede Menge her an Infos (gut und schlechte) und hier im Forum gibt es viel Erfahrung und auch sehr kompetente Menschen.

Von Gerechtigkeit habe ich bei dieser Krankheit nie eine Spur finden können und ich glaube die gibt es auch nicht. Mein Gefühl ist, es trifft die Menschen eher wahllos....Es ist eine Krankheit die auch den Stärksten in die Knie zwingt und sein Umfeld leidet ebenso mit.

Ich hoffe für deinen Papa, dass der Flüssigkeitsmangel nun in den Griff bekommen wird und sicherlich könnt ihr dann wieder etwas mutvoller in die Zukunft sehen.

Solltest du weiterhin das Gefühl haben, dass ihr in dem KKH nicht gut aufgehoben seit dann sprich das dort doch mal klar und deutlich an. Vielleicht gibt es ja Alternativen die auch in der Nähe von euch sind? Vielleicht weiß der hilfsbereits Hausarzt Rat?

Ich wünsch dir alle Kraft die du brauchst...

Karina
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 03.05.2012, 20:40
Aquintos Aquintos ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2012
Ort: Krefeld
Beiträge: 109
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Liebe Karina,

vielen Dank für die aufmunternden Worte.
Man kann keinen klaren Gedanken fassen, weil sich die Gedanken um diese Krankheit, den Betroffenen, die Angehörigen und das "Danach" drehen.
Oft hat man darüber nachgedacht, "was wäre wenn.....".
Meine Eltern sind noch "jung", beide 64. Man denkt, daß man sie noch mind. 20 Jahre hat.
Krankheiten machen vor keinem Alter Halt; das musste ich nun leider feststellen.

Bei meinem Papa wird eine Infusion nach der nächsten gemacht. Man hat ihn heute schlafen und in Ruhe lassen. Als ich ihn heute Abend um 20 Uhr angerufen habe, meinte er "Guten Morgen. Wieso rufst Du so früh an?".
Gegessen hat er nichts heute, ausser ein bisschen "Fribusin" oder so ähnlich (komme gerade nicht auf den Namen), er geht samt Infusionen selber auf Toilette....dann schläft er wieder.
Ich hoffe, daß es morgen besser ist. Allerdings bezweifle ich, daß eine Chemo morgen gemacht wird. Dann eben später. Hauptsache, der Flüssigkeitshaushalt stimmt schonmal; dann funktioniert das Hirn auch besser.

Morgen soll ein Ultraschall gemacht werden.

Leider bin ich ganztags berufstätig und fahre Abends hin (kein Arzt mehr zu sprechen). Meine Mutter war heute Mittag bei ihm; aber er hat nur geschlafen.
Bei mir kommt noch hinzu, daß meine Mutter auch krank ist. Sie hat COPD Stad. III und kämpft mit Atemnot. Sie selber war fast zur gleichen Zeit im KKH wie mein Papa vor 14 Tagen. So konnten sie sich immer auf dem Flur treffen
Mittlerweile ist sie zu Hause und durch den "Stress" abgelenkt...rattert wie ein Uhrwerk und "vergisst" Ihre eigene Krankheit. Das ist sehr positiv. Sie muss nun die Dinge machen, die mein Vater Ihr immer abgenommen hat. Das macht sie irgendwie "fit" und das freut mich.

Es war sehr anstrengend zeitweise beide Elternteile im KKH zu haben. Der Tag hat nunmal nur 24 Stunden aber irgendwie kriegt man das hin trotz Berufstätigkeit.

Ich danke nochmal für die nette Aufnahme hier im Forum. Es ist schön, hier berichten zu können. Und ich hoffe, daß ich mich bald mit besseren Nachrichten melden kann.

Wünsche allen Betroffenen viel Kraft und Energie.
LG
Aqui
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 04.05.2012, 21:33
Aquintos Aquintos ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2012
Ort: Krefeld
Beiträge: 109
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Ich bin es wieder.

Mein Papa bekommt immer noch Infusionen, abwechselnd Glucose und Kochsalzlösung. Er schläft/döst viel, aber er ist bei klarem Gedanken, wenn er mal wach ist. Heute wurde ein Ultraschall gemacht...Ergebnis unbekannt; kein Arzt mehr da.
Man überlegt, am Montag die Chemo fortzusetzen; und das bei einem so geschwächten Menschen.
Heute Abend hat man ihn in ein Einzelzimmer verlegt. Angeblich würden heute (Freitags?) 2 Neuzugänge kommen, die das Doppelzimmer, in dem er bis jetzt gelegen hat, brauchen. Ich habe da eine ganz andere Befürchtung. Allerdings kenne ich den Belegungsplan bzw. die Planung einer KKH-Station nicht.
Mal sehen, wie es ihm morgen geht.

Viele Grüße
Aqui
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 05.05.2012, 22:27
Aquintos Aquintos ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2012
Ort: Krefeld
Beiträge: 109
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Heute war Papa etwas "wacher" und hat auch TV schauen wollen. Gegessen hat er seit Mittwoch nicht. Er hat diese Zusatznahrung "Fribusin" oder so ähnlich getrunken (allerdings nur 1/2 Päckchen = 150 Kalorien)

Ob die Chemo am Montag gemacht werden soll ist noch nicht klar.

Er steht auf, wenn er zur Toilette muss, aber ansonsten bewegt er sich nicht und döst meistens. Seine Haut ist dunkelbraun (wie nach 3 Wochen Urlaub am Strand, seine Augen sind mittlerweile Orange).
Heute waren angeblich 2 Ärzte da (erst waren es 6...seiner Meinung nach....naja, er hat halt einiges durcheinander gebacht, die 4 von gestern + die 2 von heute....macht ja auch 6) die meinten, daß er unbedingt essen soll.

Aber er will nicht essen, weil er Angst vor einer weiteren Durchfallattacke hat. Habe in seiner Jackentasche heute (auf der Suche nach seinem Portemonnaie...wegen des Zimmerumzugs) 2 Packungen Immodium gefunden, 1 Packung war angebrochen.

Heute Abend hat er meine Mutter angerufen und meinte "Ich habe gerade im Koma gelegen. Wollte eine gute Nacht wünschen". Koma? Ich glaube, er hat einfach fest geschlafen.

Allerdings hatte er heute Mega-Schluckauf. Aussedem hat er seit gestern Schluckbeschwerden und Bauchschmerzen. Er hat es den Ärzten angeblich auch mitgeteilt.

Meine Mutter wird Montag auf einen Termin mit dem Professor drängen um endlich mal zu erfahren, wie es aussieht und wie es weitergehen soll.

Schluckauf ist nicht gut, glaube ich. Oder?

Morgen gibt es etwas Neues zu berichten.

PS. Wenn ich daran denke, daß ich ihn am 16.04. ins KKH gebracht habe....und wie schnell es dann gehen kann.

Innerhalb ein paar Wochen wird man völlig aus der Bahn geworfen.

Ich kann nur jedem raten, bei Beschwerden, die man selber nicht einordnen kann, zeitig zum Arzt zu gehen. Aber hinterher ist man immer schlauer. Mein Vater war wahrscheinlich 10 Jahre "zu spät".

Papa seit Jahren: "Och, ich hab manchmal Bauchweh, Rücken tut weh, Pipi ist so dunkel, Stuhl hell, Durchfall nach jedem Essen, manchmal Erbrechen oder Appetitlosigkeit, müde, Gewichtsabnahme...."
Ich + Mama: "Geh doch mal zum Arzt...da stimmt was nicht."
Papa: "Ach was, das geht von alleine weg. Ich nehm 2 Immodium, dann geht das wieder. Ich bin topfit. Ich gehe nicht zum Arzt. Und ins KKH schonmal gar nicht".

Er ist auch nie in ein KKH gegangen als Besucher. Es hat ihm Angst gemacht; der Geruch, die Zimmer, die langen Gänge. Ich kann mich gut an Zeiten erinnern, als meine Mutter oft im KKH war und er sich geweigert hat, sie zu besuchen. "Dann wird mir schlecht".

Man muss dazu sagen, daß mein Vater eine extreme Angst vor Ärzten, Spritzen etc. hat.

Und innerhalb der letzten Wochen hat er das komplette Extrem-Programm über sich ergehen lassen (müssen). Es gibt keine Stelle seines Körpers in dem noch kein Schlauch gesteckt hat, egal ob mit oder ohne Kamera, er wurde zerstochen auf der Suche nach Venen, hat einen Port bekommen, sich nie beschwert oder gejammert. Ich habe ihm sehr oft gesagt, wie stolz ich auf ihn bin und wie tapfer er ist. Er hat mich dann nur angegrinst.
Bei der Einlieferung ins KKH ist er mir zwar kurz vorher noch abgehauen...jetzt ist er froh dazusein, fühlt sich gut aufgehoben, hat seine Angst überwunden....aber leider zu spät.

Hoffentlich nerve ich hier nicht alle mit meinen Gemütszustandsberichten
Bis morgen
Aqui
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 06.05.2012, 07:20
Sunni77 Sunni77 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.03.2012
Beiträge: 13
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Guten morgen

Alles was du so schreibst erinnert mich an meinen Vater.
Er ist 7 Wochen nach der Diagnose gestorben. Es ging so schnell.
Der Krebs wurde auch sehr spät entdeckt, die Leber war schon stark befallen...
Er wurde nach der ersten sehr starken Chemo täglich schwächer.
Er hat 3 Chemos versucht bis er gestorben ist.
Er war auch sehr gelb nach der ersten Chemo schon.
Er war auch immer müde und hatte keine Kraft. Gegessen hat er auch kaum etwas.....


Wünsche Dir für die kommenden Wochen viel Kraft ........

Liebe Grüße Sunni.....
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 06.05.2012, 18:33
Aquintos Aquintos ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2012
Ort: Krefeld
Beiträge: 109
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo Sunni,

ich habe auch so ein blödes Gefühl.
Mein Vater war ja schon am 16.04. gelb, als er zum ersten mal ins KKH gekommen ist. Zu gestern gibt es keine Veränderung.
Morgen will meine Mutter mit dem Professor sprechen.

Wenn es aussichtslos ist (Heilung gibt es nicht) machen doch weitere Chemos gar keinen Sinn, oder?
Dann sollen sie ihn einfach in Ruhe lassen. Hauptsache er hat keine Schmerzen. Er ist nur noch Haut und Knochen.
Ist es sinnvoll einen so kranken Menschen weiter zu quälen nur um vielleicht noch ein paar Tage mehr rauszuholen? Manchmal verstehe ich sowas nicht.
Mit Lebensqualität im allgemeinen Sinne hat es sicher nichts zu tun. Anders wäre es, wenn es ihm "gut" ginge, er rumlaufen oder noch einfache Aufgaben erledigen könnte. Dann sieht es mit dem Lebenswillen doch auch anders aus, als wenn man im Bett liegt, keine Kraft mehr hat, nichts isst und an die Decke starrt.

Es gibt theoretisch nur 2 Möglichkeiten (so ist mein Gedanke momentan):

1. Möglichkeit:
Er berappelt sich, isst wieder und kommt etwas zu Kräften. Dann könnte man über eine weitere Chemo nachdenken. Voraussetzung wäre es zu wissen, ob die erste Chemo überhaupt angeschlagen hat. Und falls sie etwas bewirkt hat...wieso geht es ihm dann so schlecht?
Oder gehört es dazu und man muss da phasenweise durch?
Ich habe hier schon von mehreren gelesen, daß sie nach einer Chemo völligst geschlaucht sind und sich elend fühlen.

2. Möglichkeit: Der Krebs hat ihn dermassen im Griff und weitere Organe befallen (daher vielleicht die Schluckbeschwerden und der Schluckauf), so daß eine weitere Chemo nichts mehr bewirken kann.
Dann soll man es ihm/uns doch bitte sagen und eine Lösung finden, daß er keine Schmerzen bekommt und noch ein paar "wache" Tage hat.

OP: nicht möglich (weder Stent noch etwas anderes)
Heilung: keine Aussicht
Medikamente im Moment: Durchfalltabletten (für jemanden der nicht isst) + Kochsalzlösung über seinen Port.

Ich bin auf morgen gespannt.
Für Denkanstösse bin ich dankbar. Vielleicht sehe ich im Moment die Situation auch zu schwarz.
Der rasante Verfall eines lieben Menschen macht mir zu schaffen. Und ich möchte nicht, daß er leidet.

Schönen Abend an alle
Aqui
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 06.05.2012, 19:34
Sunni77 Sunni77 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.03.2012
Beiträge: 13
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hi

Ich nochmal.
Bei meinem Vater wurde gesagt , wenn er keine Chemo versucht, hat er vieleicht noch ein halbes Jahr.....
Wenn er eine Chemo macht, könnte es sein, das er noch etwas länger lebt.
Die Chemo war nur ein Versuch, den Tod hinauszuzögern.
Aber die Chemo ist nach hinten los gegangen und hat das ganze beschleunigt.
Aber er wollte kämpfen und es wenigstens probieren.
Der Arzt ist mit meinen Eltern privat befreundet und hat immer sehr offen gerdet.
Im nachhinein hätte er ohne Chemo länger gelebt, aber es wär kein schönes Leben mehr gewesen.
Für ihn war der schnelle Tod nach der Diagnose besser, dass hat ihm viel Leid und Qualen erspart.
Mein Vater hatte übrigens auch Schluckauf.......

Ohne OP sieht es schlecht aus.....
Es tut mir leid. Ich weiß was ihr gerade durchmacht.....

Liebe Grüße Sunni
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 06.05.2012, 21:23
Benutzerbild von nala1810
nala1810 nala1810 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.12.2011
Beiträge: 543
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo,
entschuldigt mich das ich mich wiedr einklinke, meine Mum hatte die OP, und dann genau 3 Chemos, der Schuss ging leider auch nach hinten los, sie wurde immer schwacher, ich denke mittlerweile das die Ärzte diese Krebsart noch gar nicht richtig einschätzen können, ja das er sogar aggressiver ist wie der der Bauchspeicheldrüse.

Ich wünsche dir weiterhin viel KRaft, und versuche trotz deiner Arbeit soviel Zeit bei deinem Vater zu verbringen wie nur geht, auch bei mir war es sehr schwierig, Beruf, Haushalt, 2 Kinder, zum Schluss als wir wussten, das es zu Ende geht, hat mich meine Hausärztin glücklicherweise gleich 2 Wochen krankkgeschrieben, so konnte ich bis zum Schluss bei meiner Mutter sein, und konnte dann meinem Vater bei allen anderen Dingen beistehen.

Liebe grüße
Nala
__________________
[
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 07.05.2012, 19:28
Aquintos Aquintos ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2012
Ort: Krefeld
Beiträge: 109
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo Ihr Lieben,

heute gibt es leider keine guten Nachrichten.
Mein Papa hat noch 4-5 Wochen, so die heutige Aussage der Ärzte.
Seine Leber funktioniert nicht mehr richtig. Eine weitere Chemo ist nicht möglich.

Die Ärzte haben es ihm nicht gesagt; das musste meine Mutter ihm beibringen.
Im nu war er hellwach, ist aus dem Bett gesprungen, hat sich angezogen und wollte sofort nach Hause.
Irgendwie hat er ja recht. Im KKH kann man nichts mehr für ihn tun.
Es kam dann noch der Vorschlag über eine Endoskopie einen "Gang" von der Leber nach draussen zu basteln, damit irgendeine Flüssigkeit ablaufen kann (so habe ich das verstanden). Aber Papa hat alles abgelehnt.

Hätte er alle Chemos gemacht, hätte er 1 Jahr noch zu leben gehabt.

Meine Mutter konnte ihn erstmal beruhigen und ihm erklären, daß dazu einige Dinge vorbereitet werden müssen. Morgen werden noch Blutwerte nachgeguckt etc.

Ich denke, daß er spätestens am Wochenende nach Hause kommt. Morgen wird sich ein Pflegedienst bei uns melden...wobei er ja noch selber zur Toilette kann.

So schnell kann´s gehen.
Ich hoffe, daß er keine Schmerzen haben muss.
Angst habe ich vor dem Leberversagen, wenn alle anderen Organe dann auch den Geist aufgeben. Hat da jemand über den Verlauf ein paar Informationen?

Schönen Abend
Aqui
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 08.05.2012, 11:55
wölkchen16 wölkchen16 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.12.2010
Beiträge: 57
Standard AW: CCC bei meinem Vater

hallo aqui


.... hört sich nicht gut an, was du schreibst ..... :-( ....

ich wünsche dir, dass du noch etwas zeit mit deinem papa hast und schicke dir viel kraft....


es ist eine verdammt beschissene krankheit ......


mein papa ist letztes jahr daran gestorben...... es ging sehr schnell ....


du hast was von leberversagen geschrieben, und dass du angst davor hast.....

ich habe genau das meinem papa "gewünscht", weil leberversagen meistens mit koma, also bewusstseinsverlust einhergeht und die person dann nichts mehr merkt.....

die ärztin auf der palliativstation wo er gestorben ist meinte, das wäre das beste,.... alternative war dass die lunge zuerst versagt, was ersticken bedeuten würde...... :-((((

( die atemnot wegen der metastasen war schrecklich ..... )


mein papa hatte am ende "glück", er ist ohne weitere atemnot eingeschlafen.......



er bekam zum schluss eine palliative sedierung .......



er fehlt mir jeden tag ....... :-(((((((((




wünsche dir ganz viel kraft
liebe grüsse wölkchen
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 08.05.2012, 13:03
katja118 katja118 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.06.2007
Beiträge: 148
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo,
ja, das hört sich nicht so gut an.. Oft kommt es dann zeitlich doch anders.
Ich denke, man muss es nehmen wie es kommt und kann nur schauen, dass an Schmerzmitteln etc. nicht gespart wird um das ganze so menschlich wie möglich zu gestalten, so dass der Betroffene am besten so wenig wie möglich leidet, aber das machen die Ärzte auf der Palliativstation nach meiner Erfahrung gut. Das verkürzt das leben evtl. um ein paar Stunden, aber das ist das Mindeste.
Wünsche ganz viel Kraft für die Zeit und versucht, auch wenn es sich blöd anhört, vielleicht auch noch die guten Stunden zu genießen.
Ganz liebe Grüsse
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 08.05.2012, 18:01
Karina* Karina* ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.05.2011
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 140
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo Aquintos!

Das hört sich echt nicht gut an. Tut mir leid für euch

Bei meiner Mama hat auch die Leber dann nach und nach aufgegeben. Als du von deinem Papa erzählt hast, dass er ab und an was verwechselt am Telefon dachte ich bereits daran. Weiß ich aber ja nicht genau, war nur so ein Gedanke.
Dieses Leberversagen geht auch mit Bewußtsseinstörungen einher. Meistens! (Ist wohl auch nicht immer gleich)
Wegen Schmerzen hat meine Mama ebenfalls Schmerzmittel mittels so einer Schmerzpumpe erhalten und musste so keinerlei Schmerzen leiden bevor sie eingeschlafen ist. Dafür waren wir alle sehr dankbar.
Dieses Leberkoma hat ihr im Grunde die letzten Tage leichter gemacht. Zuerst Bewußtsseinstörungen (falsche Wahrnehmungen und sowas) und dann Bewußtsseinverlust. Sie hat dann nur noch geschlafen und diese Bewußtsseinsstörungen nahmen ihr schon vorher Ängste und sie nahm alles etwas "gelassener" So wie Wölkchen schreibt empfand ich das auch als Glück diesen Verlauf.

Ob er mit allen Chemos tatsächlich ein Jahr zu leben hätte ist reine Spekulation da die diversen Chemos tatsächlich nicht bei Jedem - im Gegenteil sogar nur bei geringen Prozentsätzen - Nutzen bringen. Mach dir keine Gedanken über was wäre wenn.

Wichtig ist meiner Meinung im Moment nur, dass die Versorgung mit Schmerzmitteln zur gegebenen Zeit gesichert ist.

Mein Rat an dich: Nutze die Zeit mit deinem Papa und wenn es etwas wichtiges zu reden gibt dann macht das so schnell wie möglich. Diese Krankheit ist heimtückisch und daher weiß man nie.

Ich wünsche dir viel Kraft !

Viele Grüße
Karina
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:06 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55