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  #1  
Alt 10.12.2004, 12:00
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Standard Vererbung-von wem an wen?

Hallo
ich bin 34 jahre alt und habe im Frühjahr schon mal zum Thema Fibroadenom gepostet. Da mich einige von Euch soooo lieb ;-) unterstützt haben und mir mit tipps weitergeholfen habe, möchte ich noch mal was fragen: Wie sieht es eigentlich mit Vererbung von BK aus? Ich habe im Sommer mein Fibroadenom auf eigenen Wunsch (und das war gar nicht so einfach durchzusetzen) entfernen lassen. Der Artzt der mich operiert hat hatte in dem Abschlussgespräch dann auch noch mal drauf hingewiesen dass mein Fibroad. eine "seltene Zusammensetzung" hat und ziemlich sicher entartet wäre (?!) Ich überlege nunmehr eine genetische Beratung (hatte zwar schon eine, aber die wahr mehr schlecht als recht) zu machen, will aber wissen ob dabei auch die Verwandtschaftskrebsfälle beachtet werden? Bei mir zB sind zwar meine Eltern sehr gesund, allerdings gibts in beiden Familienteilen meiner Eltern häufig Krebsfälle.Hat sowas aussagekraft und wie geht frau damit um? Danke fürs lange lesen und Euch allen eine wunderschöne erholsame Adventzeit! lg andrea
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  #2  
Alt 10.12.2004, 12:41
Benutzerbild von Jeany
Jeany Jeany ist offline
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Standard Vererbung-von wem an wen?

Hallo Andrea,
so viel ich weiss, ist es wichtig, ob die Mutter, Grossmutter oder Schwester eine Krebserkrankung hatten. Bei etwas entfernteren Verwandschaftsverhältnissen richtet man sich nach der mütterlichen Seite.
Ich weiss jetzt auch nicht genau, ob das jetzt auch wirklich so richtig ist, ich weiss aber, dass die Ärzte immer nach der oben beschriebenen Verwandtschaft am meisten gefragt haben!!
Ich wünsche dir auch ne schöne Adventszeit!!
Knuddelige Grüsse
von Jeany
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  #3  
Alt 10.12.2004, 13:36
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Standard Vererbung-von wem an wen?

Hallo Andrea,

bei der genetischen Veranlagung zu Brustkrebs ist es so, wie Jeany geschrieben hat. Da sind das/die Gene ja bekannt, und man kann das im Blut feststellen.
Was Krebserkrankungen allgemein betrifft, so gibt es da schon auch die Vermutung, dass eine familiäre Disposition bestehen könnte (schön unscharf ausgedrückt, oder?). Da Krebs aber nach Herz- Keislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache ist, gibt es in fast jeder Familie Menschen, die an Krebs erkrankt sind oder waren.
Bei mir persönlich ist es so, dass mein Vater mit 50 Jahren an Nierenkrebs gestorben ist, einer meiner Bruder mit 57 Jhren an Rippenfell- und der andere mit 62 Jahren an Blasenkrebs. Ich bin 54 und habe BK (Grading 3). Da kommt man schon ins Grübeln. Aber es gibt (noch?) keine eindeutigen Beweise, dass wir genetisch vorbelastet sind.

Liebe Grüsse

Lore
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  #4  
Alt 10.12.2004, 16:19
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Standard Vererbung-von wem an wen?

Hallo Andrea,

bei mir hatten meine Mutter, eine von zwei Tanten mütterlicherseits und eine Großtante (Schwester vom Vater meiner Mutter)Brustkrebs, mein Großvater selbst- allerdings mit über 80 - Magenkrebs. Von der Generation davor ist meine Urgroßmutter an Auszehrung gestorben - möglicherweise wäre das nach heutiger Erkenntnis auch eine Krebserkrankung.

Ich habe mir mal überlegt, so eine genetische Untersuchung machen zu lassen, konnte mich dann nicht dazu entschließen. Dafür bin ich regelmäßig zur Vorsorge in die Brustsprechstunde gegangen - und dem habe ich es sicher zu verdanken, dass der Tumor frühzeitig entdeckt wurde.

Es ist sicher keine leichte Entscheidung, ob Beratung oder nicht. Eine regelmäßige Vorsorge ist auf jeden Fall nötig.
Grüße
Emilie
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  #5  
Alt 10.12.2004, 17:43
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Hallo zusammen,

es ist egal, ob die Krebserkrankungen auf väterlicher oder mütterlicher Seite auftreten, vererbt werden kann es von beiden. Erkranken tun aber meistens nur die Frauen. Und selbst wenn man die Veranlagung hat, heisst das nicht, dass man an Brustkrebs erkrankt. Wichtig ist, dass in einem Zweig der Familie eine Häufung von Brust- und/oder Eierstockkrebs auftritt und dann in jungem Alter. Es reicht nicht, dass z.B. die Mutter und eine Schwester des Vaters erkrankt sind, weil die väterliche und die mütterliche Seite genetisch nichts miteinander zu tun haben. Andere Krebsarten haben mit den "Brustkrebsgenen" weniger was zu tun, evt. kommt etwas mehr Prostata- oder Darmkrebs vor. Es gibt aber auch andere Gene, viele kennt man aber noch nicht. Unter der Internetseite der Deutschen Krebshilfe www.krebshilfe.de oder www.mamazone.de findet Ihr genauere Infos und Adressen. Wichtig ist ausserdem, dass der Test nur bei Leuten gemacht werden kann, die bereits erkrankt sind. Wenn man bei denen was findet, dann können auch die anderen in der Familie getestet werden. Wenn man bei einem Gesunden anfängt und nichts findet - was auch bei Erkrankten meistens der Fall ist - weiss man nicht, wie man das Ergebnis zu deuten hat.Aber erkundigt Euch einfach mal, da kann man Euch sicher genaueres sagen.
Viele Grüsse
Nina
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  #6  
Alt 10.12.2004, 19:11
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Standard Vererbung-von wem an wen?

Liebe Andrea,
bin letztes Jahr an BK erkrankt und habe im September mein Blut genetisch untersuchen lassen, dadurch wurde meine Schwester in das Vorsorgeprogramm (Früherkennung von Brustkrebs) aufgenommen (in Ulm). Falls ich genetisch belastet bin, Ergebnis dauert ca. 1 Jahr, kann sich meine Schwester auch das Blut untersuchen lassen, muss sie aber nicht. Berücksichtigt werden, um in einem solchen Programm aufgenommen zu werden:
- ein Familienmitglied ist vor dem 30. Lebensjahr an Brustkrebs erkrankt
- es gibt mindestens 2 an Brustkrebs und / oder Eierstockkrebs erkrankte Familienmitglieder, wobei eine Person prämenopausal (bzw. vor dem 50. Lebensjahr)erkrankt ist
- eine Person ist vor dem 40.Lebensjahr an zweiseitigem Brustkrebs erkrankt
- ein Mann aus der Familie ist an Brustkrebs erkrankt
Mindestens eines dieser Kriterien muss erfüllt sein. Falls bei Dir jemand in der Familie dabei ist, müsste er bereit sein, sich testen zu lassen und Du wärst damit im umfangreichem Vorsorgeprogramm, was mich jetzt im Falle meiner Schwester sehr beruhigt. Sie bekommt jetzt z.B. jährlich auch u.a.eine Kernspintomographie.
Beraten lassen kannst Du Dich ja in jedem Fall nochmal.
Alles Gute weiterhin wünscht Dir Anne
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  #7  
Alt 10.12.2004, 21:37
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Standard Vererbung-von wem an wen?

Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten!! Ja ich denke ich werde mich doch noch mal eingehend auf Basis meines jetzt neuerworbenen Wissens :-) erkundigen. Schönen Abend noch und ganz liebe Grüße Andrea
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  #8  
Alt 12.12.2004, 20:26
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Standard Vererbung-von wem an wen?

Hallo Mädels, hallo Andrea,

in meiner Familie stammen die an "Krebs Erkrankten" fast ausschließlich aus der Familie meines Vaters. Die Mutter meines Vaters ist sehr früh (in jungen Jahren) verstorben und leider weiß ich nicht woran, weil mein Vater da gerade erst mal 4 Jahre alt war. Seine um 2 Jahre jüngere Schwester ist dann mit 21 jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben und hinterließ eine damals 1-jährige Tochter,
welche letztes Jahr (zeitgleich mit mir) an Unterleibskrebs erkrankte. Mein jüngerer Bruder ist mit nicht ganz 3 Jahren an einem bösartigen Hirntumor gestorben und mein älterer Bruder mit 59 Jahren ebenfalls an Bauchspeicheldrüsenkrebs und folgendem Multiorgan-Versagen. Meine Mutter war in ihrer Familie die Einzige, die aber erst mit 82 Jahren an Unterleibskrebs starb. Sonst war in der Familie meiner Mutter kein Krebsfall. Ihre beiden Schwestern leben heute noch und sind ihrem Alter entsprechend einigermaßen gesund. Meine Schwester ist GottseiDank bis jetzt auch gesund und meine Cousinen mütterlicherseits auch. Also, erhebt sich doch die Frage, ob nicht auch durch die Familie des Vaters die Veranlagung zum gen-bedingten Krebs weitergegeben werden kann? Mein Radiologe zog das sehr wohl in Betracht, obwohl ich die Erste und Einzige bin, die an BK erkrankt ist, da alle von mir genannten Fälle andere Krebserkrankungen waren.

Allen hier noch eine wunderschöne Vorweihnachtszeit und alles Gute.

Liebe Grüße
Leni
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