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Alt 21.12.2009, 14:50
Kaloo Kaloo ist offline
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Registriert seit: 21.12.2009
Beiträge: 3
Unglücklich 1000 Fragen und kein Licht

Hallo,
seit Februar habe ich jeden Tag in diesem Forum gelesen, viel gelernt und Hoffnung geschöpft. Seit Februar wissen wir, dass mein Mann ein Adenokarzinom in der Lunge hat. Eigentlich schien alles gut zu laufen, der Tumormarker sank mit der Chemo kontinuierlich, meinem Mann ging es gut. Er war stark, nahm den Kampf auf, wollte unbedingt gewinnen- und es schien, als hätten wir wirklich eine chance. Tarceva half, wir fuhren in Urlaub, machten Pläne. Schließlich haben wir ein altes Haus gekauft und es ist noch so viel zu tun. Mein Mann arbeitete die ganze Zeit, das ging, weil er selbstständig ist und immer in die Zukunft geschaut hat.
Im Herbst fing er an zu husten und man stellte fest, dass der Lymphknoten befallen ist. Kein Problem, sagten die Ärzte, wird bestrahlt. Der Husten wurde immer schlimmer und mein Mann musste sich immer häufiger danach übergeben und hat kaum noch etwas gegessen. Er wurde dann stationär aufgenommen und ich blieb die ganze Zeit bei ihm. Die Ärzte stellten fest, dass der Krebs sich stark ausgebreitet hat und konnten ihm nur noch die Schmerzen und die Angst nehmen. Am 11.12. ist er mit 40 Jahren in meinen Armen gestorben. ER- mein starker Mann, mein Beschützer, der Macher. Natürlich war es am Ende Erlösung und es ist ein Trost, dass er ganz ruhig eingeschlafen ist- ohne Luftnot, ohne Todeskampf.

Aber jetzt? Wie soll es weiter gehen? Wir waren schon sehr jung zusammen und haben früh geheiratet, wir sind eine Einheit. Alle sagen, dass ich so stark bin- aber ich bin völlig hilflos und habe das Gefühl, ich versinke. Ich habe Angst, ohne ihn zu leben, unser Haus aufgeben zu müssen, mich um alles zu kümmern, nie wieder lachen zu können und vor 1000 anderen Sachen. Ich vermisse ihn so sehr, dass es weh tut.

Um mich gibt es viele liebe Menschen, die mir helfen möchten und sie können doch nichts tun. Sie trösten mich, aber ich bin untröstlich. Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich ablenken lasse und kurz nicht an ihn denke. Kennt ihr das?

Im meinem Kopf ist natürlich angekommen, dass er tot ist und nie wieder bei mir sein wird, aber in meinem Herzen nicht. Es gibt kurze Momente, da geht es mir besser und dann überwältigt mich die Traurigkeit. Im Moment warte ich einfach nur, dass wieder ein Tag vorbei geht und ich ins Bett gehen kann.

Ich bin so hoffnungslos und hoffe, ihr könnt mir etwas Hoffnung geben. Bitte! Ich kann nicht für immer so traurig sein. Wird es irgendwann besser? Ich wollte psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, aber die haben zu bis 4.1..

Ich weiß, es ist eine sehr persönliche Bitte: bitte erzählt mir von eurer Trauerbewältigung. Wie kann ich das schaffen? Wie?

Kaloo
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