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  #1  
Alt 20.10.2006, 10:18
Anwi Anwi ist offline
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Standard GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo,

ich weiß erst seit kurzem, dass ich Brustkrebs habe. Drei Tumore von ca. 2 cm Durchmesser, wobei jedoch nicht alle Gewebeproben der Stanzbiopsie bösartig waren. Ein bis zwei Tumore sind aber auf jeden Fall bösartig, wurde mir gesagt. Mir wurde nun die Teilnahme an der GeparQuattro-Studie vorgeschlagen. Als mögliche Alternative wurde eine Behandlung mit TAC für 6 Zyklen genannt. Es sei kein Tumor von der ganz aggressiven Sorte und in den meisten Fällen würde er keine Fernmetastasen bilden. Ganz auszuschließen sind sie aber nicht. Die Lunge wurde bereits geröntgt. Eine Knochenszintographie wird nächste Woche gemacht. Die Ergebnisse bekomme ich nächste Woche. Ich würde zu den letzten Frauen gehören, die an der Studie teilnehmen dürfen.

Was mich total fertig macht, ist diese Ungewissheit. Die Angst vor Fernmetastasen und vor Unheilbarkeit. Auch die Angst, als Versuchskaninchen herhalten zu müssen und die Angst, dass ich mich für die falsche Therapie entscheide. Ich bin alleinerziehend mit 2 jugendlichen Kindern und mein Leben war vor dieser Diagnose bereits kompliziert genug. Noch dazu erhalte ich Arbeitslosengeld 2, muss monatlich mein Einkommen aus einer geringfügigen Tätigkeit nachweisen plus Bewerbungsbemühungen etc. Ich wurde für ein paar Tage krankgeschrieben, doch inwieweit werde ich während der Chemotherapie arbeitsfähig sein und von was sollen wir dann leben? Das sind einige der Fragen, die mir durch den Kopf schwirren, der im Moment ziemlich verwirrt ist.

Die Diagnose war ein schwerer Schock für mich, weil ich erst Ende 30 bin, Kinder habe und keiner Risikogruppe angehörte (kein Nikotin, kein Alkohol, keine genetische Veranlagung etc.). Nach der Frage, warum das ausgerechnet mir passiert, muss ich jetzt versuchen, die Krankheit zu bekämpfen, sämtliche Termine wahrzunehmen, obwohl ich eigentlich ständig heulen könnte. Es wäre nett, wenn mir jemand mitteilen könnte, was es mit diesem TAC auf sich hat bzw. was für oder gegen die eine oder andere Behandlungsform spricht. In der Patienteninfo steht bei der Studie was von 85%, bei denen der Tumor reduziert wird, doch das bedeutet ja noch keine Heilung.

Ich will diesen Feind in meinem Körper gezielt bekämpfen, habe aber gleichzeitig Angst, nicht stark genug zu sein, denn schließlich war ich noch nie besonders selbstbewusst oder entscheidungsfreudig. Doch ich bin nun mal vor diese Aufgabe gestellt, also überlege ich Tag und Nacht, wie ich mich jetzt am besten verhalten soll.

Ich werde durch ein Brustzentrum an einer größeren städtischen Klinik behandelt, fühle mich da auch professionell behandelt, jedoch zermürbt mich das Warten auf die Ergebnisse innerlich ganz schrecklich. Und es fallen mir immer neue offene Fragen ein.

Viele Grüße
Anwi
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  #2  
Alt 20.10.2006, 10:58
Benutzerbild von Jutta-1411
Jutta-1411 Jutta-1411 ist offline
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Daumen hoch AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo Anwi,

erst mal willkommen hier im Forum .

Du wirst sehen, dass viele Betroffene und Angehörige hier Rat und Unterstützung finden.

Ich kann Dir nicht in allen Fragen helfen, aber zumindest in Sachen Studie erzählen, dass Du in solchen Studien nicht als Versuchskaninchen herhalten musst. Im Gegenteil, sie sind in der Regel nicht Standard (der lt. meinem Prof zwischenzeitlich auch sehr gut ist) sondern Gold-Standard. Ich selbst nehme an der Gain-Studie teil, die von den Medikamenten her ähnlich wie die GeparQuattro-Studie ist. Habe zwar auch mit manchen Nebenwirkungen zu kämpfen , aber ich lasse mich davon nicht umwerfen .

Mein Rat für Deine Termine im Brustzentrum - richte Dir einen Block, auf den Du Dir alle Fragen, die Dir einfallen aufschreibst und "arbeite" die Liste dann gemeinsam mit Deinem Arzt ab.

Ich wünsche Dir viel Kraft und das Du die für Dich richtige Entscheidung triffst


Jutta
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  #3  
Alt 20.10.2006, 12:14
Leni 47 Leni 47 ist offline
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Standard AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo Anwi,
ich habe an der Gepar-Quattro Studie teilgenommen,wie noch einige andere im Forum,es gibt einen Thread hier,siehe Gepar-Quattro Studie,dort kannst Du dich darüber informieren wie das so abläuft.Ich würde es jederzeit wieder tun,es hat sich gelohnt.Deine Angst ist ganz normal,erst mal verliert man den Boden unter den Füßen,aber dann fängt man an zu kämpfen.es ist manchmal nicht einfach,aber auch Du wirst es schaffen wie wir alle hier.Ich bin ein Befürworter dieser Studie,weil man durch die Chemotherapie vor OP sieht ob der Tumor darauf anspricht,und sollte sonst etwas im Körper rumschwirren wird es direkt bekämpft.Die Entscheidung ist mir damals auch nicht leichtgefallen,hatte auch so meine Zweifel.Ich denke immer das jeder die für sich richtige Entscheidung trifft,
,man hört auf sein Bauchgefühl.

Alles Liebe Leni
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  #4  
Alt 20.10.2006, 13:45
P.W. P.W. ist offline
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Standard AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Liebe Anwi,
es gibt Phasen im Leben, die sind einfach nur besch.... Ich nehme auch an der GeparQuattro Studie teil, hatte den Eindruck, dass die Onkologin dazu riet, weil die Medikamente am besten zu meinem Tumor passten. Ich habe jetzt die Chemo abgeschlossen, bin dir also ein halbes Jahr "voraus".

In deiner Situation solltest du dir die Frage stellen, ob sich der Vater deiner Kinder einspannen lassen kann. Falls du keinen Unterhalt bekommst, solltest du über eine Jugendbeistandsschaft nachdenken - in dem Fall kümmert sich das Jugendamt um die Beschaffung des Unterhaltes für deine Kinder.

Außerdem kannst du dich an Krebsberatungsstellen (Adressen müsste dein Onkologe dir geben können) wenden oder an die Diakonie in deiner Gemeinde, so dass du an den Tagen nach der Chemo Hilfe bekommst (manche Krankenkassen helfen ihren Mitgliedern auch weiter).

In jedem Fall wünsche ich dir ganz viel Kraft und Zuversicht. Krebs ist heute kein Schicksal mehr, sondern eine Erkrankung, eine schlimme zwar, aber eben kein Todesurteil!

Und du wirst sehen, das Selbstvertrauen wächst ganz nebenbei.

In Licht und Liebe

Petra
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  #5  
Alt 20.10.2006, 13:58
Josho Kansai Josho Kansai ist offline
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Standard AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo Anwi,

auch von mir erst mal ein herzliches Willkommen, so schlimm der Anlass auch ist.
Es ist völlig normal, dass man am Anfang, vor der endgültigen Diagnose, den Boden unter den Füßen verliert und Angst hat. Aber nur Mut! Dein Arzt hat gesagt, dass er nicht mit Fernmetastasen rechnet. Das ist keine Garantie, aber es ist doch eine ermutigende Aussage! Halt dich daran fest, bis du Gewissheit hast. Mir scheint, sie wissen dort, wovon sie reden, und klären dich auch auf.
Ich selbst habe an der GeparQuattro-Studie teilgenommen und würde es jeder betroffenen Frau raten. Es ist eine sehr gute Studie, und nicht nur bei mir ist der anfänglich große Tumor rapide geschrumpft während der Chemo, sondern ich habe auch einige andere Studienteilnehmerinnen kennengelernt, deren Heilerfolge noch größer waren. Insbesondere Herceptin, ein Antikörper, und Xeloda, ein ziemlich neues Mittel, würde man ansonsten nicht ohne weiteres verordnet und bezahlt bekommen. Beide haben ihre Wirkamkeit international schon bewiesen.
Klar, alle diese Mittel haben Nebenwirkungen, die man nicht unterschätzen darf. Das gilt aber für jede Chemo. Du wirst in einer Studie nach meiner Erfahrung besonders aufmerksam betreut. Man ist auch kein Versuchskaninchen, sondern durch die Geparquattro-Studie soll untersucht werden, in welcher Reihenfolge und Kombination die Mittel am wirkungsvollsten sind.
Zu deiner finanziellen Situation möchte ich nur sagen, dass du dich selbstverständlich krankschreiben lassen kannst mit allen arbeitsrechtlichen Konsequenzen, d. h., du musst nicht arbeiten, dich nirgends bewerben etc. Du bekommst bis zu anderthalb Jahren Krankengeld von deiner Kasse. Ich vermute, dass du ergänzende Sozialhilfe bekommen würdest, falls das zu eurem Lebensunterhalt nicht ausreicht. Wenn du einen Antrag auf Schwerbehinderung stellst, bekommst du mindestens 50% Behinderungsgrad und damit weiteren sozialen Schutz.
Für die Betreuung deiner Kinder kannst du Familienhilfe in Anspruch nehmen, wo und in welcher Form, weiß ich leider nicht, aber deine Krankenkasse und die Sozialstation im Krankenhaus helfen dir da bestimmt weiter.
Konzentriere dich bitte aufs Gesundwerden, es ist wirklich möglich! Ganz gesund, meine ich! Bis dahin werden wir hier im Forum dir helfen, so gut wir können. Nur Mut!!


Liebe Grüße

Ruth
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  #6  
Alt 20.10.2006, 17:11
Schnuffi1966 Schnuffi1966 ist offline
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Standard AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo Anwi,

ich erfuhr im Januar diesen Jahres, dass ich Brustkrebs habe.
Ich wurde zuerst operiert, und dann kam die Chemo. Lunge und Knochenszinti waren ob, und mir empfohl man gleich das TAC Schema.
Man hatte mir gesagt, das sei nur zur absoluten Sicherheit, wenn ich die Chemo und die Bestahlung hinter mir hätte, könnte ich mich als "geheilt entlassen" ansehen.
Ich weiß natürlich nicht, wie die "Beschaffenheit" des Tumors aussuehe muss, das man an der Quattro Studie teilnimmt, oder "nur" TAC...

Ich bin ungefähr in deinem Alter (40), hab auch zwei Kinder (10 und 15) und bin wie du alleinerziehend.
Es war manchmal schon ziemlich schwer, obwohl ich Hilfe von meinen eltern und Geschwistern hatte. Es wird sicherlich nicht einfach - an manchen Tagen dachte ich, ich bring die "Hausaufgabenzeit" mit meinem Kleinen nicht hinter mich.... an manchen Tagen gings dann wieder besser.

Such Dir aufjedenfall nach Hilfe. Du wirst sie brauchen können. Vie von meiner Vorrednerin schon gesagt, bekommst Du - je nach Alter der Kinder - auch eine Haushaltshilfe gestellt.
Am besten, du gehst zum Sozialdienst in Deinem Brustzentrum. Die sind für Dich zuständig und werden sich Deiner Sorgen annehmen und alles für Dich erledigen.

Ich war während der gesamten Chemo und Bestrahlungszeit krank geschrieben. Bin seit 24. August mit allem fertig.
Mitte September hab ich wieder angefangen zu arbeiten, aber ich bin noch nicht so belastbar wie vorher. Das dauert sicherlich noch seine Zeit!

Ich wünsche Dir alles Gute,, und lass wieder von Dir hören!

Liebe Grüße,

Elke
__________________
*Die Gesundheit ist wie das Salz:
Man bemerkt es nur, wenn es fehlt.*
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  #7  
Alt 20.10.2006, 17:43
Benutzerbild von Felgi
Felgi Felgi ist offline
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Reden AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo Anwie,
wenn auch der Anlass sehr deprimierend ist, so wollen wir Dich hier im Forum willkommen heißen. Meine Diagnose BK habe ich genau vor einem Jahr erhalten und bin jetzt seit Beginn der Chemo seit 11 Monaten arbeitsunfähig geschrieben. Jetzt fahre ich zur Reha, dann mal sehen. Auch bei mir wurde der Vorschlag gemacht, an der GepardQuattro-Studie teilzunehmen. Nachdem ich mich im Internet etwas schlau gemacht hatte, habe ich zugestimmt, denn ich bin auch jetzt hinterher überzeugt, dass es gut war und frau bei dieser Behandlung optimal behandelt wird. Voriges Jahr erhielt ich auch gleich Herceptin, was e szu dieser Zeit noch nicht so einfach auf Rezept gab. Schau auch mal in den Thread über GepardQuattro nach über die Erfahrungen der Anderen.
Mein Tumor ist wenigstens mittelmäßig geschrumpft und bei der OP danach konnte der Rest, dann brusterhaltend!, entfernt werden, danach noch die Bestrahlung. Nun sind die Biester hoffentlich für alle Zeit vergrault!!!!!
Das wünsche ich Dir auch von Herzen, dass Du die Behandlung gut durchstehst, wenn sie auch nicht immer leicht sein wird, aber lohnend!!!
Ruth schrieb ja auch über Möglichkeiten bei ALgeld 2, darüber weiß ich nicht bescheid. Aber hole Dir so viel Hilfe wie möglich und beantrage den Schwerbehindertenausweis, mindestens 50% bekommst Du bestimmt auch!
Liebe Grüße
Reinhild
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  #8  
Alt 20.10.2006, 23:57
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo Anwie,
ich bin auch eine der "Gepardinnen" mit sehr gutem "Schrumpfungserfolg". Schließe mich in allem anderen meinen Vorschreiberinnen an! Das die Anthrazykline und Taxane nacheinander (im Gegensatz zu miteinander kombiniert) gegeben werden, ist wohl wirklich der Goldstandard inzwischen. Für den Fall, dass ich in der Studie aus irgendeinem Grund nicht hätte mitmachen können, wurde in meinem Fall trotzdem 4xEC und 4xTx empfohlen.

Ob du mit diesem Chemoprotokoll allerdings grundsätzlich übertherapiert würdest, weil dein Tumor gar nicht so agressiv ist, können wir natürlich nicht beurteilen. In die Chemoempfehlung spielt rein, was für eine Art Tumor es ist, etwa ob es ein duktaler oder lobulärer Tumor ist, welches grading festgestellt wurde (G1-G3), und welche Hormonrezeptoren/Her2neu Status. Hast du darüber auch Informationen? Ich weiß, dass unter den Fachleuten schon mal kritisch diskutiert wurde, ob eine Teilnahme an GeparQuattro für Frauen mit relativ kleinen Tumoren (knapp über 2cm) wirklich von Vorteil ist. Aber wenn z.B. mehrere Tumoren da sind (multifokalität), wird schon mal grundsätzlich "schärfer geschossen" bei der Therapie.

Wenn man dir als eine der Letzten noch die Teilnahme an dieser Studie anbietet, hat man sich das bestimmt gut überlegt, ob das in deinem Fall wirklich nötig ist, denn die Plätze sind dann natürlich relativ "kostbar", auch aus Sicht der Ärzte, denke ich mal!

Liebe Grüße
Susanne
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  #9  
Alt 21.10.2006, 10:15
Anwi Anwi ist offline
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Standard AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo,

vielen Dank Euch allen für die lieben und informativen Antworten. Nächste Woche habe ich erst mal noch ein paar Untersuchungs- und Gesprächstermine, die der Chemotherapie vorausgehen. Dann werde ich mich höchstwahrscheinlich für die Studie entscheiden.

Erst werde ich noch erfragen, wie hoch der Prozentsatz der sich deutlich rückbildenden Tumore unter der alternativen Behandlung mit TAC ist - die in der Patienteninfo der Studie stehenden 85% finde ich aber schon relativ hoch, da wird er wohl bei TAC nicht viel höher sein können, sondern eher niedriger, nehme ich mal an.

Bestimmt fallen mir auch noch weitere konkrete Fragen für die Gesprächstermine in der Klinik ein.

Was meinen Ex-Mann und Vater der Kinder betrifft, zu diesem besteht seit mehreren Jahren kein Kontakt mehr. Nicht, dass ich den Kontakt verboten hätte, sondern das ging von ihm aus, weil er nach der Scheidung schnellstens eine "neue" Familie gegründet hat. Praktische Hilfe kann ich daher lediglich von meinen wenigen Verwandten, die ich habe, erwarten, die zum Glück zu mir stehen.

Ich habe zwar nicht wirklich das, was man ein gut ausgebautes "soziales Netz" nennen könnte, aber das ist ja bei vielen Alleinerziehenden so. Deshalb werde ich, wie von Euch empfohlen, Hilfe bei Beratungsstellen etc. suchen. Das sich aus der Diagnose und Chemotherapie eine Schwerbehinderung von 50% ergeben kann, war mir auch nicht klar. Danke auch für diese Info. Ich dachte bisher, man müsste erst völlig kaputt bzw. erfolglos austherapiert sein, damit das der Fall sein kann.

Ich werde vielleicht von Zeit zu Zeit in diesem Forum darüber berichten, wie es mit mir weitergeht. Ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe.

Viele liebe Grüße
Anwi
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  #10  
Alt 21.10.2006, 10:51
Alexandra_37 Alexandra_37 ist offline
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Standard AW: GeparQuattro oder 6 Zyklen TAC möglich

Hallo,

ich nehme zwar nicht an der Studie teil. Aber ich bekomme zur Zeit 6 Zyklen TAC. Vor der Op verabreicht.

Nach der zweiten Chemo wurde festgestellt das mein Tumor von 20 mm auf 7mm geschrumpft ist. Und die beiden kleiner Tumore die direkt daneben saßen und beide ca. 8 mm hatten komplett weg sind.

Nun zu mir ich bin 37 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder. Ich komme aus der Nähe von Köln und werde im Brustzentrum Hohenlind behandelt. Und das wirklich super.

Lass du den Kopf nicht hängen. Mir ging es Anfangs auch nicht so gut, aber als ich den Erfolg nach zweimal Chemo sah, gehe ich nun viel positiver an die Sache heran. Der Brustkrebs wurde bei mir am 07.08.2006 festgestellt. Das hat mir auch erstmal die Füsse weggehauen. Aber als ich dann die ganzen Untersuchungen hinter mir hatte und mir mitgeteilt wurde das ich keine Metastasen habe, wurde es schon mit meinem Gemüt besser. Wurde dann noch am 01.09.2006 an den Lymphknoten operiert und mein Wächterlymphknoten war nicht befallen. Ab da wurde es dann noch besser.

Geh einfach positiv an die Sache heran und kämpfe. Die Chemo hälst du durch.
Mir geht es ein paar Tage nicht so gut. Aber dann gehts bergauf.

Schöne Grüße
Kopf hoch
Alexandra
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  #11  
Alt 21.10.2006, 13:43
Kaschu Kaschu ist offline
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Hallo Anwi.

Ich wollte nur noch einmal zu dem Thema Schwerbehindertenausweis etwas sagen. Bei der Diagnose Brustkrebs hast Du auch ohne Chemotherapie automatisch mindestens 50%, wenn Deine Tumore über 2 cm groß sind, sogar 60%. Der Grad der Schwerbehinderung hängt von der Größe des Tumors, dem Lymphknotenbefund und eventuelle Metas ab, nicht von der Therapie, die Du bekommst, zumindest hat man das mir beim Versorgungsamt so gesagt.

Allerdings bringt so ein Ausweis auch nicht wirklich viel: steuerliche Vorteile, ermäßigter Eintritt bei Theater und Co, verbesserter Kündigungsschutz, mehr Urlaubstage. Von den meisten Dingen profitierst Du ja leider als ALG2-Empfängerin nicht.
Zum Thema ALG2 und Krankengeld habe ich gefunden, dass es zwar kein Krankengeld dem Namen nach mehr gibt, aber man trotzdem vom Arbeitsamt weiter bezahlt wird. Früher gab es eine Regelung, dass 6 Wochen nach Krankschreibung die Krankenkasse einspringen muss, das ist nicht mehr so, um Pausen in der Zahlung während des Übergangs zu vermeiden.
Bewerben musst Du dich nicht, Du bist ja während der Chemo und den anchliessenden Behandlungen nicht arbeitsfähig.

Grüße
Katja
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  #12  
Alt 21.10.2006, 15:41
Anwi Anwi ist offline
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Hallo,
danke auch an die letzten beiden, die geantwortet haben. Bei mir hat der eine Tumor 2,2 cm, die anderen beiden haben weniger als 2 cm Durchmesser. Ich habe bis jetzt gar keinen schriftlichen Biopsie-Befund, sondern nur den Mammographie-Befund schriftlich. Da waren es noch 2 Tumore, im Klinikum wurde beim Ultraschall dann plötzlich ein dritter entdeckt. Ich selbst habe das beim Tasten nur als einen Knoten bzw. eine Verhärtung empfunden.
Nachdem ich bei der Stanzbiopsie mehrere Male durchstochen wurde (nicht schmerzhaft, aber dennoch unangenehm), erwartet mich nun auch noch eine Knochenszintographie, eine Abdomen-Untersuchung....
Die durchleuchten scheinbar meinen ganzen Körper nach Metastasen. Noch vor wenigen Tagen war ich kerngesund, jetzt bin ich plötzlich Krebspatientin. Aber alles Jammern hilft nichts, ich muss da jetzt irgendwie durch.
Viele Grüße
Anwie
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  #13  
Alt 21.10.2006, 16:43
hohenpriesterin1 hohenpriesterin1 ist offline
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Hallo Anwi,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum. Ich habe meine Diagnose am 18.8.06 erhalten. Ich habe einen 4 cm großen invasiv duktalen Tumor, keine Lymphknoten befallen, keine Metastasen. Das CT bzw MRT ist eine Röhre, bei der du Kontrastmittel zu trinken bekommst, und auch durch die Vene nochmals, dadurch können sie eventuelle Metastasen besser sehen. Das Knochensintigramm ist ebenfalls nicht schlimm, da bekommst du eine leicht radioaktive Substanz in dieVene gespritzt, damit kommst du in eine halbe Röhre, dauert ca. 30 Minuten, in dieser Zeit können sie die Knochenbewegungen feststellen. Ist also alles nicht schlimm, es ist nicht toll, aber durchaus auszuhalten. Das lästigste daran sind die Wartezeiten. Es wurde mir gesagt, daß sie es generell machen, wenn Verdacht auf Brustkrebs besteht. Ansonsten wurde mir noch ein Port eingesetzt, ist ein implantierter Venenkatheder, der unterm Schlüsselbein liegt. Er ist besser anzustechen als die Vene. Ich empfand auch diese Kurzop nicht als schmerzhaft, trotz örtlicher Betäubung. Falls du noch Fragen hast, stell sie einfach. Mit der Studie kann ich dir leider nix sagen, ich bekomme 4xAC und 4 Tax. Die Chemo empfinde ich auch als nicht so schlimm, mir war bisher weder besondes schlecht, noch sonst etwas. Nur die 1 Woche bin ich sehr sehr müde und schlafe extrem viel. Ich hoffe ich konnte dir einige deiner Ängste nehmen.

Viele Grüße
Gaby

PS. Vielleicht hast du ja mal Lust, in den Chat zu schauen, da findest du mich am Abend meistens.

n
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  #14  
Alt 21.10.2006, 19:15
Anwi Anwi ist offline
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Hallo,

die ganzen Voruntersuchungen werde ich, da jetzt gut informiert, nächste Woche schon irgendwie hinter mich bringen. Nach den wenigen eigenen Recherchen, die ich im Internet angestellt habe, drängt sich mir allerdings folgende Frage auf: da ist die Rede davon, dass nach der neuesten OP-Methode nur noch ein ganz bestimmter Lymphknoten entfernt werden muss (Wächterlymphknoten). In der Patienteninfo der Studie steht jedoch was von der Entfernung aller Lymphknoten.

Das wäre mir eigentlich egal, wenn es keine Auswirkungen auf die Beweglichkeit des Armes hätte. Die Studienbeschreibung wirkt fortschrittlich und professionell, aber in diesem einen Punkt doch sehr rückständig. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu schnell irritierbar, aber so was fällt mir eben unangenehm auf. Ich bin keine Medizinerin, aber so wie ich das als Laiin verstehe, gibt es da große Unterschiede, wie viel weg operiert wird. Und ich will mir nicht mehr weg operieren lassen (auch nicht an Lymphknoten, denn es hat ja alles seine Funktion im Körper), als unbedingt notwendig.

Ich habe gedacht, an einer größeren Klinik gäbe es die allerneuesten OP-Techniken, aber wenn ich mir Internetseiten von regionalen kleineren Krankenhäusern betrachte, wo von der "Sentinel Node" Methode die Rede ist, komme ich doch ins Grübeln, denn diese ist nicht Inhalt der Studie. Denn man kann bestimmt nicht an der Studie teilnehmen und sich dann woanders operieren lassen wollen. Ich bin noch am Anfang meiner Recherchen, jedoch wißbegierig und möchte unbedingt die für mich optimale Therapie.
Viele liebe Grüße
Anwi
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  #15  
Alt 21.10.2006, 19:34
Alexandra_37 Alexandra_37 ist offline
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Hallo Anwi,

ich bin ja nicht in dieser Studie. Aber bis jetzt habe ich immer gehört das erstmal der Wächterlymphknoten entfernt wird und falls dieser befallen sein sollte, werden die nächsten 10 lymphknoten entfernt und immer so weiter.
Also das alle auf einmal entfernt werden ist mir so nicht bekannt. Aber rede mal darüber mit deinen Ärzten, dann wird sich das sicher klären.

Schönen Gruß
Alexandra
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