Thread von Borussenfan

[borussenfan0109]

Hallo in die Runde.....


ich bin nun auch einer der "glücklichen" die den Hodenkrebs haben.

Ich würde gern mal etwas aus der Behandlung schreiben...:

Als ich am 12.09.2011 zum Arzt ging hatte ich sehr starke Schmerzen im leistenbereich und einen verhärteten und stark vergrösserten Hodensack....
Der Hausarzt schickte mich dann sofort in die Urologie ..... und was dann an diesen Tag auf mich zukam kann jeder sich hier denken.
Nun ich habe das erstmal verdauen müssen aber ich war auch so klar das ich den Krebs aus den Körper schmeissen will...
Ich habe mich dann zusammen mit dem Arzt zu der OP am 16.9. entschlossen.
die OP verlief auch soweit ganz gut... (Narkose habe ich gut vertragen und auch der Heilprozess war gut)
Aber was danach folgte war wie ein Albtraum....
Am darauffolgenden Mittwoch bin ich entlassen worden aber ich habe in der Nacht zum Donnerstag sehr starke Schmerzen im Bereich der OP-Narbe bekommen ebenso bekam ich auch starkes Fieber. Ich dann donnerstag früh sofort zum Arzt.... der sagte dann zu mir ab ins Krankenhaus denn er kann da nicht viel machen... Nun als ich dann dort ankam wurde die Wunde geöffnet (etwa 1cm) damit der Wundsekret auslaufen kann..... Am Freitag und Samstag genau das selbe Spiel wieder ... (verbandwechsel usw)
Als ich dann am Samstag morgen aufstand hatte ich so starke schmerzen in diesen Bereich und das Wundwasser war nicht mehr rötlich sondern total vereitert...
Ich wurde mit sofortiger Wirkung auf die Station gelegt denn die Narbe musste komplett aufgemacht werden... na ja das schon heftig aber wenn dann der diensthabende Doc noch sagt das es 5 vor 12 ist kommen dann schon Gedanken.

Also wurde die Wunde greinigt ein Schlauch wurde eingesetzt und mit Antibiotikum behandelt. Bei einer Visite sagte dann der Oberarzt zu mir das bei der grossen OP das schon festgestellt worden ist das das Gewebe im Hoden und im Leistenbereich "sulzig " und schlecht ist....


Was ich daann gemacht habe ist das ich den Oberarzt die Kompetenz entzogen habe....

ich lag dann erstmal eine Woche weiter in der Station..... (Spülen/ Verbandwechsel usw...)
in der darauffolgenden Woche stellte dann der Chefarzt wiederum fest das mein Hodensack wieder mit Eiter voll ist und auch hart geworden ist. Was hiess das? OP.....
Das problem dabei ist das der dienstahabende Arzt schon an den Samstag gesagt hat das der Hoden mit Eiter vollläuft... aber die Chefetage wollte das nicht glauben


OK auch diese Op hab ich gut überstanden.... was ich aber dann gesehen hab war schon schlimm.... ein Schlauch im Hodensack dann Antibiotikaband drin .... und mit einen "Tampon" verschlossene Wunde...

ich musste dann noch zweimal in den OPraum da dann nach und nach die Schläuche gezogen wurden.....

Ich war deswegen insgesamt fast 4 Wochen im Krankenhaus und das nur weil ärzte sich nicht einig sind was zu tun ist....
Ich werde auch in dieses Krankenhaus nicht gehen und meine Chemo (welche mindestens 4 Zyklen a 4 Wochen dauern soll....)


jetzt habe ich noch eine frage da ich ja kaum Auskunft von den Ärzten bekommen hab.....
was bedeutet bei mir diese Kürzel: fortgeschrittenes Seminomdes linken Hodens pT3, L1, V1, R1, N2, M1a, S2



Ich hoffe das ihr mir da Auskunft geben könnt
und ausserdem hoffe ich nich das ich zuviel geschrieben habe....


Grüsse borussenfan0109

[Bilskirnir]

Hallo Borussenfan, das klingt ja nicht gerade schön was da bei der OP abgelaufen ist, ich hatte meine OP Ende März und bei mir verlief alles gut, aber dafür hatte ich die Chemo überhaupt nicht vertragen.

Mit den Kürzeln kann ich dir helfen, denn das ist die Tumorformel.

pT3, L1, V1, R1, N2, M1a, S2

Die Formel beschreibt eben wie groß der Tumor war und ob er schon ins Blut oder in die Lymphgefäße eingedrungen ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/TNM-Klassifikation

Aber auch wenn er ins Blut eingedrungen ist, liegen die Heilungschancen noch bei über 95 %, ich hab das alles auch dieses Jahr mitgemacht mit allen drum und dran, man darf blos jetzt nicht den Kopf hängen lassen und man muss weiter machen.

Ich wünsch dir alles Gute das alles wieder gut wird.

[borussenfan0109]

Vielen Dank für den Link denn jetzt bin ich schlauer und kann auch meine Familie bzw Freunde sagen was los ist....


Ich hoffe das das mit der Chemo auch gut verläuft und bin vorallem gespannt was mich erwartet... Die Chemo werde ich kommende Woche starten....

Auch ich wünsche dir alles Gute weiterhin....

LG borussenfan0109

[Bilskirnir]

Ja also wird schon alles gut werden, und immer die Ärzte fragen was los ist, lieber eine Frage zu viel stellen als zu wenig.

Wird schon wieder alles gut werden.

[Ilmarinen]

Hallo borussenfan,

Das M1 klingt nicht so toll, heißt ja Metastasen. Was aber durch die chemo fast immer erfolgreich behandelt wird. Es müsste eigentlich histologische Befunde im Krankenhaus zur op geben, vor allem zum Tumor. Und auch Ergebnisse anderer Untersuchungen aus ct oder mrt vom Bauch oder lungenraum (Abdomen bzw Thorax). Wenn du diese postest, kann man dir mehr sagen. Auf jeden Fall solltest du mit deinem Befund eine zweitmeinung eines hodenkrebszentrums einholen, da gibt es viele in Deutschland. Am besten vor oder parallel zur chemo. Die chemo selbst ist Standard, da geht es höchstens darum, wo es wie "angenehm" durchgeführt wird, falsch machen kann da eigentlich keine Klinik was.

Alles gute

Ilmarinen

[borussenfan0109]

Laut meinen Doc habe ich keine Metastasen an den Organen. Ich habe nur vergrösserte Lymphknoten und ne vergrösserte Milz... Das kann ich auch anhand der Broschüre von der Krebsliga Schweiz entnehmen. (hab das im Internet gefunden)


Ausserdem habe ich mit einem 2. Doc über den Fall schon geredet und er hat sich auch Gedanken gemacht. und er meinte auch das ich sehr gute Heilungschancen habe.

[Ilmarinen]

Hallo borussenfan,

ich möchte dich auf keinen Fall weiter beunruhigen, die heilungschancen sind super. Chancen ist ein viel zu kleines wort, es ist leichter an Lungenentzündung zu sterben als an hodenkrebs. Vergrößerte lymphknoten im hinteren bauchraum (retroperitoneum) sind meist metastasen, aber wenn sie klein sind, verschwinden sie mit der chemo sehr schnell wieder. Lymphknoten können aber auch wegen Entzündungen anschwellen. Ich hatte übrigens Metastasen im Bauch und der Lunge und springe wieder fröhlich und geheilt herum. Eine gute Informationsquelle ist der "blaue Ratgeber" der Krebshilfe zu hodenkrebs, da findet man einen sehr guten Einstieg, gerade auch für Freunde und verwandte empfehlenswert.
Gerne beantworten dir hier auch mitbetroffene fragen.

Gruß,

Ilmarinen

[borussenfan0109]

Hallo allerseits....:-)



Heute ist mal wieder Zeit hier etwas reinzuschreiben....

Ich habe seit dieser Woche ein Problem....
mein ßHCG-Wert hat sich innerhalb von 5 Tagen mehr als verdoppelt.....

Am Freitag letzter Woche war ich zur ersten Nachsorgeuntersuchung in meiner Praxis beim Dr. Koch in Witten... Ich habe da Blut für ein grosses Bild abgeben müssen.
Als ich am Mittwoch dieser Woche nach den Ergebnissen fragen wollte sagte mein Doc das ich sofort in die Praxis kommen solle.... Dort angekommen musste ich nochmals Blut abgeben da er meinte das der ßHCG-Wert irgendwie komisch ausschaut (Wert: 31.6) Er meinte das das ein Laborfehler sei....


Na ja ich bin wieder heim und habe heute wiederrum angerufen in der Praxis.... Ich musste abermals antanzen und das sagte mir der Doc das der Wert nun bei 63,4 liege.....

Nun zu Euch die Frage ... wer hatte solche Erfahrungen damit schon gehabt.??

Ich muss noch dazu sagen das bei der PET-CT im Januar alles ok war und ich praktisch keinen Krebs mehr hatte..... Aber das normale CT hat ein paar Tage davor kleine Auffälligkeiten erkannt hatte ......
Ebenso war während der gesamten Zeit der ßHCG Wert nie auffällig... Acuh als ich am Neujahr den rapiden Abfall der Blutwerte hatte war dieser Wert im normalen Bereich.... könnt ihr mir eventuell ein paar Tipps geben....




LG Borussenfan Maik

[borussenfan0109]

Guten Abned


Heute schreibe ich mal wieder hier rein... ich hoffe ja das irgendeiner sich mal meldet und mir eventuell Tipps geben kann.


Also nun zu mir... Ich habe seit Anfang März (war zur Nachsorgekontrolle) stetig steigende ßHCG-Wert mit Stand vom 21. März von 120..... und er steigt leider weiterhin....

Nun da auch im CT bei beiden Lungenflügeln Herde gefunden wurden wurde mir von der Uni-Klinik Essen empfohlen das ich eine Stammzellentherapie machen soll damit im Falle die Werte bei der CHEMO nicht nach unten gehen (Erfolgskontrolle nach dem 2. Zyklus) eine Hochdosistherapie eingeleitet werden soll....


Wer hat Erfahrung mit der Stammzellentherapie (würde das gern ambulant machen) und was erwartet mich da..... ....

LG borussenfan

[Ilmarinen]

Hallo Maik,

ich habe glücklicherweise keine hochdosis gebraucht, deshalb kann ich keinen eigenen Tipp geben. Im Thread von ipsen findest du vielleicht paar Sachen, aber du bist in der seltensten Behandlungsform des hk, da gibt es wenig allgemeingultiges. Gerade was Nebenwirkungen angeht, habe ich bisher ziemlich unterschiedliche Sachen gelesen. Versuch auf jeden Fall alle kleinen Probleme zu vermeiden, Entzündungen oder Fissuren, solche Sachen können einem die Zeit schwer machen. Und öffne doch einen Thread mit dem Titel hochdosis oder Stammzellen, da findet dich leichter jemand, der Erfahrung damit hat.

Weiter alles gute und viel Kraft!

Ilmarinen

[borussenfan0109]

Guten Abned


Heute schreibe ich mal wieder hier rein... ich hoffe ja das irgendeiner sich mal meldet und mir eventuell Tipps geben kann.


Also nun zu mir... Ich hatte einen Hodentumor... dieser wurde im September 2011 wegoperiert dann folgte eine Chemotherapie nach PEB und war sozusagen Mitte Januar 2012 fertig damit..... auch das PET-CT war i.O.

Ich habe seit Anfang März (war zur Nachsorgekontrolle) stetig steigenden ßHCG-Wert mit Stand vom 21. März von 120..... und er steigt leider weiterhin....

Nun da auch im CT bei beiden Lungenflügeln Herde gefunden wurden wurde mir von der Uni-Klinik Essen empfohlen das ich eine Stammzellentherapie machen soll damit im Falle die Werte bei der CHEMO nicht nach unten gehen (Erfolgskontrolle nach dem 2. Zyklus) eine Hochdosistherapie eingeleitet werden soll....


Wer hat Erfahrung mit der Stammzellentherapie (würde das gern ambulant machen) und was erwartet mich da..... ....

was erwartet mich wenn ich eine Hochdosischemo machen muss?
ich habe nur etwas Angst das nichts hilft.... die Ärzte meinten zwar das die Heilungschancen trotzdem noch gut seien..... Aber ihr kennt das ja selber wies so ist mit den Medizinern.....


LG borussenfan
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PS: Weitere Angaben bei mir im Verlauf unter dem Thread vom borussenfan
Edit by Mod: Threads zusammengeführt. ;-)