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  #16  
Alt 20.09.2002, 08:02
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hallo,

es gibt menschen, die können mit dem tod nicht umgehen..., sie haben angst. manche meiden jeden gespräch darüber, manche verdrängen den gedanken...., können als selbst erkrankter da auch gar nicht drüber nachdenken, weil es ihre letzte hoffnung rauben würde.

das sind einstellungen, die man akzeptieren muss. jeder muss für sich selbst entscheiden was für ihn richtig ist. der eine geht ganz locker mit diesem thema um, der andere bekommt es nicht über sich.

lillebror kritiesierte nicht den kompass- im gegegteil...

ich fand ihre frage eigentlich recht ineressant. hätte mich aber aus dem thema rausgehalten, da ich (Gott-sei-Dank) keine patientin bin.

ich kann mir vorstellen, dass einige erkrankte sich nicht mit dem tod auseinandersetzen möchten.
vielleicht melden sich deshalb so wenig selbst erkrankte???
auch für mich gehört der tod zum leben, aber das ist meine einstellung, die ich niemanden aüfdrängen kann und schon gar nicht jemanden dafür kritisieren möchte, dass er meine einstellung nicht teilt.
wie ein erkrankter sich fühlt, wenn er gerade hier vom tod liest...., tut mir leid, kann ich nicht mitreden.
und mal ehrlich....
wenn man in den einzelnen berichten liest,(in denen ja auch ein erkrankter hilfe sucht), ist da oft nicht wenigstens ein angehöriger, der bevor er sich äussert, erstmal erzählt wer bei ihm gestorben ist und wie schrecklich das war ?

sicher ist das nicht zu ändern, aber ein wenig verstädnis für die erkrankten sollte da sein.
denn diese suchen informationen und wie andere erkrankte da durchgehen/ erfahrungsaustausch eben.
und dann lesen sie von einem angehörigen eine todesnachricht. dass das keine hoffnung gibt, kann ich schon verstehen.

vielleicht sollten wir angehörigen über unseren verlust wirklich nur im hinterbliebenenteil sprechen und das nicht ewig in jedem thema erwähnen.

das die seite für die hinterbliebenen wichtig ist..., daran besteht kein zweifel.
und da muss ich dann allerdings sagen: den brauchen wir auch und es ist wirklich nicht böse gemeint wenn ich sage, wer da nicht mit umgehen kann, sollte und muss darin nicht lesen.

aber wir haben nunmal jemanden verloren und darum geht es dann leider nunmal auch.

Liebe grüße an alle und bitte macht euch nicht immer gleich so an.
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  #17  
Alt 20.09.2002, 09:03
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hallo Zusammen,

auch ich bin keine Betroffene, sondern habe jemanden verloren. Zu der Zeit, als meine Mutter noch lebte, habe ich das Hinterbliebenen-Forum gar nicht wirklich wahrgenommen und wäre nie auf die Idee gekommen, es anzuklicken. Es war für mich sehr weit weg, weil ich bis zum Schluß voller Hoffnung war.
Wir Angehörigen haben nie angefangen vom Tod zu sprechen, wenn jemand anfing dann meine Mutter.
Bis zu dem Zeitpunkt, an dem meine Mutter starb, haben wir Angehörigen uns mit dem Thema Tod nicht auseinandersetzen wollen, weil meine Mutter als Betroffene oberste Priorität hatte.
Aber was war nach ihrem Tod? Wir waren völlig unvorbereitet, standen alle in der 2. Reihe, weil meine Mutter bisher in der 1. stand. Jetzt war sie tot und wir waren auf einmal die Betroffenen, betroffen von ihrem Tod und nicht fähig, in die 1. Reihe zu wechseln, um all den Schmerz und die Trauer zu begreifen, anzunehmen und daran zu arbeiten.

Was ich eigentlich damit sagen will: Angehörige/Hinterbliebene sind doch auch betroffen, nicht vom Krebs direkt, aber von der Trauer und dem Schmerz.

Wir, die Hinterbliebenen, sollten uns nicht verstecken müssen!

Liebe Grüße,

Anja
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  #18  
Alt 20.09.2002, 09:35
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

liebe/r lillebror..
sie fangen an unsachlich zu werden..SIE haben die diskussion hier begonnen..und äussern sich nicht einmal was konkret sie eigentlich wollen..schade dass sie hier unmut säen in einem forum das eigentlich immer harmonisch ablief.. komisch auch dass anscheinend kaum jemand sie versteht..schon mal auf die idee gekommen dass es an ihnen liegen könnte??????
äussern sie endlich konkret ihre ansichten oder lassen es ganz bleiben..ihre ansätze hier zwischen den zeilen zu schreiben und andere ihre postings interpretieren zu lassen sind unpassend.. und lenken vom eigentlichen sinn dieses forums ab.. insbesondere werde ich mich nicht beleidigen lassen von ihnen wenn ich meine meinung äussere..wenn sie hier etwas "anekelt" rate ich dazu sich nicht selbst zu quälen.. man wird hier nicht gezwungen zum austausch..er ist freiwillig und bislang auf einer sachlichen ebene..entweder man hält sich daran oder lässt es..ihre äusserung dass wir anmassend oder oberflächlich sind halte ich für beleidigend und sie sollten ihre wortwahl ändern wenn sie hier ernst genommen werden wollen..wie gesagt..niemand wird gezwungen sich hier "anekeln zu lassen" in diesem sinne
liebe grüsse an alle die an wirklichem austausch interessiert sind
Minnie
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  #19  
Alt 20.09.2002, 09:44
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hallo Anja,

es geht ja auch gar nicht darum, dass wir uns (Hinterbliebenen) verstecken müssen.
Sondern: Was empfindet ein Betroffener, wenn er hier im Forum mit Äusserungen über den Tod konfrontiert wird, obwohl er eigentlich im Forum nach Erfahrungsaustausch / nach etwas was ihm Hoffnung gibt, suchte.

liebe Grüße
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  #20  
Alt 20.09.2002, 10:05
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hallo Lillebror und alle anderen hier in diesem - für mich sehr wichtigen - Forum,
eigentlich wollte ich mich nicht mehr zu Wort melden.
Der Umgangston gefällt mir nicht. Auf einmal siezt man sich, hackt aufeinander ein und streitet.
Ja - auch ich war gestern sehr sauer und wütend.
Aber ich habe heute nacht noch einmal über die Sache nachgedacht und mir heute morgen die Homepage von Lillebror angeschaut.
Dabei bin ich zur folgenden Meinung gekommen:
1. Was Lillebror macht ist lobenswert. Das Homepage beschäftig sich mit Leukämie und bietet jede Menge Links zu dem Thema. Dies begrüsse ich.

2. Aber was ich nicht akzeptieren kann, ist wie sie / er sich hier aufführt.
(Man kann die Problematik, die ich aufzuzeigen versuchte erkennen, abwägen und dann zu einem anderen Schluss kommen. Von der Begründung wird abhängen, ob dieser anderslautende Schluss legitim ist. Diese Problematik aber einfach wie als *nicht vorhanden* zu ignorieren ist ekelhafte Anmaßung.)
Wer liest denn hier nicht richtig?
Ich finde es gelinde gesagt eine Frechheit von "ekelhafter Anmaßung" zu schreiben...
Die Wortwahl ist wohl etwas daneben.

Es ist ein Forum für Hinterbliebene! Ich bleibe bei meiner Meinung, dass es jedem offen steht, sich hier zu beteiligen oder nicht. Sich einzuklicken oder nicht.

Aber ich stimme auch Li zu, zum Teil schreiben wir auch in anderen Foren und hier schreiben wir dann auch über den Tod.
Da muss ich mich an der eigenen Nase ziehen und zugeben, dass es nicht für jeden Betroffenen unbedingt angenehm ist, wenn er immer mit dem Tod konfrontiert wird.
Auf der anderen Seite ist dies wohl auch eine persönliche Einstellung.
Wir wollen den Erkrankten auf keinen Fall die Hoffnung nehmen - ganz im Gegenteil. Und ich glaube, da spreche ich jedem hier im Forum aus dem Herzen.
Aber ich habe auch schon einige Male darüber geschrieben, dass in unserer Gesellschaft der Umgang mit dem Tod ein Tabuthema ist.

An Lillebrors Einstellung und Reaktion ersehe ich es doch erneut - warum arbeitet sie / er mit Platzhaltern?
Dies ist doch wirklich sehr seltsam.

Selbst bin ich nicht krebskrank - aber ich leide an einer anderen Krankheit, aufgrund deren ich schon des öfteren sehr direkt mit dem Tod konfrontiert wurde (es war einige Male sehr sehr knapp!)- von daher kann ich - natürlich nur für meine Person - beurteilen, wie es ist, mit dem Tod konfrontiert zu werden.
Gerade deshalb ist er ein Teil meines Lebens geworden.
Früher habe ich versucht ihn auszugrenzen - aber dies geht nun mal nicht. Es ist mehr als ungesund, sich in falschen Hoffnungen zu wiegen. Die ganze Lebenseinstellung wäre unrealistisch.
Der Tod meiner Schwester hat mir meine eigene Sterblichkeit noch einmal sehr deutlich vor Augen geführt.
So wird es jedem von euch Hinterbliebenen gehen.

Es kann natürlich sein, dass Lillebror jetzt erneut darauf hinweist, dass es meine ganz persönliche Einstellung ist. Wie sie / er es ja bereits getan hat:
"LisaRobbe schreibt :
"Von meiner Schwester weiss ich ganz genau, dass sie sich, als es ihr noch besser ging, durch aus auch mit diesem Thema beschäftigt hat. Sie hat mit meinen Eltern die Einzelheiten der Beerdigung gesprochen und gewisse Vorbereitungen getroffen.
Nur weil man nicht möchte, was eventuell passieren könnte, kann man doch nicht die Augen verschließen. So hat es Ihre Schwester gemacht. Es ist in Ordnung, wenn Ihre Schwester das so gemacht hat. Andere machen es aber anders, und auch das muss jenen ermöglicht werden. Es reicht *nicht*, einfach nur schnippisch zu sagen "na und, sollen sie halt nicht auf das Forum klicken".
Warum das nicht reicht habe ich zu begründen versucht."

Ja - es ist meine ganz persönliche Einstellung und dabei bleibe ich.
Der Tod gehört zum Leben (auch dies wird mir sicherlich gleich wieder negativ ausgelegt werden)

Sollen wir Hinterbliebenen - nur weil Lillebror es so möchte - künftig eine extra Homepage gründen, damit wir uns austauschen können.
Sollen wir uns vom Krebs-Kompass abspalten, damit auf keinen Fall in einen der Foren, der Begriff "Tod" bzw. alle ähnlichen Begriffe auftaucht. Oder sollen wir mit Platzhaltern arbeiten, mit Leerzeichen...

Nein. Dies kann es auch nicht sein.
Es sei denn, dass die Gründer vom Krebs-Kompass dies wünschen.
Ferner habe ich für meine Person - ich kann auch wiederum nur für mich sprechen (obwohl ich annehme, dass es vielen hier im Forum ähnlich ergehen wird) Lust darauf, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, genau abzuwägen, was noch geschrieben werden darf oder nicht.
Bislang habe ich mich hier gut aufgehoben gefühlt. Ich habe Trost erhalten, konnte Trost spenden und es war für alle eine Stelle, auch mal loslassen zu können. Wir müssen doch für unsere Angehörigen (Kinder, Eltern und Geschwister)die Kraft haben, präsent sein und Stärke zeigen.
Hier war ein Ort, wo man wirklich mal das Schreiben konnte, was einem auf dem Herzen brennt, sollen wir das künftig wieder alles in uns reinfressen?

Aber ich möchte mich hier nicht mehr dazu äussern. Nur habe ich den Wunsch und die Bitte, dieses Forum nicht zu zerstören.
Ich möchte auch einen gewissen Grad an Harmonie, Respekt und Herzlichkeit in diesem Forum nicht missen.

Liebe Grüsse an alle, die mich verstehen
Lisa (die Robbe)
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  #21  
Alt 20.09.2002, 10:28
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Lisa,

deine Worte/ deine Wut,macht mich traurig.....

Ich denke nicht, dass man anderen seine Meinung aufdrängen sollte.
Wenn Menschen / hier Betroffene, Angst vor dem Tod haben, sollte man das akzeptieren.

Ich bin eine die Dich nicht versteht.(Betrifft Angriff auf Lillebror)
Ich fühle mich nicht von Lillebror angegriffen und es kommt mir auch nicht in den Sinn zu denken, dass sie mich als Hinterbliebene hier am liebsten weghaben möchte.

Ich habe genauso meinen Platz hier, wie andere....

Ich finde, ihre Fragestellung ist hier irgendwie missverstanden worden.
Eigentlich wollte sie doch wissen wie andere Patienten ggf. Angehörige über ihre Gedanken denken.....

Ich habe von ihr gelernt..., ohne dass ich denke ich darf mich hier nicht mehr so äussern wie ich es möcht...

Ich für mich, werde auf jeden Fall mehr Rücksicht nehmen, wenn ich in anderen Foren schreibe. Werde also nicht meinen Verlust dort erwähnen, wo Betroffene versuchen Informationen zu bekommen. Ausweinen werde ich mich bei euch - bei den Hinterbliebenen.
Denn da ist es dann vielleicht doch eher angebrachter....

Und Lisa..., wo viele Meinungen aufeinander treffen, wird immer eine sein, die Dir nicht gefällt, bzw, einer sein, dem deine Meinung nicht gefällt...

Auch dich grüße ich ganz lieb, genau wie alle anderen hier. Denn auch mir ist Harmonie sehr wichtig, gerade hier.
Liane
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  #22  
Alt 20.09.2002, 11:01
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Hallo Liane,
ich glaube, du hast mich nicht verstanden. Schade!
Denn genau das meinte ich doch auch:
Ich muss mich an der eigenen Nase packen - ich habe sicherlich auch in anderen Foren über den Tod geschrieben und damit den ein oder anderen belastet. Hoffnungen
zerstört.
Nicht gemerkt, dass ich mit dem Thema nicht sensibel umgegangen bin...

Genau dass will ich doch nicht. Ich möchte doch den Erkrankten keine Hoffnung rauben, sie nicht traurig machen. Genau das Gegenteil möchte ich doch erreichen.
Sie sollen Mut und Kraft und Stärke bekommen, damit ihr Kampf nicht aussichtslos ist.
Sie sollen und müssen den Kampf gegen den "Schweinehund Krebs" gewinnen!
Und dafür setzte ich mich auch ein - und nicht nur mit Worten! Näheres möchte ich hier nicht dazu schreiben...


Habe ich mich denn so blöd ausgedrückt - dies tut mir leid.

Aber in diesem Forum - im Forum für Hinterbliebene, möchte ich nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen müssen.
Bitte versteh dies doch auch.
Mir ist nur dieses! (Forum der Hinterbliebenen) unheimlich wichtig.
Wenn man selbst hier nicht mehr über den Tod schreiben darf, ich glaube, dann bin ich wirklich fehl am Platz und werde nur noch lesen und auf keinen Fall mehr schreiben.
Denn ich kann nicht so tun, als ob es nur das Leben gäbe...
Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich mich nicht mehr einmische.
Ich denke mir meinen Teil und damit hat es sich.
Vielleicht sehe ich wirklich alles etwas anders ...
danke, dass zumindest du mir eine eigene Meinung zugestehst.
Sollte ich jemanden zu Unrecht angegriffen haben und für Disharmonie gesorgt haben, so tut es mir sehr leid und ich möchte mich dafür entschuldigen.

Ich werde diese Runde nicht mehr stören.
Und Liane, ich wollte dich ganz bestimmt nicht traurig machen.
Alles Liebe
Lisa, die Robbe
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  #23  
Alt 20.09.2002, 11:14
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...doch liebe Lisa, ich habe verstanden als du schriebst, du musst dich an deine eigene Nase ziehen....und es hat mich gefreut, dass auch du nachdenklich wurdest....

...und im Forum für Hinterbliebene werden wir uns weiter ausweinen dürfen, denn da ist es sicher angebrachter, bestimmte Sachen zu äußern.

Nun bin ich auch nicht mehr traurig
Sei lieb gegrüßt
(wir treffen uns bestimmt wieder bei den Hinterbliebenen)
Liane
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  #24  
Alt 20.09.2002, 12:10
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hallo ,

also ich finde das geht hier alles ein bißchen merkwürdig zu.
ich werde mich zu diesen postings auch nicht mehr äußern und halte es wie, lisa,robbe.ich glaube das ist in diesem falle das beste.

es muss ja nun wirklich jeder für sich entscheiden was er tun will und was nicht.

einen schönen tag euch allen
gela
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  #25  
Alt 20.09.2002, 13:14
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Ich bin selbst krebskrank, aber habe einfach aus Interesse nicht nur in das Forum Hautkrebs, sondern auch in andere Foren geschaut. Ich finde es bewundernswert, wie sich die Menschen hier Mut machen, auch und gerade vor allem im Hinterbliebenenforum. Und ob man da reinschaut oder nicht, diese Entscheidung steht jedem frei; ich denke auch, man weiß zumindest ansatzweise, was einen dort erwartet: Eine Beschäftigung mit dem Thema TOD. Dazu heißt es ja Hinterbliebenenforum. Ich selbst merke oft, dass sich die Menschen um mich herum mit Krebs nicht auseinandersetzen wollen, und ich hoffe, dass sie´s auch nie müssen. Deswegen schreibe ich hier und chatte hier, weil hier Menschen sind, die verstehen, was ICH fühle, einfach, weils ihnen auch so geht. Ich denke, genauso ist es mit Hinterbliebenen: Manche haben jemand zum reden, andere nicht. Manche wollen reden, wieder andere nicht. Da ist es doch eine gute Sache, wenn man weiß, dass Leute, mit denen man als angehöriger vorher geredet hat, auch für einen da sind, wenn man "nur noch" hinterbliebener ist, oder nicht? Also zusammenfassend kann ich nur sagen: Ich habe den krebs-kompass bisher als beste Site zu diesem Thema empfunden, mit ALL seinen Foren. Wünsche euch allen, egal, ob betroffene, angehörige oder hinterbliebene, viel Kraft und Sonnenschein!
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  #26  
Alt 20.09.2002, 17:27
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Hallo,

leider ist nun genau das eingetreten, was ich befürchtet hatte und unbedingt vermeiden wollte. Ich schrieb es ja schon in meinem Ausgangsbeitrag.
Dass die Diskussion so verlaufen ist bedauere ich, denn die eigentliche Frage die ich gestellt habe ging weitgehend darin unter. Zu einem Teil ist das meine Schuld, ich habe mich sinnlos hinreissen lassen auf Dinge zu reagieren, die nicht *unmittelbar* mit meiner Frage zu tun hatten. Dafür will ich mich bei denen entschuldigen, an die die Frage eigentlich gerichtet war und die in diesem wütenden Chaos jetzt kaum noch antworten werden wollen.
Ich hab mir alle Antworten nochmal genau durchgelesen und will nur noch auf die Dinge eingehen, die zu jener Frage gehören.

Ich gebe nochmal in Lianes Worten wieder, was mein eigentliches Anliegen war, vielleicht werden ihre Worte besser verstanden als die meinen :

@@"es geht ja auch gar nicht darum, dass wir uns (Hinterbliebenen) verstecken müssen.
Sondern: Was empfindet ein Betroffener, wenn er hier im Forum mit Äusserungen über den Tod konfrontiert wird, obwohl er eigentlich im Forum nach Erfahrungsaustausch / nach etwas was ihm Hoffnung gibt, suchte."@@

Genau darum ging es. (Danke Liane, auch für das andere)

Und nochmal an alle :
es geht in meiner Kritik **nicht** darum, DASS es ein Hinterbliebenen Forum GIBT.
Achtung, wichtig ! : Ich finde **gut**, dass es ein solches gibt. Ich finde aber *nicht* gut, in welchem *Zusammenhang* das Forum präsentiert und angeboten wird.
Ich will euch wirklich nicht nerven, aber bitte bitte antwortet in dieser Diskussion nicht mehr in dem Sinne, wie sehr euch das Forum als Hinterbliebene geholfen hat.
Denn DAS habe ich schon verstanden, *bevor* ich meinen ersten Beitrag mit meiner Frage hier reingestellt habe. Ich habe hier *gelesen*, bevor ich gepostet habe. So wie sich das gehört.

Die Situation, völlig alleine zu sein im Schmerz der Unfassbarkeit, während alles um einen herum in sinnlos gewordener Normalität zu verharren scheint ist auch mir persönlich extrem bekannt. Ich verstehe also durchaus, dass es wohl irgendwo ein Forum wie dieses geben *muss*.
Und dies habe ich zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt. Dies scheint leider nicht von allen Lesern verstanden worden zu sein.

Danke Karin, dass Du geantwortet hast. Ich werde die Antworten von Selbst Betroffenen sammeln und meine Vorbehalte dann ggf nochmal überdenken.
Genau dafür hatte ich meine Frage ja auch gestellt.

Du schreibst :
"Und ob man da reinschaut oder nicht, diese Entscheidung steht jedem frei; ich denke auch, man weiß zumindest ansatzweise, was einen dort erwartet"

Aber denkst du es ist realistisch, dass man da *nicht* hineinschaut, wenn es sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet ?
Ich schreibe mal aus der Sicht eines Angehörigen, denn diese kenne ich. (Als Patient würde ich mich vermutlich erst recht so verhalten). Ich *müsste* da hineinsehen, auch wenn ich ganz genau wüsste, dass es mir massiv schaden würde. Ich denke nicht, dass man das in einer solchen Situation wirklich mit "Unmündigkeit" abtun kann. Oder gar einem "selbst schuld", wie das hier einige getan haben.
Du schreibst allerdings, dass es dir nicht schadet hier zu lesen, und das finde ich gut. Ob es aber *auch* Leute gibt, denen es auf die Weise schadet, wie ich das befürchte scheint mir sehr wahrscheinlich. Wirklich *wissen* kann ich es natürlich nicht.

LisaRobbe fragt :
"Sollen wir Hinterbliebenen - nur weil Lillebror es so möchte - künftig eine extra Homepage gründen, damit wir uns austauschen können."

Natürlich nicht, nur weil *ich* es so möchte. Meine Güte ......
Die Idee mit einer Extra Homepage halte ich allerdings in der Tat für die genau richtige.

"Sollen wir uns vom Krebs-Kompass abspalten, damit auf keinen Fall in einen der Foren, der Begriff "Tod" bzw. alle ähnlichen Begriffe auftaucht. (..)"

Sie spielen meine Bedenken runter und versuchen, sie damit ins Lächerliche zu ziehen. Was soll denn das ?
Es geht nicht darum, dass "mal Begriffe" auftauchen. Sondern darum, dass vor den Augen mitlesender Patienten hier Berichte über Leidenswege und qualvolles Sterben ausgebreitet werden !
Nochmal : Ich weiß ganz genau wie es ist, wenn das was man miterlebt hat irgendwie *Raus muss*, bevor man selbst daran explodiert. Aber bei allem Schmerz sollte man nicht vergessen, WO man das tut und vor wessen Augen. Nur und ausschließlich *darum* geht es !

der
Lillebror



http://www.leukaemie-links.de.vu/
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  #27  
Alt 20.09.2002, 22:08
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Hallöchen zusammen,
ich bin's, die (krebsbetroffene) krasse Brigitte!
Herrjeh, hier herrschen ja ganz schnelle Missverständnisse! Aber das liegt wohl schon ein bisschen an Deiner Fragestellung, Lillebror, denn hättest Du mit einem einfachen Satz gefragt:
"Was empfinden Krebsbetroffene, wenn sie auf den Seiten der Hinterbliebenen nachlesen?", ... wäre das Ganze vielleicht ein bisschen einfacher gewesen.

Deine Meinung, dass der Tod NICHT zum Leben gehört, hat mich zwar - ehrlich gesagt - jetzt auch ein bisschen irritiert. Ist das DEINE Philosophie? Wäre eine NEUE Ansicht, hm-hm! Okay, schauen wir's uns mal genauer an!
Du kannst LEBEN, und Du kannst NICHT leben. Okay!
Irgendwann hast Du mal NICHT gelebt, und irgendwann hast Du ANGEFANGEN zu leben. Gut, aber irgendwann wirst Du ja auch wieder AUFHÖREN zu leben. - Oder kurz gefragt: Kannst Du leben OHNE zu sterben? Na, haha! Wenn Du DIE Formel für das ewige Leben gefunden hast, dann hör ich Dir echt gerne zu!
Nein, im Ernst, Du kannst nicht Leben, ohne zu Sterben, Lillebror. Das ist nun mal eine Tatsache. Der Tod gehört also zum Leben. Der ewige Kreislauf eben. Der Kreislauf des ganzen Lebens. Unabänderlich. Jede Blume verwelkt irgendwann. Jedes Tier stirbt irgendwann. Jeder Mensch muss irgendwann "gehen". Auf jeden Tag folgt eine Nacht. Auf jede Nacht wieder ein neuer Tag. - Kannst DU es ändern? Oder ich? - Für diese Erkenntnis braucht es keine grossen philosophischen Erfahrungen. Philosophisch wäre es erst DANN, wenn Du fragst: WARUM?
Nein, die Frage lautet hier eher: Wie gehen wir Menschen damit um? Antwort: Eigentlich gar nie richtig. Es ist ein Tabuthema. Warum ist es ein Tabu? Ah, weil wir uns davor fürchten.

Aber Deine Frage nach dem Empfinden von Krebsbetroffenen, wenn sie die Seiten der Hinterbliebenen lesen (oder ob sie diese lesen), ist ja eigentlich keine schlechte Frage.
Nur, ... genau so gut kannst Du auch fragen, warum nicht gleich ALLE Menschen in den Krebsforen hier mitlesen und mitschreiben?
Na, kommt einfach darauf an, wie die Reaktionen darauf sind. Entweder sind die Leser hier gewillt, darauf einzugehen, oder eben auch nicht. Man kann es auch "Zeitreife" nennen, ob man sich über Tabus hinweg setzen will oder sie weiterhin zu Tabus macht. (Man könnte sich auch fragen, warum wir alle uns nicht mit dem Thema AIDS beschäftigen und JENE Seiten im Netz angucken? Tun wir's? Nö! Weil es uns nicht betrifft. Also bleibt's auch für uns ein Tabu.)

Irgendwo in einem Forum habe ich mal darüber geschrieben, dass dieses "Grüppchendenken", wie z.B. bei den Angehörigen und Betroffenen, nicht so gut sei, und diese sich doch eigentlich zusammentun sollten, und nicht nur hauptsächlich "getrennte Wege" in ihrem Meinungsaustausch gehen sollten. Denn wie kann man sonst voneinander lernen, wenn man nicht auch die anderen Seiten sehen kann?
Aber dazu sind nun mal nicht alle bereit. Es gibt Zeiten, wo man sich mit Gleichgesinnten austauschen will, weil nur DIE dieses gewisse Verständnis aufbringen können, ... aber es gibt auch Zeiten, wo man sich schnell mal mit Anderen austauschen möchte, wo man verstehen kann und kennenlernen will. Was spricht dagegen?

Aber Du möchtest wissen, was ich als Krebsbetroffene empfinde, wenn ich die Seiten für die Hinterbliebenen lese? Und OB ich sie überhaupt lese?
Es ist ganz einfach, Lillebror:
Es sind die Zeiten.
Es gibt nämlich Zeiten, wo ich keine Kraft habe, mich mit Trauernden auseinander zu setzen. Dann lese ich auch nicht dort nach. Weil es mir sehr nahe geht. Nicht, weil ich mich selber mit dem Tod konfrontiert sehe, sondern weil mir das Leid der anderen im Augenblick zu sehr schmerzt.
Es gibt aber auch "stärkere" Zeiten, wo ich dort nachlesen möchte, was andere denken, wie sie fühlen. Ich kann ja mitreden, mithelfen, wenn ich will. Vielleicht kann ich selber Trösten. Vielleicht will ich aber auch nur still mitlesen, mitweinen, ohne selber eine Zeile hinzuschreiben.

Es gibt kein "ob" und "warum nicht" oder "wie", Lillebror, ich denke, da können mir andere Betroffene bestimmt zustimmen.
Und ob ich Angst dabei habe, wenn ich diese Zeilen dort lese? Nein. Als Krebsbetroffene bin ich schon zu FEST mit dem Tod konfrontiert. Der "Mörder" sitzt auf meiner Schulter. Für den Rest meines Lebens. Ich kann somit sämtliche Themen nachlesen, die mich oder den Tod "betreffen". Das Bedürfnis ist sogar eher da, als früher. Intensiver jedenfalls. Und wenn mir danach ist, dann kann ich auch in AIDS-Foren gehen und DORT nachlesen. Ich kann nur gewinnen. Egal, was ich lese. Was Quatsch ist, sondere ich eben aus. Was solls', wir sind hier im Netz! Da ist alles offen. - Stimmt's?

Du kennst das bestimmt: Wenn Du ein schwieriges Problem hast, dann beschäftigst Du Dich nämlich auch viel intensiver mit diesem Problem. Vielleicht verschlingst Du sogar haufenweise Bücher darüber. Wählst Du dann aber nur jene Bücher aus, die ein Happyend haben? - Oder willst Du ALLES wissen?
Nun, es gibt den einen, simplen Weg, indem Du nur alle Bücher mit den Happyends liest.
Aber irgendwann wird Dir das nicht reichen. Weil Du nämlich FRAGEN hast! Weil Du fragen möchtest: "Aber was ist WENN ...?" Ha, dann wirst Du später nämlich auch jene Bücher mit den traurigen Enden lesen! - Weil Du nun mal nicht anders kannst. Und weil Du ganz genau weisst, dass nicht alles im Leben nur LEBEN bedeutet, sondern auch ein Ende findet.
Irgendwann.
Naja, und in jedem Buch findest Du ja AUCH irgendwann mal die letzte Seite, ... das Ende eben.
Happyend!
Oder auch nicht.

Es grüsst ganz lieb
die "krasse" Brigitte
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  #28  
Alt 20.09.2002, 23:26
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Hallo Brigitte,

deine postings sind ja irgendwie cool. Krass cool sozusagen. ;-)

>>"Herrjeh, hier herrschen ja ganz schnelle Missverständnisse! Aber das liegt wohl schon ein bisschen an Deiner Fragestellung, Lillebror, denn hättest Du mit einem einfachen Satz gefragt:
"Was empfinden Krebsbetroffene, wenn sie auf den Seiten der Hinterbliebenen nachlesen?", ... wäre das Ganze vielleicht ein bisschen einfacher gewesen.<<


Na, dann kuck dir mal ganz genau den allerersten Satz meines Ausgangsbeitrags an. Genau DAS steht da nämlich. Oder wolltest du sagen, ich hätte mir alle weiteren Erläuterungen sparen sollen ? (Vermutlich hättest du damit sogar recht.)

>>Deine Meinung, dass der Tod NICHT zum Leben gehört, hat mich zwar - ehrlich gesagt - jetzt auch ein bisschen irritiert. Ist das DEINE Philosophie?<<

Es ist zwar etwas mühsam mich zu beherrschen, aber ich hab mich eh schon genug über mich geärgert, dass ich in einer kurzen Schlussbemerkung etwas zu dieser "T'd-gehört-zum-Leben" -Phrase gesagt hatte. Leider hat vielleicht genau diese Bemerkung dazu geführt, dass die Diskussion voll vom Thema weg lief. Und dafür ist mir die eigentliche Frage wirklich zu wichtig. Tut mir irgendwie fast leid drauf zu verzichten, mit dir wäre es vielleicht sogar interessant gewesen. Und weil mir gerade zu diesem deinem Beitrag 20 Seiten Text einfallen würden. Aber genau *deshalb* lass ich es besser.

Du schreibst :
>>Es gibt kein "ob" und "warum nicht" oder "wie", Lillebror, ich denke, da können mir andere Betroffene bestimmt zustimmen.
Und ob ich Angst dabei habe, wenn ich diese Zeilen dort lese? Nein. Als Krebsbetroffene bin ich schon zu FEST mit dem Tod konfrontiert. Der "Mörder" sitzt auf meiner Schulter. Für den Rest meines Lebens. Ich kann somit sämtliche Themen nachlesen, die mich oder den Tod "betreffen". Das Bedürfnis ist sogar eher da, als früher. Intensiver jedenfalls. Und wenn mir danach ist, dann kann ich auch in AIDS-Foren gehen und DORT nachlesen. Ich kann nur gewinnen. Egal, was ich lese. Was Quatsch ist, sondere ich eben aus. Was solls', wir sind hier im Netz! Da ist alles offen. - Stimmt's?<<

Wie lang hattest du deine Diagnose, bis du auf *diesen* persönlichen Stand gekommen bist, den ich ja durchaus bewundernswert finde ?

>>Du kennst das bestimmt: Wenn Du ein schwieriges Problem hast, dann beschäftigst Du Dich nämlich auch viel intensiver mit diesem Problem. Vielleicht verschlingst Du sogar haufenweise Bücher darüber. Wählst Du dann aber nur jene Bücher aus, die ein Happyend haben? - Oder willst Du ALLES wissen?<<

Natürlich ALLES. Um für jede Eventualität gewappnet zu sein, um ihr zu begegnen und sie bewältigen zu können. Das hat aber nichts mit unserem Thema zu tun. Der T'd ist nicht zu bewältigen für die, die er betrifft. Denn *bewältigen* kann man nur *innerhalb* des Lebens. Das ist nicht meine persönliche "Meinung", sondern *per Definition* so.
Ausser man glaubt an ein "Leben-nach-dem-T'd". Doch das ist Spekulation und rechtfertigt somit nicht, auf dieser Grundlage von "realistisch" zu reden, wie das hier viele tun. Und ist im übrigen auch nichts anderes, als ihn zu leugnen.

>>Nun, es gibt den einen, simplen Weg, indem Du nur alle Bücher mit den Happyends liest. <<

Sagen wir, um bei deinem Vergleich zu bleiben : ich lese nur Bücher, die nicht im *Nichts* enden. Das ist wohl nicht ganz das Gleiche.

Lillebror
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  #29  
Alt 21.09.2002, 00:24
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hi Lillebror, Du bist ja noch wach um diese Zeit! Ich auch, aber ich geh gleich schlafen (aus gesundheitlichen Gründen, ganz brav!)

Ja, ich meinte eigentlich, die weiteren Erläuterungen hättest Du Dir sparen können, das verwirrt nur. Krebspatienten sind DIREKT mit dem "möglichen" Tod konfrontiert, denn er steht nach der Diagnose einfach viel näher (obwohl er ja nicht unbedingt gleich eintreten muss). Es ist eine Frage der "Phase", in welcher man sich da befindet, um "tiefer" rein zu denken/fühlen. Eigentlich ist ja ganz logisch, dass Du zu Beginn der Diagnose unter Schock stehst, und zuerst nach allen möglichen (Heil)-Lösungen suchst! Warum sollte man da gerade in DIESEM Augenblick in einem Forum für Hinterbliebene nachschauen? Da hast Du im Moment echt ganz andere Sorgen.
Der Mausklick ins Forum für Hinterbliebene kann dann jedoch bald mal mit der "Phase" der eigenen Verarbeitung kommen. Und die Verarbeitung ist genau so wichtig, wie die anfängliche Suche nach Heil-Lösungen. Die Frage ist nur, WANN (aber auch wie) diese Phase eintritt, und ob der/diejenige(r) die Kraft im Moment dazu hat. - Es ist also ganz einfach, siehst Du?
Wie LANGE es gedauert hat, bis diese Phase zu diesem "Stand" gekommen ist, kann ich Dir nicht sagen, Lillebror. Die ist wohl von Mensch zu Mensch auch verschieden. Beim einen geht es vielleicht schneller, beim andern weniger, vielleicht auch gar nicht. Vielleicht hat es auch etwas mit der persönlichen Offenheit für die Dinge zu tun, die mich als Krebsbetroffene bewegt, ALLES zu lesen. Aber dies kann ich - wie gesagt - auch nur tun, wenn ich die Kraft dazu habe.

Doch, mein Beispiel mit den Büchern (mit oder ohne Happyend) finde ich einen sehr guten Vergleich. Denn in diesen kannst Du ja wählen, ob Du für Deine Problemlösung nur das "Gute" sehen willst, oder ALLES, also auch das mögliche Negative (oder das schlechte Ende). Bei Deiner Frage steckt ja genau der gleiche Sinn dahinter: Wollen wir Krebsbetroffenen nur das "Gute" lesen, oder gleich ALLES, also auch das mögliche Negative oder das "schlechte Ende" und das ganze Drumherum gleich eingeschlossen?

JA! Wollen wir! Aber wann, das entscheiden wir selber. Wenn wir es können. Wenn wir die Kraft dazu haben.

Also, im Moment hab ich jetzt keine Kraft mehr, bin nämlich müde. Morgen vielleicht wieder, ja? Und wenn nicht morgen, dann eben übermorgen. Oder überübermorgen ...! Einfach akzeptieren, Lillebror, gell?

Ganz liebe Gute-Nacht-Grüsse
von der "krassen" Brigitte

PS. ... naja, es gibt doch da noch diese Bücher mit dem Ende, das "offen" bleibt ...! Wo sich der Leser selber überlegen kann, wie's wohl weiter geht, nicht?
Gilt nicht! Meistens gibt's zu diesen Büchern den "Teil 2" unter dem Motto: Fortsetzung folgt! Es können auch noch zehn Bücher sein, egal. Jedenfalls wird IMMER irgendwann und irgendwo mal ein Ende gesetzt. Weil die Geschichte zu Ende ist. Happyend oder auch nicht.
Stimmt's?
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  #30  
Alt 21.09.2002, 08:31
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hallo und guten morgen,

ich bin zwar nicht selbst betroffen, erlebe aber in den Foren hier, daß es sich gar nicht vermeiden läßt, als Betroffener sich mit dem tod auseinanderzusetzen, wenn man sich hier in den foren aufhält.
Man lernt hier andere Betroffene kennen, schätzen - es entwickeln sich Freundschaften und man verliert sie teils wieder, durch den tod. Was dann? Dann sind sie gleichzeitig Betroffene und Hinterbliebene.
die Konfrontation ist doch hier oder z.B. auf einer Onkologie gar nicht zu vermeiden.
Ich glaube, wenn man den Tod völlig ausklammern möchte - und sicherlich werden manche betroffenen das tun - werden sie auch nicht in den anderen foren lesen.
Und ist es nicht auch so, das sich der Einzelne entscheidet, seine Erkrankung zu ignorieren oder sich damit auseinanderzusetzen?
Wenn er sich damit auseinandersetzt, wie soll da die Möglichkeit des Sterbens ausgeklammert werden?
Meine Philosopie dazu ist: viel zu Wissen, nimmt viel angst, und ich glaube, es geht vielen hier ähnlich.
Liebe Grüße

Marlies
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