Bin neu hier und brauche einen Rat

[Pip79]

Hallo!

Ich bin seit einiger Zeit stille Leserin in diesem Forum.
Seit mein Vater im November 2014 die Diagnose bekommen hat, Lymphdrüsenkrebs mit kleinem Lungentumor, Lebermetastasen und Wirbelsäulenmetastasen fahre ich tagtäglich gedanklich Achterbahn.
Trotz der heftigen Diagnose wurde bei meinem Vater sofort eine Bestrahlung (10x) an der Wirbelsäule gemacht und seit Jänner läuft die Chemo.

Nun ist es allerdings so, dass mein Vater ständig aus unerklärlichem Grund umfällt und in eine Art Ohnmacht fällt. Nach einigen Sekunden wird er wieder munter und er kann sich gar nicht mehr daran erinnern, dass er gefallen ist. Kardiologisch wurde alles abgesucht--> wurde nichts gefunden!
Unter den Umständen, dass er Wirbelsäulenmetas hat, ist die Situation für uns nicht leicht.
Auf meine Nachfrage beim Arzt, ob er vielleicht die Chemo nicht vertragen würde und er deshalb so starke Schwindelanfälle hat, bekam ich leider nur die Antwort, NEIN! das kann nicht von der Chemo sein. Das werden nun leider auch schon Hirnmetes sein. Ich wollte sofort ein MRT zur Abklärung, aber dieses wurde mir (bis jetzt noch) verwehrt. Ich hörte nur von seinem Hausarzt, dass wir uns bewusst sein sollten, wie schlimm es um meinen Vater steht. Das Kuriose daran ist, dass dieser Schwindel einige Tage anhält und mein Vater nicht einmal aus dem Bett kann nur mit dem Rollstuhl und er sogar an diesen Tagen einen Leibstuhl braucht und am nächsten Tag ist "alles wieder normal". Er kann wieder normal laufen und sich selbst versorgen.

Ich wollte nun in diesem Forum fragen, ob mir jemand sagen kann, an was das liegen könnte, oder jemand auch schon eine solche Situation gehabt hat.
Ich bin total ratlos und weiß mir selber keinen Rat mehr was ich davon halten soll.
Ich danke euch für eure Antworten

Lg Pip

[berliner-engelchen]

Liebe Pip,

da bis jetzt noch keine(r) geantwortet hat, möchte ich Dich hier willkommen heißen. Es ist gut, dass Du Dir Unterstützung bei Eurem schweren WEg suchst.

Die Frage, die Du stellst, ist shclussendlich eine medizinische und da sind wir zurückhaltend logischerweise.
Dein Vater ist sehr schwer erkrankt, und das Symptombild, das Du beschreibst, legt das nahe, was Dir der Arzt gesagt hat: es könnten Hirnmetas sein.

Zu der DiagnostiK, also ob eine MRT gemacht wird oder nicht - das muss der Arzt entscheiden.
Die Frage ist bei Diagnostik ja immer, ob die Erkenntnis, die man dadurch gewinnen würde, irgendetwas änders würde am Behandlungsweg. Vermutlich - reine Spekulation von mir- denkt der Arzt darüber so, dass man zustäztlich keine Bestrahlung machen sollte. Das macht eine MRT dann hinfällig.

Die schwere Erkrankung deines Vaters und deine Bitte um einen Rat - hm, das sind vielleicht zwei Dinge, die sich ausschließen.
Vielleicht ist es einfach so, dass Du ganz ganz dringend Trost brauchst ...
und ein Netzwerk, das Dich bei Eurem Weg unterstützt. Dafür gibt es HOspiz- und Palliativdienste und im besten Falle auch gute Freunde: bitte sie um Hilfe ....

LG
birgit

[arndt77]

Liebe Pip,
willkommen hier im Forum.
Also ich denke auch, es könnten wohl Hirnmetastasen sein.
Meine Mutter hat auch welche (bereits schon überall) und ist auch in der Klinik mal umgefallen, sie wußte nicht wie es passiert ist!?
Es kommt immer darauf an wo die Metastasen sitzen, bei Ihr wurde nach der Bestrahlung ein MRT gemacht.

Ist Dein Vater noch in der Klinik? Sie müssen doch wissen, ob die Bestrahlung anschlägt.

VG Arndt

[Pip79]

Hallo!

Ich möchte mich bei euch erstmal bedanken für eure Antworten und gleichzeitig entschuldigen, dass ich mich eine Zeit lang nicht gemeldet habe.

Wir hatten in der letzten Zeit wahre Komplikationen. Mein Vater ist leider aufgrund von Schwindelattacken so schwer gestürzt, dass er sich einen Wirbel (mit Metastasen besetzt) gebrochen hat. Dieser wurde auch sofort operiert und mittels Titangestänge stabilisiert. Nach diesem Sturz hatte er leider schwere Halluzinationen, die der HA auf das Tilidin zurückführte das er gegen seine Schmerzen bekam und dieses auch sofort wieder absetzte.
Mein Vater ist auch schon wieder aus dem KH entlassen worden und nun wieder zuhause. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Halluzinationen sind Gott sei Dank weg.
Leider können wir nun aufgrund der schlechten Blutwerte nun die Chemotherapie nicht fortsetzen.
Jetzt müssen wir leider, so schwer es uns allen fällt, erstmal abwarten bis die Blutwerte wieder besser sind, damit wir die Chemo fortsetzen können.

Lg Pip

[arndt77]

Hallo Pip,
wie gehts? Hat sich schon was anderes ergeben,
es ist so grausam wenn man nichts machen kann.

LG Arndt

[Nicoles]

Viel Kraft, hoffe es konnte sich etwas stabilisieren.

Wir hatten auch einen sehr schweren Tag. Gibt für Papsch keine Chemotherapie mehr. Schlägt nicht an.

Euch alles Liebe

[Pip79]

Hallo!

Ja es gibt neues Arndt. Die Blutwerte sind zwar nicht toll, aber ausreichend gut um die Chemo fortzusetzen. Leider hatten wir nach der unfreiwilligen Chemopause wieder einen Rückschlag was Metas angeht. Aber mein Vater ist ein wahrer Kämpfer. Er geht die Chemo nun wieder an und sieht Gott sein dank alles sehr optimistisch. Auch wenn er die Wahrheit kennt...
Der Wirbelbruch verheilt sehr gut und mein Vater ist auch mittlerweile wieder einigermaßen mobil.

Lg pip

[Pip79]

Liebe Nicoles,

es tut mir sehr leid für deinen Vater, dass die Chemo nicht anschlägt.
Es ist wahrlich grausam wenn man nicht helfen kann.
Die Macht der Hilflosigkeit ist riesig, aber die Macht der Liebe ist vielmehr größer.
Das sag ich immer wieder, wenn ich mit meinem Vater spreche und es ihm schlecht geht.
Es muntert ihn auf und das ist mir in dieser schweren Zeit das wichtigste. Er soll die schönsten Momente seinen Lebens haben, auch wenn ihm vielleicht nicht mehr viel Zeit bleibt.

Ich bin in Gedanken bei euch.
Lg pip