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  #1  
Alt 02.06.2009, 13:50
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Standard Mein Vater, 77

Hallo,

bei meinem Vater wurde, 77, wurde die Diagnose BSDK gestellt. Er kam vor drei Wochen in's Krankenhaus nachdem er Blut gebrochen hatte. Erste Diagnose: Großes, stark blutendes Magengeschwür. Nur waren auch seine Leberwerte jenseits von gut und böse und er wurde dann im Krankenhaus ziemlich schnell gelb. Beim Ultraschall wurde festgestellt, dass ein Gallenweg gestaut ist und es dadurch zu einer Gelbsucht kam. Was die Stauung verursachte war zunächst unklar, erst hieß es ein Tumor, dann hieß es mit ziemlicher Sicherheit kein Tumor. Es wurden noch mehrere Magenspiegelungen gemacht um die Ursache für die Stauung (am Eingang zum Zwölffingerdarm) feststellen zu können.

Zu guter letzt wurde er in eine andere Klinik verlegt zur Operation, da in dem Haus wo er zuerst lag keine OPs mehr durchgeführt werden. Ich hatte vor der OP mit meiner Mutter ein Gespräch mit der Chirurgin, da kam dann der erste große Schock: Es gäbe ein "Raumforderung" im Bereich der BSD welche die Gallenstauung verursacht, geplant war eine Whipple-OP für den vergangenen Freitag. Laut der Ärztin sehe es soweit ganz gut aus, die Pfortader etc. seien frei deshalb wolle man operieren.

Am Freitag wurde er dann operiert. Meine Mutter und ich haben nachmittags im KKH angerufen, da hieß es er wäre im Wachraum und käme danach wieder auf die Normale Station. Das hat mich schon stutzig gemacht, denn die Ärztin hatte gemeint nach der Whipple-OP liegt er sicher 2-3 Tage auf Intensiv.

Trotz intensiver Bemühungen konnten wir am Freitag mit keinem Arzt mehr sprechen, Zitat der Krankenschwestern: "Um 16:00 Uhr ist Besprechung, danach haben die Chirurgen Feierabend und Wochenende". Wir sollten es am Samstag, Sonntag oder Montag nochmal probieren, wobei uns schlechte Chancen eingeräumt wurden weil am Wochenende (zudem noch ein langes) nur Bereitschaftsärzte da wären und die nichts über die OP wüßten (es muß doch aber einen OP Bericht geben, die Bereitschaftsärzte sollten ja auch einigermaßen über den Patienten Bescheid wissen falls eine kritische Situation eintritt, oder irre ich mich da?).

Kurz und gut: Sowohl der Patient selbst als auch wir Angehörigen wurden über Pfingsten komplett im unklaren darüber gelassen was bei der OP gemacht wurde und wie sie verlaufen ist, die Stationsärtzin meinte zu meinem Vater nur: "Am Dienstag sprechen die Chirurgen mit Ihnen, ich sehe nur dass Sie nicht mehr so gelb sind und Ihre Zuckerwerte sich normalisieren, das ist ja schonmal ein gutes Zeichen" Meiner Meinung nach wurden auch hier bewußt Informationen zurückgehalten.

Heute bei der Visite dann die schlechten Nachrichten: Der Tumor konnte nicht ganz entfernt werden, man wolle es jetzt mit Chemotherapie versuchen. Der Arzt spricht heute nachmittag mit meiner Mutter, sie fährt mit meinem Bruder ins KKH.

Ich weiß nicht was ich von der ganzen Sache halten soll........besteht noch eine Chance auf Heilung? Ich habe gelesen dass BSDK durch Chemo nicht heilbar ist, stimmt das? Was erwartet meinen Vater und uns? Er ist so schwach die letzten Tage, kann kaum sprechen und döst immer wieder ein.....sind das noch die Folgen der OP? Ich habe echt Riesenangst dass es schon dem Ende zugeht........und es vielleicht besser gewesen wäre nicht zu operieren......

Ich bin echt dankbar für jegliche Kommentare, jede Information von direkt betroffenen oder Angehörigen ist denke ich in so einer Situation Gold wert......


In diesem Sinne...............die Hoffnung stirbt zuletzt!
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  #2  
Alt 02.06.2009, 13:59
Blümelein Blümelein ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Lieber Bernd,
es tut mir leid, dass es Deinem Vater nun auch so geht.
Ich mache das gleiche gerade mit meiner Mama durch, sie ist er st 62.
Ihre OP war vor einer Woche und sie ist auch dauermüde. wenn wir sie besuchen, schläft sie nach 20 Minuten ein. Scheint laut der Ärzte normal zu sein. Auch sie wurde wieder zugemacht und der Tumor nicht entfernt.

Es gibt tatsächlich Patienten, bei denen die Chemo anschlagen soll. Wir können halt nur hoffen.
Vielleicht solltest Du dich auch bei einem Spezialisten schlau machen. Ich habe jetzt auch am Montag einen Termin.
Die im normalen Krankenhaus wollten ja nicht mal Bestrahlung machen.

Ich wünsche Dir weiterhin auch viel Kraft.
Blümelein
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Meine Mama hatte BSDK - festgestellt am 04.05.2009 - eingeschlafen am 17.06.2009 nach der OP
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  #3  
Alt 02.06.2009, 14:07
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Hallo Blümelein,

ich habe gerade deinen kompletten Thread hier gelesen und dann gesehen dass Du geantwortet hast..................vielen Dank dafür! Ich habe immer noch Hoffnung dass bei dem Gespräch heute nachmittag vielleicht doch noch ein wenig Hoffnung aufkommt..................die letzten drei Wochen waren schon so hart, dieses ständige Auf und Ab...................

Ich weiß momentan auch nicht woher ich jetzt noch die Kraft nehmen soll um meinem Vater welche davon abzugeben, wie muss es dann erst ihm gehen? Es macht mich so traurig!

Drücken wir uns gegenseitig die Daumen, es tut auf jeden Fall gut mit jemanden zu sprechen der selbst betroffen ist!
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  #4  
Alt 02.06.2009, 14:18
Blümelein Blümelein ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Ja das stimmt, wir leiden und fühlen uns schlecht aber wie soll es den Betroffen gehen, die mit dem Schock umgehen müssen unter Umständen in kürzester zeit ihr Leben zu verlieren. Es ist alles so grausam und ich drücke Dir für das Arztgespräch die Daumen, vielleicht gibts ja auch was positives zu hören.
__________________
Meine Mama hatte BSDK - festgestellt am 04.05.2009 - eingeschlafen am 17.06.2009 nach der OP
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  #5  
Alt 02.06.2009, 15:13
Bianca.aachen Bianca.aachen ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Lieber Bernd,

das mit deinem Vater tut mir leid, aber sei froh das die Operation durchgeführt wurde. Keiner von uns kann genau sagen wie lange es noch dauern wird, aber Bauchspeicheldrüsenkrebs ist der hinterlistigste, gemeinste Krebs den wir haben können. Operation nach Whippel dauert ca 6-10 Stunden
jenachdem wie der Tumor entfernt werden kann und ob. Bei vielen Tumoren kann man dies erst während der OP sagen. Manche Patienten wurden dierekt wieder zugemacht, weil der Tumor inoperabel war.

Wenn er nicht bzw entfernt wurde erwartet euch eine Chemotherapie, wie die ausssieht kann ich dir nicht sagen. Wie dein Vater sie vertragen wird leider auch nicht. Ich glaube mal eine Statistik gelesen zu haben das Bauchspeicheldrüsen Patienten, wenn der Krebs gestreut hat noch eine Lebenszeit von ca 6 Monaten haben.

Ich gebe dir den Rat möglichst viel Zeit mit dem geliebten Menschen zu verbringen, dies ist was dir keiner mehr nehmen kann. Schau dich bitte hier im Forum um bei den meisten Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs gab/gibt es kaum Hoffnung. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
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  #6  
Alt 03.06.2009, 08:21
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Hier ein kleines Update:

Meine Mutter hatte gestern das Gespräch mit dem operierenden Arzt. Es war wohl so dass sie die BSD drin gelassen haben weil der Tumor schon zu ausgeprägt ist. Es wurde die Gallenblase entfernt, sowie ein Teil des Dünndarms aus dem dann Bypässe gebaut wurden um die Gallenstauung aufzuheben. Die Bypässe wurden wohl so gelegt dass der Tumor auch bei starkem Wachstum vorerst diese nicht mehr abdrücken kann.

Am positivsten stimmt mich dass der Krebs bisher wohl auf die BSD begrenzt ist, es wurden keine Metastasen in Leber und Gefäßen festgestellt. Bei einem Lymphknoten waren sie sich wohl nicht sicher, es wurden Gewebeproben entnommen, aber wohl eher auch nicht.

Es wird jetzt mit Chemo und evtl. Bestrahlung probiert den Tumor am Wachstum zu hindern, ihn mit viel Glück evtl. sogar zurück zu bilden. Die genaue Vorgehensweise steht aber noch nicht fest, morgen ist Besprechung der Onkologen, dann wird festgelegt wie genau es weitergeht.

Auf eine Prognose wollte sich der Arzt nicht festlegen, er meinte sowohl der Krankheitsverlauf als auch das Ansprechen auf die Therapie seien von Patient zu Patient verschieden.

Ich versuche meine Trauer und meine Wut in positive Energie und Hoffnung umzuwandeln und meinem Dad ein Stück davon abzugeben. Er war sein ganzes Leben ein Kämpfer, sein schwierigster Kampf steht im noch bevor. Der Tumor hat sich den falschen Gegner ausgesucht!

Noch eine kleine Frage: Ich bin gestern bei meinen Recherchen im Internet auf das Thema Artemisinin gestoßen. Kann mir einer von Euch was dazu sagen? Ist das Hokuspokus? Gibt es in Deutschland überhaupt eine Chance an das Zeug ran zu kommen? Ich will nichts unversucht lassen.

Hier mal der Link auf den ich gestoßen bin:

http://www.pm-magazin.de/de/wissensnews/wn_id110.htm
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  #7  
Alt 03.06.2009, 08:32
Blümelein Blümelein ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Lieber Bernd,
genau das gleiche haben sie bei meiner Mamas OP auch gemacht. Eine Gallenblase entfernt und etwas aus dem Dünndarm gebaut, damit die Nahrungsaufnahme weiterhin gewährleistet ist.
Und Du hast eine tolle Einstellung. Der Tumor hat sich die falschen Gegner ausgesucht!
Laß uns gemeinsam stark sein für unsere Liebsten und kämpfen!

Alles Gute
Blümelein
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Meine Mama hatte BSDK - festgestellt am 04.05.2009 - eingeschlafen am 17.06.2009 nach der OP
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  #8  
Alt 03.06.2009, 13:52
Charly02 Charly02 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Hallo Bernd,

soll ich dir meine ehrliche Meinung sagen? Bei einem Menschen von 77 Jahren würde ich keine Chemo mehr machen, denn der alte Körper wird doch durch die Chemo viel mehr geschwächt, als durch den Krebs.
Die Oma meines Mannes hatte Darmkrebs, wurde mit 90 Jahren operiert und lehnte eine Chemo ab. Sie lebte dann noch 4 Jahre - Prognose der Ärzte war 3 Monate - max. 2 Jahre!
Ein Krebs im Bekanntenkreis (70 Jahre) wurde mit der vollen Ladung Chemo/Bestrahlung behandelt und der Mensch lebte noch 1 1/2 Jahre, mehr schlecht als recht
Mein Vater starb letzten Sonntag an BSK, der erst vor knapp 8 Wochen diagnostiziert wurde. Inoperabel - mein Vater lehnte jegliche Chemo oder Intensivbehandlung ab. Es ist schwer für die Familie, zu akzeptieren, dass es den geliebten Vater bald nicht mehr gibt. Und den Vater liegen zu sehen und nicht helfen zu können ist ganz schlimm Aber für mich wäre es noch viel schlimmer gewesen, wenn er sich Monate lang durch die gesamte Behandlungsspirale gequält hätte und letzten Endes hätte es auch nichts gebracht! Ich weiß, man hält sich an jedem Strohhalm fest, aber manchmal muss man einfach eine Situation akzeptieren und sich mit ihr arrangieren. Mir persönlich hatten die letzten Wochen sehr viel Schmerzliches gebracht, aber auch noch sehr viel positive Erlebnisse mit meinem Papa und ich bin froh, dass er Zuhause im Kreis seiner Lieben sterben durfte und nicht im Krankenhaus an Schläuchen,

liebe Grüße
Charly
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  #9  
Alt 03.06.2009, 14:50
Nicole1986BW Nicole1986BW ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Lieber Bernd,

tut mir leid das dein Vater an dieser schrecklichen Krankheit leidet.
Meine Oma ist im Januar 3 Monate nach dieser Bypass-OP gestorben.
Ihr hat die Chemo die letzten Kräfte geraubt und von der OP hat sie sich im nachhinein nie gut erholt. Damals sagte man uns mit dieser OP sein die Prognose bis 1 1/2 Jahre länger als ohne. Ohne max. ein halbes Jahr - nun keine 4 Monate nach der Diagnose ist sie eingeschlafen mit 68 Jahren.
Wie du siehst bei jedem verläuft diese Krankheit anders trotz OP usw. Trotzdem gebt die HOffnung nicht auf...

Ich wünsche deinem Dad alles alles gute und viel Kraft.
__________________
Meine wundervolle Oma 08.08.1940 - 20.01.2009
Diagnose Ende Sept.08
Ich liebe und vermisse dich so....

Du siehst zu wie die Sonne untergeht
und bist doch erschrocken,
weil es plötzlich dunkel wird.
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  #10  
Alt 03.06.2009, 15:05
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Hallo Charly,

zunächst einmal mein tiefstes, ehrliches Mitgefühl für Deinen Verlust!

Die Gedanken wie Du sie schilderst sind mir auch schon durch den Kopf gegangen. Allerdings hielte ich es für falsch, es nicht wenigstens zu versuchen. Wenn die Chemo ihn mehr fertig macht als der Krebs und keine Erfolge zu verzeichnen sind kann man diese immer noch einstellen / abbrechen. Aber einen Versuch ist es meiner Meinung nach wert, auch die Ärzte sind dieser Meinung. Sie haben auch gesagt wenn er nicht in so einem guten Allgemeinzustand wäre hätten sie erst gar nicht operiert. Wie ich schon schrieb, bei jedem ist der Krankheitsverlauf anders.

Ich möchte einfach nichts unversucht lassen und solange mein Vater den Mut und die Kraft hat zu kämpfen werde ich ihn voll und ganz dabei unterstützen. Aber ganz sicher werde ich mich auch dafür einsetzen dass er nicht als menschliches Versuchskaninchen an Schläuchen endet wenn nichts mehr machbar ist. Aber erst dann!

Ich denke auch das Alter spielt nicht die allerwichtigste Rolle, viel wichtiger ist die Einstellung die man zur Krankheit hat. Das hat mir bei den Ärzten die ihn behandeln auch imponiert, dass die viel von der Wichtigkeit der Psyche sprechen, bei vielen Docs wird das sicher als Hokuspokus abgetan.

Bestimmt hört sich das für Dich so an als würde ich mir falsche Hoffnungen machen, aber ich hätte echt ein Problem damit wenn die Ärzte sagen es wird mit Chemo versucht und ich bzw. meine Familie überredet meinen Vater es nicht zu tun ohne es probiert zu haben...............die Frage "Wäre es nicht besser gewesen es doch zu versuchen?" würde uns sicher verfolgen, deshalb will ich diese beantwortet wissen.

Ich hoffe, Du verstehst was ich meine......
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  #11  
Alt 03.06.2009, 17:06
Charly02 Charly02 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Hallo Bernd,
danke für dein Beileid,

.... natürlich verstehe ich das! Bei uns war es ja auch so, dass mein Vater genau wusste, was er wollte. Wir brauchten nicht zu entscheiden, sondern wir mussten unseren Vater nur in seinen Entscheidungen unterstützen. Wenn mein Vater uns um Rat gefragt hätte, ich weiß nicht, zu was ich ihm geraten hätte. Man weiß es vorher einfach nicht!
Wenn dein Vater einen Sinn in der Chemo sieht und seine einzige Chance, dann muss man ihn darin unterstützen! Ich wünsche euch ganz viel Glück und natürlich Gesundheit,

LG Pechawa
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  #12  
Alt 03.06.2009, 22:28
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

So, nun war ich heute mit meiner Mutter im KKH bei meinem Vater. Er macht langsam richtige Schritte nach vorne! Ist heute sogar (unerlaubterweise) alleine aufgestanden und dann im Gang prompt dem Chefarzt begegnet! Gab aber keinen Ärger, im Gegenteil sogar ein Lob dass er wieder auf den Beinen ist. Auch im Gesicht sieht er wieder viel gesünder aus, das Gelbe ist komplett weg und er wirkt nicht mehr so eingefallen. Auch die Müdigkeit läßt langsam nach, er macht auch geistig wieder einen viel wacheren Eindruck.

Zwei Wehrmutstropfen gibt es allerdings: Er hatte gestern "Abführtag" (ist anscheinend normal nach einer großen OP?), hat ein Mittel zum Abführen bekommen. Gestern ging nichts, dafür heute um so heftiger. Hatte den ganzen Tag Durchfall, hat am Abend dann eine Infusion bekommen wegen dem Flüssigkeitsverlust. Ausserdem hat er momentan einfach keinen richtigen Appettit, er ißt von jeder Mahlzeit immer nur ein bißchen...........dabei muss er doch wieder zu Kräften kommen!

Alles in allem hat mir der Besuch heute wirklich viel Mut gemacht, kein Vergleich zu den Tagen vor und direkt nach der OP. Es scheint in die richtige Richtung zu gehen. Hoffe jetzt erstmal dass der Durchfall weggeht und er wieder Apetitt bekommt!

Bin mal gespannt was morgen auf der Onkologen-Konferenz beschlossen wird wie es weitergeht.
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  #13  
Alt 04.06.2009, 10:11
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Nochmal zum Durchfall und der Apettitlosigkeit: Meint Ihr das ist normal? Mache mir jetzt doch schon wieder Sorgen.........
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  #14  
Alt 04.06.2009, 10:40
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Guten Morgen,

Also es ist normal, dass nach einer Operation im Bauchraum erstmal Probleme mit dem Stuhlgang auftreten. Appetitlosigkeit ist fast nach jeder Operation anzutreffen.

Die Darmbewegung muss bei Operationen im Bauchraum erst wieder in Gang kommen, dies funktioniert nicht immer so, wie man es gern hätte. Deshalb gibt man anregende Medikamente und Abführmittel.Diese Abführmittel können als Tabletten oder Lösung gegeben werden, fast alle Patienten bekommen einen Einlauf. Abführmittel können entweder garnicht wirken oder auch einen heftigen Durchfall auslösen. Deshalb muss man auf die Flüssigkeitsbilanz achten. Aus den Gründen hat Bernds Vater auch nochmal Infusionen bekommen.

elisabethh.1900
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  #15  
Alt 05.06.2009, 09:01
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Hallo nochmal,

gestern war mein Bruder bei meinem Dad. Der Durchfall ist nicht besser eher sogar schlimmer geworden. Es läuft alles durch ihn durch. Ist echt schlimm für ihn, vor allem für seine Psyche. Ihm ist das so "peinlich" dass er nichts bei sich behalten muss. Man muss dazu sagen es gibt in dem KKH keine Toilette im Krankenzimmer sondern nur auf dem Gang, das reicht ihm dann meistens nicht. Er ißt so gut wie gar nichts mehr aus Angst dass es gleich wieder rauskommt. Das macht mir am meisten Sorgen.

Mein Vater und eine Krankenschwester haben gestern früh bei der Visite auch den Chefarzt auf den Durchfall angesprochen, der meinte, sie (die Schwester) solle mal nicht übertreiben und das geht in 2 Tagen wieder weg......ich hoffe das!

Ausserdem meinte mein Bruder dass der Kot auch durch die noch nicht geschlossene Katheter-Öffnung kommt. Das kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen, oder?

Heute gehe ich mit meiner Mutter wieder hin, mal sehen, hoffe und bete dass er jetzt endlich mal ruhe hat vom Durchfall und wieder essen kann!
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