Mittel gegen Übelkeit?

[mai3]

Meine Mutter hat ein Ovarialkarzinom. Nach vielen Aufs und Abs nähert sich ihr Weg jetzt dem Ende. Im Dezember hatte sie eine BauchOP, in der ein hohes Illiusstoma gelegt werden mußte. Eine Chemo ist wegen des schlechten Allgemeinzustandes nicht mehr möglich. Meine Mutter hat nicht sehr starke Schmerzen. Aber sie hat mit einer sehr quälenden Übelkeit zu kämpfen. Die Standartmittel hat sie bekommen - ohne nennenswerten Erfolg. Auch Morphium hat insoweit seine Wirkung verloren. Sie ist im Hospitz und wird palliativmedizinisch gut versorgt. Aber die Ärtze sind jetzt wohl einfach auch an die Grenzen gestoßen.

Vielleicht hat jemand von Euch noch eine Idee, was man probieren könnte? Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln ect.? Gibt es andere Leute, die auch mit diesem Problem zu kämpfen haben? Was habt Ihr gemacht? Ich würde meiner Mutter so gern helfen.....

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen!

Noch eine traurige Tochter....

[Steffel]

Liebe Mai,

ich kann Dir leider keine fundierte Antwort geben, nur eine Idee, einen Gedanken, da ich heute vormittag erstmals bei einem Heilpraktiker war, der u. a. auf Krebspatienten spezialisiert ist.

Er stellte bei mir und, wie er sagte, praktisch bei allen Krebspatienten, eine sehr starke Übersäuerung fest: durch die Medikamente, Chemos, OP-Stress usw... Da ich chemobedingt auch unter anhaltender Übelkeit leide, obwohl sicher nicht vergleichbar mit Deiner Mutter, habe ich mir überlegt, ob auch Übelkeit teilweise mit dieser Übersäuerung zusammenhängt. Einer Mitpatientin, die mir diesen Heilpraktiker empfohlen hatte, ging es danach so viel besser, dass selbst die Ärzte im KH erstaunt waren.

Daher der Gedanke, ob evtl. ein Heilpraktiker und/oder Homöopathie, wie Du geschrieben hattest, vielleicht eine Linderung verschaffen könnten. Wie gesagt, dies ist nur ein vager Gedanke. Es werden sich aber auf jeden Fall noch Frauen melden, die Dir handfestere Informationen geben können.

Ich wünsche Dir viel Kraft und vor allem, dass Du auf etwas stösst, was Deiner Mutter jetzt Linderung verschaffen kann!!

Viele Grüße und alles Gute,
Monika

[Mosi-Bär]

Liebe Mai,

was Monika da sagt, ist nicht von der Hand zu weisen. Als ich vor 3 Jahren mit der Chemotherapie begonnen habe, hat mir eine Pharmazeutisch-Technische Assistentin genau das gesagt und hat mir emfohlen, etwas zu nehmen, was den Säure-Basen-Haushalt im Körper wieder herstellt.

Ich weiß nicht, ob es tatsächlich daran lag, aber nachdem ich jeden Tag BASICA aus der Apotheke genommen habe (aufgelöst in Wasser, schmeckt zitrusfrüchtemäßig) hatte ich nur ganz wenig mit Übelkeit zu kämpfen und brauchte während der Chemotherpie keine Mittel gegen Übelkeit, fühlte mich auch sonst relativ fit.

Dieses Mittel zu nehmen, würde für deine Mutter allerdings ein Problem bedeuten, da sie es bei der Übelkeit nicht wird trinken könne. Aber vielleicht gibt es ja eine andere Möglichkeit.

Aber da ist noch was anderes. Haben die Ärzte überprüft, ob es nicht vielleicht doch irgendwo eine weitere Engstelle im Darm gibt? Funktioniert die Ausscheidung bzw. Verdauung?

Ich habe hier öfter gelesen, daß die Patientinnen Probleme mit der Magensäure hatten, weil sie durch Engstelle im Darm nicht ablaufen konnte. Da kann man mit einer Kanüle Abhilfe schaffen. Aber das sind nur ein paar Gedanken von mir.

Aus der Ferne das zu beurteilen, ist nicht möglich. Auch wissen wir zu wenig. Ihr solltet auf jeden Fall nochmal mit den Ärzten darüber sprechen, ob es nicht einen Weg gibt, damit die Lebensqualität, die ja so schon eingeschränkt genug ist, nicht noch mehr leidet.

Ich wünsche deiner Mutter viel Kraft für den letzten Weg und vor allem, daß sie nicht so sehr leiden muß. Und auch dir und deiner Familie wünsche ich, daß ihr genug Kraft habt für das, was nun auf euch zukommt.

Alles Liebe und Gute
Mosi-Bär

[mai3]

Liebe Monika, liebe Mosi - Bär und liebe Christine,

vielen Dank für Eure Nachrichten und die guten Wünsche. Es tut gut, so viel Anteilnahme und Interesse zu spüren.

Ich werde jetzt sofort die Informationen unter dem von Dir, Christine, genannten Link studieren. Ich werde dann versuchen, morgen die Ärztin im Hospitz telefonsich zu erwischen und auch Eure Anregungen weitergeben. Vorhin habe ich allerdings erfahren, dass ein bestimmter Leberwert nicht mehr in Ordnung ist, und wohl davon ausgegangen werden muss, dass die Leber nicht mehr mitmacht. Vielleicht ist ihr (auch) darum so schlecht. Daher sind die Möglichkeiten wohl begrenzt.

Trotzdem: Euch ganz ganz herzlichen Dank für die lieben Antworten und alles Gute für die Zukunft.

Mai

[here_comes_the_sun]

Liebe Mai,

habe Dein Posting erst jetzt gesehen; Christine hat Dir mit dem Link die entscheidenen Infos geliefert. Trotzdem wollte ich Dir zumindest ein kleines Hallo und einen dicken Trost senden, da wir ja nun beide traurige Töchter sind...
Ich schicke Dir Dir ein Mega-Kraftpaket und wünsche Deiner Mom alles alles Gute, Sun.

[mai3]

Hallo, here comes the sun,

vielen vielen Dank für die lieben Grüße! Das finde ich aber lieb!

Ich schicke Kraftpakete und liebe Grüße zurück! Und wenn ich mal in den nächsten Tagen zu einer kleinen Verschnaufpause kommen sollte, melde ich mich vielleicht noch mal.

Alles Liebe!

Mai

[mai3]

Meine Mutter ist vorgestern morgen gestorben. Keine Übelkeit mehr, keine Schmerzen. Mir brennen die Augen, weil ich schon so viele, viele Stunden geweint habe und noch immer weine. Und weine. Trotzdem: Ich habe einen Trost - ich fühle, dass die Liebe meiner Mutter in meinem Herzen weiterlebt.

Liebe Christine, ich möchte Dir noch mal ganz geanz herzlich danken. Ich habe den Link, den Du mir genannt hast, an die Palliativmedizinerin des Hospiz weitergeleitet. Die Ärztin ist sehr erfahren und kompetent - trotzdem war ihre eine der in der Abhandlung genannten Kombinationen noch nicht bekannt. Sie hat sie probiert, und meine Mutter hat darauf hin kurz vor ihrem Tod noch einmal 4 Tage fast ohne Überlkeit verleben dürfen. Das war für uns alle ein großes Geschenk. Wir haben in diesen Tagen noch einige so schöne Stunden miteinander verleben dürfen. Danke!

Ihr lieben und tapferen Frauen hier im Forum, die ihr betroffen seid! Ihr Töchter, ihr Männer: Das kleine Beispiel mit den Mitteln gegen die Übelkeit zeigt: Es lohnt sich, mitzudenken, zu hinterfragen, 2. Meinungen einzuholen!!!!! Vertraut Euren Ärzten, das ist gut und wichtig. Aber vertraut nicht blind! Ich habe den Verdacht, dass wir viel zu viel vertraut haben....... So vieles, was uns gesagt wurde, erwies sich später als falsch - oder als halbwahr...... Wie an anderer Stelle hier im Forum mal gesagt wurde: Werdet zu Experten in eigener Sache!!!! Es lohnt sich.

Ich wünsche Euch allen viel Glück und Kraft. Und Mut.

Liebe "here comes the sun": Mittlerweile habe ich ein paar deiner Beiträge hier im Forum gelesen. Und ich fühle mich Dir sehr verbunden - ich glaube, Du bist eine ganz ganz tolle Frau. Bestimmt bist Du Deiner Mutter eine sehr große Hilfe und Stütze. Ich wünsche Euch alles, alles Gute.

Wir haben die Diagnose vor fünfeinhalb Jahren bekommen - Damals mit der Prognose: In allerspätestens zwei Jahren sind sie tot! (Manche Ärzte sind so unglaublich ätzend!!!!) Naja, wie auch immer: Es waren - trotz aller Angst, trotz allen Kummers - fünfeinhalb sehr schöne Jahre. Nie zuvor habe ich eine Beziehung zu einem anderen Menschen so bewußt und intensiv gelebt. Das tröstet mich jetzt. Kennst Du die Geschichte von Frederik, der Maus? Frederik sammelte im Sommer - anders als die anderen Feldmäuse - keine Körner, keine Nüsse. Er sammelte Farben. Und Sonnenstrahlen. Damit wärmte er sich -und die anderen Mäuse - im Winter, als es kalt war und er Hunger hatte.

Mach es wie Frederik: Sammele Sonnenstrahlen und Farben! Vielleicht kommt der Winter nicht - Das wäre schön. Ich wünsche es Deiner Mutter und Dir. Trotzdem wird das Sammeln gut gewesen sein. Und wenn der Winter doch kommt: Es hilft, Farben und Sonnenstrahlen zu haben, wenn es kalt wird!

Alles Liebe, Mai3

[BirgitL]

Meine liebe Mai3,

habe gerade dein Posting gelesen und möchte dich einfach nur still in meine Arme nehmen und dich festhalten, dir deine Tränen abwischen und dich so etwas trösten.
Ja, weine nur - weine dir allen Druck und allen Kummer von der Seele. Es tut gut - und es gehört dazu!

Du schreibst, "du hast die letzten Jahre so intensiv mit deiner Mama verlebt".
Behalte diese Zeit wie einen Schatz in dir, den dir keiner mehr nehmen kann - der nur Dir allein gehört! Das ist etwas Schönes und Kostbares!

Und dieser Schatz wird immer bei dir sein und dich auch trösten, über die schwere Zeit hinweg. Irgendwann wird daraus mal Freude werden, die du auch als Freude erkennen kannst - aber das wird noch etwas dauern.
Vertraue auf die Zeit.

Für heute möchte ich dir meine aufrichtige Anteilnahme übermitteln, verbunden mit dem Wunsch, dass in deiner Nähe jetzt Menschen sind aus Familie oder Freundeskreis, die dich auffangen und stützen.

Liebe Mai3, in Gedanken bin ich bei dir und drücke dich ganz fest in meine Arme

traurige Grüße
Birgit

[Pfingstrose]

Liebe Mai,
auch ich möchte Dir mein ganz herzliches Beileid aussprechen und ich bin ebenso froh darüber, dass ihr noch schöne Tage zusammen hattet! Behalte den Schatz Deiner Mama immer in Deinem Herzen!!

Ich drücke Dich ganz lieb! Viele Grüße von Katja

[here_comes_the_sun]

Liebe Mai,

ich war längere Zeit nicht mehr hier im Forum, daher habe ich erst jetzt Dein Posting gelesen.
Es tut mir unglaublich für Deine Mutter, Eure Familie und natürlich insbesondere auch für Dich, die diesen schmerzhaften Verlust jetzt erst einmal verarbeiten muß. Ich möchte Dich jetzt einfach mal virtuell in die Arme schließen und trösten. Deine Worte haben mehr sehr berührt - danke!

Ich fühle mit Dir! Ganz liebe, herzlich und hoffentlich auch tröstende Grüße sendet Dir Sun.