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  #1  
Alt 18.06.2004, 21:37
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Standard Hinterbliebene Rippenfellkrebs und alle anderen

Liebe Bianca,
ich kann so sehr Deine Ohnmacht verstehen.
Ich habe in den vergangenen Monaten auch sehr viele sogenannte Freunde "über Bord geworfen".
Es stellt sich halt immer erst in der Not heraus, wer wirklich für einen da ist. Es gab so viele oberflächliche und mir herzlos erscheinende Worte. Ich habe mich einfach nur noch mit denen getroffen, die mir gut taten. Bei denen ich mich gut aufgehoben fühlte. Ob es so richtig war, ich weiß es nicht. Trauer und Schmerz zermürben einen, machen die Seele und den Körper kaputt.
Ich bin 32, mein Vater ist 60 und meine Schwester 35 geworden. Nein, Kinder haben wir nicht. Ich habe aber einen so wundervollen Mann, der mir über jeden Tag mit Verständnis und so viel Liebe hinweghilft. Aber er ist halt auch manchmal sehr hilflos. Ich habe mir jetzt bei einer Beratungsstelle Hilfe geholt, bevor mein Körper völlig zu streiken beginnt. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen werden wohl aber auch die nächsten Monate noch bleiben. Wie die Verzweiflung.
Es ist nicht faßbar, man kann es nicht glauben, will es auch gar nicht glauben. Trauer und SChmerz zerreißen einem fast das Herz. Den Sinn des Lebens werden wir wohl erst in ein paar Jahren vielleicht wieder finden.
Ich vermisse sie alle beide so sehr. Meinen Dad mit seinen tausend Ideen, seinem handwerklichen Geschick, seinen grauen Wuschellocken. Und meine Schwester.... ich kann es einfach nicht begreifen.

Ich wünsche uns, dass wir irgendwann einen Weg finden werden, das Geschehene zu begreifen und zu verarbeiten. Unser Leben wird nie mehr so wie es mal war. Wir werden nie mehr so, wie wir mal waren.

Würde mich freuen, von Dir zu lesen.

Sonja (sunniee)
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  #2  
Alt 19.06.2004, 01:58
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Standard Hinterbliebene Rippenfellkrebs und alle anderen

Hallo liebe Sunnie,Bianca und alle Anderen

Du hast soooo recht;es wird nie mehr so wie es war.Keine warme herzliche Umarmung von unseren Liebsten,kein Reden,kein miteinander Teilen,kein Rat holen können,einfach rein gar nichts...Und das ist verdammt schwer,diese Lücke wird sich niemals in unserem Leben schliessen.
Dieser durch asbest ausgelöste Krebs nimmt unsere Liebsten,diese Verständnis von Leuten,die das nicht durchgemacht haben werde ich niemals kriegen.Das musste ich auch feststellen.Keiner der seinen Liebsten nicht verloren hat,redet einfach nur daher...Wird es aber erst dann begreifen,wenn es ihn selber trifft.
Auch ich komme nicht klar,deshalb habe ich mich für eine Pyscholgische Therapie entschieden.Ich war bis jetzt dreimal da und es hat mir gut getan........mal sehen was noch in der Zukunft bringt....
Seid all herzlich gedrückt :-)
Gute idee Sunnie..Danke...

Bis denn IN LIEBE
melek
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  #3  
Alt 19.06.2004, 23:11
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Standard Hinterbliebene Rippenfellkrebs und alle anderen

Liebe Melek,
schön von Dir zu lesen.
Prima, dass Dir die Therapie hilft. Wir müssen jeden Strohhalm, der sich uns bietet, ergreifen.
Alles Liebe, Sonja


Liebe Funda,
ich weiß nicht, ob Du überhaupt noch im KK-Forum bist und noch ein bißchen mit liest. Frage mich öfter, wie es Dir wohl so ergangen ist. Vielleicht meldest Du Dich mal wieder?

Sonja (sunniee)
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  #4  
Alt 22.06.2004, 22:20
Bianca Bianca ist offline
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Standard Hinterbliebene Rippenfellkrebs und alle anderen

Hallo Ihr Lieben,
ich weiß gar nicht so Recht was ich schreiben soll. Mir geht soviel durch den Kopf und dann widerum gar nichts. Habe das Gefühl wie eine Maschiene zu produzieren, produzieren usw usw. Fühle mich auch total leer und ausgebrannt. Ich träume jede Nacht von meinem Dad. Ich finde es so schön und hoffe immer auf ein verstecktes Zeichen. Uns allen (meinem Bruder, meiner Mam) fehlt er immer mehr. Jetzt sind es schon 7 Wochen und 1 Tag und jeder neue Tag tut noch mehr weh. Es gibt soviel was ich ihm erzählen möchte. Die Fortschritte meiner kleinen Tochter usw Ich liege abends im Bett und gehe die letzten Tage und Monate nochmal und nochmal durch, bis ich irgendwann in den Schlaf finde. Wenn Nachts meine Tochter wach wird, ist es das erste woran ich denke. Leide erheblich unter Schlafmangel. Kann es mir auch nicht vorstellen, dass es irgenwann weniger wird, den Schmerz meine ich. Am We musste ich zu dem 40 ig jährigen Geburtstag meiner Tante und alle taten so als wäre nichts gewesen. Es hat mich auch keiner drauf angesprochen, wie ich mich fühle obwohl ich gern drüber gesprochen hätte. Selbst mein Männe ist kein Trost für mich, obwohl er selbst siene Eltern vor 10 und 7 Jahren an Krebs verloren hat. Es ist für mich so unbegreiflich, dass alles ganz normal weiterläuft.
Suniee, darf ich fragen woran Deine Schwester gestorben ist? Als Du Deinen Vater beschrieben hast (oben im ersten Beitrag)dachte ich Du beschreibst meinen Dad -> Meinen Dad mit seinen tausend Ideen, seinem handwerklichen Geschick... nur graue Wuschellocken hatte er nicht. Aber er hat sein Leben lang immer nur gearbeitet und konnte eigentlich alles. Er hat für mich alles gemacht. Meine Mam litt früher als ich klein war unter Depressionen und da hat er sich immer um mich gekümmert und war immer für mich da. Ich bräuchte ihn noch so sehr, obwohl ich schon eine eigene kleine Familie habe.......

Melek, hast Du meine letzte E-Mail nicht bekommen?Würde mich freuen wieder was von Dir zu hören. Mache mir auch etwas Sorgen um Dich.

Ich geh jetzt zu Bett und versuche etwas Schlaf zu finden. Liebe Grüße Eure Bianca
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  #5  
Alt 23.06.2004, 19:26
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Standard Hinterbliebene Rippenfellkrebs und alle anderen

Liebe Bianca,
für mich war jede Nacht, in der ich von meiner Schwester geträumt habe, so fuchtbar. Auf der einen Seite so wundervoll, sie wieder zu sehen, auf der anderen Seite das grauenvolle Erwachen mit der Gewissheit, nie wieder ihre Stimme zu hören. Jeden Morgen tränen, Verzweiflung, jede Autofahrt ein Horror, weil die Gedanken fließen und fließen.
Von meinem Dad träume ich ab und zu - und finde es inzwischen sehr schön. So sehe ich ihn wenigstens manchmal noch....
Meine Schwester ist an Magenkrebs gestorben. Zwischen Diagnose und Tod lagen gerade mal 11 Monate, eine OP mit totaler Magenentfernung und von den 11 Monaten 6 Monate mit wöchentlicher Chemo. Der reinste Horror.

Erinnere ich mich richtig: war Dein Dad auch in Großhansdorf in der Klinik? Ich mochte das Krankenhaus und seine Ärzte nicht. Gestorben ist mein Dad dann im Buchholzer Krankenhaus, weil meine Eltern dort in der Nähe wohnen. Empfehlen würde ich das Krankenhaus aber auch nicht unbedingt. Überall nur Stümper und absolut herzlose und unfähige Ärzte...

Aber es ist jetzt vorbei. Sie sind ihren Qualen und Schmerzen entkommen. Ob sie es wohl jetzt besser haben? Ob sie uns sehen können?

Ein trauriges Tschüß.
Sonja
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  #6  
Alt 25.06.2004, 06:58
Bianca Bianca ist offline
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Standard Hinterbliebene Rippenfellkrebs und alle anderen

Liebe Sonja,
ich hab ganz wenig Zeit, da ich gleich ganz spontan mit meiner Mutter und meinem Bruder für 5 Tage nach Mallorca fliege. Männe passt auf meine Tochter auf und ich kann mich hoffentlich mal etwas entspannen und zur Ruhe kommen. Melde mich, sobald ich wieder da bin! Drück Dich, Deine Bianca
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  #7  
Alt 25.06.2004, 10:36
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Standard Hinterbliebene Rippenfellkrebs und alle anderen

liebe sonja
deine geschichte ist meiner ähnlich.
ich habe auch meinen bruder mit 43 und meine mama mit 68 mit einem abstand von 5 monaten an krebs verloren. vor einem halbem jahr ist jetzt auch mein vater 83 gestorben. ich habe keine geschwister mehr und auch keine kinder aber einen lieben mann und meine freundin die mich unterstützten.
eigentlich hab ich noch garnicht so richtig begriffen was in den letzten 3 jahren alles passiert ist. ich funktionieren gehe in die arbeit, mache so weiter aber ich spüre da ist noch garnichts verarbeitet worden. langsam merke ich jetzt auch das es mir körperlich schlecht geht, bin total nervös, habe herzrasen, schlafe schlecht. ich muss jetzt anfangen mich damit auseinanderzusetzen. ich denke das wirst du auch müssen und/oder machst es ja auch schon.
wir werden das schon schaffen mit unseren vielen erinnerungen die uns keiner nehmen kann.
lieben gruß an euch alle
babs
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  #8  
Alt 18.07.2004, 16:27
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Standard Hinterbliebene Rippenfellkrebs und alle anderen

Ich zünde heute eine besonders schöne Kerze für unsere Väter an. Ich bin sicher, sie haben sich dort oben gefunden und liebe Soni, sie haben dort Deinen Vater in Empfang genommen. Er ist nicht allein.

Eure Sonja (sunniee)
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  #9  
Alt 18.07.2004, 21:12
Bianca Bianca ist offline
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Standard Hinterbliebene Rippenfellkrebs und alle anderen

heute waren wir auf dem friedhof... der grabstein ist nun fertig und steht da. als ich immer näher an den stein kam, dachte ich mir würde jemand den boden unter den füßen wegreißen...da stand er nun der Name Wilhelm Johns*09.05.1951 + 03.05.2004
es war einfach nur schrecklich und mir ist der tod meines ach so geliebten vaters ein bischen reeller geworden. noch flüchte ich, flüchte vor all den schlechten gedanken. ist das normal dieses verdrängen??? als damals die diagnose kam, wurde mir so schlecht, dass ich mich fast übergeben hätte und ich habe immer gedacht, dass ich komplett ausflippe, wenn er mal stirbt...und nun? ich fühle mich so schlecht, weil das leben weitergehen muß. durch meine kleine tochter bin ich abends so ausgepowert das ich froh bin, wenn ich ins bett kann. ich habe gar keine zeit wirklich zu trauern bzw lasse es nicht zu. wir haben heute den garten gemacht, seinen garten und wenn ich so auf der terasse sitze dann denke ich immer das kann alles gar nicht wahr sein. ich vermisse ihn so sehr. er war so handwerklich begabt und der garten war immer in schuss und nun. selbst die pflanzen im garten trauern. es ist so leer in meinem elternhaus. alleine schon die aussage zu meinem mann"ich fahre jetzt zu meinen eltern" kann ich ja gar nicht mehr aussprechen. meine mutter trauert auch, nur ganz anders. mein bruder (19) will nicht drüber reden. sorry für mein wirr warr aber ich bin vom heutigen tag total aufgewühlt. als ich so am grab stand, hatte ich nicht den eindruck, dass er da ist. danke fürs zulesen. bianca
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  #10  
Alt 19.07.2004, 12:32
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Standard Hinterbliebene Rippenfellkrebs und alle anderen

Liebe Bianca,
ich kann Dich so gut verstehen - Deine Gedanken und Gefühle sind völlig normal. Das Verdrängen ist lebensnotwendig, um überhaupt den Tag zu überstehen.
Die Müdigkeit kommt, weil der Körper und die Seele den ganzen Tag powern, denn sie müssen ja die Trauer und den Schmerz den ganzen Tag unterdrücken. Und da werden jeden Tag Höchstleistungen abverlangt.

Ich verdränge noch heute - so viele Monate später. Ich bin jetzt bei einer Beratungsstelle und dort wurde mir sehr gut erklärt, was eigentlich mit meinem Körper derzeit los ist. Warum ich derzeit so bin, wie ich bin. Warum nichts mehr ist, wie es mal war. Und vor allem: warum nichts mehr jemals wieder so werden wird, wie es früher war. Auch wir selber werden NIE mehr die "Alten" werden; Wir haben uns verändert.

Liebe Bianca, es ist völlig "normal" in der Trauer, so wie Du jeden Tag erlebst, so wie Du versuchst, damit umzugehen.
Das Verarbeiten kommt. Ganz von allein. Irgendwann kriecht es hoch und will raus: mit lautem Schreien, viel Weinen, großer Wut. Dann müssen wir es rauslassen. (Aber vorher den Partner vorwarnen, sonst weiß er nicht, wie ihm geschieht).

Mir ging es genauso wie Dir, als ich den Namen dort auf dem Grabstein gesehen habe.

Auf welchem Friedhof ist Dein Dad?? Du kommst doch auch aus HH, oder? Mein Dad ist in Trelde (bei Buchholz) und meine Schwester in Tonndorf. Beides sind sehr schöne, kleine Friedhöfe. Da haben sie ein schönes, nettes Plätzchen.

Ich drücke Dich,
Deine Sonja (sunniee)
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  #11  
Alt 05.08.2004, 15:19
Bianca Bianca ist offline
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Hi Sunniee, endlich komme ich mal kurz dazu Dir zu schreiben, bevor meine Tochter wach wird. Mein Vater ist in Ohlsdorf beerdigt worden. Er hat auch eine ruhige Stelle aber für mich ist es noch kein besonders schöner Ort. Habe nicht das Gefühl das er mir dort näher ist. Meine kleine rennt hier jeden Tag mit dem Bilderrahmen von meinem Vater herum ruft dann immer Apa und küsst sein Bild. Das zerreißt mir echt das Herz. Meine Mam ist der Meinung sie hätte ihn schon vergessen aber dann würde sie doch nicht sein Bild küssen. Zu meinem Dad hatte ich ein ganz besonderes Verhältnis. Er war meine Bezugsperson und wir waren uns sooo ähnlich. Hatten den gleichen Humor, viele gleichen Ansichten, das gleiche Temperament usw. Ich fühle mich nun so alleine da ich niemanden mehr habe. Meine Mam ist ja da aber die redet mit mir da kaum drüber. Sie und mein Bruder sind sich sehr ähnlich und haben einander aber wen habe ich jetzt? Ich vermisse ihn so sehr aber mit jedem Tag wird mir bewusster, dass es noch sehr lange dauert bis ich ihn wiedersehe.Vor ein paar Tagen wollten wir uns Videobänder von Emilia (unserer Tochter) ansehen und die erste Kasette die ich einlegte, zeigte meinen Dad an Heiligabend im letzten Jahr, wie er am Baum stand und die Kerzen anzündete. Im Hintergrund lief Weihnachtsmusik und ich bin sofort in Tränen ausgebrochen und habe richtig lange lange und tief geweint. Habe es aber nach 10 Sek wieder ausgemacht, da ich es nicht ertragen konnte. Es ist immer noch unwirklich aber wie du schon schreibst, wird es wohl auch immer so bleiben. Ach man, warum ist das so? Mir ist mal aufgefallen das viele gute, liebe Menschen die alles für andere Menschen machen und nie an sich denken immer früh sterben. Hat das einen Grund? Wo wohnst Du eigentlich? Ich wohne in Norderstedt bei Hamburg. Würde mich freuen wieder von Dir zu lesen und hoffe das ich dann mal schnell Zeit habe Dir schneller zu antworten. Liebe Grüße Bianca
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  #12  
Alt 05.08.2004, 15:21
Bianca Bianca ist offline
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Hallo Melek, wie geht es Dir????
Bist Du wieder aus der Türkei zurück?

Liebe Grüße Bianca
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  #13  
Alt 11.08.2004, 20:49
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Liebe Bianca,
schön von Dir zu lesen.
Wir wohnen in der entgegengesetzten Richtung: in Rahlstedt.

Es ist so unglaublich, wie viele Menschen diese Krankheit umbringt. Seit Dezember 2001 zerstört dieser Krebs Stück für Stück das Leben meiner Familie und vieler vieler anderer um mich herum.
Mein Vater war der Anfang, dann meine Schwester, meine SChwiegermutter hat Brustkrebs (aber hoffentlich besiegt; im September ist das erste CT nach Chemo und Bestrahlung). Der Vater eines Freundes ist krank.......
Ich weiß nicht, wie ich überhaupt wieder Freude an irgendetwas finden kann. Alles ist so auf einem Level, man lebt so dahin; aber auch nur einen klitze kleinen Moment Freude oder Spaß verspüren: das gibt es nicht mehr.
Hoffentlich kommt es irgendwann wieder. Wie sollen nur unsere Männer sonst mit uns weiter leben wollen? Das kann doch nicht so ein ganzes Leben lang weitergehen?
Ich habe den tollsten und geduldigsten Mann der Welt - er hat wirklich irgendwann einmal wieder eine fröhlichere Frau verdient.

Auf dem Friedhof bin ich meinem Vater oder meiner Schwester auch nicht wirklich nah. Ich sehe das Grab als ihren kleinen eigenen Garten an, den ich immer gern mit Blumen fülle. Mehr ist es aber auch nicht. Nur, als ich zum ersten Mal den Stein mit dem Namen meiner Schwester gesehen habe, hat es mir fast den Boden unten den Füßen weggezogen.
Da stand es geschrieben: meine Schwester, geboren im Juli, gestorben im Oktober 03.

Wie alt ist Deine Tochter?? Meine Nichte war 2,5, als sie ihre Mama verlor und nicht ganz 2, als ihr Opa starb. Und sie weiß genau, wer ihre Mutter war. Sicherlich werden sie schneller vergessen, weil sie noch so klein sind. Aber auf Fotos erkennen sie immer ihren Opa oder ihre Mama.
Man muss halt durch Erzählen die Erinnerung an die Liebsten am Leben erhalten.

Oh je, jetzt habe ich so wirres Zeug geschrieben, einfach wie meine Gedanken gerade so rasten.

Ich wünsche Dir eine ruhige Nacht,
Sonja


Liebe Melek,
wie geht es Dir??

Gruß, Sonja
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  #14  
Alt 16.08.2004, 16:41
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Hallo ihr Lieben
Bin seit ein paar Tagen wieder da....
Wie geht es euch???
Mir geht es mal so mal so...
Wir haben in der Türkei den Grab von meinem Vater gemacht wunderschön,es sind mittlerweile 3,5 Monate und ich glaube es immer noch nicht,dass er nicht mehr da ist.Mir kommt es vor als ob er im Urlaub ist und bald da ist.Wahrscheinlich verdränge ich das ganze.Seine Fotos kann ich mir nicht anschauen,dann kommt alles wie ein Film und zerbricht mein Herz...
Die Zeit in der Türkei war nicht gerade einfach.Mit dem ganzen Papierkram und dem Erbe hat mich jeden Tag fertig gemacht.Hinzu kamen Probleme mit meinen Onkels,die einzige Ruhe die ich finden konnte waren dann die 2 Wochen am Strand.

Es ist komisch,so als unsere Liebsten nie da waren...wie ein Märchen...ES WAR EINMAL.....Unsere Liebsten sind nicht mehr bei uns aber in unseren Herzen

Ich drück euch alle ganz doll
In lieben Gedanken
melek
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  #15  
Alt 18.08.2004, 12:32
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Liebe Melek,
schön, wieder von Dir zu hören.

Mein Vater ist schon 17 Monate nicht mehr bei uns - die Zeit ist so gerast, das Leben so an uns vorbeigerauscht. Der Tod meiner Schwester ist morgen genau 10 Monate her. Noch immer so unfaßbar. Wenn andere von ihren Geschwistern oder ihren Vätern erzählen, dann gibt es mir immer einen Stich ins Herz und ich frage mich: und ich? was kann ich erzählen? ich kann nur erzählen, dass sie tot sind. Aber das will keiner hören. Also bin ich in diesen Momenten stumm und versuche den Schmerz zu ertragen. Ich würde auch so gern wieder von ihnen erzählen - aber sie sind nicht mehr da. Sie sind nicht mehr unsere Gegenwart. Sie gehören zu einem Teil unserer Vergangenheit.

Es ist so unfair.

Wir fahren nächste Woche für 2 Wochen in Urlaub.
Ich "melde" mich also schon einmal "ab" - hier von Euch.

Eure Sonja (sunniee)
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