Brauche dringend Hilfe

[Manuela67]

Hallo,

ich habe ein großes Problem und finde keine Lösung.
Meine Mutter hat Lungenkrebs und Metastasen in der Lunge.
Es geht ihr den Umständen entsprechend gut, nimmt zuhause Chemotabletten.
Was sie nicht weiß, der Arzt gibt ihr nur noch wenige Monate....Ich habe mir die Augen wund geweint und mein Mann und ich haben sie kurzerhand bei uns aufgenommen. Wir haben unser Esszimmer aufgegeben und das Wohnzimmer abgeteilt.Sie hat ein nettes Appartement bei uns und sie sollte sich wohlfühlen...Ich habe sie über ein Jahr in die UNI Klinik gefahren zwecks Chemo, zu ihren Nierenärzten, zum Hausarzt, Apotheke, ich koche und wasche für Mama. Kurzerhand ich mache alles! Habe 2 Kinder ( 7 und 11) einen Ehemann ein Haus und einen Beruf. Ich mache das alles gerne für meine Mutter, aber wir verstehen uns gar nicht!
Sie macht mir Vorwürfe ich würde nichts für sie tun, sie beschimpft mich ( blöde Kuh, dummes Luder,das Essen ist zu trocken, der Pulli zu heiß gewaschen, ...) das tut so weh !!!!!!Ich weiß keinen Rat mehr.Mein flüchtet nur noch weil sie nur noch rum schreit. Wer kann helfen???
Ich kann nicht mehr. Wer kan mir helfen

[Krake]

Liebe Manuella,
ich habe selbst Lungenkrebs mit viele Metastasen und nicht zu rosige Lebenserwartung. Ich habe auch zwei Kinder allerdings bereits erwachsen.
Krebs ändert einen Menschen. Ich bin auch schwierig geworden, aber meine Kinder sind mir das Wichtigste und ich versuche solange es geht selbstständig zu bleiben. Wenn es nicht gehen sollte, möchte ich lieber durch einen Pflegedienst betreut werden, als meine Kinder kaputt zu machen. Ich kann es nicht verstehen, dass Deine Mutter für Dich so unerträglich sein kann. Du musst in der ersten Linie an Deine Kinder und Deinen Mann denken. Wenn Du so weiter machst, wirst Du selbst krank werden. Und das wird für alle schlecht sein. Besteht nicht die Möglichkeit, Deine Mutter auszuquartieren, so dass Du die Möglichkeit hast, etwas zu Ruhe zu kommen? Du kannst für sie Pflegestufe beantragen, Pflegedienste in Anspruch nehmen und ihr dann zusätzlich helfen, aber Deine Belastung reduzieren.
Ihr könnte auch die Hilfe von Psychoonkologen suchen, aber für Dich würde es nur weitere Termine bedeuten.
Hast Du versucht, Deiner Mutter die Lage klar zu machen? Vielleicht kommt sie dann zu Vernunft...
Das alles hört sich kalt und herzlos an, aber Du musst Dich retten!!!
LG
Krake

[schnaddi]

Hallo Manuela,

ich kann dir so gut nachfühlen. Auch meine mom ist eher eine, naja ich sag mal, von der komplizierteren Sorte, kann aber auch sehr lieb sein Aber sie war, im Moment gehts eigentlich, oft sehr aggressiv. Mich hat sie zwar auch schonmal angeblökt, aber in der Regel triffts bei ihr eher andere Leute. Wenn etwas nicht gleich so funktioniert, wie sie sich das vorstellt, dann wird rumgemeckert und geschrien. Vor allen Dingen beim Autofahren, hat sie eigentlich jeden Verkehrsteilnehmer mindestens einmal mit "Blöde Kuh" betitelt

Ich hab ihr das gesagt. Ich hab ihr gesagt, dass es einfach nicht geht, dass sie jeden anschreit, dass sie mich auch ganz kirre damit macht. Und dass ich einfach nicht gerne zu ihr komme, wenn sie so drauf ist. Auch wenn ich Verständnis habe, dass das ganze Eingeschränktsein unheimlich an den Nerven zerrt. Aber so geht es nicht. Sie hat sich das zu Herzen genommen und sie versteht es sogar. Hast du mal so mit deiner Mutter gesprochen. Ich finde es ganz wichtig, dass man auch seinem eigenen Unmut dann mal Luft macht. Du musst ja auch auf dich achten, dass du deine Kräfte behältst, das wirst du aber nur, wenn du auch sagst, was dich stört und bei dir bleibst. Nie über deine Grenzen hinausgehen. Ansonsten bin ich auch so, dass ich bei manchen Dingen denke, hier rein, da raus.

In der Regel ist meine Mama aber sehr lieb udn zur Zeit unglaublich dankbar.

Kann dir nur den Tip geben, rede mit ihr und sag ihr wie du dich fühlst. Ja mit der Psychoonkologie ist halt so eine Sache. Ich hab meiner mom das fast händeringend ans Herz gelegt. Ich weiß aus Erfahrung, dass Gespräche mit Psychologen unheimlich entlastend sein können, in dem Fall wäre es sogar für mich entlastend, wenn sie Hilfe bekommt. Aber wenn sie das nicht möchte, kannst du dich verbiegen wie du möchtest, dann wird sie das nicht tun. Ich würd ihr das auch nur einmal ans Herz legen, dass es die Möglichkeit gibt und dann auch nicht mehr.

Wünsche dir ganz viel Erfolg, dass du dieses Problem in den Griff bekommst oder zumindest lernst damit umzugehen!

LG

[mausi69]

Liebe Manuela,
Ich kann dir auch nur raten es auf die Krankheit zu schieben. Ich vermute deine Mama kommt selbst mit der Situation nicht klar und ist daher so ungerecht zu dir. Ich habe auch mal gelesen das die Chemotherapie Stimmungsschwankungen hervor ruft. Nimm es bloß nicht persönlich, versuche einen ruhigen Moment abzupassen und Rede mit deiner Mama.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
Mausi