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  #1666  
Alt 06.12.2008, 16:53
gaertner gaertner ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallöchen,


Helmut:

freut mich für Dich. Besonders die Mitteilung, neue Freunde gefunden zu haben.
Zeigt doch dies am deutlichsten , dass das Leben weitergeht. Bereit sein , Neues aufzunehmen, eine Tür , ein Zimmer aufzumachen, wie Du selber es schon so schön formuliert hast.

@:

Seltsam, habe einige Tage nichts mehr geschrieben , auch selber nicht gelesen. Es sei denn, es kam ein Schupser, schau Gaertner, was diese oder jener geschrieben hat.

Nun schreib ich selber wieder ein paar Zeilen , lese mehr. Was ist geschehen ?
Ehrlich gesagt, ist mir die Antwort selber egal. Es ist wie es ist. Es passt im Moment. Es gibt mir was. Ich nehm mir was mit. Und ich lern davon und teile es mit denen, die um mich sind, die ich mag.

Ein Büchlein fiel mir die Tage in die Hände (Eher geschubst, schau mal da rein. )Hospiz-Verlag, Praxisforschung Trauer, Hilfe für Trauernde . Wohl klar, woher es kommt..
Zitat: "Neben Trauerbegleitenden können auch Betroffenen einen Nutzen aus dem vorliegenden Material ziehen."

Einiges haben wir in gemeinsamen Gesprächen schon selber "erarbeitet" ,im kleinen privaten Kreis und auch vieles am Anfang im Chat, später im Forum.
Einiges ist neu, Verhaltensweisen, die entstehen können, im Umfeld aber nicht vorgekommen sind.

Eins ist völlig neu und in der Klarheit des Geschriebenen für mich so ein richtiger "AHA-Effekt" . Es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Trauer. Und super erklärt. Nicht der Gegenstand (der Verlust) macht diesen aus, sondern die Unterschiedlichen "Anforderungen" ,welche die Gesellschaft an das jeweilige Geschlecht stellt.
Damit dann verbunden , die Rolle , in die mann/frau gedrängt wird.

Dann kommt für mich wieder das Gemeinsame.

Egal ob Mann oder Frau, jetzt das eigene Leben zu leben, dies zu erkennen , was ist es, was mich glücklich machen kann , auch wenn ein Teil von mir fehlt, diese Suche , diese kleinen Schritte, diese plötzlichen riesengroßen Gedankensprünge ....... , alles um irgendwie wieder zu funktionieren, ..


die sind bei allen Trauernden gleich.

Ich glaube, ich habe schon angefangen, mein neues Leben zu leben, in dem ich mein altes Leben "überspringen" wollte. Ich habe noch immer Probleme, diese wirklich grenzenlose Liebe, die mir im Moment entgegen gebracht wird, einfach so zu nehmen, wie sie mir gegeben wird.
Es ist doppelt schwer, mit meinem Verlust und der Enttäuschung fertig zu werden. Der endgültige Verlust des einen Sohnes und das Auseinanderbrechen der Beziehung zu dem anderen Sohn und der damaligen Beziehung hat tiefe Wunden hinterlassen.

Um so erstaunter bin ich dann immer wieder, ob der Wirkung, die ich äußerlich hinterlasse. Und unheimlich dankbar, wenn ich dann auch darauf hingewiesen werde, weil ich es selber gar nicht wahrnehme. Das "Unterbewußtsein" steuert da wohl vieles, ein Unterbewußtsein, was in den Genen liegt, mein Unterbewußtsein, mein "Innerstes", etwas was in mir liegt, was ich bin, was mich ausmacht.

Etwas, was ich nicht anders mache als früher, vor der Veränderung in meinem Leben.

Etwas, was aber heute anders wahrgenommen wird und indem es reflektiert wird, mich stärkt, Schritt für Schritt hilft , dieses neue Leben noch mehr zu lieben und weiter zu leben.

Danke an die , die jetzt um mich sind.

@ bruni:

es gibt wohl kein Künstler, auf dessen Konzert ich ohne Euch nicht gehen würde !
oder andersrum:
mit Euch geh ich auf jedes Konzert

@ Helmut:

dann nehm ich jetzt einen Stein und bau was mir gefällt.

einen friedlichen 2. Advent.
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Jede Lebensphase hat ihren eigenen Wert

und ihr eigenes Glück.


daraus das Beste zu machen

ist der Schlüssel zur Zufriedenheit.
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  #1667  
Alt 06.12.2008, 20:18
Bremensie Bremensie ist offline
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Hallo an alle
auch von mir herzliche Nikolausgrüße.Morgana wie macht man das mit der Kerze oder auch anderen Bildern dass man sie in die Stammtischnachrichten bekommt? Würde es gerne auch können. Ich finde es richtig spannend was denn nun hinter dem jeweiligen Türchen im virtuellen Adventskalender ist. Da ich Bärchenfan bin habe ich diese Überraschung hinter der Tür besonders gemocht.
Herzliche Nikolausgrüße von Erika
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  #1668  
Alt 06.12.2008, 20:59
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Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Stammtisch

@ Helmut: Nein, Mäuse mit einer jagdfreudigen Katze... + allerdings einem abwarten-bis-dieMaus-vor mir tot-umfällt-Kater...Sie sind halt so... das könnte nicht gutgehen. Sammele gerade Stolpersteine -mag Steine sowieso gern - habe einen großen Keramik-Kerzenteller mit Steinen aus Schottland...Freiluftmuseum Kommern etc. ausgelegt. Eine liebe Kollegin hat mir diesen Sommer dann noch wirklich edle Mineralien aus dem Urlaub mitgebracht, weil sie wußte, dass ich mich sooo sehr freuen würde...Sie wußte, dass mein Schatz sterben würde...
Ich hoffe aus den Stolpersteinen etwas bauen zu können...
@gaertner: Was ich verstanden habe aus Deinen Zeilen ist, dass mein Mann, als Mann... eben stark sein mußte als sein Vater letztes Jahr starb, weil es von ihm erwartet wurde...so als Mann. Er hat in meinen Armen geheult, weil er so traurig war, dass sein Vater gestorben ist, weil er so lange leiden mußte...Ich war soo traurig, weil mein Schwiegervater, dement, schwer krank, den ich sehr geliebt habe...so lange leiden mußte. ICH hatte auch das schmerzliche Gefühl, das alles nicht mehr aushalten zu können...weil mein Schatz ja schon Krebs-krank war...

Mein neues Leben beginnt Schritt für Schritt, ganz langsam, habe schließlich noch liebes Gepäck, was ich behalten möchte...irgendwann..leichter.



LG
Morgana
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  #1669  
Alt 07.12.2008, 10:40
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallo Ihr Lieben,

natürlich ist nichts richtig. Weder die Einsamkeit, noch der Trubel. Wie gerne hätte ich die Tage "ausklingen" lassen, die Eindrücke, die Dreieinigkeit, das Konzert, die nächtliche Wanderung. Nein, keine Ruhe zum Sacken lassen. Was, wenn es anders wäre? Wahrscheinlich würde mich die Stille erschlagen. Bin am Ende etwa ich diejenige, die schwierig ist?

Schwere Zeit, auch nach 4 Jahren. Der Zauber ist weg, wäre es wohl sowieso gewesen, die Kinder sind groß.

Vielleicht ist es auch das: Weihnachten, diesmal wird es wieder anders, ein wichtiger Teil wird fehlen, dafür sind Menschen da, die ich nicht vermissen würde, wenn sie nicht kämen. Meine Große wird in Rom Weihnachten verbringen. Komisch, sie war über ein halbes Jahr nicht da, klar hab ich sie vermisst, aber das war etwas anderes. Weihnachten ohne sie wird weniger glänzend, weniger liebevoll, sie ist eine ganz Besondere. Sie hält mir den Spiegel vor, sie ist mir so verdammt ähnlich. Und mein Inneres wehrt sich halt gegen eine erneute Veränderung. Schrecklich diese Mütter, ich weiß

Ich hatte tatsächlich schon kurz überlegt das Hotel Mama vorübergehend zu schließen, meinen Kleinen schnappen und irgendwoanders feiern (uuuuuuuh, da würde mir sogar was einfallen )

@Helmut, du Mutiger! Und wie schön, dass dein Mut belohnt wird und dir Freundschaft entgegengebracht wird.

Es ist etwas ganz, ganz besonderes sich in dem Wissen um eine Erkrankung das Ja-Wort zu geben. Ich empflinde es so. Wir hatten es uns auch versprochen, im Alter von 20 und 26 Jahren, und es war so unendlich weit weg und tatsächlich in diesem Augenblick einfach nur so daher gesagt. Die Bedeutung meines Versprechen habe ich in aller Deutlichkeit eigentlich wirklich erst verstanden, als mein geliebter Mann bereits nicht mehr hier bei mir lebte.

Liebe Morgana,

natürlich, im Augenblick einfach nur traurige Tage. Aber auch ich denke, dass sie leichter zu ertragen sind, wenn man für sich einen neuen "Brauch" entstehen lässt. Meist passiert das ganz unmerklich. Man versucht diese Tage "irgendwie" zu überleben. Und das, was sich richtig anfühlt, ja, warum nicht Tradition werden lassen. Es kann der Seele unglaublich helfen.

LG
Andrea, die sich heute selbst zuruft: Lass dich nicht ärgern

PS: Denkt an die Lichter um 19:00 Uhr
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  #1670  
Alt 07.12.2008, 19:19
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baghira baghira ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallo @alle,
...tja heute habe ich einen Gammel-Sonntag eingelegt- bis 12 Uhr geschlafen- um 2 Uhr gefrühstückt- obwohl so schönes Wetter war! Aber egal- ich darf das und meine beiden Kids machen da locker mit!
War aber heut Nacht auch erst um 3 Uhr zuhause- Weihnachtsfeier von der Arbeit gehabt! Hab viel gelacht, viel getanzt und viel Leute beobachtet- mach ich gerne- viele Mitarbeiter kannte ich gar nicht! Hab lecker gegessen und nicht ganz so viel getrunken, 10 superhässliche goldene Weihnachtsbaumkugeln in der Verlosung gewonnen- wiedermal typisch für mich- hab für Lose ein Superhändchen J)) (meine Nachbarin hat nen Fernseher gewonnen!- aber egal- ich brauch auch keinen Fernseher!) Aber das Tanzen war gut, zumindest so lange bis dieses eine Lied kommt- und es kommt immer- garantiert- irgendwann : Movie- Star von Harpo, da tanz ich nicht, da geh ich frische Luft schnappen! „komm Annette tanzen“- nein, ich möchte nicht-„warum“- darum nicht- lass mich in Ruh! Was soll man da erklären, zur vorgerückten Stunde und nach 20 Bierchen? Versteht eh keiner mehr! Dass es mal jemanden gab, der bei diesem Lied immer auf der Tanzfläche war und mich durch die Gegend gewirbelt hat- bei diesem Song, seh ich immer Klaus vor mir und das mit Lebensfreude pur! Aber ok, da darf ich wohl auch mal nicht tanzen- und muss das auch nicht begründen!
Rowa, was machen die Socken...fertig? Sonst melde Dich mal, ich beiße nicht...zumindest nicht durchs Telefon!!!
Ich versuche mal Euch ein herrlich blödes Bild vom Tierhilfestand letzte Woche anzuhängen, nächsten Samstag mach ich da auch noch mal mit! Schön übrigens, dass hier so viele Tierfreunde sind!!!
Ich wünsch Euch noch einen schönen 2. Advent...
Annette
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Wer nicht traurig seien kann,
hat im Leben nicht getanzt.
(Herbert Grönemeyer)
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  #1671  
Alt 08.12.2008, 21:40
AndreaM AndreaM ist offline
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Standard Adventskalender

Hallo ihr Lieben,

jetzt wollte ich heute was Nettes schreiben und dann ein Gedicht ins Körbchen legen - aber beim Lesen kamen mir selbst die Tränen und jetzt sind sie weg, die Worte.

Ich hoffe, es gefällt Euch auch so gut.

(Gem)Einsame Weihnacht
von Arnold Kirchner

Ein alter Mann mit weißem Haar,
verbringt Advent auch dieses Jahr
voll Hoffnung auf die Weihnachtszeit
und seine Kinder, die sooo weit.
In seiner stillen, alten Klause
hofft er auf Trubel dann im Hause.

Er hofft auf Enkel, Tochter, Sohn,
die nun seit vielen Jahren schon
nur selten auf Besuch erscheinen,
um die Familie zu vereinen.
Er hofft auf frohes Kinderlachen,
will selber ihnen Freude machen,
er hofft auf eine Weihnachtstanne,
auf Lichterglanz und Teepunschkanne.

Da kommt ein Brief: "Wir kommen nicht!
Die weite Fahrt -- aus unsrer Sicht --
die lohnt sich nicht.

Doch wünschen wir Dir alles Gute.
Das Hänschen kriegt diesmal die Rute,
weil es so oft die Ruhe stört
und nicht auf unsre Worte hört."

----Am Heiligabend, so um zwei,
sagt Hans bei Tisch ganz nebenbei:
"Was mag denn wohl der Opa machen?
Der hat doch sicher nichts zum Lachen!
Der wird heut' Abend einsam sein....
Seid Ihr im Alter auch allein?"

Der Vater sieht die Mutter an.
Die nickt ihm zu, steht auf ....und dann...
sagt Vater zu dem kleinen Hans:
"Den Stollen und die Weihnachtsgans
gibt's diesmal, wo der Opa wohnt....
ich meine, daß die Fahrt doch lohnt."

Der alte Mann mit weißem Haar
hört's draußen klopfen: "Ist das wahr?!
Kann ich mich heute doch noch freu'n
und brauche nicht allein zu sein?"

Der Weihnachtsbaum ist schnell geschmückt
und drunter, aus der Krippe, blickt
am Abend froh das Christuskind:
Es sieht, daß alle glücklich sind
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  #1672  
Alt 09.12.2008, 07:55
Benutzerbild von AndreaS
AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Guten Morgen,

Andrea, dein Gedicht erinnert mich an eine Geschichte, die wir in der Schule gelesen hatten, als ich noch ein Zwerg war. Da durfte der Opa nie mit am Tisch essen und bekam einen Holznapf...

Ich lege euch heute einen Text in den Korb:

Farben der Trauer

Meine Trauer ist rot
für die Unruhe in mir.

Meine Trauer ist blau
für die Einsamkeit, die Leere
und alle ungestillten Sehnsüchte.


Meine Trauer ist schwarz
für die Verzweiflung und den Abgrund in meiner Seele.


Meine Trauer ist braun
für das Ringen um Boden unter meinen Füßen.


Meine Trauer ist gelb
für alle Schätze, die mir dennoch zuteil werden,
für das Licht, das immer wieder für mich scheint
und für die Menschen, die die Sonne zu mir bringen.


Meine Trauer ist grün
für die Hoffnung, die Zuversicht
und das Wissen darum, dass es immer weiter geht.


Meine Trauer ist weiß
für alle Schutzengel, die mich an der Hand halten,
mich trösten und Balsam meiner Seele sind
und für die Kraft,
die mich durch diese Zeit trägt,
ohne dass ich ihren Ursprung kenne.


Meine Trauer ist bunt wie ein Kaleidoskop
für alle Gefühle in mir,
die sein wollen und sein dürfen.
Ich lasse sie zu und halte sie aus,
gebe ihnen Raum zum Leben und zur Verwandlung.
(von Andrea Böttler)

Kommt gut durch den Tag und lasst euch nicht ärgern!

LG
Andrea
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  #1673  
Alt 09.12.2008, 20:22
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rowa rowa ist offline
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ein liebes Hallo an alle,

AndreaM, beim Lesen Deines Gedichtes sind mir auch die Tränen gekommen. Es ist so schön und auch traurig zugleich. Ich kann nur hoffen, dass sich viele Kinder besinnen und an die Eltern denken, sonst sitzen sie genauso allein zu Haus wie der alte Mann.
AndreaS, auch Deine Zeilen sind schön, schön bunt....
Ich mag heute keine vielen Worte schreiben, bin heute wieder etwas sentimental, bin nicht gut drauf. War wieder im KH., wegen Knochenschmerzen, die kaum zum aushalten sind, darf 7 Tage nach Hause und dann nächsten Dienstag wieder rein. So langsam hab ich die .... voll.
Annette, ich habe die Socken fast fertig, bei der 2. Socke muß ich nur noch die Zehen stricken. Ich habe aber eine andere Ferse gestrickt, nicht die mit Käppchen, sondern die mit den Doppelmaschen. Komischer Weise habe ich jetzt bei mir eine Anleitung von "Regina" gefunden. Hatte im Jahr 2000 schon mal welche gestrickt, aber die Anleitung so verlegt, dass ich sie nicht mehr gefunden haben. Nun kam mir der Gedankenblitz und tatsächlich fand ich sie. Die Anleitungen sind irgendwie alle gleich. Ich bedanke mich trotzdem für Deine Hilfe. Vielen Dank.
Liebe Grüße an alle hier am Stammtisch
Rowa

Geändert von rowa (09.12.2008 um 20:27 Uhr)
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  #1674  
Alt 09.12.2008, 21:31
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Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallo ihr Lieben,
möchte euch einen schönen Abend wünschen.

@AndreaM:...die Geschichte hat mich sehr gerührt...in Gedanken an meinen lieben Schwiegervater, der "bloß nicht lästig" werden wollte...und der sich wie ein "Schneekönig" gefreut hat mit meinem Schatz und mir bei uns Heilig Abend zu feiern, mit Kartoffelsalat + Würstchen...wie meine Schwiegermutter ihn früher gemacht hat. Ich habe meine Schwiegermutter leider nicht mehr kennen gelernt. Am 1. Feiertag hat er uns dann ins Restaurant eingeladen, "damit wir uns was gönnen". Leider mußte er dann 2 lange Jahre (schwer dement) im Pflegeheim leben, bis er im Juni 2007 die Augen geschlossen hat. Ich denke oft an ihn...
Meine Farben der Trauer sind auch bunt...von jeder Farbe etwas...im Moment dunkelblau...
@Rowa: ...ganz liebe Grüsse und ein Kraftpaket - Du bist eine tolle Frau.


Das Licht möge für euch alle brennen, gerade für diejenigen, die diese Zeit sehr schwer erleben!
LG
Morgana
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  #1675  
Alt 10.12.2008, 15:24
Anemone Anemone ist offline
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Hallo alle zusammen
und danke für die schönen Gedichte, die Ihr in unser Körbchen gelegt habt. Ich möchte eine Weihnachtsfabel dazu legen. Vielleicht gefällt sie Euch. Viele liebe Grüße,
Anemone


Eine Weihnachtsfabel


Die Tiere diskutierten einmal über Weihnachten.
Sie stritten, was wohl die Hauptsache an Weihnachten sei. "Na klar, Gänsebraten", sagte der Fuchs.
"Schnee", sagte der Eisbär, "viel Schnee!" Und er schwärmte verzückt: "Weiße Weihachten..."
Das Reh sagte:" Ich brauche einen Tannenbaum, sonst kann ich nicht Weihnachten feiern".
"Aber nicht so viele Kerzen",heulte die Eule, "schön schummerig und gemütlich muß es sein, Stimmung ist die Hauptsache."
"Aber mein neues Kleid muß man sehen", sagte der Pfau, "wenn ich kein neues Kleid kriege, ist für mich kein Weihnachten."
"Und Schmuck", krächzte die Elster, "Jedes Weihnachtsfest kriege ich was: einen Ring, eine Brosche oder eine Kette, das ist für mich das Allerschönste von Weihnachten."
"Aber bitte den Stollen nicht vergessen", brummte der Bär, "das ist doch die Hauptsache, wenn es den nicht gibt und all die süßen Sachen, verzichte ich auf Weihnachten."
"Mach's wie ich", sagte der Dachs, "pennen, pennen, das ist das Wahre. Weihnachten heißt für mich mal richtig pennen."
"Und saufen" ergänzte der Ochse, "mal richtig einen saufen und dann pennen."
Aber dann schrie er "Aua", denn der Esel hatte ihm einen gewaltigen Tritt versetzt. "Du Ochse, denkst du denn gar nicht an das Kind in der in Krippe?"
Da senkte der Ochse beschämt den Kopf und sagte: "Das Kind, ja das Kind, das ist doch die Hauptsache."
"Übrigens", fragte er den Esel, "wissen das die Menschen eigentlich?"
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  #1676  
Alt 11.12.2008, 02:16
gaertner gaertner ist offline
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Hallöchen,

irgendwie wußte ich vor zwei Stunden schon, dass ein paar Worte sich noch hierher verirren werden.

Hab ich mich gedrückt, bis die Gedanken reifen konnten ?

Oder stimmt jetzt der Pegel vom Bier, auf dass die Gedanken fließen.

Egal.
Die Große rief extra an, im Fernsehen war ein Bericht über das Mädchen aus England, was sich der Schulmedizin entzogen hat, bzw. treffender gesagt hat bis hierher o.k. , aber jetzt will ich bestimmen, wie weit "Ihr" an und mit mir weiter machen dürft.

Ich bewundere dieses Mädchen, schließe mich den Aussagen der bei Jauch geladenen Familie an , wo die Frau sagt , es spricht eine "gereifte Frau" .

Diese Familie hat auch ein Kind an Krebs verloren, ein Kind im selben biologischen Alter wie mein Sohn, grad 16.

Gefühle , sie branden gerade wie bei einer Sturmflut. Hochachtung vor dem Mädchen der Familie beim Jauch, es hat nach 12? Chemos gesagt, es tut mehr weh, als es heilen kann.

Hochachtung, vor der Mary , Maggy, tut mir leid, war nicht so aufnahmefähig, aus UK, ein Mädchen ,was keine Herz-OP wollte, um Ihre Situation eventuell zu verbessern, weil schon so lange Jahre Therapie nur Schmerzen, aber keine Besserung brachten.

Selbstbestimmung, Kinder die in kurzer Zeit zu einer Persönlichkeit reifen, dass man Angst bekommen kann, ob der Tiefe ihrer Seele.

Dann im Nachgang, viel mehr Verständnis für meinen Sohn Robert. Es war in ihm eine Art Verschlossenheit, eine Art von ich will nicht , das alle wissen , wie es um mich steht, eine Art von jetzt bin ich hier, ich bin krank, doch ich bin hier und nach draussen muß das nicht durchdringen. Eine Zeit lang habe ich dies seiner Mutter zugeschrieben , das sie dies so verstärkt, nein, ich glaube , ihn heute mehr zu verstehen. Er wußte eher als alle andern, wie es um ihn selber steht. Und er war mehr als stark, uns dies nicht mitzuteilen. keine Aufmerksamkeit zu erregen , geschweige denn, noch andere "ins Boot zu ziehen", Fremde irgendwie zu Gefälligkeiten zu verführen, nur weil er ein bischen krank war/ist. Sein Ziel, sein Glauben war bis kurz vor dem Schluß die Überzeugung , dass er den Krebs besiegt, wieso dann ein System ausnutzen, was ihm ein Vorteil verschafft, weil er "todkrank" ist, dies heißt ja eingestehen, er hat keine Chance mehr.
Oh Robert, es dauert manchmal lang, doch ich versteh dich jetzt.

.............................................

Es war die Zeit der Hoffnung, die uns vor mittlerweilen 4 Jahren nach Münster verschlug, um durch eine sehr gekonnte Operation den Krebs zu besiegen, ungeachtet der Zeit, wo selbiger sich schon in anderen Körperzellen einzunisten konnte.

Ob was verkehrt war an dem Ablauf der empfohlenen Heilung ?
Schulterzucken. Et kümmt wie et kümmt.
Urknall halt.
Die Erkenntnis, es war alles richtig .

Im Wissen, es ist nicht für alle Leser alles verständlich .

LG Gaertner
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  #1677  
Alt 11.12.2008, 14:10
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HelmutL HelmutL ist offline
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Hallo Gaertner,

ich glaube dich zu verstehen. Es ist sehr, sehr schwer im Trubel der Krankheit alle Feinheiten der Seele des Bertoffenen zu durchschauen. Mir geht es nicht anders. Auch ich rätsele heute noch an vielen Dingen herum. Was dachte sie, was wollte sie, was fühlte sie, was wusste meine Frau. Viele Fragen und keine Antwort. Vielleicht irgendwann oder auch nie. Wer weiss das schon.

Entscheidungen, was, wie und wo gemacht wurde oder auch nicht, zweifele ich grundsätzlich nicht mehr an. Dafür ist es zu spät. Ich seh das so: jede Entscheidung im Verlauf der Krankheit wurde nach bestem Wissen und Gewissen aus der jeweiligen Situation heraus getroffen. Mal mit dem Kopf, manchmal auch aus dem Bauch heraus. So gesehen waren alle Entscheidungen richtig. Würde ich selbst das noch anzweifeln, ich glaube, dann würde ich durchdrehen.


Liebe Grüsse

Helmut
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  #1678  
Alt 11.12.2008, 16:06
illy illy ist offline
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An alle Stammtischler und Innen,

ich habe hier in einem Forum eine Geschichte gelesen über die Wahrheit und die Liebe, weiß aber nicht mehr, wo das war. (Kann das auch im Adventskalender gewesen sein?) Ich fand diese Geschichte wunderschön und würde sie gerne Heiligabend zur Bescherung vorlesen. Sie war eine halbe DIN A 4 Seite lang und ich habe sie nicht ausgedruckt.
Hat irgend jemand diese Geschichte auch gelesen und kann mir sagen, wo ich sie wiederfinde. Über eure Hilfe würde ich mich sehr freuen.
Illy
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  #1679  
Alt 11.12.2008, 16:11
illy illy ist offline
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Hallo AndreaS,
dein Gedicht über die Trauerfarben hat mir sehr gut gefallen. Ich habe es ausgedruckt und lese es immer wieder. Meine Trauer ist zur Zeit bunt, zu jeder Gelegenheit wieder anders. Aber ich bemühe mich, die hellen Farben überwiegen zu lassen. Ich möchte ja wieder froh werden und das Leben wieder so lebenswert finden wie früher, aber es unheimlich schwer. Manchmal klappt es hervorragend und dann mal wieder gar nicht, aber das weiß du und das wissen alle anderen ja auch selber am besten.
Bis bald
Illy
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  #1680  
Alt 11.12.2008, 18:04
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AndreaS AndreaS ist offline
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Für Illy:

Die Wahrheit und die Liebe

Die Wahrheit zog traurig durchs Land: "Die Menschen haben Sehnsucht nach mir. Aber wenn ich komme und durch ihre Straßen gehe, bekommen sie Angst und flüchten in ihre Häuser."
Eines Tages traf die Wahrheit die Liebe. Sie war in ein buntes, warmes Kleid gehüllt, und die Leute liefen ihr nach und luden sie zu sich in ihre Häuser ein. Die Liebe sah die Wahrheit so traurig und verbittert stehen und sprach sie an: "Sage mir, gute Freundin Wahrheit, warum bist du so betrübt?" "Ach, es geht mir nicht gut";, antwortete die Wahrheit. "Ich bin alt, und die Leute wollen mich nicht in ihr Leben lassen." "Nicht weil du alt bist, mögen dich die Leute nicht leiden. Ich bin auch sehr alt, und die Menschen lieben mich immer noch. Du bist den Menschen unheimlich, weil du so nackt bist. Kleide dich mit meiner Wärme und Farbenpracht. Lege um deinen Schatz der Wahrheit den Mantel der Liebe, und die Menschen werden dich willkommen heißen. Die nackte Wahrheit ist für die Menschen ebenso furchtbar wie eine unehrliche Liebe. Wir beide brauchen einander. Denn eine aufrichtige Liebe und eine liebevolle Wahrheit sind Quellen des Lebens und der Freude."
Die Wahrheit befolgte den Rat der Liebe. Seitdem sind beide bei den Menschen willkommen.

Das ist unsere Not: Wir sagen einander lieblos die Wahrheit und belügen uns aus Liebe. Und das ist das Glück: Jesus deckt die Wahrheit auf und birgt uns in seinem Mantel der Liebe.

(Axel Kühner)

Ich denke einmal, das ist die Geschichte, die du suchst.

LG
Andrea
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