Wie soll ich damit umgehen

[Jenny 74]

Meine Mutter 62 hat nie auf Ihren Körper geachtet nach jahrelangen Alkohol und Medikamentenmißbrauch hatte sie 2001 einen Schlaganfall und vor 7 Wochen wurde Krebs in der Gebärmutter entdeckt.Nach einigen Untersuchungen in der Klinik wurde sie jetzt letzte Woche operiert also man konnte den Tumor nicht ganz entfernen und eigentlich benötigt sie noch Bestrahlung.
Ihr Arzt hat Ihr dazu geraten aber sie drängt darauf nach Hause zu gehen und auf Bestrahlung zu verzichten ,sie ist im Glauben alles läuft weiter wie gehabt.
Immer wenn ich sie besuche erzählt sie mir das wenn Ihr das mit dem Krebs zuviel wird sie einen weg findet um sich das leben zu nehmen.Sie merkt auch garnicht das es für mich als Tochter eine Belastung dastellt wenn sie sowas äußert,denn als ich 16 war hat sie es schonmal versucht.Sie war schon immer sehr egoistisch wenn es darum geht Ihre Pläne umsusetzen Vor ca. 7 Jahren hab ich den Kontakt abbrechen müssen da sie lieber Trinken wollte und Ihr egal war das sie dann ihren Enkel nicht mehr sieht
Dazu kommt das sie sich oft wiederholt ,von früher hat sie noch viele Erinnerungen aber bestimmte sachen Daten Termine usw verwechselt sie oft.
Der Arzt hat gesagt sie wird ohne weitere Behandlung starke Schmerzen ,Blutungen usw bekommen ,eine Unterstüzung der Paliativmedizin ist notwendig.
Wenn man Ihr sagt das sie Hilfe braucht wird sie Aggressiv
Sie hat einen Betreuer der für sie Anträge bei Sozialamt und Krankenkasse erledigt aber der ist in Urlaub und naja die Vetretung will ich für diesen Zeitraum nicht einschalten oder sollte ich den Arzt in der Klinik darüber informieren

Bin ich ein schlechter Mensch wenn ich etwas auf Abstand gehe und sie nicht bei jedem Plan unterstützen kann(bin mitten in der Ausbildung)
Seit ruhig ehrlich mit euren Aussagen ,ich vertrage viel aber Hilfreiche Antworten wären natürlich besser
Danke euch in Vorraus

[Safra]

Liebe Jenny,
Du schreibst, Deine Mutter war schon immer egoistisch usw, da wirst Du sie nun nicht mehr ändern. Vermutlich ist die Beziehung zu ihr nicht zu eng, auch wenn es Dir sicher weh tut, sie so zu erleben, "selber Schuld"- Gedanken sicher auch im Hinterkopf. Ich denke, Du machst schon alles richtig, Du schaust nach ihr, bietest ihr Verschiedenes an. Einen Betreuer hat sie auch. Erzwingen kannst Du sowieso nichts. Wenn Sie Schmerzen hat, wird sie Hilfe haben wollen, denke ich. Und einfach das Leben nehmen - so einfach ist das nicht. Mein Schwager hatte auch immer solche Sätze parat. Vielleicht kannst du Dich mal mit einem Arzt oder Psychologen darüber unterhalten. Wenn sie wirklich gefährdet ist, müsste sie sicher in eine Klinik eingewiesen werden.
Aber bei allem: vergiß Dich selber nicht! Wenn Du in der Ausbildung, stellst Du ja damit Weichen für Dein Leben, und da darfst auch Du etwas egoistisch sein.
Viele Grüße! Safra

[jane.]

Liebe Jenny 74
ich schließe mich Safras Worten an. Ihr hattet in der Vergangenheit mit Sicherheit eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung. Das ist schon traurig genug. Egoistisch finde ich dein Verhalten überhaupt nicht. Jeder tut das, was er kann. Und du tust schon eine ganze Menge, wie ich beim Lesen bemerkt habe. Ich drück dich und wünsche dir ganz viel Kraft und lass dir bloß kein schlechtes Gewissen einreden