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  #121  
Alt 25.03.2010, 07:23
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Hallo Peggy,

da mein Mann, 48 J., auch an SPRK erkrankt ist, lese ich regelmäßig in diesem Forum. Auch deine Beiträge.
Mein herzliches Beileid zum Tod Deines Vaters.

Wenn jemand gestorben ist, grübelt man immer nur und zermartert sich über alles das Hirn. Ich kenne das durch den Tod meines Vaters. Woran ganz genau dein Vater letztendlich gestorben ist, wirst du nicht mehr rausfinden. Es ist am Ende schnell gegangen, vielleicht hätte er noch einen Monat oder 2 gehabt, vielleicht wären gute Tage dabei gewesen, aber vielleicht hätte er sich auch so gequält, dass ihr den Tod herbeigewünscht hättet... Er war sehr schwer krank, ist am Ende ruhig und im Beisein deiner Mutter eingeschlafen und von seiner schweren Erkrankung erlöst worden. Mehr kann man nicht tun und das wirst du auch mit der Zeit akzeptieren.

Wünsch dir ganz viel Kraft und dass dein Schmerz mit der Zeit weniger wird.

LG Monika

Geändert von monika100 (25.03.2010 um 07:46 Uhr)
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  #122  
Alt 26.03.2010, 09:42
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Inesfelix Inesfelix ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Liebe Peggy ,

ich kann mich monika ihrer Meinung nur anschliessen.
Wenn Dein Vater wirklich eine Überdosos an Morphintabletten genommen hat , dann hat er sicher gemerkt , das es zu Ende geht. Menschen bzw. Patienten spüren das. dann hat er es so gewollt und hat es sicher nichtmehr vor Schmerzen ausgehalten oder andere Beschwerden wie zunehmende Luftnot o.ä. Ärzte haben oft keinen richtigen Blick dafür , wenn es um Krankenbeobachtung geht. Würde auf die Meinung des Professors nicht viel geben. Die kümmern sich um andere Dinge als um zu beobachten wie es um einen Patienten in der präfinalen Phase steht. Dafür hat das Pflegepersonal mehr Kompetenz und Feingefühl.Meine Mutter worde am 14.10.09 entlassen und ist am 31.10. verstorben und im Entlassungsbrief stand. Patientin im guten Allgemeinzustand und leicht reduzierten Ernährungszustand entlassen. Meine Mutter war total abgemagert und schwach , das ich sie im Rollstuhl fahren musste und sie schon Hilfe beim Waschen usw. brauchte. Habe mir mein Teil gedacht..

Du wirst es mit der Zeit akzeptieren , denn Dein Vater hatte keine Chance gegen diese Sch...erkrankung. Tröste Dich damit , das es ihm jetzt gut geht und das er hääte vielleicht noch mehr leiden müssen. Wie geht es Deiner Mutter und Deiner Tochter??

LGInes
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Man sagt es gibt ein Land der Toten und ein Land der Lebenden. Man sagt auch die einzigste Verbindung zwischen ihnen ist die Brücke der Liebe und Erinnerung!!
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  #123  
Alt 27.03.2010, 00:44
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Peggy25 Peggy25 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Hallo Ines,

ich weiss, dass Du recht hast, es ist nur so verdammt schwer!
Meiner Tochter gehts gut, da sie als Kind ja alles leichter nimmt und ja auch nicht soviel mitkriegt. hoffe ich zumindest.
Meine Ma, da weiss ich nicht so recht, ihre Stimme ist anders. Sie klingt traurig, bis genervt, alle moeglichen negativen Facetten, sie will am liebsten alleine sein, was ich teilweise verstehen kann, aber es macht mir auch Angst.

Habe uebrigens Deinen Spruch ueber das Land der Lebenden ... in die Rede fuer die Beerdigung mit reingenommen. Fand ihn so schoen.

Ich wuenschte nur so sehr, er waere noch hier, ganz gesund. Aber natuerlich bin ich froh, dass er von uns gegangen ist, wie er es ist, ohne zu leiden. Wenn nur nicht dieser verdammte Krebs waere.
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  #124  
Alt 27.03.2010, 09:17
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Inesfelix Inesfelix ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Liebe Peggy ,

jeder Mensch geht anders mit der Trauer um. Einer zieht sich zurück , der andere braucht jemanden um sich.Es ist ein schwerer Weg und zurück zum Leben kommt man nur durch das Durchleben der Trauer. Sie wird aber immer da sein , aber mit der Zeit kann man damit umgehen.
Mein Sohn hat seiner Oma einen Abschiedsbrief geschrieben und hat ihn an die Urne gelegt. Das war seine Art Abschied zu nehmen.
Hier noch ein paar Zeilen für Dich:

Nicht alle Schmerzen sind heilbar,
denn manche schleichen sich tiefer ins Herz hinein,
und während die Tage verstreichen, werden sie Stein.
Du lachst und sprichst, als wenn nichts wäre,
sie scheinen geronnen zu Schaum,
doch Du spürst ihre lastende Schwere bis in den Traum.
Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
die Welt wird ein Blumenmeer,
aber in Deinem Herzen ist eine Stelle, die blüht nicht mehr.

LG Ines
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Geändert von Inesfelix (27.03.2010 um 09:19 Uhr)
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  #125  
Alt 28.03.2010, 01:24
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Peggy25 Peggy25 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Danke liebe Ines, vielen Dank, es tut gut, das zu lesen.
Und Du hast recht, jeder geht anders mit Trauer um.
Dein Gedicht ist wirklich sehr schoen und ich werde es meiner Mutter auch zukommen lassen, danke fuer die Hilfe obwohl Du ja genauso in der Trauer steckst, wie ich, das muss man Dir echt hoch anrechnen.

Drueck Dich mal, Peggy
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  #126  
Alt 19.04.2010, 04:29
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Peggy25 Peggy25 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Hallo Ihr Lieben,

moechte mich heute mal wieder melden.
Bin aufgeregt und nervoes da es hoffentlich bald und endlich nach Hause geht zu diesem schweren letzten Schritt, vor dem ich solche Angst habe.
Immer noch faellt es mir sehr schwer, alles zu verkraften, denke immer noch, es kann nicht sein, er ist noch da, amschlafen oder so.
Meine Tochter fragt auch staendig nach ihrem geliebten Opa, das tut besonders weh, da so kleine Kinder eigentlich recht schnell vergessen.
Am 26.4. ist die Beerdigung, meine Ma hat extra auf mich gewartet und nun kommt dieser bloede Vulkan dazwischen, es sieht ja nicht gut aus, das wir fliegen koennen, kann das denn wahr sein....verdammt.....ich traeume staendig von meinem Pa, er fehlt mir so unendlich, er war doch noch so jung, warum.....nur, warum....ich versuche mich an unser letztes Telefonat zu errinnern um zu wissen, was ich ihm und er mir alles erzaehlt hat, leider kommt die errinnerung nur bruchstueckhaft zurueck.
Ich bin froh, dass mein Bruder bei meiner Ma ist, aber er scheint gar nicht traurig zu sein oder sagen wir er geht mit seiner Trauer anders um oder der grosse Jammer kommt erst noch, keine Ahnung.
Ich moechte die Gelegenheit nutzen und mich mal bei allen mich begleitenden Lesern und Antwortern fuer die Hilfe bedanken.
Leider muss ich allein durch die Trauer durch....ich stelle mir immer wieder vor, wie die letzten Tagen und Stunden waren, sehe ihn in meinen Traeumen, obwohl ich ja gar nicht da war. Ich denke immer wieder daran, wie sehr meine Ma leider muss, wenn es mir schon so schlecht geht, er ist `nur`mein Papa, sie hat ihren lieben Mann verloren.
Ich hoffe so sehr, das wir fliegen koennen um meinem Pa die letzte Ehre zu erweisen.
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  #127  
Alt 17.06.2010, 01:51
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Peggy25 Peggy25 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Hallo ihr Lieben,

wollte mich mal wieder melden wobei ich immer vorbei schaue und lese.
Die Beerdigung war schoen und traurig. Natuerlich! Vielen Dank an Dich, liebe Viola, fuer Deine lieben Worte!
Ich hatte ja vor eine Rede zu halten, was mir aber leider nicht moeglich war. Mein Bruder und sogar meine Mama mussten mich troesten, dabei wollte ich fuer sie da sein. Ganz schlimm ist es fuer mich gewesen, am Grab Aschied zu nehmen, da ich ja nicht mal wann immer ich moechte hin gehen kann. Aber ich rede mit ihm, da es so viele Dinge gibt, die ich gerne mir ihm teilen moechte. Ach alles scheisse.
Heute Morgen war der Schock gross, als meine Ma mir mitteilte, dass sie unter Beruhigungsmittlen steht (da sie die "hasst" und nie nehmen wollte), sie denkt, sie verliert ihren Verstand. Heute morgen muss sie wohl Durchzug in der Wohnung gehabt haben und die Wohnzimmertuer knallte zu- sie rief nach meinem Papa, da sie dachte, das nur er es sein koennte. Dann wurde ihr schwindelig und sie zitterte am ganzen Leib und es wurde ihr schlecht. Nach der Beruhigungstablette ging es ihr aber besser. Aber sie hat Angst, sie muss ja auch ihren Laden oeffnen und weiterfuehren koennen.

Gibt es jemanden, der aehnlich Erfahrungen gemacht hat und was kann ich meiner Ma empfehlen, welche, wenn ueberhaupt, Mittelchen waeren denn gut und nicht womoeglich abhaengig machend.Natuerlich mache ich mir grosse Sorgen und bereue mal wieder den Tag an dem ich nach Kanada gegangen bin. Waere ich in der Naehe koennte ich ihr doch einiges abnehmen und ihr helfen.

Ich vermisse ihn sehr sehr, de lieben Papa. Meine Tochter fragt auch immer noch sehr haeufig nach ihrem Opa. Es tut sehr weh.

Vielen Dank fuers Zuhoeren und vielleicht auch Antworten.
Peggy
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  #128  
Alt 18.06.2010, 07:11
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Inesfelix Inesfelix ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Liebe Peggy ,

schön mal wieder von Dir zu lesen:-)
Was nimmt denn Deine Mutter für Medikamente und wie lange nimmt sie diese schon ein?? Es ist sicher nicht einfach für sie alles zu bewältigen und Traurverarbeitung ist ein langer Weg....
Viele derartige Medikamente haben auf Dauer Nebenwirkungen und machen abhängig.

LG Ines
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  #129  
Alt 20.06.2010, 02:43
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Peggy25 Peggy25 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Hallo Ines,

also das ist eine berechtigte aber schwierige Frage.
Meine Ma hat eine Freundin, die depressive ist und die hat eben Beruhigungsmittel ( sollen Hammer sein!) und die hat ihr eine halbe gegeben, das wars. Ich habe keine Ahnung, welche und meine Ma sagte darauf hin, das es ihr wirklich besser ging und sie jetzt evtl. doch oefter welche nehmen will, bisher hat sie aber (laut ihrer Aussage, denn kontrollieren kann ich es ja leider von hier aus nicht) keine weitere genommen.

Wollte halt mal nachfragen, ob jemand Erfahrungen gemacht hat und welches Mittel speziell empfohlen wird....damit sie wenigstens in guten Haenden ist.

Ja, Trauerarbeit ist wirklich sehr individuell und schmerzhaft und ein langer Weg, hast Du (habt ihr) denn aehnliches erlebt, das solche koerperlichen Erscheinungen aufgetreten sind und nach Namen gerufen wurde, wie es meiner Ma passiert ist?

Wuerde ihr sehr gerne helfen, kann nur am Telefon und in Gespraechen fuer sie da sein, hoffe wirklich sehr, dass das genug ist!
Peggy
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  #130  
Alt 14.09.2010, 03:06
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Peggy25 Peggy25 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Schon wieder ist einige Zeit vergangen und ich vermisse meinen Pa immer noch sehr!
Nun ist es schon fast 6 Monate her und heute ist es besonders schlimm, da er heute seinen 56. Geburtstag gehabt haette. Und noch immer hat meine inzwischen 3 jaehrige Tochter ihren Draht zum Opa. Heute morgen ist sie aufgewacht und hat Happy Birthday gesungen, obwohl sie das gar nicht wusste, hatte ihr nichts davon erzaehlt. Manchmal ist das Leben doch verrueckt. Ich habe die letzten Tage auch sehr intensiv von ihm getraeumt, habe ihn auch vor mir gesehen, in guten Tagen. Wobei man ja sagen muss, dass ich ihn ja nie wirklich hab leiden sehen, bis auf die traenenden Augen und die fahle Gesichtsfabre nach der Chemo. WEnn ich all die neuen Beitraege sehe -leider- muss ich doch feststellen, was fuer ein ungeheures Glueck hatten, das mein Pa nicht lange leiden musste, das gibt mir heute doch mit etwas Abstand etwas Trost!
Wie gehts euch so als Angehoerige, die einen geliebten Menschen an diesem Monster verloren haben? Wie geht ihr mit Geburtstagen und auch Weihnachten um, was macht euch Mut, was macht euch traurig?

Einen lieben Gruss sendet Euch Peggy
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  #131  
Alt 14.09.2010, 09:50
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Hallo Peggy,

ich habe meinen Vater nicht an Krebs verloren sondern an einer schweren Herzschwäche. Ich lese immer noch in diesem Forum, da mein Mann 2009 an SPRK erkrankte.

Geburtstage und besonders Weihnachten sind schlimme Tage, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat. In dem 1. Jahr Weihnachten ohne meinen Vater (meine Eltern und wir wohnen nur 3 Minuten auseinander und waren täglich zusammen) war Weihnachten zwar belastend und total bedrückend, aber ich hatte damit gerechnet, da das ja eigentlich klar ist beim 1. Weihnachten.
Das Jahr danach hab ich gedacht, das wird nicht so schlimm - und komischerweise habe ich das als trauriger erlebt, wahrscheinlich weil man nicht mehr so damit gerechnet hat.
Aber mit den Jahren wird der Schmerz weniger, er geht nicht weg, aber er wird weniger.
Wie gehts denn deiner Mama?

Wünsch dir und Deiner Kleinen alles Gute.

LG Monika
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  #132  
Alt 14.09.2010, 21:54
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Karolinchen Karolinchen ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Hallo Peggy,

weil mein Papa ja auch SPRK hat, habe ich deinen THread auch komplett durchgelesen und war sehr traurig, eure Geschichte zu lesen, es tut mir so leid für Dich! Aber ich finde es auch schön, dass Du noch Weihnachten mit der Familie verbringen konntest und er Deine Tochter noch kennengelernt hat, das war für ihn sicher auch eine der besten Erinnerungen die er mitgenommen hat, wenn man das so sagen kann. Natürlich ist es schade, dass Du nicht früher fliegen konntest, aber nun ist es eben leider so.

Wie hat eigentlich Dein Bruder bescheidbekommen über den Tod eures Vaters, er war doch da noch in Neuseeland oder? Ich stelle es mir schlimm vor, das am Telefon zu hören - ich fahre extra noch nicht ins AUslandssemester weil ich genau vor so etwas Angst hatte...

Hast Du inzwischen eigentlich das SOrgerecht oder willst Du jetzt sowieso in Kanada bleiben, weil Du dort studierst? Oder möchtest Du trotzdem wieder nach Deutschland?

Ich wünsche Dir auf jeden FAll alles Gute und dass die Trauer bald nachlässt, ich weiss wie es ist wenn man trauert, und ich habe leider auch keinen Tip wie man daran irgendwas bessern kann
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  #133  
Alt 14.09.2010, 21:57
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Inesfelix Inesfelix ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Liebe Peggy ,

schön mal wieder was von Dir zu lesen.
3 Wochen nach dem Tod meiner Mutter wäre ihr 64. Geburtstag gewesen , 2 weitere Wochen der Hochzeitstag meiner Eltern und dann gleich Weihnachten Wenn mein Vater bei uns saß war der Platz daneben leer. Man musste dies erstmal realisieren und es tat sehr weh. Ich war zeitweise wie versteinert und konnte nicht weinen. Nach einem halben Jahr konnte ich es richtig und es war befreiend. Der Schmerz ist immer noch da , aber ich kann damit umgehen. Meinem Vater geht es noch nicht besser, aber er lässt sich nicht hängen und hat sich neue Hobbys zugelegt um sich abzulenken.
Zurück zum Leben findet man nur durch den Weg der Trauer und das ist ein schmerzhafter Weg.
Wie gehst Deiner Mutter? Nimmt sie noch die Beruhigungsmedikamente??

Für uns ist es auch ein kleiner Trost das sie nicht lange leiden musste und wir bis zuletzt bei ihr waren. Ich wollte es so. Meine Mutter war bei mir als ich den ersten Atemzug tat und ich war bei ihr als sie den letzten tat.

LG Ines
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Man sagt es gibt ein Land der Toten und ein Land der Lebenden. Man sagt auch die einzigste Verbindung zwischen ihnen ist die Brücke der Liebe und Erinnerung!!
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  #134  
Alt 16.09.2010, 03:20
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Peggy25 Peggy25 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

Vielen Dank fuer eure Antworten!
Das hilft immer noch sehr!
@Monika

Gut, dass Du mir das mit dem 2.Weihnachten geschrieben hast, so kann man sich vielleicht einigermassen wappnen, wobei, wie Ines sagte,jeder trauert anders. Ich z.B. heule viel und leider oft noch in unpassenden Momenten, wenn ich an meinen lieben Papa denken muss, meist beim Auto fahren!

@Ines

Meine Ma hat noch einmal in der Zwischenzeit eine halbe Beruhigungstablette genommen, das wars dann aber auch. Sie ist sehr stark, ich bewundere sie dafuer! Aber sie steht nicht still,sie sagt auch, das braucht sie, sie rennt echt von einem Ort zum naechsten, immer auf Achse, nur abends unter der Woche,sitzt sie ab und zu mal und guckt TV. Aber sie geht taeglich zum Grab,ich denke, das hilft ihr, ihm so nahe zu sein.
Dann war es bei Dir ja auch richtig schlimm,so kurz vor ihrem Geburtstag und wie schoen Du es ausgedrueckt hast, Deine Ma war bei Deinem ersten Atemzug dabei....ich drueck Dich mal ueber den Ozean!

@Karolinchen

Auch ich verfolge Deine Geschichte und druecke Euch ganz fest die Daumen! Die Hoffnung sollte man nie aufgeben, aber Du hast ja auch bei mir gelesen, man sollte mit dem Schlimmsten rechnen und viel "quality-time" miteinander verbringen. Sorry,wenn ich das englische Wort benutze,aber ich finde im Deustchen einfach keinen guten Ersatz. Reden, alles erzaehlen, was einem auf dem Herzen liegt.
Leider hatte ich sein letztes Weihnachten eben nicht miterlebt, bin deshalb sehr wuetend,ja wuetend,mit mir selbst aber vor allem mit meinem Ex,der unsere gemeinsame Tochter Weihnachten haben wollte ( im Nachhinein fuer genau 5 Std am 1. Weihnachtsfeiertag!!!!)
Allerdings wusste natuerlich keiner, das es so schnell zu Ende gehen wuerde, ich weiss noch, wie er Traenen gelacht hatte an der Webcam, als meine Tochter die Geschenke ausgepackt hatte. Selbst 4 Tage vor seinem Tod habe ich ihn zumindest an der Webcam gesehen. Auch das ist ein klitzekleiner Trost. Mein Bruder hat ihn lange nicht gesehen, ja und er hat dann 2 Tage spaeter ueber meine mail und sms(!) erfahren, was passiert ist, er hat dann meine Ma angerufen und er ist am Telefon weinend zusammengebrochen und ist dann auf dem schnellsten Wege nach Hause gekommen, von Neuseeland aus waren das allerdings nochmal 4 Tage!
Was das Sorgerecht betrifft, wir haben gemeinsames, leider, wie auch in DTL wird den Vaetern halt neben den Verpflichtungen (Unterhalt) mehr Rechte gegeben, so dass er auch Sorgerecht hat, aber ich bin hier "primary caregiver" und habe auch endgueltige Entscheidungsgewalt. Einerseits ist es schwer fuer mich, mich mit der Tatsache abzufinden, da ich lieber in DTL waere und es wahnsinnig vermisse,andererseits weiss ich, dass trotz allem was passiert ist, er seine Tochter und meine Tochter seinen Vater liebt. Man muss eben an die Kinder denken, man muss selbst erwachsen werden.

Mensch, nun ist es doch mal wieder eine lange Nachricht geworden, vielen Dank fuers "Zuhoeren", Peggy
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  #135  
Alt 16.09.2010, 10:10
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Karolinchen Karolinchen ist offline
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Standard AW: Mein Papa hats auch!

HAllo liebe Peggy!
DAnke für Deine Antwort, auf Deutsch heißt es auch einfach Qualitätszeit

Leider kann man die bei uns nicht wirklich so nennen, sonst hätten wir uns mit der Krankheit schon irgendwie arrangieren können, nur mein Papa hat halt wirklich keine Lebensqualität, er kann nicht raus weil er immer an seiner Pumpe hängt (Sondennahrung), hat sowieso immer Schmerzen überall, sonst könnte man ja mit der Pumpe raus, die kann 4 Stunden mit dem Akku auskommen. Aber er ist dazu gar nicht in der Lage, er ist wie ein Gefangener in der eigenen Wohnung - und irgendwann hat man auch nichts mehr zu besprechen, es passiert ja nichts neues bei ihm was er uns erzählen könnte, und sonst weiss ich ja schon alles über Papa, wir haben schon immer viel geredet über alles mögliche

Aber natürlich verbringe ich die Zeit die ich habe mit ihm trotzdem, dann gucken wir zusammen Kochsendungen oder DVDs oder ich bin eben einfach nur da, das geht ja auch. Ich leihe sogar Geld, um hinfahren zu können, weil mein Stipendium (ich studiere) natürlich für die vielen Benzinkosten gar nicht ausreicht, ich muss ja immer 30 km zum Krankenhaus oder 60 km zu Mama und Papa nach Hause. Diesen Monat bin ich auch schon komplett Pleite, ich habe nur noch 10 Euro und die sind von Mama - manchmal nervt es, dass man noch studiert und kein Geld verdient!

Ich will aber versuchen für Papa jetzt eine Pflegestufe, einen Rollstuhl und ein Krankenbett für Zuhause zu beantragen, damit er ein wenig mehr Komfort hat. Er wollte das nicht, aber wir würden ihn auch gern mal rausnehmen und im Rollstuhl ginge es ja, dass er mal rauskommt. Wenn es erstmal da ist wird er doch froh darüber sein denke ich, denn er sprach, als er "im Sterben lag" viel davon, dass er ans Meer und an den Strand will. Wir haben ja zuhause bei meinen Eltern den Strand direkt in der Stadt.
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