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  #76  
Alt 25.10.2009, 15:15
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

*
Zitat:
In der Statistik ist das Wort ein Synonym für die Wahrscheinlichkeit, mit der ein günstiges Ereignis eintritt.
das ist eine Aussage, die ich voll untersteiche und hat nichts mit Kerzen, Religion, Esotherik, Miessmachern, Schuld usw. zu tun.

Im Grunde könnte man das Wort "Chance" in diesem Fall in das Wort "Glück" oder "Schwein gehabt" transformieren.

Das man nun, nach dem Warnschuss bewusster lebt und jeden Tag aufs Neue versucht aus dem grauen Loch rauszukrabbeln scheint mehr als normal.
Ich bin letzte Woche das erste Mal (mit 48 Jahren) bei einer Mammografie gewesen, der Dermatologe für die Muttermale auf dem Rücken ist schon gebucht, meine Onkopsychologin versucht tapfer, mich von der Zigarette wegzubringen....
Somit kann ich mich mit Krebs als Chance (dito: Glück gehabt) identifizieren.....

Dieses Jahr habe ich mir statt einem, zwei Monate Ferien gegönnt, einer war zwar nicht bezahlt, aber die Reise nach Deutschland und in die Schweiz war es mir allemal wert.
Vor der Erkrankung wäre mir so ein finanzieller Egoismus nie im Traum eingefallen...

Übrigens gehen wir dann alle gleich an den Strand, es sind immer noch 25 Grad hier... Das Leben ist doch schön und wenn sich dann noch das Wörtchen "Glück gehabt" dazugesellt, ist es noch viel schöner.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #77  
Alt 25.10.2009, 19:57
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teddy.65 teddy.65 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo,

eine Chance ist für mich etwas postivies. Beispiel: Wenn ich Lotto spiele, habe ich die Chance auf einen Gewinn.


Das Gegenteil von Chance ist für mich das Risiko. Beispiel: Wenn ich Fallschirm springe ohne einen Fallschirm ist das Risisko groß, dass ich mich z.B. verletzte. Hier würde ich nie von einer Chance sprechen.

Einen Unterschied zwischen Möglichkeit und Chance, oder Möglichkeit und Risiko sehe ich nicht großartig. Der Unterschied zwischen Risiko und Chance ist in meinen Augen jedoch eindeutig.

Fazit für mich persönlich: Krebs ist ein Risiko, keine Chance
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glg
Sabine

Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut
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  #78  
Alt 25.10.2009, 20:33
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suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Zitat:
Natürlich hätte ich dankend auf die Diagnose verzichten können, doch das lag und liegt nicht in meiner Macht.
genau so ist es, liebe micha. da schließe ich mich an.

übrigens, wen meinst du, stefanS, mit dem menschen der das
Zitat:
Problem erkannt, Problem gelöst.
gefunden hat? verstehe nicht ganz. freud hat ganz klar gesagt, dass ein erkanntes problem deswegen noch lange nicht gelöst ist. und mehr noch: dass die psychoanalyse NICHT glücklich macht.

also wenn krebs eine chance ist, dann bitte keine chancen mehr für mich. lebe dann lieber vielleicht a bissl dümmer.
schicksalsschläge gibt es, so oder so. das beste draus zu machen ist glück.
leider können wir in unserem leben ganz wesentliche dinge nicht selbst bestimmen.

gedanklich begleite ich dich ans meer, nikita. höre schon ein paar wellen.

alles liebe!
s.
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seit 2005 bin ich ein angsthase
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  #79  
Alt 25.10.2009, 23:10
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Krebs als Chance

Ganz sicherlich ist das Thema "Krebs als Chance" nicht so gemeint, dass der Krebs selbst die Chance ist. Lasst euch von ihm beherrschen. Gebt ihm die Macht über euer Denken, dass ihr nicht mehr über den Tellerrand schauen könnt. Das ist so ein Knackpunkt: die Macht über den Körper, die nimmt er sich einfach ohne zu fragen. Die Macht über das Denken, die muss ihm erst verliehen werden.

Schade um den Menschen, der ihn so erleiden muss. Das ist nämlich die Chance, die gemeint ist: selbst aus dieser grausamen Kranheit noch etwas positives gewinnen. Auch dann, wenn man als Betroffene/r nicht wieder gesund wird. Auch dann, wenn man daran sterben wird. Was ansonsten bleibt ist Angst, Bitterkeit, Verzweiflung, Sarkasmus, Neid, Missgunst.....Hass.

Meine Grossmutter prägte einen Spruch: "Erst, wenn ich morgens wach werde und es tut mir nix mehr weh, dann gute Nacht". Das heisst doch, bis zu diesem Punkt das Leben leben. Auch zwischen Chemo, Bestrahlung und OP ist immer noch Zeit sich zu besinnen, was das Leben ausmacht. Ist Zeit, sich darüber klar zu werden, ob das Leben bis hierher wirklich gut und lebenswert war. Was möchte man noch ändern? Was kann man noch ändern? Sollte man überhaupt was ändern? Was ist gut für mich? Was ist gut für "uns"?

Der Gesunde hat da keinen Bedarf. Warum sollte er sich z.B. Gedanken über das Miteinander machen, die aus dem üblichen Klischee herausfallen? Sein Leben läuft doch in normalen, mehr oder weniger guten Bahnen. Hat sich jemand wirklich ernsthaft Gedanken gemacht und entsprechend gehandelt, bevor ein solch einschneidendes Ereignis einschlug? Sei es als Betroffene/r, Angehörige/r oder Hinterbliebene/r? Also, ich nicht.

Mir wurde sie vorgelebt. Ich habe es bitter erfahren und lernen müssen und ich versuche entsprechend zu leben. Was sicherlich nicht immer gelingt.

Noch krasser: das Opfer eines Autounfalls z.B. hat niemals die Chance, sein Leben zu überdenken und das eine oder andere noch zu regeln. Der Krebskranke hat sie. Und genau das ist die "Chance", welche hier gemeint ist. Gemeint ist nicht, dass man keine Chance hat, den Krebs zu überleben.


Eine gute Nacht wünsch ich euch

Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
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  #80  
Alt 26.10.2009, 10:10
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Danke Helmut, du hast es auf den Punkt gebracht

Liebe Grüsse
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #81  
Alt 26.10.2009, 10:28
I.J. I.J. ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
[...]Der Gesunde hat da keinen Bedarf. Warum sollte er sich z.B. Gedanken über das Miteinander machen, die aus dem üblichen Klischee herausfallen? Sein Leben läuft doch in normalen, mehr oder weniger guten Bahnen. Hat sich jemand wirklich ernsthaft Gedanken gemacht und entsprechend gehandelt, bevor ein solch einschneidendes Ereignis einschlug? Sei es als Betroffene/r, Angehörige/r oder Hinterbliebene/r? Also, ich nicht.[...]
Guten Morgen,-
ich finde diese Aussage ganz schön krass. Muß aber wohl einsehen, dass dies der Tenor der Gesellschaft ist.


Ja, ich habe mir schon vorher Gedanken gemacht. Und ich habe versucht, anderen diese Gedanken näher zu bringen, damit sie bewußter handeln und empfinden. Es ging mir um einen verständnisvolleren Umgang miteinander in einer humanistisch ausgerichteten Gesellschaft. Mir wurde gesagt ich sei ein Träumer....


LG
I.J.
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  #82  
Alt 26.10.2009, 11:59
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suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Zitat:
Meine Grossmutter prägte einen Spruch: "Erst, wenn ich morgens wach werde und es tut mir nix mehr weh, dann gute Nacht".
helmut, deine großmutter ist toll.

denke aber schon, dass sich menschen auch gedanken machen, wenn sie gesund sind. ich hoffe es für uns alle.

alles liebe
suzie
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  #83  
Alt 26.10.2009, 12:47
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Jogilein Jogilein ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Lieber Helmut,
also ich habe mir auch nicht wirklich ernsthafte Gedanken gemacht, vor der Diagnose von Willi. Das gebe ich ehrlich zu, u. ich muss sagen, leider nicht. Tja, warum nicht? Vermutlich fehlte mir der Mut. Ich war wohl auch zu arglos, zu sorglos? Ich weiss es nicht!
Der Spruch von Deiner Grossmutter ist echt gut. Danke.
Liebe Grüsse, Jogilein.

Zum besseren Verständnis für alle, die nichts von mir wissen: Ich selbst habe einen unbefristet geltenden Schwerbehindertenausweis, mit RF-Befreiung, GdB. 90%. Habe von Geburt an eine seltene Augenkrankheit.
Mein Mann Willi wurde im Dezember 2007 wegen eines tiefsitzendem Rektum-Ca operiert. Vorher bekam er neoadjuvante Chemo/Strahlentherapie. Seitdem Anlage eines endständigem Colostomas. Nach der OP adjuvante Chemo. Im Juni 09 OP wegen Metastase in der linken Lunge. Tumormarker CEA stiegen immer mehr an. Letzter Wert: 64,8! Derzeitige Diagnose: pT4,G3,M1,Nx,V0,L0. Systemisches Rezidiv. Prognose: Nicht allzu gut. Chemo läuft wieder.

Ich wünsche allen einen guten Start in die Woche. Liebe Grüsse, Jogilein.
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  #84  
Alt 26.10.2009, 13:06
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Jogilein Jogilein ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo nochmal an alle,
habe etwas vergessen. Stefans schrieb in seinem Beiterag u.a. von *Schuld*. Ich bin der Meinung, niemand sollte sich die *Schuld* an einer Erkrankung geben! Schuldgefühle führen erstens zu nichts, u. sie sind zweitens sehr zerstörerisch! Herzliche Grüsse, Jogilein.
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  #85  
Alt 26.10.2009, 13:46
A.J. A.J. ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Das ist nämlich die Chance, die gemeint ist: selbst aus dieser grausamen Kranheit noch etwas positives gewinnen.
Auch ich finde, dass Du es sehr gut auf den Punkt gebracht hast. Man kann vieles zerreden und noch so sehr durchgrübeln, die Worte zerkauen und analysieren. Eine "Nebenwirkung" dieser Krankheit...man vergisst oft einfach zu leben, läßt sich fremdbestimmen.

Ich mag meinen Tumor nicht. Er hat viel zerstört und mich aus meinem Leben gerissen. Ich stehe da, wo ich nie hin wollte. Habe mir wieder etwas aufgebaut, aber auch dies wollte ich so nie haben. Er hat mich an Grenzen gebracht von deren Existenz ich nie geahnt hätte. Die Tiefe des "freien Falls meines Lebens" war für mich früher so unrealistisch. Aber trotz allem mag ich mich und mein Leben irgendwie. Die guten Freunde, die ich neu gewonnen habe, die Freundschaften die noch viel intensiver geworden sind. Jedes noch so kleine Gefühl, was ich heute viel besser zu schätzen weiß, das "ich liebe Dich", welches heute für mich noch viel fundamentale Worte sind, die mich so sehr umhauen. Ich will darauf nicht verzichten und deshalb ist mein Krebs auch meine Chance. Denn er hat mir alles das gezeigt, was in meinem "perfekten Leben" so gänzlich ausgeschlossen war, wodurch ich vieles nicht zu angemessen zu schätzen wußte.

Heute habe ich ein positives Ergebnis bekommen. Mein Vater weinte mit mir am Telefon und sein "ich liebe Dich" war so unendlich schön, dass ich diesen Momant nicht mehr vergessen werde. Ohne meinen Krebs gäbe es ihn nicht, jeder Moment ist einzigartig, jeder.

Krebs ist meine Chance!
__________________
Viele Grüße
Stefan
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  #86  
Alt 26.10.2009, 14:07
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Helmut und alle,

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Wir alle sind diesen Weg gegangen. Über Berge und Täler, Schmerzen und Trauer. So mancher Stein brachte uns dabei gehörig in's straucheln, manch eine/r fiel langgestreckt dabei hin. Der Unterschied ist nur der Eine: jeder hat seine eigenen Schuhe dabei an!
Dazu gibt es ein wunderschönes Zitat von Franz Kafka:

Wenn du vor mir stehst
und mich ansiehst
was weisst du von den Schmerzen
die in mir sind
und was weiss ich von deinen?
Und wenn ich mich vor dir niederwerfen würde
und weinen und erzählen
was wüsstest du von mir mehr
als von der Hölle
wenn dir jemand erzählt
sie ist heiss und fürchterlich?
Schon darum
sollten wir Menschen voreinander
so ehrfürchtig
so nachdenklich stehen
wie vor dem Eingang zur Hölle…

OK, an Ehrfurcht mangelt es mir auch meistens. Aber nachdenklich werden ist erlaubt...

Viele Grüße,
Stefan
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  #87  
Alt 26.10.2009, 14:21
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maja-s04 maja-s04 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Zitat:
Zitat von Jinxx Beitrag anzeigen
Hallo Conny,
ich finde einfach nicht, dass eine Krankheit gleichbedeutend mit einem "Kampf"ist, den man beginnt, gewinnt oder verliert. "Nicht geschafft" hört sich einfach nur negativ an - zu wenig angestrengt oder so, wie ne Prüfung.
Und ja, ich glaube auch, wenn man "austherapiert" ist, greift man nach vielen Strohhalmen, das ist doch völlig natürlich. Das geht aber am Thema vorbei; hier ging es eher um "Krebspersönlichkeiten" und um die angebliche "Schuld", die jemand durch seine seelische Befindlichkeit an seiner Krankheit trägt.

LG Jinxx


Hallo Jinxx,

als ich krank war habe ich auch nicht gekämpft, auch mein Vater nicht, aber mein Sohn Lukas hat gekämpft.
Er hatte noch so viele Träume.... er wollte so sehr leben!

Kampf - was versteht man unter Kampf? http://de.wikipedia.org/wiki/Kampf

Mit Kampf kann auch eine große Anstrengung gemeint sein, mit dem Ziel, sich selbst zu beherrschen, Widrigkeiten zu überwinden oder in einer Situation zu bestehen (zum Beispiel "gegen den Wind ankämpfen", "um Anerkennung kämpfen").

Ich habe meinen geliebten Sohn (20 Jahre alt!) an Leukämie verloren, meinen wunderbaren Vater an Lungenkrebs - Krebs als Chance?????? Was für eine?????? Ich musste zusehen wie mein überalles geliebtes Kind Monate lang leidet und dann stirbt. Für mich ist das Leben stehengeblieben! Die Trauer macht mich krank, die Trauer nimmt mir oft den Atem.....

Krebs als Chance????


Traurige Grüße
Maja mit Lukas immer im Herzen




__________________
Ich liebe DICH wahnsinnig mein ENGEL!
In ewiger, inniger Liebe
DEINE Mutti

www.lukas-benedikt.de
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  #88  
Alt 26.10.2009, 14:41
Stefans Stefans ist offline
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Beiträge: 425
Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Helmut,

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Noch krasser: das Opfer eines Autounfalls z.B. hat niemals die Chance, sein Leben zu überdenken und das eine oder andere noch zu regeln. Der Krebskranke hat sie. Und genau das ist die "Chance", welche hier gemeint ist.
Hm... Bitte nicht beleidigt sein, aber das halte ich für ausgemachten Blödsinn. Bzw. für die Rechtfertigung, sein Leben in seelig-selbstzufriedener Ignoranz zu leben, bis irgendwann der "worst case" eintritt.

Wer das tut, ist selbst schuld. Die Möglichkeit, unser Leben zu überdenken, bewußter zu leben, "das eine oder andere zu regeln" usw... die haben wir, seit wir denken können. Und formal spätestens, seit wir volljährig sind.

Dass die meisten von uns das nicht tun... keine Ahnung, woran das liegt. Ich habs auch nicht getan. Alltag, Routine, Bequemlichkeit? Man lebt halt so vor sich hin, und je älter man wird, vergehen die Jahre immer schneller. Und solange "nichts dazwischen kommt", sind z.B. Arbeit, (relativer) Wohlstand, Gesundheit, Zufriedenheit, Partnerschaft, Freunde, Sicherheit usw. irgendwie selbstverständlich. Warum drüber nachdenken, das ist doch immer da! Und das Schicksal trifft sowieso immer die anderen, nie einen selbst.

Nur: das böse Erwachen, Nachdenken und vielleicht sogar etwas ändern, wenn das Schicksal einen selbst trifft - das geht allen so, nicht nur bei Krebs. Und allen fällt im nachhinein auf, wie selbstverständlich, oberflächlich und vertrauensselig sie bisher gelebt haben. Insofern müßte dieser thread nicht heissen "Krebs als Chance", sondern eher:

Das Leben als Chance (bitte nutzen), solange man nicht plötzlich vom LKW überfahren wird.

Aber das ist eine Binsenweisheit, die absolut nichts mit Krebs zu tun hat, sondern mit Lebenserfahrung.

Viele Grüße,
Stefan
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  #89  
Alt 26.10.2009, 15:00
A.J. A.J. ist offline
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Beiträge: 36
Standard AW: Krebs als Chance

Zitat:
Zitat von Stefans Beitrag anzeigen
Wer das tut, ist selbst schuld. Die Möglichkeit, unser Leben zu überdenken, bewußter zu leben, "das eine oder andere zu regeln" usw... die haben wir, seit wir denken können. Und formal spätestens, seit wir volljährig sind.
Alles braucht seinen Spiegel, denn ohne ihn können wir uns nicht als Ganzes sehen...
__________________
Viele Grüße
Stefan
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  #90  
Alt 26.10.2009, 16:32
Jinxx
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Krebs als Chance

Liebe Maja s04,

Du hast das Schrecklichste erlebt, was einem Menschen passieren kann. Auch mein Sohn ist 20 Jahre, und mir vorzustellen, ihn zu verlieren..

Maja, mir fehlen die tröstenden Worte. Ich glaube, es gibt auch keine. Ich finde zumindest keine, es wäre Heuchelei.

Ich nehm dich in die Arme, ich denke an dich und hoffe sehr, du hast professionelle Hilfe, um diesen Alptraum durchzustehen.

Schick mir gern eine PN, dann können wir auch telefonieren.



Trotzdem schicke ich Grüße, die all meine Kraft enthalten, in der Hoffnung, dass ein klein wenig bei dir ankommt.

Jinxx
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