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  #1  
Alt 01.12.2004, 11:49
Uschi44
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

Am 16.11.2004 ist mein Mann nach 1 1/2 jährigen Kampf gegen den Hautkrebs gestorben. Voriges Jahr im März wurde bei ihm eine Geschwulst festgestellt, die operativ entfernt wurde und bösartig war. Dann wurden ihm die Lymphknoten im rechten Arm entfernt - es waren mehrere bösartig. Der Primärherd wurde bei ihm nie gefunden. Im April 03 begann die Interferontherapie - sie wurde im März 04 abgebrochen, weil er einen Tumor im Kopf hatte. Wieder Operation. 6 Wochen später wieder ein Tumor an der gleichen Stelle - wieder Operation und dann Chemo. Im August Sehschwierigkeiten, Schwindel, Kopfweh. Ende Oktober der dritte Tumor an der gleichen Stelle und überall im Kopf Metastasen. Der Tumor wurde ihm noch entfernt - 5 Tage später war er tot.
Er ist ihn meinen Armen eingeschlafen!
Er hat soviel versucht - Allgemeinmedizin - Psychotherapie - Mediation - gesunde Ernährung.
Nichts - der Krebs war stärker.
Der letzte Arzt (mit dem meine Schwägerin noch gesprochen hat - ich konnte nicht mehr) hat gesagt, die
Metastasen blühen und gedeihen in seinem Kopf.

Er war 45 Jahre und wir hatten noch soviel vor!
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  #2  
Alt 01.12.2004, 20:57
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

Liebe Uschi44,

mein tiefstes Beileid. Es ist so schlimm einen Ehepartner zu verlieren. Sei bitte sehr tapfer und Versuch in guter Erinnerung an deinen Mann weiter zu leben. Ich weis das klingt jetzt so einfach aber in Wahrheit geht es nicht so.

Meine Mutti ist 91 an Krehs gestorben. Ich hab bis heut nicht verkraftet das sie sterben musste. Und die Ärzte haben uns nicht mal rechtzeitig Informiert, dass wir Ihr beistehen konnten. Bzw. Sie haben uns nicht mal ein Tag vorher gesagt dass es um meine Mutti es so schlimm steht. Mir hätte es bestimmt besser geholfen bei Ihr gewesen zu sein wo sie in Sterben lag.

Ein Jahr später bin ich selbst an Krebs Melanom erkrankt. Da dachte ich jetzt bist du dran. Mein Melanom war zwar auch Level IV hatte aber irgend wie Glück. Oder meine Innere Wille war stärker ich wollte einfach nicht so schnell sterben wie meine Mutti. Hatt sehr große Angst.

Meine Geschichte wird Dir in deinem Leid nicht viel Helfen, aber ich kann Dich sehr gut verstehen und möchte Dir so gern auf einer anderen Art helfen, aber es geht nur mit Worten.

Warum wird nicht mehr Geld für die Forschung ausgegeben um endlich den Krebs besser in Griff zu bekommen. Für alles wird Investiert aber da immer noch zu wenig in meinen Augen.

Ich bin im Gedanken bei Dir.

Gabi
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  #3  
Alt 02.12.2004, 05:55
MedStudent
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

Liebe uschi

auch von mir mit tiefestes beileid. das hilft dir bestimmt nicht riesig irgendwie anonyme sätze hier zu lesen, aber es muss wirklich schwer sein . es ist so eine grausame krankheit.

aber es ist auch aufbauend positive geschichten wie deine zu hören gabi! wir brauchen auch gerade diese positiven fälle wo man sieht man kann die krankheit doch besiegen.

du hast recht es fliesst immer weniger geld in die forschung...man muss richtig darum kämpfen...leider und der trend ist nach wie vor immer mehr auf sparen .

lg hannes
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  #4  
Alt 02.12.2004, 08:43
Uschi44
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

Liebe Gabi und Hannes

danke für eure anteilnahme. es tut gut sich alles von der seele zu schreiben und zu sehen, daß gottseidank viele andere diese krankheit überstehen.

es stimmt wirklich, bei der gesundheit der menschen wird gespart. wenn ich denke wieviel geld wir zusätzlich ausgegeben haben für medikamente, ärzte usw., weil dies die krankenkasse nicht bezahlen wollte.
man ergreift jede chance, weil man ja leben will.

für alles andere ist geld da, für das wichtigste - gesundheit - nicht.
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  #5  
Alt 02.12.2004, 11:25
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

Liebe Uschi,
herzliches Beileid zum Tode Deines Mannes.
Auf unsere Familie wird wohl in der nächsten Zeit der gleiche Leidensweg zukommen. Im Sommer 2001 wurde bei meiner Mutter ein MM am Rücken festgestellt und auch entfernt, zusammen mit den Lymphknoten unter dem Arm. Eine Therapie erfolgte danach nicht. Im Frühjahr diesen Jahres wurde eine schon 5 cm große Lungenmetastase diagnostiziert, obwohl meine Mutter regelmäßig alle 3 Monate zur Nachsorge gegangen ist. Im Juni wurden dann 2 Lungenlappen entfernt und sie galt danach als tumorfrei. Seither wurde sie mit Interferon behandelt. Vor ca. 3 Wochen dann wuchs eine kleine Metastase in der Rippengegend und eine weitere Untersuchung ergab, dass sich im Körper zahlreiche Metastasen gebildet hatten, unter anderem auch 4 Gehirnmetastasen. Diese konnten Gott sei Dank mit Gamma-Knife bestrahlt werden, was die Krankenkasse aber nicht übernommen hat. (Lohnt sich anscheinend nicht mehr oder was?) Die Prognose ist natürlich infaust.
Gestern hat meine Mutter dann die erste Chemo mit Fotemostine (?) bekommen. Hat jemand Erfahrung mit diesem Medikament?
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  #6  
Alt 02.12.2004, 15:23
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

ich vermiss ihn so, jeden tag wird es ärger!!
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  #7  
Alt 02.12.2004, 17:02
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

Liebe BirgitSausK,
Warum wurde bei deiner Mutter nicht gleich weiter hehandelt wurden. Bei mir wurde gleich eine Bestrahlung angeschlossen. Zwar am Anfang mit wenig Erfolg. Bis 94 hatte ich mehrere Rückfälle mit
Metastasen. Ich hatte mehrere OP`s mit nochmaliger Bestrahlung, Chemo aber da nur 3 Phasen, kann leider nicht mehr sagen wie die Chemo hies, hab mich auch nie danach erkundigt, ich wollt nur dass es hilft. Aber auch das war nicht aussreichend. Da hat meine Ärztin durchbekommen das ich an der Studie mir Interferon teilnehmen konnte. Seid dem hab ich Ruhe. Ob es nun an dieser Therapie lag oder ob die Ärzte wirklich immer alles gut entfernt haben kann ich auch nicht sagen. Auf alle Fälle ist es für alle ein Wunder das ich es überlebt habe.
Da mein Melanom im Gesichtsbereich war. Sind die OP`s auch nicht einfach gewesen. Durch die Lymphknotenentfernung im Halsbereich sind dadurch sehr große Einschränkungen im Bewegungsapparat eingetretten.
Aber gebt nicht auf mit der Krankenkasse über die Übernahme der weiteren Kosten zur Erhaltung der Gesundheit bzw. der Verbesserung zu kämpfen. Meine Interferonbehandlung mussten wir auch lange kämpfen aber wir haben es doch bekommen. Volle Übernahme der Kosten.
Das bei deiner Mutter nichts bei der regelmäßigen Kontrolle nichts gefunden wurde ist aber komisch. Ich hab auch immer Angst wenn ich jetzt nur noch aller halbe Jahre gehen zur Kontrolle dass es machmal schon zu lang war der Abstand und einmal im Jahr das Lunge und Oberbauch Untersuchung sind mir auch immer bissel zu wenig. Aber die Ärzte sagen immer dies ist ausreichend.
Gabi63
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  #8  
Alt 02.12.2004, 17:22
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

Liebe Uschi,
Ich glaub dir das Dein Mann dir immer mehr fehlt. Besonders jetzt zur Weihnachtszeit ist es noch schlimmer. Wenn die Erinnerung an die lieben kommen und an die schönen gemeinsame Zeit denkt.
So geht es mir wenigstens. Ich hasse eigentlich jetzt Weihnachten, alles ist so besinnlich, ich heule da sehr oft, da brauch nicht mal irgend was Einfühlsames kommen ob Lied oder Film. Versuch bitte mit deinen Kindern wenn Du welche hast oder mit deinen Freunden, Bekannten oder wie du geschrieben hast mit deiner Schwägerin zu sprechen über deine Gefühle. Du wirst Deine Mitmenschen mit deinem Kummer nicht nerven. Da haben wir ja immer die größte Angst davor. Mir haben dann Freunde viel später gesagt, wir wußten ja gar nicht dass du so viele Probleme mit dem Tod deiner Ma hattest bzw. mit deiner Erkrankung ein Jahr später. Sie dachten alle ich hab es in Griff, aber das war auf keinen Fall so, nur aus Rücksicht auf die anderen, Sie nicht mit meinen Problemen zu nerven.
Ich hab auch viel zu spät erkannt, das ich meine Gefühle lieber freien lauf lassen soll, auch mal weinen auch wenn es unpassent ist. Ich wollt immer stark sein, damit habe ich aber mein Leben ganz schön zerstört.
Vertrauen kann ich zu meinen Mitmenschen sehr schlecht aufbauen, weil ich nie weis wie mein ich es will, so oder so.
Habe sehr große Ängste, die ich mir aber nicht immer eingestehen kann, das Sie da sind.
Mach bitte nicht die gleichen Fehler.

Gabi 63
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  #9  
Alt 02.12.2004, 19:43
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

Liebe Uschi, es tut mir unendlich leid,und kann mir vorstellen wie es in dir aussieht,denn ich habe gerade meine Mama an dieser schrecklichen Krankheit verloren.Das Leben ist so grau ohne sie ,besonders mein Vater ist so weit unten.Aber meine Mama hat mir gesagt ,dass wir weiter leben sollen und sie hat recht und auch für dich wird es eine positive Perspektive geben. Liebe Grüße sunny2
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  #10  
Alt 03.12.2004, 16:50
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

Liebe BirgitS,
zu Fotemustin habe ich folgendes gefunden: http://www.thieme-connect.de/ejourna.../s-2003-822217. Ich wünsche euch, dass das Medikament bei deiner Mutter wirkt.
Viele Grüße
Monika
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  #11  
Alt 03.12.2004, 16:59
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

Habe gerade gemerkt, dass der Link nicht funktioniert. Hier ein neuer Versuch:
http://www.thieme-connect.de/ejourna.../s-2003-822217
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  #12  
Alt 21.12.2004, 12:55
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Standard Mein Mann hatte keine Chance

Hallo liebe Gabi,
Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Ich selbst arbeite in einen Klinikum als Physiotherapeutin wo ich sehr oft Krebspatienten betreue. Ich habe auch leider viele schon gehen sehen. Unsd sie in ihren letzten Tagen begleiten dürfen. Jedoch ist es für mich immer so unbegreiflich. Geistig sind ja solche Menschen immer noch total da, bloß der Körper hält den Kampf mit den Krebs nicht mehr stand. Ich selbst hattte letztes Jahr auch Gebährmutterhalskrebs, da ich sehr viel Körperwahrnehmung habe und sehr hellhörig bin wurde er im Anfangsstadium entdeckt. Sogesehen hatte ich Glück. Aber der eigentliche Grund warum ich heute auf diese Seite geschaut habe, weil ein guter Freund von mir gestern die Nachricht bekommen hat, dass sein Muttermal das im entfernt wurde bösartig ist. Ja in diesem Gebiet kenne ich mich ehrlich gesagt nicht am besten aus. Und jetzt mach ich mir ahlt zeimlich Sorgen.
Auf jeden Fall bin ich auf Deine Mail gestossen und es hat mich sehr berührt. Vielleicht darf ich Dir mal einen Bibweltext empfehlen denn du lesen könntest. Dieser Text, oder besser gesagt die ganze Bibel gibt mir sehr viel Hoffnung und Trost. Offenbarung 21: 1-3, vor allem der vers 4 ist für dich vielleicht sehr treffend.
Nochmals mein tiefstes Beileid, denn ich denke es ist wirklich sehr schmerzhaft einen geliebten Menschen zu verlieren.
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