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  #1  
Alt 14.10.2010, 10:46
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Wie sagte schon Václav Havel:
"Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut wird, sondern die Überzeugung, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht."

Liebe Cali_Fax
und die anderen Lieben,

der gemeinte Sinn ist, so wie ich es verstehe, nicht die Sache an sich die Sinn machen soll, also in unserem Fall die Krankheit, der Krebs, sondern die Bemühung, es in Richtung zum Besseren zu beeinflussen.

Also das gemeinte "Etwas" ist, gegen den Krebs zu kämpfen oder, wie ich es eher bevorzuge, sich mit dem Krebs zu arrangieren ( weil ich weiß, ich werde ihn nicht mehr los und ich habe keine Lust gegen Windmühlen zu kämpfen).

Also, daß es besser ist, in der Hoffnung es nützt, etwas zu tun (was Sinn macht) als nichts zu tun, weil ja vielleicht alles vergebens ist.
Das dieses "Etwas", das Sinn macht, eben die Suche nach dem Ausweg ist.

Ist mein Gedankengang irgendwie nachvollziehbar?

Liebe Grüße Reinhard
  #2  
Alt 14.10.2010, 11:38
Lumine Lumine ist offline
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Registriert seit: 29.11.2009
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Beiträge: 564
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Lieber Reinhard,

dein Gedankengang bzw. deine Erklärung finde ich sehr gut; so ist es auch für mich nachvollziehbar (und macht "Sinn" ).

Zitat:
Und so lang du das nicht hast, Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde.
J.W.v.Goethe

Widerstand verstärkt, Hingabe mildert, Bejahung ist Magie.
Hermann Hesse
Mit den beiden (für mich trübsinnigen) "Weisheiten" von Goethe und Hesse kann ich mich hingegen gar nicht "identifizieren"; zumal ich weiß, dass beide Herren über 80 Jahre alt geworden sind und einen "schnellen" Tod hatten. Wenn man keine lebensbedrohliche Krankheit wie Krebs monate-/jahrelang im Nacken sitzen hat, ist es m. E. leicht, sowas zu sagen/schreiben ... und die "Magie" meiner Krankheit habe ich noch nicht entdeckt.

Liebe Grüße, Christa
  #3  
Alt 14.10.2010, 12:08
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Über diese Weisheiten habe ich auch noch gar nicht nachgedacht.
Zu den "gerne Schmerz Empfindern" sind mir noch die aus der sado-maso-Szene eingefallen.

Ish fürchte, dem Krebspatienten fehlt dafür die wirkliche Begeisterung und er nimmt lieber etwas Schmerzlinderndes. Oder gibt es Ausnahmen?

Liebe Grüße Reinhard
  #4  
Alt 14.10.2010, 12:18
Lumine Lumine ist offline
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Registriert seit: 29.11.2009
Ort: Nähe Frankfurt/Main
Beiträge: 564
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Zitat:
Zu den "gerne Schmerz Empfindern" sind mir noch die aus der sado-maso-Szene eingefallen.
Mmmhh?? Gibt es eigentlich Lack- und Leder-Outfits auch auf Krankenschein?
  #5  
Alt 14.10.2010, 12:45
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Zitat:
Zitat von Lumine Beitrag anzeigen
Mmmhh?? Gibt es eigentlich Lack- und Leder-Outfits auch auf Krankenschein?
vielleicht eher noch mit vergnügungssteuer?
  #6  
Alt 14.10.2010, 19:09
Amy-Marie Amy-Marie ist offline
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Registriert seit: 20.11.2009
Beiträge: 25
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Zitat:
Zitat von Reinhard Beitrag anzeigen
sich mit dem Krebs zu arrangieren ( weil ich weiß, ich werde ihn nicht mehr los und ich habe keine Lust gegen Windmühlen zu kämpfen).

Also, daß es besser ist, in der Hoffnung es nützt, etwas zu tun (was Sinn macht) als nichts zu tun, weil ja vielleicht alles vergebens ist.
Das dieses "Etwas", das Sinn macht, eben die Suche nach dem Ausweg ist.

Ist mein Gedankengang irgendwie nachvollziehbar?
Ja... für mich sehr gut sogar! Danke Reinhard!

Liebe Grüße an alle Krebskranken
  #7  
Alt 26.10.2010, 14:56
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Hallo ihr Lieben,

Ich möchte an Eure Nachsicht und Duldsamkeit appelieren.

Die Gewissheit, krebskrank zu sein löst bei jedem in unterschiedlicher Intensität etwas Verwirrung hervor.

Die Eine oder der Andere vermag sich möglicherweise noch daran erinnern.

Und wenn bei Nacht hier jemand mit der Axt in der Hand um Einlass bittet und sich etwas sonderbar aufführt, sollte man vielleicht erstmal beruhigend auf sie einwirken, um dann erfahren zu können wie man helfen kann.

Wäre das eine Möglichkeit?

Liebe Grüße Reinhard
  #8  
Alt 26.10.2010, 16:31
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Wie ich empfinde passend dazu, ein Erlebnis im Jahre 4 v. K.

Ich war als Tourist in Anatolien, allein und meist zu Fuß unterwegs.
Von der Sprache und der Kultur hatte ich keine Ahnung.

Ein halbes Dutzend Türken, teetrinkend um einen Tisch auf einem Platz winkten mich heran, holten mir einen Stuhl, luden mich zum Tee ein.

Sie konnten wenige Worte deutsch und fragten mich aus, wie heißt du, wo kommst du her, wo wohnst du, wie alt, Beruf, Frau, Kinder?
Jede Antwort wurde ausgiebig diskutiert, was mir zeigte, sie interessierten sich wirklich für mich. Sie versuchten mich und meine Lebensweise zu verstehen!
Ihre Einlassungen verstand ich leider nicht.

Zum Schluß verabschiedete sich jeder Einzelne herzlich von mir.

Mir gibt das bis heute ungeheuer zu denken.

Es gab keine Rüge, weil ich kein Wort der Landessprache verstand, keine Aufforderung, mich gefälligst ordentlich zu kleiden oder mich nicht so tölpelhaft zu benehmen.

Seither bemühe ich mich, wengstens ab und zu diesem Beispiel zu folgen.

Liebe Grüße Reinhard

Ein andermal fragte mich ein Türke, warum die Deutschen eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit Bier trinken müssen. Eine Antwort fiel mir schwer. Ich versuchte mich damit rauszureden, daß das deutsche Bier dem türkischen Tee gleichzusetzen sei. Die Reaktion war aber nur ungläubuges Staunen.
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