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Alt 14.04.2004, 08:57
Gast
 
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Standard ÄZ - Opioide blockieren Schmerzleitung ..........

Ärzte Zeitung, 14.04.2004

" Opioid-Wechsel brachte Krebspatient auf die Beine

Genetisch bedingte Unterschiede der Rezeptoren / Opioide blockieren Schmerzleitung über
verschiedene Wege

Prostatakarzinome gehören zu den Tumoren, bei denen sich besonders häufig Knochenmetastasen im
Verlauf der Erkrankung bilden. Die Patienten leiden dann bei fortschreitender Erkrankung unter stärksten
Schmerzen. Daß sich aber auch bei scheinbar ausgereizter Schmerztherapie noch eine Substanzrotation
lohnt, um eine bessere Schmerzlinderung zu erreichen, verdeutlicht Dr. Bettina Peuser aus Leipzig an
einem Fallbeispiel aus ihrer Onkologischen Schwerpunktpraxis.

Die aktuelle Situation

Ein 57-jähriger Patient mit primär ossär metastasierendem Prostata-Karzinom
leidet zunehmend an unerträglichen Schmerzen vor allem im Hüftbereich, die sich
bei Bewegung noch verstärken. Die anhaltenden Beschwerden werden durch
sehr häufige Schmerzspitzen als besonders quälend empfunden. Der Patient gibt
alle körperlichen Aktivitäten auf und wird bettlägerig.

Was ist bisher passiert?

Nach der Diagnose eines primär ossär metastasierenden Prostata-Karzinoms
mit Absiedelungen vor allem im rechten Os ischii und Os pubis kommt es in den
folgenden drei Jahren zu einem kontinuierlichen Fortschreitung der
Metastasierung. Zunächst wird weiter der rechte Femur befallen, später auch
das Os pubis und Os ischii links und schließlich das gesamte Becken, wie in
Szintigraphie und Röntgen-Aufnahmen deutlich wird.

Es sind jedoch keine Organmetastasen vorhanden.Zur Schmerztherapie wurden
bisher unter anderem TENS, Radionuklidtherapie, Fentanylpflaster mit 100
µg/h, Morphin in unterschiedlichster Applikationsform (gegen die Schmerzspitzen), Diclofenac und Metamizol sowie
Carbamazepin als Co-Analgetikum verwendet. Es konnte aber trotz maximaler Dosierung mit diesen Wirkstoffen
keine ausreichende Analgesie erreicht werden.

Was ist nun zu tun?

Da bisher alle analgetischen Maßnahmen versagt haben, stellen wir den Patienten auf ein anderes stark wirksames
Opioid in Retardform um, nämlich Hydromorphon (Palladon®). Die Kapseln bieten unter anderem den Vorteil,
besser auf die stark fluktuierende Schmerzsymptomatik reagieren zu können als mit einem transdermalen System, das
alle drei Tage gewechselt wird.

Wir beginnen mit einer Dosierung von zunächst zweimal 8 mg pro Tag. Bereits damit wird eine erste, für den
Patienten zufriedenstellende Analgesie erreicht. Nach drei Tagen wird die Dosis dann auf zweimal 16 mg pro Tag
gesteigert. Dies bewirkt nun eine deutliche Schmerzreduktion.Auf die zeitgleich begonnene Polychemotherapie
sprechen die Metastasen gut an.

Zur Schmerzlinderung reicht es daher nach vier Wochen Therapie, das Hydromorphon zunächst wieder auf zweimal
8 mg pro Tag zu reduzieren und schließlich auf eine Erhaltungsdosis von zweimal 4 mg pro Tag. Die Verträglichkeit
der analgetischen Behandlung ist insgesamt sehr gut: Übelkeit tritt unter der Opioidtherapie gar nicht auf und der
Patient hat auch kaum Probleme durch eine Obstipation, so daß die sonst übliche Prophylaxe mit einem
Antiemetikum und Laxans hier nicht erforderlich ist. Durch die anhaltend gute Schmerzlinderung beschäftigt sich der
Patient nun im Alltag nicht mehr nur mit seinen Schmerzen, sondern kann wieder andere Interessen verwirklichen.

FAZIT

Durch den Opioid-Wechsel hat sich die Lebensqualität für den Patienten entscheidend
verbessert: Die zuvor trotz höchster Analgetikadosen unerträglichen Schmerzen konnten
deutlich reduziert werden. Wichtig bei einer Schmerzmittel-Rotation ist es, eine Substanz
mit einem etwas anderen Wirkansatz zu wählen, wie hier anstelle von Fentanyl den
µ-Opioid-Rezeptoragonisten Hydromorphon. Denn genetische Varianten der Opiatrezeptoren
können die Ursache für unterschiedliche Reaktionen der Patienten auf die verwendeten
Substanzen sein.

Kapseln ermöglichen zudem bei stark fluktuierender Schmerzsymptomatik eine bessere
Steuerung der Therapie als ein Pflaster."

http://www.aerztezeitung.de/docs/200...krebs&bPrint=1
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  #2  
Alt 24.11.2004, 00:29
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ÄZ - Opioide blockieren Schmerzleitung ..........

Mein Mann hat Prostata-ca mit Knochenmetastasen. Ich kann nur be-
stätigen, dass die Schmerzbekämpfung an erste Stelle gerückt ist. Er hat gute Erfahrung mit Tramal 100 long gemacht 4x pro Tag. So ist er wenigstens schmerzfrei, anfangs war er unendlich müde, aber jetzt läßt diese Müdigkeit langsam nach.name@domain.de
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