Meine Frau ist von mir gegangen

[Uwe Rehkopf]

Bei Schlamperei fällt mir ein, daß man ihr am 31.05. eine Thrombose-Spritze gegeben hat, obwohl sie die nicht haben durfte.

[selenio]

Hallo Uwe Rehkopf,

E-Mail an Dich ist abgeschickt.

selenio

Hallo Uwe,
wir würden Dir gerne helfen, ein wenig "Ordnung" in Deine Gedanken zu bringen, schon um Dir Dein Herz zu entlasten. Das ist schwierig, da wir die ganzen Umstände nicht kennen. Wenn Du magst und Du es Dir von der Seele reden möchtest, dass schildere doch Euren Fall und es gibt hier sicherlich Antworten von Menschen, die sich auskennen oder den Fall bereits erlebt haben.
Tatsache ist, dass Metastasen nicht das Frühstadium einer Krebserkrankung kennzeichnen. Und Metastasen in Lunge und Rückenmark sprechen für eine (logischerweise) Ausbreitung. Was meintest Du damit, dass die Thrombozyten schlecht waren? Zu hoch oder zu niedrig? Eine Chemo verdünnt das Blut noch weiter....Aber es könnte auch eine Thrombose und in der Folge eine Embolie dahinterstecken, die den plötzlichen Tod Deiner Frau verursacht hat. DAS aber müssten die Ärzte doch wissen oder zumindest vermuten. Wie IS schon schrieb, Ärzte lügen normalerweise nicht direkt, sagen einem aber nicht immer die VOLLE Wahrheit,- das ist ein Unterschied.
Es wird Dir kein Trost sein, sollte Deine Frau wirklich an einer Embolie verstorben sein, hatte sie einen ganz schnellen Tod. Es tut Dir weh,- aber wie weh hätte es Dir getan, Deine geliebte Frau einen langen schmerzhaften Leidensweg gehen sehen.
Ich wünsche Dir alles Gute für Deine Aufarbeitung und Deinen Weg, Nadine

[Uwe Rehkopf]

Hallo Nadine,

bin ja nur Laie medizinisch gesehen. Die Werte waren zu hoch. Das ist mal sicher. Und sie verminderten sich nach einer Woche Krankenhaus nur geringfügig. Deshalb ja die Chemo mit verminderter Kraft.

Bei der Besprechung zum Schluß mit der Ärztin war nicht von Thrombose oder Embolie die Rede. Man sei von der Tumor-Entwicklung wohl überrollt worden hieß es.

Was soll ich nun daraus entnehmen? Nichts, würd ich mal sagen.

Ich weiß nur aus Gesprächen mit Mit-Patientinnen, daß sie sehr geschwitzt hat und in der Nacht auch nach der Schwester verlangt hat, weil ihr so furchtbar heiß war.

Rechtfertigt nicht schon die nicht angesagte Thrombose-Spritze eine Anzeige? Ich weiß es nicht.

Gruß Uwe

Hallo Uwe,

weißt du, warum sie die "Thrombose-Spritze" am 31.5. nicht hätte bekommen sollen?

[Uwe Rehkopf]

Nein. Leider nicht. Sie sollte keine bekommen, hat sie mir gesagt. Und daß die Schwester hinterher sehr erschrocken war.

Sie hat schweres Nasenbluten davon bekommen.

[Daniela]

Lieber Uwe!

Die Frage, wieso mit 55 schon Schluss ist, solltest du dir nicht stellen. Sie kann einen verrückt machen. Mein Vater war erst 49 als er gestorben ist, ich wäre an dieser Frage fast verzweifelt, bis ich meinen eigenen Weg gefunden habe, damit umzugehen.
Ich würde dir auch zu einer Obduktion raten, dann hast du Gewissheit!
Es tut mir sehr leid, dass deine Frau so früh von dir gegangen ist.
Ich wünsche dir alles Gute und dass du den richtigen Weg findest, mit deiner Trauer umzugehen.
Stille Grüße
Daniela

lieber uwe,

mein aufrichtiges beileid zum tod deiner frau.

ich weiß nicht, ob die thrombose-spritze etwas damit zu tun hat. vom gefühl her eher nicht, denn deine frau bekam die spritze ja schon tage vorher. falls sie innerliche blutungen dadurch bekam, so wird die obduktion das feststellen.

warum wurdest du nicht informiert vom personal als deine frau so schwitzte und ihr heiß war?

lieben gruß,

sonja

Lieber Uwe, ich bin sicher, daß bei der Obduktion eine sichere Auskunft der Todesursache herauskommt. Allerdings auch sehr "gespannt", was mit dieser Thrombose-Spritze ist und weshalb sie diese nicht mehr hätte bekommen soll. Da ich selbst mir diese jahrelang spritzen mußte, interessiert es mich natürlich auch sehr. War Deine Frau auch Thrombosegefährdet? Hatte sie schon Thrombosen/Embolien? Starb Sie nach oder während der Chemo?

Nasenbluten "könnte" darauf hinweisen, daß ihr Blut zu "dünn" gewesen ist.

lieber uwe ,
es tut mir leid, dass deine frau so früh von dir gegeangen ist, abgesehn von den umständen ihres todes kann ich gut nachvolziehen wie dir ihr tod zu schaffen macht. mein vater ist im mai eingeschlafen.....es ist diese machtlosigkeit die einem so zu schaffen macht.
ich hoffe du hast jemanden in deinem umfeld der dir halt gibt.

carsten

Ich muß mich bei euch entschuldigen.

Jetzt habe ich auch noch eine falsche Information gegeben.
Der Thrombozythen-Wert war zu niedrig, nicht zu hoch.

Warum ich nicht informiert wurde vom Personal kann ich nicht sagen. Meine Frau ist frühmorgens um halb sechs verstorben und es war die erste Nacht nach der ersten Chemotherapie.

Hallo Uwe,
zunächst war ich doch sehr irritiert. Trombozyten zu HOCH und dann Nasenbluten und "Verbot" einer Heparin (Thrombose)Spritze...
Nun sieht die Sache anders aus. Wenn die Thrombozyten Deiner Frau zu niedrig waren, dann war ihr Blut sehr verdünnt (daher auch das Nasenbluten) und eine weitere Verdünnung war nicht angesagt. Eigentlich ist da auch eine Chemo nicht angesagt. Aber da gibt es Grenzwerte. Die Frage ist, WIE niedrig die Thrombos waren? Das solltest Du den Arzt fragen. Ich fürchte nur, in dieser Situation, wird man Dir keine ehrlichen Auskünfte mehr geben. Eine Anzeige zu erstatten, wird Dich wahrscheinlich nicht weiterbringen. Bei einer Krebserkrankung hat man ganz schlechte Karten bei "Behandlungsfehlern". Allerdings könntest Du Dir dennoch die Behandlungsakte geben lassen, bzw kopieren. Es sieht so aus, als hätte das bereits verdünnte Blut (wie sehr verdünnt?) und die folgende Chemo etwas mit dem Tod zu tun.
Es ist schrecklich und man leidet sehr unter Behandlungsfehlern, die geschehen sind (das geht mir in unserem Fall auch so). Dennoch solltest Du Dich daran klammern, dass die Prognose und das Ende Deiner Frau unter diesen Umständen (eines metastasierenden Krebses) sehr schlimm gewesen wäre. Es sind ihr Leid, Schmerzen und Ängste erspart geblieben. Einen anderen "Trost" wird es im Moment nicht geben.
Es tut mir so Leid! Liebe Grüsse, Nadine

Hallo Uwe,
die Heparinspritze hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkit nichts mit dem Tod deiner Frau zu tun. Der Zeitabstand ist einfach zu groß. Ausserdem gibt es ein Gegenmittel, das man geben kann, wenn man denkt, daß schlimme Folgen zu befürchten sind.
Ich denke auch, daß du ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt, und zwar mit dem Oberarzt, führen solltest. Versuch dafür einen festen Termin auszumachen und schreib dir vorher deine Fragen auf.
Ansonsten mußt du wohl oder übel den Obduktionsbefund abwarten. Und dann überlegen, ob du wg Kunstfehler klagen kannst/willst.

LG

[Uwe Rehkopf]

Hallo ihr Lieben,

die Obduktion hat heute stattgefunden. Sowas erfährt man auch nur auf Nachfrage.

Das sind schon traurige Zustände in diesem unserem Land.