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Alt 04.02.2014, 00:22
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TraurigeIch TraurigeIch ist offline
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Registriert seit: 03.02.2014
Beiträge: 2
Standard Meine Mama ging weg

Hallo,

ich hoffe es ist okay, dass ich mich angemeldet habe hier und schreibe.. ich muss ein wenig meine gedanken loswerden..


MEINE MAMA IST TOT !!!

der satz raubt mir immer wieder den atem.. der satz bringt mein herz zum stolpern.. der satz ist so unwirklich..

Am 27.02. um 16.00 uhr ist meine geliebte Mama von uns gegangen nach siebenmonatigen kampf gegen den scheiß krebs..

ihr leben lang, war sie eine stolze und starke frau die immer für sich und ihre familie gekämpft hat.. am ende konnte sie nichtmal mehr ihr bett verlassen..

anfang 2013 klagte meine Mama über rückenschmerzen.. da sie früher schon öfter hexenschüsse (schreibt man das so in der mehrzahl ?) deswegen dachten sie und wir uns nichts weiter... aber als es nicht besser wurde ist sie im Mai 2013 zum arzt gegangen.. die fand nichts, machte aber bluttests wo raus kam, dass ei zu wenig blutkörperchen hatte (ich weiß nicht mehr welche).. anfang Juni sollte sie deswegen ins KKH für einige untersuchungen..

am 04.06. rief sie mich an.. total im weinen aufgelöst.. "K.. es ist Krebs" !!!
mein erster satz war.. "mutti, nein!!" sie legte dann auf weil mein papa gerade kam.. da konnte ich weinen.. ich rief meine schwestern an und meinen freund..

Zervixkarzinom schon 8cm groß ohne metastasen

wann genau die chemo anfing weiß ich nicht mehr.. sie bekam sie einmal die woche und jeden tag bestrahlung.. zur bestrahlung konnte ich meist mit weil sie bei mir in der nähe war..
am anfnag dachten wir alle, se verträgt alles einigermaßen gut.. dann wurde ihr immer schwindeliger.. bei jedem bluttest der gemacht wurde, wurden die blutkörperchen weniger.. sie musste wieder ins KKH.. immer wieder wurde ihr versprochen solbald der tumor kleiner war, wird sie operiert.. ein leeres versprechen.. !! der tumor wurde kleiner.. aber.. ..
die chemotherapie hatte ihr ganzes rückenmark zerstörrt.. sie wurde zum bluter.. eine OP lebensgefährlich.. die ärzte haben es mit der chemo übertrieben.. tja und dann.. .. keine chemo mehr.. keine bestrahlung mehr.. weil man hoffte das rückenmark baut sich wieder auf.. sie hatte mittlerweile fast aller drei tage eine bluttransfusion bekommen..

der tumor wuchs wieder.. und streute in den gesamten körper.. !

zuhause lag sie nur auf ihrem sofa.. lies keinen an sich ran ausser unserem papa.. wollte keinen sehen.. sie bekam starke schmerzmittel die dann irgendwann nicht mehr halfen.. zwei wochen vor heiligabend kam sie wieder ins KKH um sie auf die schmerzpumpe einzustellen.. PALLIATIVSTATION.. ich musste googeln um zu wissen was das für eine station ist.. für mich und meine geschwister war es ein schock zu wissen was das bedeutet.. das die ärzte aufgegeben haben.. dass sie ihr das leben jetzt "nur"noch so angenehm.. so wenig schmerzhaft wie möglich machen wollen..
aber kein tropf.. aber morphium und opiate.. sie bekam ein Krankenbett für zuhause.. sie hat es nie mehr verlassen.. mein papa kümmerte sich die ganze zeit so liebevoll um sie.. er las ihr jeden wunsch von den augen ab.. es war manchmal so schön die liebe zwischen ihnen zu spüren.. beide suchten mit den augen immer den anderen.. die berührungen.. meine kleine schwester wohnt sehr weit weg.. sie war sechs wochen am stück da.. ich konnte nur einmal die woche kommen.. so wenig zeit die wir noch hatten.. so viel was noch wichtig gewesen wäre..

meine mama nahm so viel ab.. wochenlang aß sie keinen bissen.. sie konnte nicht mehr reden weil sie nach jedem wort erbrechen musste.. und dann die schmerzen.. sie hat sich gewunden.. sie hat geschrieen.. was hat man meiner mama angetan???
vom morphium wurde sie gegen ende dezember immer mehr verwirrt.. die ärztin nahm es runter.. doch dann kamen die schmerzen wieder.. also wieder mehr morphium.. ich hätte sie so gern in den arm genommen.. aber nichts lies sie zu.. maximal einen kuss auf die stirn.. mein papa durfte sie umarmen..

am 22. 1. war ich noch mit meinem freund bei ihr.. sie wollte weintrauben haben.. da hatte sie seit wochen wieder etwas gegessen.. 3 weintrauben.. ich hab mich so gefreut.. ich dachte.. "JA!! es geht wieder bergauf.. sie wird wieder gesund" immer habe ich die hoffnung gehabt es wird wieder.. was für ein grausames hirngespinnst..
als ich gegangen bin und ich auf wiedersehen sagte.. sagte meine Mama.. "schlaf schön".. .. lange stand ich an ihrem bett.. nie habe ich zu ihr gesagt ich liebe dich.. ich sag immer nur ich hab dich lieb.. an dem tag stand ich lange und habe versucht ich liebe dich rauszubringen.. hab mir immer eingeredet man dar nur zu seinem partner sagen ich liebe dich.. es war mir unangenehm und ich weiß nicht mal warum.. also sagte ich nur.. ich hab dich lieb.. und meine Mama.. ich dich auch.. das war das letzte was sie zu mir gesagt hat..

fünf tage danach.. am 27.1.2014 riefen früh gegen neun meine schwestern an.. mein paps hatte sie angerufen.. das meine eltern eine höllennacht hinter sich haben.. meine Mama stöhne so komisch.. hat höllische schmerzen.. das gegen um sieben die ärztin kam und ihr morphium gespritz hatte.. meine mama wollte immer wieder, dass mein paps sie aufsetzt, damit sie ihn umarmen kann..

gegen 13.00 rief mein paps mich an.. er weinte so bitterlich.. er sagte "hör dir das mal an".. oh gott, bitte.. ich werde nie vergessen was ich gehört habe.. wie meine Mama vor schmerzen stöhnte und mein papa weinte und sagte "das war's".. er war so sauer weil die vom pflegedienst eweig nicht kamen um ihr die spritze zu geben.. meine Mama konnte ja keine tabletten mehr nehmen weil sie seit dem 26. nicht mehr schlucken konnte..

ich habe dann mit meiner kleinen schwester telefoniert um uns abzulenken.. gegen 15.30 war mir auf einmal sehr extrem kalt.. ich dachte das sind die nerven.. aber so kalt.. war mir noch nie.. es war als wären alle meine fenster aufgewesen und kalte luft in meiner wohnung.. ich hab es ihr immer wieder gesagt.. M. mir ist so kalt wie nie.. stunden vorher war ich einkaufen.. bevor mein paps anrief.. und da sah ich auf einmal augen im fenster.. grüne wie meine mama hat.. noch während ich mit meiner schwester telefonierte.. es war gegen 16.00 rief mein papa an.. er war immernoch so am weinen..

"sie ist eingeschlafen"

biite, nicht !!
papa, soll ich kommen?
nein, es fährt nichts mehr, andrea ist da..
..
..
okay.. ich ruf J. an.. sie hatte mich gar nicht verstanden.. ich hab eine telefonkonferenz gemacht weil mein paps und meine andere schwester auf der anderen seite waren.. mein paps sagte es ihr.. .. ..

...
...


28.1.2014

wir sind früh um sieben mit dem zug (mit meiner oma) nach S. gefahren..
meine mama lag noch da.. ich wollte nicht rein gehen.. aber ich bin doch..

die frau die da lag.. es war meine Mama.. aber auch wieder nicht..
meine Oma nahm neben ihr platz.. sie weinte so bitterlich..
sie hat meine Mama gerüttelt..

"komm.. dreh dich um.. guck mich an, kind.. .."

meine schwester brach über unserer Mama zusammen.. ich konnte sie nicht berühren.. hatte so angst vor der kälte.. habe ihr über's haar gestrichen.. es war so weich wie immer.. aber ihr kopf fühlte sich für mich so hart an..

nach zwei std wurde sie abgeholt..
oh himmel.. nie habe ich schlimmeres erleben müssen.. mein papa ist fast zusammengebrochen.. meine oma.. oh meine omi..

ich hab geschrieen..

sie haben sie mir einfach weggenommen..
sie gehört doch nach hause..
GEBT SIE MIR WIEDER !!

Bitte nicht.. !!!

sie fehlt mir so.. was soll ich ohne meine Mama tun?? wem frag ich wenn ich was nicht weiß?? ich brauch ihren rat.. ich möchte, dass sie bitte noch einmal sagt "mein kind" bitte, bitte..


meine kleine schwester telefonieren jeden tag ca 7-9 std.. da fühlen wir uns fast normal.. keine trauer.. dafür schäme ich mich so.. es ist unangemessen keine trauer zu empfinden.. ich kann sogar essen..wie scheisse ist das denn von mir??

aber es gibt momente.. dann kommt der schlag.. dann muss ich weinen..
als ich ihren platz bei mir zuhause gemacht habe.. auch da.. ..

ich weiß nicht mehr.. es war der 29. oder der 30. da dachte ich, sie ist bei mir.. das bild von ihr bewegte sich auf einmal auf dem tisch.. es war als würde ein knick da raus gehen.. (ich kann's nicht besser beschreiben) obwohl da keiner drin war.. und dann war mir aufeinmal so ruhig.. nichts habe ich gesehen oder gespürt... ich hoff ich werd nicht irre..

am 10.02. ist die beisetzung.. meine Mama wollte verbrannt werden..

als sie geholt wurde.. lag sie noch zwei tage in einem kühlhaus.. obwohl ich's nie gesehen habe.. habe ich meine Mama darin vor meinen inneren auge gesehen.. ich hatte so angst, dass sie frohr..
ich seh sie auch im ofen.. habe angst sie hat es gespürt...

wie sehr hoffe ich es geht ihr gut.. keiner kann mir die gewissheit geben wo sie ist.. so oft frag ich meine Mama ob sie kommt und mir es sagt.. wo sie ist.. was sie macht.. ob es ihr gut geht.. ob sie bei meinen opas ist.. bei ihrem sohn.. aber sie kommt nicht..




Meine Mama..

geboren am 04.03.1959
gestorben am 27.02. 2014

sie wäre in fast einem monat 55 geworden..




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