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  #1  
Alt 07.06.2010, 19:18
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Hallo zusammen,

vor ca. 3 Wochen wurde bei mir der rechte Hoden entfernt. Ich habe mich körperlich relativ schnell davon erholt. Nun mache ich mir Gedanken darüber, ob ich die Chemotherapie (einmalige Behandlung) durchführen lassen soll. Seit gestern zieht es nun auch an meinem linken Hoden. Was kann das sein? Kann sich nach 3 wochen bereits ein neuer Tumor entwickeln? Oder hat das etwas mit dem Heilungsprozeß zu tun nach der Gewebeentnahme vom linken Hoden? Ich bin echt mit den Nerven am Ende. Bald habe ich echt keinen Bock mehr!
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  #2  
Alt 07.06.2010, 20:32
voltron voltron ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Hi,

Zuerst einmal tut es mir leid, dass du auch zu unserem erlauchten Klub stossen musstest , aber vermutlich halb so schlimm. Vergiss nicht, du hast den am besten heilbaren Krebs, den es gibt und selbst bei Metastierung sind die Heilungschancen noch sehr gut. Ich (und viele andere hier) haben sich bereits intensiv mit der Thematik befasst und wir können dir sicher einige Tipps geben. Am besten gibst du uns einmal die Histologie an, die Tumormarker vor und nach der OP und CT Ergebnisse, dann könnnen wir wirklich etwas zu deinen Optionen sagen....Liebe Grüsse voltron.
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  #3  
Alt 07.06.2010, 21:54
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Hallo zusammen und vielen Dank für Eure Meldung. Ich bin auf gewisse Art und Weise froh, daß man es rechtzeitig bemerkt hat. Bzgl. der Tumormarker hat man nichts gefunde. Alle Blutwerte und das CT brachten zum Glück einwandfreie Ergebnisse. Habe vorhin noch mit dem Urologen telefoniert, der mich operiert hat. Er sagte, alles sei in Ordnung und es sei unmöglich, daß sich etwas neues in derat kurzer Zeit entwickelt. Ich solle noch einmal zum Urologen gehen (das mache ich morgen) und die Vorbereitungen zur Einmal-Chemotherapie besprechen. Ich muß sagen, alles kam sehr schnell. Ich bin vor etwa 4 Wochen zum Allgemeinmediziner gegangen, weil ich eine Verhärtung am Hoden überprüfen lassen wollte. Diese Verhärtung hatte ich schon seit Jahren. Der Arzt untersuchte mich und stellte fest, daß es ein bis ca. 3 dunkle Stellen am Hoden gibt. Darauf bin ich gleich in die Klinik. Hier wurde mir gleiches bestätigt und bereits am nächsten Tag wurde ich operiert. Dann das warten auf die Ergebnisse vom CT, die Tumormarker...schlimme Worte, die mir bis heute den Horror durch die Gedanken schießen lassen. Ich habe nie Schmerzen oder Ähnliches gehabt, alles okay, und die Operation hatte auch ergeben, daß die Verhärtung unbedeutend war. Soweit so gut. Ich habe nach ca. 2,5 Wochen alles etwas verdrängt. Nun habe ich seit gestern ein leichtes Ziehen, das bis in den Fuß abstrahlt. Was könnte das sein? Der Arzt sagte mir, wie o. g., es ist unmöglich, daß dort etwas sei, da das Gewebe im gesunden Hoden einwandfrei sei. Ich weiß nicht, ich lebe nur noch in Streß seit dieser Geschichte. Hoffentlich geht es irgendwann mal wieder bergauf. Ich erkenne mich gar nicht wieder. Habt Ihr so etwas ähnliches durchgemacht? Auch ähnliche Schmerzen gehabt? Danke für Eure Antworten im Voraus.
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  #4  
Alt 08.06.2010, 00:36
voltron voltron ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Was war denn deine Histologie? Meinst du mit "einmal Chemo", Carboplatin (für Seminom?). Von besonderen Interesse dürfte sein, ob eine vaskuläre Invasion vorliegt und was genau für Zelltypen (idealerweise in%). Dies hilft bei der Einteilung des Tumortyps.

Ich glaube das mit dem Ziehen und so ist etwas, dass viele von uns spüren, besonders vor Untersuchungen, meistens ist es aber nichts, sondern nur die Pysche, die einem einen Streich spielt (jedenfalls gehts mir oft so).
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  #5  
Alt 08.06.2010, 16:28
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Hallo Voltron,

Ja, es ist die Carboplatin-Behandlung (einmalig). Ich fühle mich wirklich sehr schlecht zur Zeit. Wenn ich das Wort Krebs schon höre, dann fühle ich mich schon halb tot. Heute habe ich dann noch einmal meinen Bericht gelesen: - Tumormarker unauffällig, CT unauffällig, jedoch heißt es jetzt für den linken Hoden "Spermatogenese stark reduziert". Heißt das, ich kann keine Kinder zeugen??? Bei dem enfternten Hoden hieß es "Spermatogenese etwas reduziert". Ich bitte um eine Rückmeldung. Danke Euch allen!
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  #6  
Alt 08.06.2010, 16:55
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Utopia Utopia ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Zitat:
Zitat von McFly33 Beitrag anzeigen
Hallo Voltron,

...jedoch heißt es jetzt für den linken Hoden "Spermatogenese stark reduziert". Heißt das, ich kann keine Kinder zeugen??? Bei dem enfternten Hoden hieß es Spermatogenese etwas reduziert.
Hallo McFly!

Dass die Spermatogenese reduziert ist, muss nicht Unfruchtbarkeit bedeuten. Um darüber Gewissheit zu erlangen, musst Du ein Spermiogramm bei Deinem Urologen machen. Das habe ich auch gemacht, und einen Thread dazu erstellt!

Alles Gute!

Utopia
__________________
Mai 2008: Diagnose Hodentumor, Seminom Stadium 2b
Juni/Juli 2008: Bestrahlung mit 36 Gy
Oktober 2008: MRT - wieder gesund!

Der einzige Moment zum Glücklichsein ist die Gegenwart
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  #7  
Alt 08.06.2010, 18:15
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Hallo Utopia, danke für Deine Nachricht. Ich bin echt dankabr dafür, daß man hier Menschen findet, mit denen man über alles reden kann. Ich werde Deinen Thread jetzt lesen.
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  #8  
Alt 08.06.2010, 19:39
Andi1978 Andi1978 ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Hallo Mc Fly,

ich habe vor meiner Chemo Peb mein Sperma einfrieren lassen. Nach dieser Chemo und 3 Zyklen kann es sein dass man keine Kinder mehr zeugen kann. Deshalb habe ich zur Sicherheit dies vorher getan. Ich durfte nach 4 Tagen Enthaltsamkeit ins Klinikum kommen, da bekam ich eine Uhrzeit gesagt und ein Zimmer war für mich alleine reserviert. Wenn es dann geklappt hat wird das Sperma sofort untersucht und auf - 196 Grad in Stickstoff eingefroren. Voraussetzung ist das genügend gute Zellen vorhanden sind. Dies wird dann in ein Labor bei mir in Krefeld geschickt und gebunkert. Kostet fürs erste Jahr 600 Euro. Jedes weitere 400 Euro. Das ist bis 30 Jahre lagerfähig. Wenn man selbst nicht mehr am Leben sein sollte, warum auch immer kann es nicht mehr angefragt werden. Vorher wird noch ein HIV Test und Hepatitis Test gemacht ob auch sonst Gesundheitlich alles o.K. ist.
Ich würde Dir raten die Ärzte zu fragen ob nach der Monochemo mit Carboplatin das Sperma auch so geschädigt werden kann dass man keine Kinder mehr zeugen kann. Meistens ist es auch so dass Hodenkrebspatienten aus nicht erklärten Gründen nicht mehr so viele lebende Zellen haben als gut ist. Da ist es dann oft so dass nach der Chemo noch weniger da sind als vorher. Nur als Vorschlag für Dich.

Gruß Andi und alles Gute und Gesundheit
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  #9  
Alt 09.06.2010, 00:03
voltron voltron ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Das sind gute Hinweise mit dem Spermiogramm und dem vorherigen Bunkern von Sperma, wenn du in dieser Hinsicht das "Bestmöglichste" absichern willst.

Carboplatin wird bei Seminomen gegenüber Bestrahlung aufgrund der langfristig möglichen Schäden (Zweitkarzinome) bevorzugt, wobei ich an deiner Stelle bei grundsätzlich visuell unauffälligem Befund, Markern im Normalbereich (bzw. deren Abfall nach Hodenentfernung innerhalb der normalen Halbwertszeiten, wenn vorher erhöht) und keinen Anzeichen einer vaskulären Invasion des Primärtumors, doch beim Onkologen die aktive Surveillance als weitere Option auf den Tisch bringen würde. Auch bei einer Carboplatin Behandlung wirst du grundsätzlich noch in Kontrolle bleiben. Eine weitere visuelle Untersuchungsart bei Seminomen kann auch eine sogenannte PET Untersuchung sein, die in der weiteren Entscheidungsfindung helfen kann.

LG
Voltron
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  #10  
Alt 09.06.2010, 10:14
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Utopia Utopia ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Hier mal ein Auszug aus dieser PDF-Datei, Stand 2005:





__________________
Mai 2008: Diagnose Hodentumor, Seminom Stadium 2b
Juni/Juli 2008: Bestrahlung mit 36 Gy
Oktober 2008: MRT - wieder gesund!

Der einzige Moment zum Glücklichsein ist die Gegenwart
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  #11  
Alt 30.07.2010, 20:55
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard Hodenkrebs durch Schlag?

Hallo zusammen, vor ca. 3 Monaten wurde mir ein Hoden operativ entfernt. Die Diagnose ein Hodentumor im Frühstadium. Ich habe die OP usw. gut überstanden und auch einen einmaligen Spülzyklus (Chemotherapie) mit Carboplatin mono durchgeführt. Es ging mir dabei ca. 2 Tage am Magen nicht besonders gut, habe es aber geschafft, mich dann zu fangen. Hin- und her überlege ich immer noch bzgl. der Ursache. Kann es ein Schlag gewesen sein? Vor ca. 5 Monaten ist mir beim Duschen der Duschkopf aus der Hand gefallen. Ich habe noch im Reflex danach gegriffen, abgerutsch und mich dabei ziemlich stark mit der Hand am Hoden getroffen. Ich weiß nur noch, daß es wirklich schmerzhaft war. DEn Schmerz vergaß ich recht schnell, doch ca. 3 Monate später wurde bei mir ein Seminom im Frühstadium diagnostiziert. Die Ärzte sagen mir, Verletzungen oder Schläge können so etwas nicht verursachen. Was meint ihr dazu? Ich denke heute noch viel darüber nach und teilweise traurig. Die Ärzte sagen, ein Hoden würde genügen und würde nach einer Weile die Funktion von zwei Hoden übernehmen. Lt. Kryokonservierung gibt mein verbliebener Hoden aber nur wenig Samenzellen ab (zwar sehr stark bewegliche Samen, aber wenige). Wird sich dieser Hoden wirklich umstellen?

Bitte berichtet mir von Euren Erfahrungen.

Ps.: Nach der ersten CT hatte man eine kleine blasse Stelle auf der Leber gefunden, der man zwar keine größere Aufmerksamkeit schenkt, weil man mich nun als völlig gesund bezeichnet, aber dennoch weiterhin beobachtet. Das hat mich auch verängstigt. Kann es vorkommen, daß unsere Organe unter "Arbeit" z. B. Entgiftung usw. sich verändern? Was kann das bedeuten?

Geändert von McFly33 (30.07.2010 um 22:20 Uhr)
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  #12  
Alt 31.07.2010, 15:03
Baddy Baddy ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

moin mcfly33

kleine frage deine histologie wie gross war den der krebs bei dir?
bei mir war er 5mm gross und bei mir wurde gesagt wait and see

gruss baddy
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  #13  
Alt 05.08.2010, 12:32
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Hallo Baddy,

bei mir hatte der Tumor eine Größe von 8 mm und war eingekapselt. Die Operation dauerte etwas länger, da man sich bis zum Ende der OP zunächst nicht 100%ig sicher war, ob es etwas bösartiges sei. Die Gewebsprobe ergab das wohl minimalste Tumoraktivität bestünde. Man hat den Hoden dann entfernt. Natürlich bin ich darüber immer noch schockiert, aber wenn man es so belassen hätte, wäre ich wahrscheinlich heute hypernervös und würde jeden Tag zum Arzt rennen. Ich denke, die Ärzte haben die richtige Entscheidung für mich getroffen und ich zweifle auch nicht mehr daran. Dennoch, ich habe eine andere Einstellung zum Leben gefunden. Ich will mein Leben in Gesundheit genießen.

Ps.: Nach der OP habe ich einige Wochen später eine Chemotherapie mit Carboplatin (mono) gemacht. Es ging mir 2 Tage recht schlecht (starker Brechreiz).
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  #14  
Alt 05.08.2010, 20:31
Baddy Baddy ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

moin mcfly33

bei mir ist es nur blöd weill ich alle zwei monate immer zum blut abnahme und eine woche später zur untersuchung muss und jedes mal muss man angst haben das was gefunden wird. ich weiss auch nicht ob ich mir eine zweite meinung einholen sollte und eine terapie mache damit ich den krebs endlich aus meinen körper kriege.

gruss baddy
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  #15  
Alt 05.08.2010, 21:33
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Hallo Baddy,

es tut mir sehr leid, was Dir passiert ist. Du kannst Dir sicher vorstellen, daß ich wirklich mit Dir fühlen kann und vorallem, was Du jetzt durchmachst. Ich war mit meinen Nerven am Ende. Ich habe sogar kurzzeitig an Suizid gedacht, aber glaube mir, das Leben muß weitergehen. Ich habe die Chemotherapie (Carboplatin mono) gemacht und der Ablauf war wie folgt:

1. Tag:

(später Nachmittag) Carboplatin mono-Spülung (dauerte ca. 2 Std.). Alles okay, auch Stunden nach der Spülung. Leichte Lichtempfindlichkeit und Gereiztheit (bei hohen Tönen).

2. Tag (also ca. 9 Std. später):
Gegen 01:00 Uhr morgens, - plötzlich -, im wahrsten Sinne des Wortes, heftigste "Kotzanfälle". Dies ging bis ca. 11:00 Uhr morgens so weiter. Dann stabilisierte sich mein Zustand langsam (nur noch Brechreiz) und starke Schwächegefühle ("ausgepowert" vom Kotzen). Ich konnte nichts essen, außer ein paar Himbeeren (hierdurch stabilisierte ich mich etwas). Früchte scheinen sehr hilfreich zu sein. Ich konnte relativ gut schlafen.

3. Tag:
Nach dem Aufwachen starkes Schwächegefühl (Appetitlosigkeit, mittlere Übelkeit) und starke Müdigkeit. Meine Eltern, bei denen ich die Nacht im Haus verbrachte, "zwangen" mich nun förmlich dazu etwas zu essen. Dies tat ich dann auch und sehr plötzlich stabilisierte sich mein Zustand. Während des Tages hatte ich ab und zu leichte Gliederschmerzen in den Armen und Händen. Diese verschwanden dann aber wieder. Es ging mir jedoch deutlich besser und ich konnte gut schlafen.

4. Tage: Nach dem Aufwachen (leichte Übelkeit, "abgeschwächtes" Schwächegefühl). Durch kräftigere Mahlzeiten (gutes Frühstück und Mittagessen) stabilisierte ich mich sehr gut. Keine Übelkeit mehr, guter Schlaf.

5. Tag:
Erstmals ein deutlich besseres Gefühl nach dem Aufwachen und das Verlangen kräftig essen zu wollen. Ich ging wieder zur Arbeit an diesem Montag, um mich abzulenken. Ich kann sagen, daß ich mich etwas gereizt fühlte, was ich mir aber nicht habe anmerken lassen. Der Schlaf war einwandfrei.

6. Tag:
Ich fühlte mich erstmalig wieder einwandfrei. Zwichenzeitlich ein paar Müdigkeitsphasen, aber ansonsten recht gut. Der Appetit war wieder voll da! Guter Schlaf folgte.

7. Tag: Alles einwandfrei, bis auf ein paar Müdigkeitsphasen und manchmaliges Desinteresse an gewissen Dingen (wie eine Art Lethargie, die ich bis dato nicht von mir kannte...). Ansonsten fühlte ich mich körperlich einwandfrei.

ab dem 8 Tag
fühlte ich mich fast wie eh und je. Gut, ausgeschlafen und motiviert. Dies bis heute (ca. 3 Wochen nach der Carboplatin mono - Spülung*).

*Anmerkung:
Ich hasse dieses Wort "Chemotherapie". Ich finde es schrecklich und es macht mir Angst!

Ich kann nicht sagen ob eine Therapieform, wie Carboplatin mono, wirklich etwas bewirkt, aber ich setze mein ganzes Vertrauen auf die behandelnden Ärzte und ihre Berufung kranken Menschen helfen zu wollen. Darauf vertraue ich wirklich, denn ohne sie wären wir verloren. Ich habe höchsten Respekt vor Ärzten, die so viel Leid sehen und ertragen müssen und es trotzdem schaffen, noch Abstand zu halten. Eine Schande, daß die Ärzte in unserem Land von der Politik nicht besser unterstützt werden!

Wichtig ist, daß Du ein ausführliches Gespräch mit einem Vertrauensarzt führst. Es wird Dir helfen. Die Carboplatin mono-Spülung würde ich Dir empfehlen, da ich resümierend sagen kann, daß ich sie relativ gut überstanden habe.

Über mich:

Meine Lebenseinstellung hat sich geändert. Ich habe immer geglaubt, ich sei unbesiegbar, "unkaputtbar", ein großer Macher und habe wirklich bis in die Puppen gearbeitet; - nur für meine Firma, mit dem Ziel sozialer Sicherheit. Ich habe erkannt, daß das Leben viel wertvoller ist als nur die Arbeit und der Erfolg. Lieber langsamer und aufmerksamer durchs Leben gehen und die Wertigkeit des Lebens stärker schätzen. Ich kann Dir sagen, daß ich immer nach dem Motto gelebt habe, "mir doch egal, ob ich mich tot arbeite, wenn meine Zeit gekommen ist, dann war's das halt". Dies waren die Sprüche fehlender Reife und Lebenseinstellung. Als es mich erwischte, war ich nur noch ein Häufchen Elend, ein kleiner Niemand, der sich fühlte, als habe er sich die Hosen vollgemacht, stehend vor einer ihn auslachenden Menschenmenge... Genauso fühlte ich mich innerlich.... Ich will und werde nun leben und das so intensiv, wie ich kann, denn ich glaube an das Leben und einen Neuanfang für mich!

Ich wünsche Dir WIRKLICH ALLES GUTE!!!!

Ps.: Vor der Spülung solltest Du (bei Kinderwunsch) Dein Sperma kryokonservieren lassen. Auch das war für mich demütigend, mir in einer kleinen Kammer den Saft rauszuholen (sehr beschwerlich unter diesen Bedingungen auch noch an Sex zu denken...; - ja, es war für mich reinste Demütigung...). Wie auch immer, das ist das wahre Leben und ich weiß, daß es vielen anderen Menschen noch schlechter geht als mir. Das Leben ist nicht fair, aber es ist für mich kein Grund aufzugeben! Dafür hänge ich zu sehr am Leben und hoffe, daß mir Gott noch viel Zeit für ein schönes und langes Leben schenkt.

Geändert von McFly33 (05.08.2010 um 21:54 Uhr)
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