Meine Mama ist krank :(

[Macha]

Hallo ihr Lieben,

ich bin nervlich ziemlich am Ende, wobei ich mir sicher bin, dass es genug Leute gibt, die noch viiiiel schlimmer dran sind als ich. Da ich einfach nicht untätig rumsitzen möchte und google mir Angst macht, bin ich auf dieses Forum gestoßen

Meine Mama ist krank. Ich kann es immer noch nicht fassen, weil sie erst knapp über 60 ist, gesund lebt und ich mir sicher war, dass sie weit über 80 wird. Vielleicht wird sie das ja auch noch.

Bei ihr ist diese Woche ein Leberkarziom festgestellt worden. Bitte verzeiht mir mein (noch) laienhaftes Wissen, ich hatte bisher das Glück, mich noch nie mit sowas beschäftigen zu müssen. Wir waren gestern im Krankenhaus und ich war auch bei der Besprechung dabei (obwohl ich nur am Weinen war).

Meine Mutter selbst nimmt die Sache gelassener als ich auf. Sie sagt, sie hat schon soviel erlebt und dass Leberkrebs eh nicht heilbar ist. Ich bin 30, habe meinen Vater vor 16 Jahren an einem Schlaganfall verloren und hänge an meiner Mama. Sehr sogar.

Fakt ist folgender: Sie hat eben ein HCC (ich hoffe das ist richtig, es ist lt. Aussagen der Ärzte 1 Tumor, 10 cm an der Leber, ohne sichtbare Methastasen) und der liegt irgendwie etwas blöd an einer Vene, ist aber operabel (sagt der Chefarzt). Der Doc sagte auch, sie hätte eine sehr gute Allgemeinverfassung und ihre Leber ist sonst gesund.

Sie wollten morgen bei einer Besprechung noch rausfinden, ob man radioaktive Zellen einsetzen kann um den Tumor "auszuhungern" und die OP besser durchführen zu können. Aber den genauen Therapieplan bekommen wir dann am Freitag.

Ich hab Angst zu fragen, aber wie ist es bei euch gewesen? Was sind eure Erfahrungen? Ich wäre so unglaublich dankbar, wenn mir jemand helfen könnte!

Schonmal 1000 Dank
Liebe Grüße
Macha

[Dirk_Berlin]

Leibe Macha,

ich habe mich vor 1,5 Jahren hier auch angemeldet und viel gelesen, aber auch selbst geschrieben. Mir hilft es, wenn es mir schlecht geht, hier im Forum zu lesen bzw. selbst zu schreiben.

Ich wünsche Dir viel Kraft.

LG Dirk

[Dimolaidis]

Mein Vater hatte durch Darmkrebs Lebermetastasen und starb daran.
Nicht ganz vergleichbar mit reinem HCC aber einige Therapien überschneiden sich (SIRT), daher erlaube ich mir einen Kommentar.

Zitat von Macha

Meine Mutter selbst nimmt die Sache gelassener als ich auf.

Das ist schonmal sehr gut, daß sie daran nicht verzweifelt. Kenne einen Fall da hat bei einem rauchenden Ehepaar einer Krebs bekommen und dann den anderen beschimpft warum er es bekommen hat und sie nicht.

Die ersten Tage nach der Diganose sind die schlimmsten. Da spielt das Gefühlsleben einem einen Streich. Schau sie an, sprich mit ihr, fass sie an. SIE IST DA! Und nun nehmt ihr gemeinsam den Kampf an! Das wird euch noch enger zusammenschweissen.

Zitat von Macha

ist aber operabel (sagt der Chefarzt).

Wenn es operabel ist, ist es doch super! Bei meinem Vater waren die Lebermetastasen nie operabel, da ging es immer nur um Zeitgewinn.

Zitat von Macha

ob man radioaktive Zellen einsetzen kann um den Tumor "auszuhungern" und die OP besser durchführen zu können.

Das wird wohl das Sirt Verfahren sein.
Wurde 2 mal bei meinem Vater durchgeführt, hat geholfen und war so gut wie Nebenwirkungsfrei.
Eine Sirt besteht aus 2 Durchgängen.

Einmal werden Verbindungen von Leber zur Lunge verschlossen damit die radioaktiven Kügelchen nicht in die Lunge wandern, dann wird mit Gelatinekugeln ein Probedurchgang gemacht um zu sehen ob die Kugeln da bleiben wo sie hinsollen.

Beim zweiten Mal wird dann die eigentliche Strahlendosis injeziert, sie bleibt 2 Tage auf der Strahlenstation im krankenhaus und kommt dann ganz normal nach Hause spaziert.

[Macha]

Hallo Dirk_Berlin:

danke für die lieben Worte! Ich hoffe auch, dass mir das hier hilft!
Alles Gute für dich!

Hallo Dimolaidis,

danke auch dir, vor allem für die kurzen Stellungnahmen. Zuerst: es tut mir sehr leid mit deinem Vater. Niemand sollte einen geliebten Menschen verlieren müssen

Es ist alles noch so unwirklich und ich muss ständig weinen aber ich bin auch die Emotionale in unserer Familie. Was stimmt ist, dass wir alle viel mehr Körperkontakt zueinander haben und auch suchen. Das ist voll schön.

Wir werden jetzt den Therapieplan am Freitag abwarten aber ich bin ganz guter Dinge. Es wird schon irgendwie alles gut werden!

Liebe Grüße
Macha

[Dimolaidis]

Zitat von Macha

Hallo Dimolaidis,

danke auch dir, vor allem für die kurzen Stellungnahmen. Zuerst: es tut mir sehr leid mit deinem Vater. Niemand sollte einen geliebten Menschen verlieren müssen

Ist schon ok. Mit 32 konnte mir das passieren. Ein Freund hat seinen Vater mit 10 an Krebs verloren. Das ist viel schlimmer. Oder wenn man sieht das Kinder diese Krankheit haben. Ich konnte alles tun was in meiner Macht stand um meinem Vater zu helfen, er sah das er mich gut erzogen hat und er sich um meine Zukunft keine Sorgen machen muss.

Der Tod gehört nunmal zum Leben dazu.

Umso wichtiger jede Sekunde des Lebens die man miteinander hat zu geniessen. Unabhängig von allen Krankheiten der Welt.

[Macha]

So wahre Worte trotzdem...ich wünschte, es müsste nicht sein. Aber du hast recht, es geht IMMER noch eine Stufe schlimmer leider!

Ich wünsch dir ein schönes Wochenende, ich hoffe, der Therapieplan kommt heute, dann können wir es "angehen"

LG
Macha

[hierfalsch]

Hallo Macha


Zwei Dinge (hab nicht viel Zeit, sorry)

1.Operabel ist bei HCC wirklich Glück im Unglück. Der wird oft viel zu spät entdeckt. Gut, dass das bei Euch nicht der Fall ist!!!

2. Versuch stark zu sein für Deine Mutter. Wenn Du die ganze Zeit heulst, bei wem soll dann Deine Mutter Trost und Hilfe finden ?
Sie nimmt das ganze gelassener als Du? Vielleicht ist sie gerade für Dich stark? Mütter versuchen für ihre Kinder stark zu sein...
Aber Deine Mutter soll doch ihre Kraft nicht darauf verwenden Dich zu trösten? Sie soll sich doch um sich selbst kümmern? Klingt doch, als könnte sie wieder gesund werden!!!

Also. Wie wär's? Du reißt Dich zusammen, bringst Blumen? Sagst: "Mama ich hab gelesen, dass "operabel" bei HCC ein absoluter Glücksfall ist! Da schaffen wir das doch zusammen, wollen wir? Ich unterstütze Dich!!!"

Und Du jammerst HIER und heulst HIER und bei Deiner Mutter bist Du tapfer und gehst es an..

[Celine2512]

Das aller wichtigste istm dass du ihr zeigst, dass du es psychisch bewältigst, damit sich deine mutter keine Sorgen macht.
Sei für sie da und rede IMMER so als würdest du den Tod gar nicht erst in Betracht ziehst.

Und damit du es hinbekommst das zu verarbeiten, sprich viel mit deinen engsten Freunden darüber und versuche immer die Hoffnung zu behalten, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...

ich hoffe ich konnte irgendwie helfen