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  #1  
Alt 11.12.2012, 01:38
Melanie1812 Melanie1812 ist offline
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Registriert seit: 11.12.2012
Beiträge: 8
Standard Hätten wir doch von Anfang an...?!

Hallo,

ich bin Melanie (32), mein Pa hat am 9.11. die Diagnose Darmkebs bekommen.
7 cm Tumor (40 cm Darm) sind erfolgreich entfernt worden. Es gibt mehrere Metastasen in der Leber.
Die Ärzte sagten in seinem "Stadium" leben nach 2 Jahren noch 20% der Betroffenen.
Die genaue Diagnose des Tumors und der Chemo-Cocktail folgt noch.

Wir fangen jetzt erst an uns damit auseinander zu setzen, bzw zu realisieren...
Gibt es irgendwelche Tipps und Ratschläge für den Anfang?
Wo ihr später evtl gedacht habt "Hätten wir doch von Anfang an...?


- Was muss man bei der Zweitmeinung beachten?
- Kann man nur EINE Zweitmeinung einholen?
- Wie kommt man am besten an Alternativ-Medziner?
- Jemand Erfahrung mit dendritischen Zellen? Und wo man sich diesbezüglich am besten beraten lässt?

Sollte/Kann man so etwas direkt von Anfang an als Alternative zur Chemo betrachten?
Hat damit jemand wo Erfahrungen gemacht?

- Misteltherapie?
- Sulforaphan, besser über die Nahrung oder als Nahrungsergänzungsmittel?

Es ist so viel Information, ich weiß grad nicht wo oben und wo unten ist.

Bin für alles, jeden klitzekleinsten Hinweis dankbar.

Alles Liebe
Melanie




20 von 29

Geändert von Melanie1812 (11.12.2012 um 01:44 Uhr)
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  #2  
Alt 11.12.2012, 05:58
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Registriert seit: 09.11.2010
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 388
Standard AW: Hätten wir doch von Anfang an...?!

Liebe Melanie,

wenn ich Dich richtig verstehe, sind die Lebermetastasen nun das Hauptproblem. Ich würde mich an einige Kliniken wenden, die auf die Behandlung der Leber spezialisiert sind, wie z.B. das Klinikum in Essen. Du musst mal schauen, was bei Euch in der Nähe ist. Ich würde mir vor allem die minimalinvasiven Methoden näher ansehen, bei denen Lebermetastasen entweder mit gezielter Bestrahlung zunichte gemacht werden oder mit Laser. Manchmal, wenn die Metastasen an günstigen Stellen angesiedelt sind, kann man sie auch operativ entfernen. Aber bei solchen Eingriffen besteht immer die Gefahr der Streuung, was den Krankheitsverlauf nach anfänglicher Euphorie über die gelungene Operation sehr plötzlich negativ beschleunigen kann. Vermutet man weitere Metastasen, kann auch die Chemotherapie das beste sein, da sie den ganzen Körper umfasst.

Ganz liebe Grüsse und alles Gute für Deinen Vater
vom Alpenveilchen
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  #3  
Alt 12.12.2012, 19:59
Melanie1812 Melanie1812 ist offline
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Registriert seit: 11.12.2012
Beiträge: 8
Standard AW: Hätten wir doch von Anfang an...?!

Herzlichen Dank für Eure Antworten!

Zitat:
Zitat von Alpenveilchen Beitrag anzeigen
Liebe Melanie,
Ich würde mich an einige Kliniken wenden, die auf die Behandlung der Leber spezialisiert sind, wie z.B. das Klinikum in Essen.
Alpenveilchen, welches Klinikum in Essen meinst Du? Alfried-Krupp?
Dort ist er auch operiert worden...

Ich werde mir die minimalinvasien Methoden ansehen.

Herzlichen Dank
Melanie
__________________
Diagnose Darmkrebs bei meinem Pa am 9.11.2012.
Metastasen in der Leber.
2 Chemotherapien.
Gestorben am 12.07.2014

Mein Pa und ich sind beide am 18.12. geboren ♥.
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  #4  
Alt 05.05.2013, 22:35
thomasrobert thomasrobert ist offline
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Registriert seit: 02.05.2013
Beiträge: 1
Standard AW: Hätten wir doch von Anfang an...?!

Hallo Melanie,

bei mir war Mitte 2010 auch die Diagnose Dickdarmkarzinom - Leber schon mit ca 10 Metastasen befallen - leider Ungünstig verteilt.
Erst ca 1/2 Jahr Chemo, dann Darm-OP um den Primär-Tumor zu entfernen.
Dann weiter mit verschidensten Chemos.
Oxaliplatin war die blödeste - hat unterm Strinch kaum was gebracht - aber 1 1/2 Jahre später sind die Fussohlen und Zehen immer noch sehr gefühlsarm - ebenso die Fingerspitzen.
Würde ich mir rückblickend wohl schenken - bringt wenig und versaucht Dir (bzw. Deinem Pa) den Rest des Lebens.
Dann bekam ich Ende 2011 den Tip mit der Uniklink Mainz an der es recht fähige Leberchirurgen gibt. (die Art der OP wird wohl noch an ein paar anderen Instituten gemacht - ich hab aber keinen Überblich, wie viele und wo.
Im Prinzip läuft Behandlung so au:
- es wird ganz genau ausgemessen, wo wie viel gesundes Gewebe in der Leber vorhanden ist und wo die Metastasen sitzen.
Dann wird rumgerechnet und geplant - und wenn man eine Erfolgschance sieht, wird folgendermassen opieriert:
1. OP - der Teil der Leber, der am gesündesten ist, wird chirurgisch von Metastasen befreit.
ca. 6 Wochen später wird gescahut, ob der operiertet Teil noch frei von Metastasen ist. Wenn da welche nachgewachsen sind, war`s halt nix.
Wenn alles o.k. ist, wird entwerder (wenn der "gute Teil" der Leber gross genug ist), der schlechte Teil in der zweiten OP entfernt oder es noch zwei OPs nötig.
In einer OP werden guter und schlechter Leberteil getrennt und beim schlechten Teil die Blutzufuhr reduziert (was die Durchblutung des guten Teils erhöhlt.
Durch die stärkere Durchblutung wächst der gute Teil der Leber in ca. 1 Woche um 50-100 % ! (konnt ich erst auch kaum glauben - ist aber wohl so).
Wenn der gute Teil dann gross genug ist, wir in der letzen OP der schlechte Teil komplett entfernt.
Die Leber ist wohl beim Menschen dass einzige Organ was so was kann - aber die wächst dann noch und kann im Prinzip wohl wieder Original-Grösse erreichen.

In einem Bericht des NDR wurde vor ein paar Monaten genau dieses Vorgehen auch so beschrieben.
Ich hab gerade mal danach gegoogelt - hätt ich mir die Tipperei oben auch schenken können:

http://www.ndr.de/ratgeber/gesundhei...stasen100.html

Bei mir war es leider so, daß bei der 2. OP festgestellt wurde, daß mittlerweile die Lymph-Knoten in der Nähe befallen waren.
Das Risiko, daß die OP zu sehr schwächt und die Lymphknoten-Metastasen massiv wachsen schien zu hoch.
==> die befallennen Lymph-Knoten wurden entfernt und es ging mit Chemos weiter - mit dem Ergenis, daß aktuell mit ca. 99,9 % Wahrscheinlichkeit mein letzer Frühling läuft.
Sommer sollt ich auch noch packen - ist aber nicht sicher. Danach müsste irgendwann die Leber die Grenzen der Belastbarkeit so weit überschritten haben, daß es Zeit ist Abschied zu nehmen ..

Schlussfolgerung für mich: wenn man nicht von Vornherein eine Leber-OP ausgeschlossen hätte, ware mein Körper sehr wahrscheinlich in der Lage gewesen, die Leber-OPs in Summe gut zu überstehen.
Dann wär sie temporär Tumor-frei gewesen (und vielleicht auch geblieben mit Chemo) und würde nicht zu über 50 % aus Metastasen bestehen.

==> wenn sich die Metastasen bei Deinem Pa immer noch auf die Leber beschränken, dann unternehmt dringend mal was in die Richtung OP !!!

VIEL Glück und Erfolg

Thomas
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