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Alt 07.04.2010, 13:42
tinel tinel ist offline
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Registriert seit: 07.04.2010
Beiträge: 2
Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Ich bin unendlich traurig,
meine Eltern sind beide schwer krank, mein Vater 72 Lungenkrebs und mehrere Herzinfarkte, meine Mutti 73 Bauchspreicheldrüsenkrebs im Endstadium.
Ich hatte eigentlich immer ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, sie wohnen in einer anderen Stadt als ich. Für mich war es selbstverständlich, einemal in der Woche oder auch noch am Wochenende zu ihnen zu fahren. Hatten wir dann doch mal gestritten, und einige Zeit keinen Kontakt zueinander, wenn sie krank waren, war ich immmer zur Stelle. Brachte sie in weitergelegene Kliniken zur Behandlung oder zum Besuch des anderen. Ich war immer da, ich war immer die Starke. Ich hatte zwei Kinder und war alleinerziehend. Daneben noch überdurchschnittlich viel arbeiten. Und dann ?
Dann wurde ich schwer krank, bin seitdem an den Rollstuhl gefesselt. Ich war plötzlich nicht mehr die "Starke". Keine Besuche mehr bei meinen Eltern, wie soll ich auch mit dem Rollstuhl dort hinkommen. Inzwischen habe ich selbst die Pflegestufe. Ich hielt zumindest telefonisch Konkakt zu ihnen. Aber ich war nicht mehr die "Starke". Meine Eltern hatten leider schon immmer etwas egoistische Züge an sich. Das wurde jetzt durch den Ausbruch ihrer Krankheiten leider noch sehr verstärkt. Plötzlich machten sie beide sich und mir das Leben zur Hölle. Beide bekamen nun Chemo und Bestrahlung. Plötzlich wollten sie von niemanden mehr etwas wissen. Wir sollten sie alle in Ruhe lassen. Ich habe das akzeptiert, nach einer Weile legte sich das alles wieder. Ich dachte, wir haben diese Zeit endlich überwunden und wir können die letzte Zeit die ihnen noch bleibt in Ruhe verbringen. Aber leider ist das Gegenteil eingetreten. Da meine Eltern beide eine gute Rente haben müssen sie für einen gewissen Betrag im Monat für meine Versorgung aufkommen.
Dazu sind sie nicht bereit und haben mich fallen lassen. Ich stehe nun hier ganz alleine da. Sie sehen nicht ein, für mich Kosten zu übernehmen.
Ich bin im Februar an der Halsschlagader operiert wurden, es kam mich niemand besuchen.
Trotz alledem liebe ich meine Eltern, besonders meine Mutti. Jetzt habe ich erfahren, dass sie in meiner Stadt in der Strahlenklinik liegt und es keine Hoffnung mehr gibt.
Ich wollte sie besuche, das lehnt sie ab. Sie will mich nicht sehen. Aber ich liebe sie doch so sehr. Ich möchte mich doch wenigstens von ihr verabschieden. Was soll ich tun. Ich weiß von meinem Bruder, der sich nie um unsere Eltern gekümmert hat, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat.
Er durfte zu ihr kommen, ich nicht!!!
Ich habe solche Sehnsucht nach meiner Mutti, und möchte sie nochmal sehen. Ich hab ihr doch nichts getan. Kann doch auch nichts dafür, dass ich im Rollstuhl bin und nichts mehr für sie machen kann.
Ich bin total verzweifelt, ich denke Tag und Nacht darüber nach.
Aber einfach zu ihr ins Krankenhaus gehen traue ich mich auch nicht. Mir wurde so sehr weh getan, dass ich Angst habe von ihr wieder weg geschickt zu werden. Ich weiss nicht mehr weiter.
Natürlich ist es schwer, wenn man die Eltern durch ihre schwere Krankheit begleitet so wie ich es gemacht habe. Aber ich möchte mich noch verabschieden von ihr und darf nicht ......
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