Ich hab so große Angst um Papa

[Ginchen]

ich war schon lange nicht mehr hier (nur als stiller Mitleser).
Vor zwei Wochen (Pfingsten) kam mein lieber Mann ins Krankenhaus mit Diagnose Leberabszess. Es hieß erst, es sei gut heilbar. Dann zeigte ein CT neben Lebermetastasen, dass der Tumor an der ursprünglichen Stelle wo damals operiert wurde, wieder aufgetaucht ist. Er wächst so rasant, dass er innerhalb der zwei Wochen die Arteria hepatica zugedrückt hat, die Leber wird nicht mehr durchblutet, die Niere versagt ebenfalls. Am letzten Donnerstag durfte ich ihn mit nach Hause nehmen, "...es bestehen keine Therapieoptionen mehr" wurde gesagt und "der Patient sowie Ehefrau sind über die infauste Diagnose aufgeklärt"...

Das jedenfalls war nicht so. Mein Mann (35) hat nichts mehr von dem verstanden, was die Ärzte ihm erklärten. Ich musste ihm sagen, dass er bald gehen muss. Er will nicht, er kämpft um jeden Tag, wird schwächer und schwächer und müder und müder. Man hat mir gesagt, dass er irgendwann ins Koma fällt. Zur Zeit jedenfalls hat er noch furchtbare Schmerzen trotz Morphiumspritzen und Palladon und Novalgin. Heute morgen hat er schwarze Flüssigkeit ausgespuckt, ich weiß nicht was das war, wahrscheinlich Blut.

Wie sag ichs nur unserem 11-jährigen Sohn?

[ciangi]

liebe elena,

dass du weinst, das war eigentlich gar nicht so sehr meine absicht. aber ich glaube, dass dir das vielleicht auch ein wenig gut tut. mit den tränen schwindet auch ein wenig der druck, der auf einem lastet. ich konnte damals lange, lange nicht weinen, erst nach wochen ist der knoten dann endlich geplatzt.
ich wünsch dir so sehr, dass du auch ein klein wenig druck ablassen kannst....
noch mal alles liebe: monika

[christa-48]

hallo ginchen,
ich drück dich mal ganz fest und wünsche dir ganz viel kraft für die kommende schwere zeit.
liebe grüsse christa

[Katja11]

Hallo Elena,

es zereist mir das Herz deine Zeilen zu lesen. Es ist schlimm wenn man einen geliebten Menschen verliert, aber noch schlimmer ist es wenn es so früh passiert. Ich bin auch erst 26 Jahre alt und bin nun genau heute seit fünf Wochen ohne meinem Papa. Deine Gefühle kenn ich sehr gut, es sind so viele Dinge die einem durch den Kopf gehen. Das mein geliebter Papa seine Töchter nicht zum Traualtar führen wird, nie Enkel haben durfte, meine Mutter schon mit 50 Witwe werden musste und und und... Diese Gedanken nehmen kein Ende. Ich weiß, dass er immer bei mir ist und von da oben auf uns aufpasst.

Ich denk an Dich!

LG Katja

[silverlady]

liebe Gina

ich wünsch dir viel Kraft. Ich wünsche das dein Mann ohne Schmerzen gehen darf.
Ich weiß nicht wie du es deinem Sohn sagen kannst aber ich glaube das dir die Liebe die richtigen Worte einflüstern wird.

silverlady (die genau weiß wie es dir jetzt geht)

[Ginchen]

vielen Dank für die netten Worte.

Liebe Elena, ich wünsche auch Dir viel Kraft und Stärke. Ich wollte mich auch nicht in deinen Thread reindrängeln, hätte ja einen eigenen machen können. Aber deine Geschichte klang genau so wie bei meinem Mann zur Zeit, da hab ich einfach losgeschrieben.

[ciangi]

liebe elena,
wollte nur mal schauen, wies euch so geht.......... ich wünsch dir alles liebe und ganz, ganz viel kraft............
monika

[Jeanie]

HAllo Elena,

ich kann dich sehr gut verstehen. Ich befinde mich in einer ähnlichen lage. Auch ich möchte meinen Vater noch nicht gehen lassen aber er soll auch bald von seinem leiden erlöst sein. Das ist eine Verdammte Zwickmühle. Ich wünsche dir trotzdem für den schweren Weg den du gehen musst viel Kraft.

LG Janet

[missy]

Hallo monika

Ist ja soo lieb das du frägst. IM Moment gibt es nix neues. Wir werden am So wieder zu Papa fahren, ich hoffe er wartet auf uns.....
Die letzten TAge wurde er gelb, was neues weiß ich leider nicht.

Da meine Eltern getrennt sind, und ich zu der neuen Frau keinen Megkontakt hab, muss ich natürlich immer um jede Information rennen. Er wehrt sich mit Händen und Füßen zu gehen, sonst wäre er schon lange erlöst, meinen die Ärzte.
Ach es ist so schwierig. Meine Oma macht es ihm auch soooo schwer, es ist ihr einzigster sohn, und Opa ist auch vor 2 Jahren von uns gegangen. Sie macht ihm immer so zinkumschläge, und mein Papa will das nicht. Sie denkt damit wird er wieder gesund.
das zu sehen tut so weh, und sie will sich von uns auch nicht helfen lassen.

Ich hab soo Angst vor Sonntag, wenn man nicht weiß ist es das letze mal, werde ich mit ihm sprechen können????
Es sind all die gedanken die einen so fertig machen. Ich bete echt jeden Tag, so hart das auch klingt, das Papa endlich seinen Frieden findet. So ein abschied hat ein so großartiger Mann wie Papa nicht verdient....

Elena

[ciangi]

liebe elena,
kann mir gut vorstellen, wie es in dir aussieht. man will den lieben menschen nicht gehen lassen, will ihn aber auch nicht so leiden sehen.....
ich weiß noch, es hat mir damals fast das herz zerrissen, diesen todeskampf mit anzusehen. mein dad wollte doch so gerne leben.............und doch habe ich gebetet, dass es doch endlich vorbei sein möge.........
ich kann nur immer wieder das gleiche sagen: mein papa sah soooooooo friedlich aus, aller schmerz und gram war von ihm gewichen.........er war einfach erlöst. ich kann dir nicht in worte fassen, wie sehr mir mein dad fehlt........... und doch bin ich froh, dass alles vorbei ist..........
alles liebe für dich, liebe elena und und gaaaaaaaaaanz viel kraft.......
monika