Erst Anus Praeter, dann Bestrahlung?

[Marga69]

Hallo!

Es hat einen Verwandten erwischt. Er ist knapp 70 Jahre alt und war lange nicht beim Arzt trotz Gewichtsverlust und Durchfall. Nun ist es Krebs und er hat gestern einen künstlichen Darmausgang bekommen und soll nun bestrahlt werden. Ist das üblich, dass erst ein AP gemacht wird? Vielleicht damit die Bestrahlung nicht solche Beschwerden macht? Nach den Bestrahlungen soll wenn möglich operiert werden. Leider weiß ich nichts genaueres.

Gruß
Marga

[Elisabethh.1900]

Liebe Marga 69,
herzlich willkommen im Forum, auch wenn Du Dich aus einem traurigen Anlaß hier angemeldet hast. Wir sind eine große Gruppe, bestehend aus erkrankten, deren Angehörigen und Hinterbliebenen. Wir versuchen uns hier in vielfältiger Form zu helfen.
Nun zu Deiner Frage, der künstliche Darmausgang wird gelegt, um einen Darmverschluss zu verhindern, wenn der Tumor bereits so groß ist, dass er den Darm blockiert. Der Stuhl kann dann nicht mehr abfließen, es käme zu einem Darmverschluss, der lebensgefährlich wird, wenn er über längere Zeit bestehen bleibt. Bei Deinem Verwandten ist dies eine Maßnahme gewesen,um einen Notfall zu verhindern und den Abfluß des Stuhlgangs wieder zu gewährleisten.
Erst wenn die Wunde abgeheilt ist und er sich von der Operation erholt hat, wird mit der Bestrahlung begonnen.
Die Bestrahlung hat das Ziel, den Tumor zu verkleinern. Es kann sein, dass man danach den künstlichen Darmausgang nicht mehr benötigt.
Dies ist aber vom weiteren Behandlungsverlauf abhängig.

Ich hoffe,dass ich Dir mit meinen wenigen Zeilen ein Stück weiterhelfen konnte.
Herzliche Grüße an Dich,
Elisabethh.1900

[Marga69]

Ich danke dir. Also heißt es nicht unbedingt, dass nun nur noch palliativ behandelt wird? Ich finde überall nur Stoma NACH Op... Ich bin schon so froh, dass er endlich im Krankenhaus ist und auch Vertrauen in die Ärzte/Ärztinnen gefasst hat. Er ist auch in einem Darmzentrum.

[Elisabethh.1900]

Liebe Marga,

Es gibt auch die Anlage eines Stomas als entlastende Maßnahme, um eine lebensgefährliche Situation zu vermeiden. Wenn man den gestauten Darm nicht entlastet, kann es zu einer Entzündung des Bauchfells kommen, dies ist wirklich sehr gefährlich.
Die Technik für die Stomaoperation zur Entlastung ist eine etwas andere, als wenn es im Rahmen einer Entfernung des Tumors angelegt wird.
Der Begriff palliativ ruft immer Ängste hervor. Gerade beim Darmtumor gibt es heute viele Behandlungsmöglichkeiten. Vergiß bitte erstmal alle Statistiken und den Begriff Palliativ. Der Erfolg einer Behandlung ist von vielen Faktoren abhängig.
Es ist gut, dass Dein Verwandter in einem Darmzentrum betreut wird.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.

[Marga69]

Vielen Dank!

[Marga69]

Nun hat er mir erzählt, dass er 6 Wochen lang immer 5 Tage hintereinander bestrahlt werden soll. Ist das nicht wahnsinnig viel?

[hpd777]

Ich hatte auch vor Jahren eine solche Serie. Das schlaucht ziemlich - aber es kommt auch auf die Dosis an...

[galgant]

Hallo, Marga

ich habe auch Darmkrebs und bei war es so:
1 Woche nonstop Chemo
danach 5 Wochen Bestrahlungen in der Woche je 5 Stück von Montag bis Freitag, das 5 Wochen lang,danach nochmals eine Woche rund um die Uhr Chemo.
Nun sagte mein Arzt soll man gut 6 Wochen warten, damit die Bestrahlungen noch nach wirken können, als die 6 Wochen rum waren hatte ich die Darm Op, und siehe da der Tumor war total tot durch die Bestrahlungen.
Die Bestrahlungen hatten echt was gebracht, das alles ist nun gut 3 Jahre her ,
es gibt natürlich Nebenwirkungen und es ist nichts mehr wie es mal war.
ich hatte also erst Bestrahlungen und dann die OP, warum dies manchmal anders gemacht wird, frage einfach den Arzt.
ich hatte die 5 FU bekommen so hieß meine Behandlung

Gruß und alles Gute

[Marga69]

Danke schön, also ist das wirklich so... Ich hoffe, er hat nicht so schlimme Nebenwirkungen, er hofft schon auf einen Urlaub am Meer in der Zeit zwischen Bestrahlung und OP.

[galgant]

Hallo Marga
die Bestrahlungen wird er schaffen, die ersten 3 Wochen verlaufen eher harmlos, aber der Rest wird schon etwas anstrengend werden, aber es ist zu schaffen die Nebenwirkungen waren : Durchfall verbunden mit brennenden Schmerzen , Übelkeit, Müdigkeit.

Gruß galgant

[Marga69]

Durchfall tut dann mit dem AP aber wenigstens nicht weh?

[Marga69]

Hallo!

Mein Onkel (70) hat nach einer Darmkrebs-OP vor zwei Wochen Fieber und bekommt Antibiotika. Nicht gut, oder? Vor den Bestrahlungen wurde bereits ein Stoma angelegt und dann gab es 30 (?) Bestrahlungen und danach einige Wochen Pause, dann die OP.

Gruß
Marga

[Elisabethh.1900]

Liebe Marga,
es ist wichtig herauszufinden, woher das Fieber kommt. Da gibt es vielfältige Ursachen, z.B. eine Entzündung in der Lunge, an den Nieren, im Bauch.
Nicht immer sind Bakterien die Ursache, auch Viren oder eine Infektion mit Pilzen können manchmal hartnäckiges Fieber verursachen.Man sollte auch eine Infektion des Ports (Zugang für die Chemotherapie) denken.
Die Suche kann sich schwierig gestalten, ist manchmal eine richtige Detektivarbeit.
Nicht immer schlagen die Antibiotika sofort an.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.