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  #31  
Alt 19.10.2003, 12:04
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie geh ich mit dem Erkrankten um

Hallo Marika, hallo Kira,
ich möchte auf Eure Schreiben antworten.

Zuerst zu Kira, natürlich kannst Du "Du" zu mir sagen ich bin 39 Jahre alt und fühle mich manchmal auch erst als 12. Manchmal wenn mir der Rücken weh tut jedoch wich 82. :-)
Es freut mich wenn Du Hoffnung hast. Jedoch sollte es auch der Freund Deiner Freundin spüren. Du kannst alles verlieren nur eines das brauchst Du niemals hergeben und das kann Dir auch niemand nehmen. HOFFNUNG. Und wenn sich die auf Dein Umfeld überträgt dann hast Du schon gewonnen.
Ich wünsche Dir, Deiner Freundin und vorallem Deinem Freund alles Gute und wieder sonnigere Tage.

Marika, vielen Dank, dass Du auch noch nach einem Jahr das Krebsforum besuchst. Ich habe mir selbst versprochen, auch nach dem Tod meiner Mutter, dass ich den Leuten helfe, die Hilfe in diesem Forum suchen. Ich bekam damals sehr viel Überblick über das was mich erwartet. Aber eines bekam ich erst jetzt. Den Überblick über das was nach dem Tod eines geliebten Menschen mit "MIR" geschieht. Es geht mir auch immer noch so, daß ich an meine Mutter Denke, von ihr träume und sie vermisse. Es gibt nun zwei Möglichkeiten (meiner Meinung nach) damit umzugehen. Aktiv oder Passiv. Mit aktiv meine ich, dass Du die Gedanken zulässt. Wenn die Gedanken kommen, so lasse sie zu. Lebe mit ihnen. Es wird dann die Zeit mitsichbringen, dass die Gedanken seltener werden und auch etwas verblassen. Jedoch mußt Du dazu etwas beitragen. Du mußt Dir neue Reize geben. Gehe weg, besuche Freunde, fahr in AKTIV-Urlaub, Du mußt etwas tun. Du mußt die Welt sehen wie sie ist. Wo warst Du denn schon, was hast Du denn schon gesehen, Die Welt kann klasse sein. Geh doch mal an einem sonnigen Tag an einen Kinderspielplatz und seh den lachenden Kindern zu. Laß neue positive Gedanken in Dir aufkommen. Dann hat Dein Gehirn viel mehr zu verarbeiten als nur Trauer. Wenn die Trauer aber wieder kommt, so lasse Sie zu.
Wenn Du passiv damit umbehen willst, dann schalte die Gedanken ab. Denke an einen Kapitän, der bei Eindringen von Wasser die jeweilige Schotten schließt. Sollte die Gedanken Deiner Mutter aufkommen, so schließe die Schotten und lasse die Gedanken nicht zu. Sage nein ich will die Gedanken nicht. Damit Du die Gedanken schneller loswirst hier ein Tip. Es gibt immer wieder die Momente wo Du an deine Mutter denkst. Meistens sind das jedoch Gedanken wo sie krank war oder leidend war. Wenn Du dieses Leidensbild vor dir hast, lasse es in deinen Gedanken von Farbe in Schwarz-Weiß wechseln und schiebe dann das Bild so weit in den Hintergrund bis Du es nicht mehr erkennen kannst. Das Bild wird immer kleiner und kleiner bis Du es nicht mehr erkennen kannst. Das machst Du jedesmal wenn es kommt.Mit dieser Technik kannst Du Ereignissen die Kraft und die Wucht nehmen.

So welches die bessere Methode ist kannst nur Du selbst entscheiden.

Für Dein weiteres auch mit viel Freuden versehenes Leben alles Gute und hier noch eine kleine Lebensweisheit:
Wenne Deinen Blick der Sonne zu, damit läßt Du die Schatten hinter Dir

Liebe Grüße Rony
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  #32  
Alt 19.10.2003, 14:38
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie geh ich mit dem Erkrankten um

Hallo Rony,
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich finde Deine Analyse über den möglichen Umgang mit dem Thema Tod sehr interessant. Mein Weg ist sicher weder passiv noch aktiv, wie Du es nennst, sondern eher "situativ". Es gibt immer Momente, wo das Thema Tod und das Thema mit meiner Mutter deutlich im Vordergrund steht, der Schmerz und auch das Leid...nicht nur von ihr, sondern auch von den ganzen anderen Krebskranken, die ich in der Krebsklinik kennengelernt habe. Aber das ist auch so in Ordnung. Auch meine Kindheit, eben immer wieder Teile der Vergangenheit - positiv wie auch negativ - dürfen und können immer wieder hochkommen, trauern oder leuchten und auch wieder gehen. Wenn ich dann die Nachricht bekomme, daß hier im Forum ein neuer Eintrag ist, sehe ich sicher für Momente den Abschied meiner Mutter vor mir. Aber trotzdem ist es auf eine gewisse Art auch ein Geschenk, so immer wieder das Leben neu zu schätzen. Jeden Moment genießen. Nur hat das niemand in der gesamten Krebsklinik getan. Nur Kampf stand im Vordergrund. Das war schon sehr befremdlich, aber natürlich maße ich mir keine Kritik an...wer weiß, wie ich im Angesicht des Endes mich verhalten werde?!
Meine Frage an Dich:
Wie geht es Dir mit der Trauer?
Hast Du über Dich und Deinen Weg geschrieben?
Gehst Du auf Kinderspielplätze und schaust Dir das Leben an oder spielst Du einfach mit?
Ganz liebe Grüße von Marika
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  #33  
Alt 24.10.2003, 16:19
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie geh ich mit dem Erkrankten um

Hallo Marika
der Umgang ist genau wie bei Dir "situativ". Wenn ich es zulassen möchte, dann lasse ich es zu, doch es gibt auch Momente wo ich die Gedanken nach Hinten schiebe. Z.B. wenn ich mit meiner kleinen Tochter auf dem Spielplatz spiele. Damit habe ich glaube ich auch Deine zweite Frage beantwortet.
Die Entscheidung kannst jedoch nur Du selber treffen. Aber es ist doch schön, dass DU es selber zulassen kannst oder es ablehnen.

Weiterhin viel Kraft und alles Liebe

Rony
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  #34  
Alt 28.10.2003, 07:59
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie geh ich mit dem Erkrankten um

Hallo zusammen,
eigentlich weis ich gar nicht womit ich anfangen soll aber mein Bruder er ist 44 Jahre hat ein Bronchialkarzinom es ging alles schrecklich schnell ,vor 4 wochen haben wir diese Nachricht erst erfahren. Nun hat mein Bruder die zweite Chemo hinter sich . Seine Leber ist von Metastasen befallen und auch beide Nieren.
Nun meine Frage an alle, mein Bruder ist schrecklich böse geworden. Alles regt Ihn auf, er greift die ganze Familie an . Nichts kann man Ihm noch recht machen. Die Tiere im Haus kann er nicht mehr ertragen eigentlich gar nichts mehr. Es ist für uns alle sehr schwer Ihn zu verstehen. Könnt Ihr mir bitte helfen ?

danke
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  #35  
Alt 28.10.2003, 13:41
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie geh ich mit dem Erkrankten um

Hallo Sindy,
dieses Verhalten kenne ich von meinem Vater, der die Diagnose Bronchialcarcinom im Juni erfahren hat. Er wurde zusätzlich mit starken Medikamenten behandelt, und sein Allgemeinzustand rapide sich verschlechtert hat. Sein verhalten war unmöglich, so wie du schon sagst, keiner konnte ihm recht machen. Inzwischen ist er wieder zu Hause, ist wieder der alte. Es gibt da aber ein "aber": er spricht nicht über die Krankheit, über seine Ängste, er blockt ab, frißt alles in sich rein. Und das finde ich das schlimmste. Dein BRuder ist bestimmt in der Phase wo er sich versucht mit der Krankeheit auseinander zu sezten. Er stegllt sich bestimmt sie Frage warum ausgerechnet er, und das macht ihn wütend. Aber ehrlich, würden wir anders reagieren??? ..hm...
Grüsse
Irene
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  #36  
Alt 28.10.2003, 19:05
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie geh ich mit dem Erkrankten um

Hallo Sindy,
ich bin selbst eine Betroffne von LK und verstehe das Verhalten von deinen Bruder sehrgut.
Sindy obwohl ich eine Betroffene bin glaube mir es ist wahnsinnig schwer mit dieser Erkrankung von einen Familienangehörigen um zugehen.
Einen kl. Tipp kann ich dir nur mit auf den Weg geben nehme
deinen Bruder so wie er ist .
Auch er bekommt mit der Zeit eine andere Einstellung zu dieser Krankheit aber dies dauert auch seine Zeit.

Ich wünsche dir und deiner Familie die Kraft um alles zuverstehn.
Deinen Bruder wünsche ich ganz viel Kraft und alles Hute
Ciao Olivia
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  #37  
Alt 29.10.2003, 07:28
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie geh ich mit dem Erkrankten um

Hallo Irene,
vielen Dank für Deine Antwort.Ich werde es mir zu Herzen nehmen und versuchen Ihn zu verstehen.
Wünsche Dir alles Gute und viel Kraft.
Ciao Sindy
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  #38  
Alt 29.10.2003, 07:30
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie geh ich mit dem Erkrankten um

Hallo Olivia,
vielen Dank .
Alles Gute
Sindy
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